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Veröffentlicht am 03.12.2020

Wer kennt sein einzig wahres Spielzeug?

Waldo Wunders fantastischer Spielzeugladen - Wo Wünsche wahr werden
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Das Buch:
Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil um den fantastischen Spielzeugladen. Zwar kann man diesen Teil ohne Kenntnis des ersten lesen, aber es macht deutlich mehr Spaß, wenn man weiß, wie ...

Das Buch:
Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil um den fantastischen Spielzeugladen. Zwar kann man diesen Teil ohne Kenntnis des ersten lesen, aber es macht deutlich mehr Spaß, wenn man weiß, wie Lenni und Merle zu ihrer verantwortungsvollen Aufgabe kamen. Das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert und passt sich perfekt an das des Vorgängers an.

Worum geht’s?
Lenni ist Waldo Wunders Lehrling und will Spielzeugmacher werden. Zu diesem Zweck überträgt Waldo Wunder ihm und seiner Freundin Merle mehr und mehr Verantwortung über den Laden, während er sich selbst um seine Tomatenzucht kümmert. Es hat sich nämlich heraus gestellt, dass Lenni ein Gespür dafür hat, was die einzig wahren Spielzeuge seiner Kunden sind, während Merle ein Händchen für den Umgang mit den Spielzeugen im Laden hat. Alles könnte perfekt sein, wenn nur nicht die quälende Frage nach Lennis eigenem einzig wahrem Spielzeug ihn umtreiben würde.

Charaktere:
Wer Lenni und Merle noch nicht aus dem ersten Teil kennt, dem wachsen sie quasi sofort ans Herz. Allen anderen sind sie ab der ersten Seite wieder präsent.
Sie sind mit Herzblut bei der Sache und versorgen die Spielzeuge im Spielzeugladen trotz aller Widrigkeiten täglich… oder man sollte nächtlich sagen, denn genau dann sind sie nämlich zumeist im Laden. Am Tage verkaufen sie Spielzeuge an ihre Kundschaft und dabei geht es ihnen nicht darum, besonders schnell besonders viel Geld zu verdienen, sondern vielmehr darum, dem passenden Kunden das richtige Spielzeug zu verkaufen – das einzig wahre Spielzeug nämlich.

Ich empfand die beiden Kinder als überaus herzlich und verantwortungsbewusst. Sie verbindet eine offenbar unerschütterliche Freundschaft. Auch wenn die Situationen mal brenzlig wurden, haben sie nicht überreagiert. Z.B. gab es eine Situation, in der Lenni wohl wusste, dass die Oma das falsche Spielzeug für ihre Enkelin kaufen will, aber anstatt sich von deren Verhalten angegriffen zu fühlen, versuchte er sein Bestes sie zu überzeugen. Ein bisschen erschien mir das zu erwachsen, aber dennoch wirkte es authentisch; es passte zur Figur des Lenni. Überhaupt ist Lenni schon sehr selbstständig und umsichtig, da seine Mutter häufig in der Nacht im Krankenhaus arbeiten muss. Merle betreut schon seit dem ersten Teil Hunde aus dem nahen Tierheim.
Vielleicht können diese beiden Figuren so als Vorbild für die jungen Leser dienen. Mein Sohn jedenfalls mochte Lenni und Merle ebenfalls sehr. Diese Vorbildfunktion füllen die Kinder jedoch aus, ohne dass man das Gefühl hat, als würde die Autorin den Zeigefinger heben wollen.

Auch in diesem Teil spielte meine ganz persönliche Lieblingsfigur eine zentrale Rolle, selbst wenn Sir Richard – das dicke, allwissende Buch – diesmal nicht allzu oft zu Wort kam. Ich mag seine manchmal überhebliche Art mit der er Dinge erklärt. Trotz dieser Eigenschaft wirkt Sir Richard nie unangenehm. Vielmehr brachte er mich auch diesmal wieder zum Lachen. Gerade deshalb finde ich diese Figur so großartig. Als er Opfer einer Entführung wird, war ich ebenso entsetzt wie Lenni und Merle und war natürlich überaus gespannt, wie die beiden das Problem lösen würden.

Im Gegensatz zum ersten Band gibt es diesmal einen Gegenspieler – Falk von Falkenhausen. Er ist wunderbar geschrieben, sodass man sich ihn mit seinem verschlagenen Blick gut vorstellen kann. Er ist nicht furchteinflößend, aber auch der junge Leser stellt sehr schnell fest, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Was genau wird auch bis zum Ende nur bedingt erklärt, aber ausreichend um zu verstehen, warum Falk tut, was er tut.

