für mich nicht ganz wilde Freude
Wilde FreudeIn seinem neuen Buch „Wilde Freude“ greift der französische Schriftsteller ein wichtiges Thema auf und erzählt eine berührende Geschichte von vier Frauen und deren Schicksal.
Die Hauptprotagonistin ist ...
In seinem neuen Buch „Wilde Freude“ greift der französische Schriftsteller ein wichtiges Thema auf und erzählt eine berührende Geschichte von vier Frauen und deren Schicksal.
Die Hauptprotagonistin ist Jeanne, als Buchhändlerin tätig, verheiratet und introvertiert. Nicht genug, dass sie einen Egomanen als Ehemann hat, erhält sie die Diagnose Brustkrebs und ihre gesamte Welt gerät aus den Fugen. Im Zuge ihrer Therapie lernt sie drei andere Frauen kennen: Brigitte, ebenfalls Patientin mit einem Mamma-Carincom; Mélody, eine verirrte Seele, deren Kind nach Russland entführt wurde und Assia, als, Gott sei Dank, gesunde Freundin dieser beiden.
Jeanne muss nun nicht nur ihre Therapie und ihren gesundheitlich-psychischen Zustand gewältigen, nein, sie muss auch den Narzissmus ihres Mannes ertragen, der mit ihrer Krankheit nicht umgehen kann. Im Zuge der Chemotherapie freunden sich die vier Frauen an und beschreiten gemeinsam ihren Weg. Zu Beginn lernen wir Jeanne besser kennen und im Laufe der Geschichte wird auch auf die Schicksale der anderen drei Frauen eingegangen.
Meine Meinung:
Eine außergewöhnliche Geschichte von vier außergewöhnlichen Frauen, die mich sehr nachdenklich stimmte. Innerhalb der Story geht der Autor auf verschiedene zwischenmenschliche Themen ein und stellt diese auch sehr tief und authentisch dar. Er präsentiert einen entschlossenen Kampf gegen die Krebserkrankung. Die Geschichte nimmt rasch immer mehr an Fahrt auf und wird nicht langweilig. Die Protagonistinnen sind sympathisch dargestellt, ich mochte alle vier. Zur Verzweiflung trieb mich diese unsägliche Nervensäge von Ehemann: egozentrisch, eine Memme, nervig, weinerlich, arm … ein richtiger Wappler, dem ich längst seine Klamotten um die Ohren und ihn hochkantig aus dem Haus geschmissen hätte. Unfassbar!! Aber vermutlich gibt es solche Partner*innen. Und gleichzeitig auch dieser geringe Selbstwert von Jeanne, der mich teilweise wütend machte, da sie sich dieses Benehmen ihres Mannes so gefallen ließ.
Der Schreibstil ist flüssig und klar. Es ist mitreißend geschrieben und wurde nie langweilig.
Alles in allem hat mir das Buch gefallen. Trotzdem fand ich in Summe die Einzelgeschichten etwas übertrieben und auch der Plot Twist war mir persönlich etwas zu unrealistisch. Hier treffen beinharte Realität und zu viel Fantasie aufeinander und das passt für mich irgendwie nicht ganz zusammen. Trotz dieses Umstandes von meiner Seite eine Leseempfehlung und 3/5 Sternen.