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Veröffentlicht am 25.08.2020

Leider gar nicht so, wie erwartet

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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MEINE MEINUNG
Das wunderschöne Cover hat gleich meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, ist das Kleid nicht wunder- wunderschön? Der Klappentext klang super spannend, er erinnert sehr an Gossip Girl ...

MEINE MEINUNG
Das wunderschöne Cover hat gleich meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, ist das Kleid nicht wunder- wunderschön? Der Klappentext klang super spannend, er erinnert sehr an Gossip Girl und weil ich dieses Serie geliebt habt, dachte ich, wäre das Buch auch etwas für mich. Nachdem ich in die Leseprobe rein geschnuppert habe, habe ich entdeckt, dass das Buch 1899 spielt? Ich war ziemlich überrascht, da weder Cover, noch Klappentext das hergeben und da ich kein Fan von historischen Romanen bin, habe ich das Buch wieder zurück gelegt. Als ich es schließlich überraschend geschenkt bekommen habe, habe ich doch angefangen, es zu lesen. Meine Erwartungen waren allerdings nur noch mittelmäßig.

Wir befinden uns Mitte 1899 und begleiten die Reichen und Schönen in Manhattan, New York. Ständig werden Partys gegeben, getanzt, Champagner getrunken, schöne Kleider angezogen und und und. Im Mittelpunkt steht die Familie Holland, die kurz vor einem großen Skandal steht, der sich nur durch ein Abkommen mit der Familie Schoonmaker abwenden lässt. Doch Elizabeth verliert dadurch nicht nur ihre große Liebe, Will.

Elizabeth ist eine wunderschöne junge Dame, die genau um ihre Aufgaben weiß. Sie verhält sich so, wie es von ihr erwartet wird, ist luxuriös und vornehm. Bis auf ihre Liebe zum mittellosen Will, die natürlich geheim bleibt, ist sie anständig und genau das, was man sich von ihr wünscht.
Das genaue Gegenteil bildet ihre kleine Schwester, Diana. Sie ist rebellisch, schleicht sich mit Männern herum, raucht, missachtet die Regeln und ist zu ehrlich für das Empfinden, der Mutter. Sie ist aufmüpfig und handelt schnell egoistisch, vor allem ihrer Schwester gegenüber.

Elizabeth mochte ich ganz gerne. Sie wollte nie etwas böses, würde alles für ihre Familie tun und stellt ihr eigenes Wohlbefinden oft an die letzte Stelle. Gleichzeitig war sie mir häufig ein wenig zu langweilig, wie Henry es auch schon sagte, wodurch ich sie aber keineswegs weniger mochte.
Diana hingegen war super nervig. Sie hielt sich für viel erwachsener, als sie eigentlich war, was sie schnell unausstehlich machte. Ihre Rebellion hat mich ständig zum Augenverdrehen gebracht und war einfach nur anstrengend.

Es gibt zudem noch zahlreiche Nebencharaktere, wie Henry Schoonmaker, der bald eine ganz besondere Rolle im Leben von Elizabeth und Diana spielen wird, Penelope, welche Elizabeths beste Freundin ist und das Hausmädchen Lina. Nicht zu vergessen natürlich noch sämtliche Elternteile und Familienangehörige, die allesamt auf den ersten Seiten vorgestellt werden.

Man hört es vielleicht schon raus: es waren mir zu viele Charaktere auf einmal! Ich habe sehr sehr lange gebraucht, bis ich die Namen zuordnen konnte, trotz anfänglicher Schnell-Vorstellung. Ich mag es lieber, wenn all die Charaktere nach und nach eingeführt werden, sodass ich Zeit habe, mich an sie zu gewöhnen. Oder Familienstammbäume auf den ersten oder letzten Seiten wären super hilfreich gewesen.
Womit ich auch nicht sonderlich zufrieden war, ist Henry Schoonmaker. Der angehimmelte Junggeselle, auf den alle Frauen stehen. Er war mir durchweg unsympathisch mit seiner gesamten Art, dass ich Szenen mit ihm nicht gerne gelesen habe.

Aber genug von den Charakteren, kommen wir zum Schreibstil, der die große Verwirrung bei mir nicht einfacher machen konnte. Es ist in der Er-Sie-Form geschrieben und leider gab es zu Anfang der Kapitel nie einen Hinweis darauf, aus wessen Perspektive die folgenden Seiten geschehen. So musste man es sich immer zusammen reimen, was mir besonders am Anfang sehr sehr schwer fiel. Allgemein war ich kein großer Fan vom Schreibstil, da er sich für mich nicht wirklich flüssig lesen ließ. Ich bin öfter über irgendetwas gestolpert, es hat sich viel in die Länge gezogen und teilweise musste ich einige Passagen überspringen.
Was mir hier allerdings gefallen hat, waren die kleinen Notizen, Zeitungsberichte oder Buchausschnitte zu Anfang eines jeden Kapitels.

Von der Handlung hatte ich, wie bereits oben erklärt, ja etwas anderes erwartet. Als ich gemerkt habe, dass wir mehr als 100 Jahre zurückliegen, war ich zunächst ziemlich abgeschreckt.
Überraschenderweise bin ich mit diesem Teil sehr schnell sehr gut zurecht gekommen, da die zeitliche Differenz kaum aufgefallen war. Natürlich gibt es da immer wieder ein paar Hinweise, vor allem was das Frauenbild, Berufe etc. anging, doch insgesamt, fiel das nicht sonderlich schwer ins Gewicht.