Mir gefällt die Mischung der unterschiedlichen Charaktere sehr und auch die Nebencharaktere sind wundervoll und machen das Bild des Spielzeugladens rund. Waldo Wunder tritt etwas in den Hintergrund und überlässt Merle und Lenni das Feld, sodass der Leser die Möglichkeit hat, sie noch besser kennenzulernen als im ersten Teil. Die Sympathie und Antipathie ist klar verteilt und für die Zielgruppe gut nachvollziehbar.

Schreibstil:
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Sprache ist an die der Zielgruppe angepasst. Weder gibt es besonders lange Sätze noch besonders schwierige Wörter. So bleibt auch der nicht ganz so motivierte Leser gut in der Geschichte. Die Formulierungen sind manchmal so herrlich punktgenau getroffen, dass ich meinen Sohn in so mancher Situation gesehen habe. Ich gehe davon aus, dass der junge Leser sich deshalb auch gut mit dem Buch identifizieren kann.

Außerdem versteht es die Autorin hervorragend Spannung aufzubauen. Das zentrale Thema ist Lennis Herzensspielzeug. Der Leser rätselt die ganze Zeit mit, welches Spielzeug es denn sein könnte. Und auch eine falsche Fährte legt die Autorin sehr geschickt. Erst ziemlich zum Schluss wird Lenni klar, was doch eigentlich auf der Hand hätte liegen sollen.

Illustrationen / Eignung für Kinder:
Das Buch ist für Leser ab 8 Jahren ausgeschrieben. Zum Selbstlesen sollte der Leser m.M. jedoch vielleicht schon 1 oder 2 Jahre weiter sein, da der Umfang des Buches mit knapp 200 Seiten doch recht groß ist. Leseratten werden diese jedoch schnell verschlungen haben.

Illustrationen gibt es nicht mehr allzu häufig; die die es gibt, sind jedoch wunderbar passend zur Geschichte gestaltet. Zwei Seiten sind sogar im Nachtdesign – ebenfalls passend zur Geschichte – also schwarze Seite mit weißer Schrift; ein echter Eyecatcher, wie ich finde.

Am Ende des Buches findet der junge Leser einige Rätsel und ein Rezept zum Ausprobieren. Schade nur, dass es nicht so einfach ist, ein Cafe in den Wolken nachzustellen.

Alles in Allem ist das Buch für die Zielgruppe perfekt geschrieben und gestaltet. Es macht wirklich Spaß mit Lenni und Merle das Abenteuer zu erleben.

Fazit:
Ein tolles Buch für Kinder ab 8 zum Vor- und Selbstlesen, das alles hat, was eine gute Geschichte braucht – Spannung, Lachen und ganz viel dicke Freundschaft. Ich kann auch diesen Teil wärmstens empfehlen und hoffe sehr, dass es auch einen 3. Band geben wird. 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Wenn Träume zerplatzen und dann doch die Hoffnung obsiegt

Die Hafenschwester (2)
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Das Buch:
Es handelt sich bei diesem Buch um den zweiten Teil der Hafenschwester Trilogie. Er schließt nicht direkt an den ersten Band an. Dazwischen liegen ca. 15 Jahre. So ist der Roman zwar unabhängig ...

Das Buch:
Es handelt sich bei diesem Buch um den zweiten Teil der Hafenschwester Trilogie. Er schließt nicht direkt an den ersten Band an. Dazwischen liegen ca. 15 Jahre. So ist der Roman zwar unabhängig vom ersten Teil zu lesen, aber es lohnt sich auf jeden Fall bei Band 1 zu beginnen um Marthas Geschichte von Anfang an zu verfolgen.

Worum geht’s?
Wir schreiben das Jahr 1913 in Hamburg. Milli ist nach Amerika ausgewandert und Martha und Paul leben ein glückliches, gut situiertes Familienleben. Zwar darf Martha – bedingt durch ihre Eheschließung – nicht mehr arbeiten, dafür engagiert sie sich ehrenamtlich wie eh und je für die Ärmsten der Armen in Hamburgs Gängevierteln. Die perfekte Welt wird von einer Einladung Millis nach Amerika gekrönt, weil Marthas Patenkind Anna heiraten wird. Die Reise auf dem imposanten Imperator ist ein wirkliches Highlight. Doch kurz nach ihrer Rückkehr beginnt der erste Weltkrieg und Marthas heile Welt wird schwer erschüttert…

Die Charaktere:
Martha ist und bleibt die interessante Frau, die der Leser im ersten Teil bereits kennengelernt hat. Und trotzdem erscheint sie anders – reifer, älter. Sie ist DIE Hafenschwester, ihr guter Ruf eilt ihr stets voraus. Entgegen ihrer Vergangenheit ist sie heute eine anerkannte Persönlichkeit in Hamburg – und zwar in allen Gesellschaftsschichten. Sie ist bemerkenswert klug und schlagfertig und einfach der Sympathieträger der Geschichte. Ich mochte sie bereits im ersten Teil sehr und daran hat sich jetzt nichts geändert. Ihre Familie mit ihrem Mann Paul und ihren 3 Kindern empfindet sie als hohes Gut und sorgt entsprechend gut für sie. Als in den Wirren des ersten Weltkrieges ihre heile Welt zusammenzubrechen droht, behauptet sie sich um ihre Familie zu ernähren und zusammenzuhalten und hat sogar noch die Kraft, für so viele andere da zu sein.

