eine märchenhafte Weihnachtsgeschichte
Mit dem Kinderbuch "Ein Junge namens Weihnacht" hat der Autor Matt Haig wieder einmal seine Erzählkunst bewiesen. Nachdem mir schon "Ich und die Menschen" mit seiner originellen Geschichte und seiner Wortgewandtheit ...
Mit dem Kinderbuch "Ein Junge namens Weihnacht" hat der Autor Matt Haig wieder einmal seine Erzählkunst bewiesen. Nachdem mir schon "Ich und die Menschen" mit seiner originellen Geschichte und seiner Wortgewandtheit ausgesprochen gut gefallen hat, wurden meine Erwartungen auch hier nicht enttäuscht. Das Buch nimmt den Leser mit auf eine Reise durch das winterliche Finnland ins Reich der Wichtel und erzählt eine Geschichte darüber, wie es zu dem heute allseits bekannten Mythos um den Weihnachtsmann gekommen ist. Den Weihnachtsmann selbst kennt jedes Kind, aber wer macht sich schon darüber Gedanken, wie es dazu gekommen ist? Matt Haig erzählt hier sehr bildhaft, wie es wohl gewesen sein könnte. Viele Details wie die Wichtel, Elfen oder auch sprechende Tiere lassen die Geschichte wie ein Märchen erscheinen und geben ihr einen besonderen Zauber.
Der kleine Nikolas wächst in ärmlichen Verhältnissen im ländlichen Finnland auf. Sein Vater Joel verdient mehr schlecht als recht mit Holzhacken ihren Lebensunterhalt, Nikolas begleitet ihn oft, zum Spielen besitzt t er lediglich eine aus einer Steckrübe geschnitzte Puppe. Eines Tages erhält der Vater die Gelegenheit, sich mit einer Gruppe Männer auf die Suche nach dem Reich der Elfen und Wichtel zu begeben und dafür reich entlohnt zu werden. Nikolas bleibt in der Obhut seiner Tante Carlota zurück, die sich jedoch als gemein und hartherzig entpuppt. So beschließt Nikolas davon zu laufen und seinen Vater zu suchen. Auf seiner Reise findet er die Freundschaft eines Rentiers, die Mütze seines Vaters und schließlich auch die Wichtel. Er erlebt schöne und schmerzliche Dinge, es ist ein langer Weg, bis er seine Bestimmung erreicht. Das Buch enthält ebenso magische wie grausame Momente, bei dem Hörbuch haucht der großartige Rufus Beck mit seiner differenzierten Lesung den Figuren Leben ein. Es gibt einige tolle Charaktere, neben Nikolas und Blitz hat uns auch die kleine Wahrheitselfe Pixi besonders gut gefallen.
Ich hatte eine zeitlang Zweifel, ob die Altersempfehlung mit 10 Jahren nicht etwas niedrig angesetzt ist, da ein paar Szenen recht brutal sind, allerdings findet man dergleichen auch bei klassischen Märchen, und meine Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren waren begeistert. Lediglich der Schluss zog sich etwas hin, hier wurde die Geschichte eher nachdenklich und hat an Spannung verloren, das hätte man etwas raffen können. Insgesamt ist dies jedoch eine wirklich schöne Weihnachtsgeschichte für Jung und Alt, die wir sicher im nächsten Jahr wieder zur Einstimmung in die Adventszeit hören werden.