Die Spannung verliert sich im Alltag
„Opal“ setzt die Lux-Reihe als drittes Buch fort, doch meiner Meinung nach kann es nicht mit den Vorgängerbänden mithalten. Tatsächlich habe ich mich sehr geärgert, weil ich einmal beschlossen hatte, ...
„Opal“ setzt die Lux-Reihe als drittes Buch fort, doch meiner Meinung nach kann es nicht mit den Vorgängerbänden mithalten. Tatsächlich habe ich mich sehr geärgert, weil ich einmal beschlossen hatte, die Reihe nicht zu Ende zu lesen und nun genauso enttäuscht wurde, wie mein früheres Ich es bereits vorhergesehen hat. Hätte ich doch nur auf meine Intention vertraut.
Zum Wesentlichen: Der Schreibstil ist weiterhin gut, die Charaktere entwickeln sich innerhalb der Geschichte und verarbeiten das Vorherige. Allein auf der zwischenmenschlichen Ebene passiert sehr viel, insbesondere bei Dee, Dawson und Katy.
Doch wo mich zuvor Spannung und Dramatik zum Weiterlesen animiert haben, baut die Handlung vermehrt auf endlosen Streitgesprächen, Alltag und Nichtigkeiten auf. Hinzukommen die üblichen Klischees, die mir bereits in den vorherigen Bänden aufgefallen sind.
Insbesondere Daemons übereifriger Beschützerinstinkt hat sich nicht verbessert. Eher noch verschlimmert, was aber auch kein Wunder ist, denn immerzu muss er „Damsel in distress“-Katy retten. Katy’s Bemühungen für mehr Selbstständigkeit werden so beinahe der Lächerlichkeit preisgegeben, was mein Feminismus-Herz sehr bedrückt hat. Am Ende steht ein Cliffhanger, der mir trotzdem nicht das Gefühl gegeben hat, jetzt sofort weiterlesen zu wollen.