Paul kommt schwerst verletzt aus dem Krieg nach Hause. Ja, er lebt, hat noch alle Gliedmaßen, dafür ist sein Gesicht schwer gezeichnet. Während Paul zunächst beinahe den Lebenswillen verliert, kümmert sich Martha nicht nur um sein seelisches Heil sondern mit aller Kraft auch um seine körperliche Genesung. Hierbei ist es beeindruckend mit welcher Vehemenz und Tatkraft sie sich dieser Aufgabe widmet.

Marthas Bruder Heinrich heiratet heimlich eine Chinesin – Li-Ming. Diese Figur ist aus meiner Sicht jene, die sich am meisten entwickelt. Bei ihrem ersten Auftreten wusste ich so gar nicht, wohin ich sie stecken sollte, hatte sogar kurz das Gefühl, dass sie ein negativer Part werden könnte, aber je weiter die Geschichte fortschreitet, desto sympathischer wird diese Frau. Der Leser erfährt von ihrem schweren Schicksal der gebundenen Füße, nimmt teil an ihrer Odyssee, als Heinrich im Krieg als verschollen gilt und lernt sie und ihre Traditionen immer besser kennen. Zunächst hat sie etwas Unnahbares an sich, sie scheint verschlossen, aber irgendwann offenbart sie sich Martha und wird letztlich zu einem wirklichen Familienmitglied. Mochte ich sie am Anfang nur bedingt, ist sie mir zum Ende der Geschichte jedoch sehr ans Herz gewachsen. Als Chinesin in Hamburg hat sie es sicherlich nicht leicht gehabt.

Heinrich ist ein Mann der Tat – ganz ähnlich wie seine Schwester. Als Kapitän zur See ist er alles andere als feige und das zeigt er hier auch sehr deutlich. Oftmals kann man die Sorge Li-Mings und Marthas nur allzu gut mitfühlen, wenn Heinrich wieder einmal zu lange nicht nach Hause kommt und nichts von sich hören lässt. Aber die Geschichten, die er im Anschluss zu berichten hatte, habe ich geliebt. Ich konnte ihn mir so richtig als Haudegen vorstellen, der immer ein Abenteuer mit nach Hause bringt.

Der Antagonist in diesem Roman ist der 1. Weltkrieg und gegen ihn scheinen all die sympathischen Figuren absolut machtlos zu sein. Es ist erschreckend mitzuerleben, wie eine politische Situation das Leben so nachhaltig verändern kann. Die stolze Stadt Hamburg liegt an seinem Ende zerstört am Boden – moralisch zerstört, weil seine Einwohner die Hoffnung verloren hatten.

Historische Fakten:
Die geschichtlichen Hintergründe des Romans sind exzellent recherchiert und nachweisbar. Die Beschreibungen des alten Hamburg sind so lebhaft und bildgewaltig geschrieben, dass sich selbst Nicht-Hamburger wohl beinahe zu Hause fühlen könnten. Für Leser, die sich in Hamburg auskennen, ist es eine Freude mit Martha durch die Straßen zu ziehen und viele Dinge wiederzuerkennen, weil es sie heute noch in moderner Form gibt. Die Autorin lässt den Leser in diese mondäne Stadt eintauchen, obwohl er von längst vergangenen Zeiten liest.

Mich haben insbesondere die medizinischen Hintergründe der Gesichtschirurgie und die Geschichte des ersten Weltkriegs gefesselt. Beide Stränge sind geschickt in die Schicksale der Figuren verwoben, sodass es noch nicht einmal auffällt, dass man gerade etwas Neues lernt. In diesem Roman wird Geschichte lebendig und ich dachte öfter, würde so Geschichtsunterricht gemacht werden, wie die Autorin ihren Roman schreibt, es gäbe viel mehr gute Noten. Die Mischung aus menschlichem Schicksal und Geschichte ist wundervoll!

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt bildhaft und leicht zu lesen. Sie beschreibt Orte und Figuren so, dass man sich fühlt, als stünde man genau dort in der Szene, über die man gerade liest. Das Buch beginnt sehr ruhig – ganz im Gegensatz zum ersten Band. Aber damit soll die gute Zeit zum Ausdruck gebracht werden. Es macht außerordentlich viel Freude sich der Historie hingeben zu können.

