Schwacher Abschluss
Herz verlorenIch habe ehrlich gesagt nicht mehr damit gerechnet, dass ich noch einmal ein Buch von Simone Elkeles lesen würde, da ich zuletzt immer wieder von ihren Büchern enttäuscht war. Dennoch habe ich mich dann ...
Ich habe ehrlich gesagt nicht mehr damit gerechnet, dass ich noch einmal ein Buch von Simone Elkeles lesen würde, da ich zuletzt immer wieder von ihren Büchern enttäuscht war. Dennoch habe ich mich dann doch entschieden, „Herz verloren“, dem zweiten Band der „Wild Cards“-Dilogie, eine Chance zu geben, da ich den ersten Band „Herz verspielt“ überraschend gut fand. Dennoch waren meine Erwartungen relativ niedrig angelegt, was auch ganz gut war. Trotzdem muss gesagt werden, dass ich die Geschichte gar nicht mal so schlecht fand.
Football-Geschichten gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und sind auch in Jugendbüchern absolut keine Seltenheit mehr. Da der erste Band bereits Football thematisiert hat, sollte dies im zweiten Band nicht anders sein. Simone Elkeles hat mit der Geschichte sicherlich nicht das Rad neu erfunden, allerdings konnte sie mich stellenweise dennoch durchaus unterhalten. Der Schreibstil ist angenehm, die Geschichte liest sich flott, die Figuren sind großteils gut ausgearbeitet, wenn auch nicht zwingend sympathisch. Dennoch muss ich sagen, dass mir bei der Geschichte ein Highlight gefehlt hat. Ich hab „Herz verloren“ zwar gerne gelesen, allerdings habe ich immer wieder auf den einen ganz besonderen Moment gewartet, der leider nicht eingetreten ist.
Mit Vic und Monika hat Simone Elkeles zwei Figuren geschaffen, de man bereits aus dem ersten Band kannte und die ich zwar interessant, aber nicht immer sympathisch fand. Dennoch konnte ich zum Großteil mit ihnen mitfiebern und habe ihre Geschichte gerne verfolgt. Schade ist hingegen, dass sie zwar an sich gut beschrieben werden, mir aber auch die nötige Tiefe gefehlt hat. Ich kann mir vorstellen, dass viele Jugendliche sich mit Vic oder Monika identifizieren können, nur ist es bei mir leider nicht der Fall gewesen. Auch die anderen Figuren, wie z.B. Trey, sind gut ausgearbeitet und dürften viele Leser ansprechen.
Dennoch muss hier gesagt werden, dass ich die Liebesgeschichte leider stellenweise als sehr flach empfand und die nötige Besonderheit gefehlt hat. Es gibt zwar hier und da einen sehr romantischen Moment, den ich sehr schön fand, allerdings wurde von der Autorin dabei leider auch nicht auf Kitsch und Klischees verzichtet. Leider muss ich auch für mich feststellen, dass sich die Liebesgeschichten von Simone Elkeles zu sehr ähneln und man häufig schon bei der Kurzbeschreibung weiß, was einem in der Geschichte genau erwartet – was allerdings bei dem Genre nicht zwingend schlecht ist.
Das Cover passt sich dem Stil des ersten Bandes an und zeigt mal wieder ein Liebespaar in ziemlich eindeutiger Position. Kann man mögen, muss man aber nicht. Die Kurzbeschreibung hat mir dagegen gut gefallen und mich direkt angesprochen, sodass ich dem Buch trotz einiger Zweifel doch noch eine faire Chance gegeben habe.
Kurz gesagt: „Herz verloren“ ist ein nettes Jugendbuch, das sich flott liest, aber leider kein erhofftes Highlight mit sich bringt, sodass ich das Buch lediglich als „nett“ einstufen kann. Dennoch: Für Fans von Simone Elkeles ist dieses Buch ein absolutes Muss, ebenso für Fans von American Football, von daher gibt es für mich dennoch eine Leseempfehlung.