Faszinierende Schmetterlinge...
Ich mag Nils Trojan als Ermittler wirklich gerne. Er hängt sich in jeden Fall komplett hinein, stößt aber auch an seine Grenzen und zeigt dadurch, dass er nicht immer ganz so abgebrüht ist, wie es von ...
Ich mag Nils Trojan als Ermittler wirklich gerne. Er hängt sich in jeden Fall komplett hinein, stößt aber auch an seine Grenzen und zeigt dadurch, dass er nicht immer ganz so abgebrüht ist, wie es von anderen gerne suggeriert wird. Dass er so ein Pech mit den Frauen hat, tut mir immer wieder leid, denn das geht ja schon seit Anfang der Reihe so. Aber wahrscheinlich ist er mir auch deshalb sehr ans Herz gewachsen.
Aufgebaut ist der Thriller, wie man es von Max Bentow kennt: Den überwiegenden Teil des Plots schaut man durch die Augen der Ermittler und verfolgt den Killer. Man hat also die Möglichkeit, selbst mitzurätseln, wer hinter allem stecken könnte, kann sich seine eigenen Gedanken zu den Spuren machen usw.
Darüber hinaus steht auch wieder ein potentielles Opfer im Mittelpunkt, dass der Leser näher kennt. Dadurch fiebert man sehr mit, die Spannung steigert sich und man möchte am liebsten Verhaltenstipps geben, weil man schon ahnt, dass der Mörder sie im Visier hat.
Und zu guter Letzt gibt es immer wieder kurze Einblicke in die Psycho des Mörders. Dadurch kommt man ihm und seinen Gedanken ganz nah, erfährt mehr über sein Leben und die Hintergründe, wie er zu dem wurde, was er ist.
Diese verschiedenen Einblicke gefallen mir sehr gut. Sie sorgen für Abwechslung und auch immer wieder kleine Cliffhanger im Buch. Max Bentow hält auch die Personenzahl überschaubar, sodass man nicht durcheinander kommt und der Story gut folgen kann.
Was mich an diesem Buch fasziniert hat, war der ästhetische Aspekt des Mordes. Es ist nicht direkt eklig oder abstoßend, auch wenn es natürlich schlimme Taten sind. Trotzdem konnte ich den Täter nicht als das Monster sehen, wie ich es in Thrillern oft tue. Das hat mich selbst ein bisschen verwirrt.
An Spannung wird nicht gespart, der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Für mich war das Buch ein solider Thriller, der mich gut unterhalten hat. Allerdings hat mir ein bisschen der Wow-Effekt gefehlt.
Von mir gibt es deswegen 4 Sterne.