Und auch während des Krieges wird es nur bedingt wirklich laut. Die schrecklichen Erlebnisse im Frontgeschehen kommen nur selten zum Anklang, vielmehr beschreibt Melanie Metzenthin, welche Tragödien sich daheim in Hamburg ereignen. Die Lage der Menschen spitzt sich stetig zu und endet mit der Abdankung des Kaisers, des Werftarbeiterstreiks und der sehr raschen Einführung von Vergünstigungen im Arbeitsleben, die wir heute auch noch kennen.

Auffällig ist, dass – im Gegensatz zum 1. Band – die Politik recht kurz kommt. Und das obwohl Martha und Paul keineswegs ihr Interesse daran verloren hätten – im Gegenteil, sie sind weiterhin engagiert. Aber in dieser Geschichte stehen eindeutig andere Fakten im Fokus, welche toll verarbeitet und immer an die Figuren geknüpft sind. Nie hat der Leser das Gefühl belehrt zu werden. Vielmehr fängt Melanie Metzenthin die Stimmung zu jener Zeit ein, weshalb die Geschichte bis zur letzten Seite lebendig bleibt.

Obwohl Martha und Paul eine tiefe Liebe verbindet, gibt es in diesem Roman überhaupt keinen Kitsch. Sehr gekonnt bringt die Autorin diese Gefühle anders zum Ausdruck, man könnte sagen zwischen den Zeilen, aber dennoch fühlbar.

Fazit:
Ein weiteres gelungenes Werk dieser Autorin. Es ist eine Reise in die Vergangenheit – in die medizinische, die politische und die menschliche. Eine wundervolle Geschichte über zerbrochene Träume und neu gefundene Hoffnung. Für Fans historischer Romane ein Must read.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Wie aus Unbekannten Freunde werden – ohne es zu merken…

Der beste Notfall der Welt
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Das Buch:
Der beste Notfall der Welt ist ein Buch für Leser ab 9. Ich habe es im Zuge einer Verlosung bei vorablesen.de gewonnen, wofür ich mich herzlich bedanke – für das Buch und den Spaß am Lesen. Das ...

Das Buch:
Der beste Notfall der Welt ist ein Buch für Leser ab 9. Ich habe es im Zuge einer Verlosung bei vorablesen.de gewonnen, wofür ich mich herzlich bedanke – für das Buch und den Spaß am Lesen. Das Buch hielt, was die Leseprobe versprochen hatte.

Worum geht’s?
Bens Eltern wollen zu zweit in den Urlaub fahren. Eigentlich sollte seine Oma in dieser Zeit auf ihn aufpassen, springt aber kurzfristig ab. Gut, dass Bens Vater einen guten Freund hat, der diesen Job gern übernimmt. Dessen Sohn Gustav ist im gleichen Alter wie Ben und meint, dass die beiden sich schon verstehen würden… Wenn er sich da mal nicht täuscht! Auf dem Weg nach Hause fährt Gustavs Vater eine Maus an, welche Gustav und Ben unbedingt retten und gesund pflegen möchten. Aber ob diese Maus wirklich eine normale Maus ist?

Charaktere:
Ben und Gustav könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ist der typische Nerd mit Interesse für sein Mikroskop und Bücher, der andere der Draufgänger – sportlich, manchmal vorlaut und draufgängerisch. Ich finde die beiden Jungs toll getroffen und habe mehr als einmal an meinen Sohn und seinen Kumpel gedacht, während ich das Buch las. Beide Charaktere sind wunderbar eingefangen, bleiben natürlich und jeder auf seine Art sympathisch. Auch ihre Probleme miteinander werden großartig lebendig und vor allem dem Alter entsprechend beschrieben. Ich konnte mir die Situationen sehr gut vorstellen – sowohl jene wenn sie gegeneinander agieren, als auch jene, in denen sie miteinander am selben Strang ziehen. Darüber hinaus ist es toll zu sehen, wie sich ihre Beziehung zueinander mehr und mehr entwickelt, sie die Vorzüge des jeweils anderen zu schätzen lernen um am Ende festzustellen, dass sie wohl doch sowas wie Freunde sind.

Gustavs Vater pflegt ein nicht alltägliches Hobby, welches ihn mir auf Anhieb sympathisch machte. Irgendwie dachte ich bei mir, das könnte auch mein Hobby sein. Und ganz sicher können daraus echte Geschichten entstehen. Vielleicht pflegt der Autor selbst dieses Hobby – wer weiß…?

Ein bisschen nervig fand ich das Fabel. Aber ohne es wäre die Geschichte nicht diese Geschichte. Sehr lebhaft beschreibt der Autor wie dieses kleine Wesen Ben und Gustav ärgert und sie manchmal sogar fast auffliegen lässt, einfach weil es Recht haben will. Mit etwas Abstand betrachtet ist das Fabel sogar ganz niedlich, aber mitten in der Geschichte gelingt es dem Autor immer und immer wieder dessen Nervigkeit darzustellen, sodass sich der Leser hin und wieder zusammen reißen muss, um nicht mit den Augen zu rollen. Etwas in den Hintergrund tritt allerdings die Maus, um die sich ja so fast alles dreht. Sie ist der Grund, warum Ben und Gustav überhaupt eine gemeinsame Mission haben, dennoch erfährt man über sie recht wenig. Es bleibt Raum für Spekulation und eigene Interpretation. Das gefällt mir einerseits gut, andererseits hätte ich gern etwas mehr über die Geschichte hinter der Geschichte erfahren.

Schreibstil:
Der Autor schreibt dem Alter angemessen. Es gibt kaum schwierige Sätze, dafür aber herrliche Beschreibungen. Zitat S. 7 „Das traf Gustav wie ein nasser Lappen“. Hier war die Rede von einer Bemerkung, die sein Vater gemacht hatte. Mit solchen Sätzen wird dem Leser sofort klar, was gemeint ist. Das Buch ist gespickt mit solchen bildlichen Beschreibungen, die sehr deutlich machen, wie die Gefühlslage der Person gerade ist. Das finde ich absolut wundervoll.

Auch gelingt es dem Autor Dinge, die vielleicht nicht jedem Kind auf Anhieb bekannt sind, zu erklären ohne oberlehrerhaft zu wirken. Oft erklärt Ben – der Nerd, der eh alles weiß – solche Umstände und zwar so, dass es immer noch nicht von oben herab wirkt. In diesem Zusammenhang ist es Pauli wirklich super gelungen, Kindgespräch mit Wissen zu vereinen. Es macht Spaß Ben dabei „zuzuhören“, wie er seine Welt erklärt.

Ein Name hat mir ganz besonders gefallen. Ich habe schallend gelacht: Frau Koller. Dazu muss man wissen, dass Frau Koller ständig schimpft, Kinder nicht mag und überhaupt eher ruppig daher kommt. Der Name ist einfach perfekt gewählt!

Der Autor ist Schweizer und bisweilen merkt man dies auch in seinen Formulierungen, die in meinen Ohren so typisch schweizerisch klingen. „Hat es noch ein Brot?“ um zu fragen, ob vielleicht noch ein Brot da wäre. Vielleicht könnten Kinder darüber fallen, eben weil es im deutschen Sprachgebrauch nicht ganz so geläufig ist. Aber ich denke, man gewöhnt sich daran und es ist auch recht offensichtlich, was mit solchen Formulierungen gemeint ist.

Alles in allem lässt sich die Geschichte leicht und locker lesen, man kann darin versinken und die Bilder auferstehen lassen, sich manchmal vielleicht etwas hinzudenken oder auch weg lassen, wenn es für einen selbst nicht passt.

Illustrationen:
Die Illustrationen im Buch sind wundervoll. Bereits in der Leseprobe war ich fasziniert davon. Sie sind in schwarz-weiß gehalten und sehen wie Bleistiftzeichnungen aus. Im Gegensatz zu Büchern für Erstleser unterstreichen sie zwar noch die Geschichte, sind aber nicht mehr ganz so häufig zu finden. Es lohnt sich auf jeden Fall, genauer hinzusehen. Ich bin beeindruckt von ihnen.

Tauglichkeit für Kinder:
Bei dem Buch handelt es sich um ein Hardcover mit etwas dickeren Seiten. Die Kapitel sind sehr kurz – nie länger als 5 Seiten – sodass auch Lesemuffel diese Geschichte lesen können oder dieses Buch perfekt als Abendlektüre vor dem Schlafengehen dienen kann. Die Schriftgröße ist ebenfalls sehr kindgerecht. Inhaltlich spricht die Geschichte sicherlich Jungs eher als Mädchen an, immerhin geht es auch um zwei Jungen. Aber abenteuerlustige Mädchen werden hier ganz bestimmt auch ihren Spaß haben.
Durch die Entwicklung der Freundschaft zwischen Ben und Gustav kann die Geschichte vielleicht auch zum Nachdenken anregen. Ist der Andere wirklich doof, nur weil er anders ist? Pauli gelingt es die Individualität des Einzelnen zu vermitteln – auch hier wieder ohne den erhobenen Zeigefinger.

Fazit:
Eine tolle Geschichte über Freundschaft und Einfallsreichtum, witzig und vor allem kurzweilig erzählt. Eine Geschichte, die den Leser zum Lachen und Nachdenken bringt und eine Geschichte, die das Leben eines 9jährigen wundervoll einfängt. Absolut lesenswert! 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Hm… was soviel heißt wie „Das dritte Abenteuer“

Snöfrid aus dem Wiesental (3). Das ganz und gar fantastische Geheimnis des Riesenbaumes
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Das Buch:
In diesem dritten Band um den eigentlich eigenbrötlerischen Snöfrid nimmt der Autor seine kleine und große Leserschaft mit auf die Reise in eine wirklich fantastische Welt rund um die Natur und ...

Das Buch:
In diesem dritten Band um den eigentlich eigenbrötlerischen Snöfrid nimmt der Autor seine kleine und große Leserschaft mit auf die Reise in eine wirklich fantastische Welt rund um die Natur und das Zusammenspiel darin. Es ist nicht unbedingt notwendig die Vorgänger zu kennen, denn wann immer Schmachtl sich darauf bezieht, erklärt er in kurzen Rückblicken die Zusammenhänge.

Worum geht’s?
Genau genommen mag ein Snöfrid Ruhe, Haferbrei und so überhaupt keinerlei Aufregung. Aber wenn ein Snöfrid, so wie dieser hier, erst mal heraus gefunden hat, dass Abenteuer doch überaus großartig sein können, dann passiert es schon mal, dass sich die Abenteuerlust breit macht und er sich wünscht, ein eben solches zu finden. Dass er sich auf dem direkten Weg in ein Abenteuer befindet, als die wütenden Bauern Snöfrid aus dem Wiesental vertreiben wollen, ahnt er nur, aber schneller als er hören kann (sehen kann er nämlich nicht wirklich gut), ist er mitten drin und soll den Fluch über den Lautlosen Wäldern lösen. Eine wirklich, wirklich fantastische Reise beginnt, auf der er allerhand seltsame Wesen trifft – einige nett, andere weniger…

Charaktere:
In dieser Geschichte gibt es herrlich skurrile Geschöpfe, die unterschiedlich sympathisch sind. Snöfrid ist natürlich ganz eindeutig DER Sympathieträger, immerhin ist er der Held der Geschichte. Seine Freunde wachsen dem Leser ebenso schnell ans Herz – und der erfahrene Snöfridleser wird den einen oder anderen Charakter bereits kennen. Laut lachen musste ich über das Einhörnchen, welches sich furchtbar darüber aufregt, wenn es Pony genannt wird. Ebenso findet Björn, der wunderkleine Kauz, es nicht witzig, wenn Snöfrid ihn Björni nennt. Hierin findet der (vermeintlich erwachsene) Leser Reaktionen von Kindern wieder, die ihn definitiv zum Schmunzeln bringen.

Zur nicht so netten Fraktion gehören die Thula – aber auch nur ein Teil von ihnen. Sie sind der Auslöser für so vieles, was in der Welt von Snöfrid passiert. Doch obwohl sie ja quasi die Bösen sind, stellt der Autor sie nicht unveränderbar böse dar. Ja, er gibt ihnen wirklich unschöne Eigenschaften wie z.B. Gier, aber jedweder Schaden, den sie anrichten, kann am Ende wieder korrigiert werden. Dennoch wird man als Leser nachdenklich, wenn man eben dies auf die ganz reale Welt überträgt.

Eben weil alle Charaktere so unwirklich sind, findet sich der Leser in einer reinen Fantasiewelt wieder, aber dennoch sind die Parallelen zur Realität sehr offensichtlich. Das macht das Buch für mich zu einem wirklich guten Kinderbuch. Keine der Figuren erhebt den Finger um eine andere zu maßregeln, vielmehr ziehen z.B. die Snöfride einfach ihre Konsequenzen.

Ganz besonders angetan hat es mir die Beschreibung des Riesenbaumes. Hier ist der Fantasie des Lesers wirklich keine Grenze gesetzt, worum genau es sich vielleicht handelt – je nachdem wie global die Denkweise des Einzelnen ist. Wirklich toll gemacht!

Schreibstil:
Ich liebe ihn! Bereits in den beiden Vorgängern hat es mich fasziniert, mit welch einer Selbstverständlichkeit Schmachtl die Geschichte schreibt, als säße er dem Leser – oder vielmehr einer ganzen Schar von Zuhörern – gegenüber. Er spricht seine Leser direkt an und Vermutungen aus. „Vielleicht habt ihr ja schon einmal davon gehört…“ Damit erreicht der Autor eine wunderbare Lebendigkeit. Liest man zu zweit, kann man hier vielleicht zu einem Austausch ansetzen. Es ist eine Freude sich die Geschichte erzählen zu lassen.

Außerdem ist die bunte Vielfalt an Adjektiven und Adverbien einfach eine Wucht. Allein der Titel macht Lust darauf, wenigstens mal in das Buch hineinzulesen. Der Autor umschreibt mit diesen vielen Adjektiven und Adverbien so gekonnt, dass man sich vieles richtig gut vorstellen kann. So ist Snöfrids Freund nicht einfach ein kleiner Kauz, sondern eben ein wunderkleiner Kauz, der, wenn er sich aufregt, fuppt (sich aufplustert). Mit seiner Wortwahl erreicht der Autor bei weitem nicht nur die Kinder, sondern auch die vorlesenden Erwachsenen.

Der Autor baut Spannung auf, indem er etwas ankündigt. Er unterbricht wenn es am spannendsten ist und wünscht eine Gute Nacht. Einfach herrlich! Ich würde sagen, dieser Autor weiß, wie er Kinder in der Geschichte hält. Ein wichtiger Punkt ist der, dass er die Geschichte so erzählt, als würden er und der Leser den Snöfrid tatsächlich begleiten. So wird aus einem Zuschauer ein Beteiligter… Ich mag das sehr!

Illustrationen:
Die Bilder im Buch sind, wie in den Vorgängerteilen auch, liebevoll und niedlich gezeichnet. Sie passen zur Geschichte und man mag sie betrachten und kann sich dann die fantastischen Wesen besser vorstellen, von denen erzählt wird.
Sie dominieren allerdings nicht, eher dienen sie als Unterstützung der Geschichte und sind teilweise recht klein. Wie in jedem Buch zieht sich oberhalb jeder Seite der Streifen „Wiesental“ durch. Damit haben die Bücher einen sehr, sehr hohen Wiedererkennungswert.

Tauglichkeit für Kinder:
Die Geschichte selbst ist aus meiner Sicht bereits für Kinder im Vorschulalter bestens geeignet, spätestens aber ab der 1. Klasse. Für Selbstleser – wenn sie nicht gerade so richtige Leseratten sind – vielleicht ab dem 2. oder 3. Lesejahr, da die Geschichte mit etwas über 200 Seiten und nicht so großflächigen Illustrationen doch recht lang ist. Auf jeden Fall bietet sie die Grundlage für spannende Diskussionen, denn selbst, wenn der Autor in einer Fantasiewelt schreibt, ist vieles 1:1 in die Realität übertragbar. Und vorgelesen gefällt mir die Geschichte beinahe noch besser, als wenn ich sie still für mich lese. Denn laut gelesen hat sie noch eher diesen Touch von direkter Erzählung.

Das Buch ist robust und hat festere Seiten. So übersteht es auch das häufige Anfassen von Kinderhänden unbeschadet. Das gefällt mir ausgesprochen gut. Denn gerade, wenn man es vielleicht in kürzeren Abschnitten vorliest, könnten gerade der Rücken und die Ecken der Seiten vielleicht leiden. Somit ist m.M. nach auch der Preis gerechtfertigt.

Fazit:
Auch nach dem dritten Abenteuer bin ich noch begeistert vom Snöfrid und werde vermutlich noch das ein oder andere mehr lesen. Besonders gefällt mir die überhaupt nicht vordergründige Erklärung des Zusammenspiels in der Natur und was passiert, wenn nur eine Winzigkeit verändert wird. Mit diesem Buch gibt es viel Spaß für Selbst- und Vorleser und von mir 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Hups-Lapa-Lups

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
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Worum geht’s?
Klara vom Kornblumenfeld in Amrien will sich vor der großen Feenversammlung vorstellen um zu erreichen, dass sie ganz offiziell die Beschützerin ihres Kornblumenfeldes werden kann. Auf dieser ...

Worum geht’s?
Klara vom Kornblumenfeld in Amrien will sich vor der großen Feenversammlung vorstellen um zu erreichen, dass sie ganz offiziell die Beschützerin ihres Kornblumenfeldes werden kann. Auf dieser Versammlung macht Violetta – eine andere Fee, die bereits ein eigenes Areal betreut – Klara lächerlich, indem sie all ihre Schwächen kund tut. Und zu allem Überfluss wird auch noch Violetta das Kornblumenfeld zugesprochen, um das sie sich allerdings nicht oder nicht genug kümmert. Ein misslungener Zauberspruch ist für Klara der Auslöser, dass sie ihr Können unter Beweis stellen kann…

Die Charaktere:
Klara ist mir sofort ans Herz gewachsen. Sie ist die kleine Fee, die das Kornblumenfeld mit der Brombeerhecke liebt und so gern beschützen möchte. Im Gegensatz zu Violetta legt sie mehr Wert auf die Aufgabe als Beschützerin denn auf ihre äußere Erscheinung. Auch all die Dinge, die sie noch nicht so gut kann, sind absolut liebenswert und passen zu ihr. Besonders mochte ich den Umstand, dass sie, wann immer ihr ein Zauberspruch misslungen war, schimpfte. Hups-Lapa-Lups – ein Schimpfwort in der Feenwelt, das überaus unerwünscht ist, welches ihr jedoch immer wieder heraus rutscht. Ich glaube, eben diese Eigenschaft dürfte Klara bei ihren kleinen Lesern besonders beliebt machen und der Umstand so überhaupt nicht perfekt zu sein.

Der Menschenjunge Oskar ist ebenso unperfekt wie Klara. Im Gegensatz zu ihr ist er aber auch sehr, sehr vorsichtig. Lieber würde er Dinge gar nicht tun, als sich in ein Schlamassel zu begeben. Hierbei ergänzen sich die beiden großartig, denn Klara denkt nicht lange über die Konsequenzen nach, sie tut einfach und sieht dann, was passiert.

Beide Figuren haben ihre Stärken und Schwächen. Da sie im Verlauf der Geschichte ihre Stärken bündeln – so weiß Oskar natürlich alles über die Menschenwelt, während Klara durch ihre Fähigkeit zu zaubern und ihr Wissen über die Natur im Vorteil ist – kommen sie gemeinsam am Ende an ihr Ziel.

In Violetta habe ich bereits am Anfang dieses eingebildete Mädchen gesehen, das wohl jeder kennt, das jeder schon einmal getroffen hat. Die Autorin hat sie wirklich treffend beschrieben ohne dabei viele Worte zu verlieren. Ich kann nicht sagen, dass ich Violetta nicht mochte, aber am Ende hat sich einfach bewahrheitet, dass es nicht darauf ankommt, ob die Strumpfhose heil und die Haare gekämmt sind, sondern darauf, wie viel Herzblut in eine Sache investiert wird.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist m.M. für die Zielgruppe treffend. Es werden keine umständlichen Wörter, keine langen Sätze verwendet, sondern die Autorin erzählt in einer einfachen Sprache. Wenn etwas unklar sein könnte, lässt die Autorin ihre Protagonisten erklären, was sie meint. Was zum Henker mag wohl ein Wellnesshotel für gestresste Menschen sein? Mir hat es überaus gefallen, dass Oskar Klara die Menschenwelt erklärt und Klara umgekehrt Oskar viel über die Natur in Amrien erzählen konnte. Auf diese Art und Weise lernt der kleine Leser vieles, das er vorher vielleicht nicht wusste.

Ebenso charmant finde ich, dass die Autorin nicht jede Frage beantwortet. So fragt sich Klara, warum die Menschen Plastik verwenden, wenn es doch schädlich für die Umwelt ist. Die Antwort darauf kann sich jeder Leser selbst überlegen, denn die Autorin liefert sie nicht.

Das Thema Umweltschutz ist in diesem Buch die Botschaft und damit brandaktuell. Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch Kinder zum Nachdenken anregt, insbesondere dann, wenn das Buch ggf. in einer größeren Runde gelesen und diskutiert wird. Diese Botschaft ist jedoch keineswegs dominant. Vielmehr ist sie mit der Geschichte verwoben. Damit erreicht die Autorin, dass nicht der erhobene Zeigefinger erscheint. Z.B. mit der Frage, warum seit neuestem so viel Müll im Wald liegt. Ebenfalls eine Frage, die die Autorin nicht beantwortet. Ich mochte dies beim Lesen sehr.

Kindertauglichkeit:
Perfekt! Das Lesepensum ist aus meiner Sicht für einen Leseanfänger gut. Mit seinen etwas über 100 Seiten, der großen Schrift und den vielen Bildern, ist dieses Buch ein guter Start in die Welt des geschriebenen Wortes.

Und auch, wenn das Buch von einer Fee handelt, ist es durchaus auch geeignet für Jungen. Umwelt geht schließlich nicht nur Mädchen etwas an. Mir hat es sehr gefallen, dass das Buch eben nicht mädchenlike in Pink und mit Glitzer bestreut gehalten ist, sondern dass gerade die Protagonistin eher auch jungenhafte Züge hat – ihr Äußeres ist nicht so wichtig, die Strumpfhose kann auch ruhig schmutzig sein usw.

Illustrationen:
Die Bilder im Buch sind toll. Sie untermalen die Geschichte, sind detailreich, aber nicht überladen. Die Gesichter der Figuren sind mit den großen Augen und kleinen Nasen deutlich ans Kindchenschema angepasst, sodass sich die kleinen Leser hier sicherlich wiederfinden. Ich habe beim Lesen hin und wieder inne gehalten um die Bilder zu betrachten und erst dann weiterzulesen. Beim Vorlesen, ist es dem Vorleser dadurch ganz bestimmt möglich, mit dem zuhörenden Kind in den Dialog zu gehen. Wundervoll!

Fazit:
Eine unterhaltsame Reise durch das ganz normale Leben aus den Augen eines Kindes gepaart mit einem Abenteuer, das der Natur zugutekommt, erzählt in kindgerechter Sprache und gewürzt mit tollen Bildern. Ein Spaß zum Vor- und Selberlesen. 5 von 5 Sternen.

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