Was mir dagegen allerdings nicht gefallen hat, war der Rest der Handlung.
Schon den Anfang fand ich super schwierig, nicht zuletzt wegen der großen Charakterverwirrung, doch wusste ich auch nicht wirklich, worauf der Roman hinausläuft. Obwohl der Prolog 3 Monate in der Zukunft liegt und somit ein Ziel der Handlung hätte darstellen können, habe ich beim Lesen keinen roten Faden gespürt. Der Einstieg war super lang gestaltet, weswegen lange Zeit kaum etwas passiert ist, was das ganze sehr langweilig hat werden lassen.

Weitergelesen habe ich nur, weil ich im Zug saß, nicht mehr viel Akku hatte und nur das einzige Buch dabei hatte. Ab Seite 150 (ich habe es mir extra notiert) habe ich langsam in die Handlung gefunden und konnte mich mit den Geschehnissen anfreunden. Das finde ich allerdings reichlich spät, in anderen Situationen hätte ich das Buch längst abgebrochen.

Als ich jedoch endlich zurecht gekommen bin und auch die Charaktere und Namen endlich zuordnen konnte, habe ich das Buch schnell beenden können. Gefallen hat es mir dennoch nur zeitweise.
Hin und wieder war ich ganz begeistert von der ganzen Szenerie von der Zeit und den Geschehnissen, ich habe die Partys und Beschreibungen der schönen Kleider sehr geliebt.

Für mich gab es, wie bereits gesagt, keinen roten Faden der Handlung, weswegen mir vieles zu willkürlich und unnötig vorkam. Vielen Szenen konnte ich keinerlei Bedeutung zusprechen und zu oft habe ich mich gelangweilt.

Was ich besonders enttäuschend fand, war das Fehlen von Intrigen und Skandalen. In dem Feld bleibt es lange Zeit sehr ruhig, der große Skandal bleibt aus, Intrigen schmieden eigentlich nur 2 oder 3 Personen und allgemein blieb es einfach sehr langweilig und flach. Anscheinend habe ich wirklich etwas komplett falsches erwartet.

Aber auch die Liebe kam viel zu kurz. Bei keinem der Charaktere, so unsterblich sie angeblich auch verliebt waren, ist der Funke übergesprungen. Dafür, dass hier so ziemlich jeder sehr viel aufs Spiel gesetzt hat für die jeweils Angebeteten fehlte mir die große Leidenschaft. Ich habe mich bis zum Ende gefragt, wo denn die angeblich so große und starke Liebe zwischen Elizabeth und Will gewesen ist.

Einzig spannend war der Prolog und die letzten 2 oder 3 Kapitel, welche mir sehr gefallen haben, doch leider können die wenigen Seiten nicht das gesamte Buch retten. Den zweiten Teil habe ich auch noch zu Hause, vielleicht lese ich ihn noch, vielleicht verschenke ich beide, mal sehen.

FAZIT
Eine sehr langweilige Geschichte, der Leidenschaft, Emotionen und Intrigen fehlte, obwohl sie damit so beworben wurde. Gossip Girl im 19. Jahrhundert? Auf keinen Fall. Leider eine langweilige Geschichte mit verwirrend vielen Charakteren, die erst auf den letzten Seiten wirklich Spannung erhält. Trotz einige schönen Szenen hat mich die Mehrheit der Kapitel sehr enttäuscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2020

Sehr zäh, zu viele unnötige Szenen...

All of You
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Der 2. Teil einer Reihe, in dieser Rezension tauchen Spoiler zum 1. Teil auf!

MEINE MEINUNG
Der erste Teil hat mich ein wenig enttäuscht, aber dennoch neugierig auf Band 2 zurück gelassen. Das spannende ...

Der 2. Teil einer Reihe, in dieser Rezension tauchen Spoiler zum 1. Teil auf!

MEINE MEINUNG
Der erste Teil hat mich ein wenig enttäuscht, aber dennoch neugierig auf Band 2 zurück gelassen. Das spannende Ende hat mich schließlich doch noch dazu gebracht, auch "All of You" lesen zu wollen.

Die Handlung knüpft unmittelbar nach Band 1 an und thematisiert weiterhin das angebrochene Thema. Während Shaw sich um seine Schwester und ihre Geheimnisse kümmert, werden die Gefühle zu Willow immer stärker. Und auch Willow fühlt sich längst nicht mehr wie die gespielte Freundin von ihm. Doch die Vergangenheit beider holt sie langsam ein und sie müssen beginnen, sich gegenseitig zu vertrauen und ehrlich zu sein...

Willow hat mir im ersten Teil noch sehr gut gefallen. Sie war sehr stark, eigenwillig und hat sich nicht in die Enge treiben lassen. Langsam entwickelt sie sich aber in eine falsche Richtung. Noch immer ist sie ein sehr starker Charakter, der sich durch das Leben kämpft und immer noch steht, doch gleichzeitig verliert sie an Shaws Seite irgendwie ein wenig an Persönlichkeit. Sie wird immer schwächer, geigt ihm seltener ihre Meinung und scheint komplett eingewickelt von ihm.

Shaw war mir immer noch sehr sehr unsympathisch. Er hat für mich nichts anziehendes an sich, auch wenn er mittlerweile ein bisschen weniger Arschloch war, aber nur ein bisschen weniger. Für ihn scheint die ganze Gefühlswelt etwas komplett neues zu sein, aber immerhin würdigt er Willow mittlerweile wenigstens etwas mehr. In einigen Situationen sind seine Aussagen und Handlungen allerdings unter aller Sau, sodass ich ehrlich schockiert war.
Beispiel? Als es in irgendeiner Szene darum geht, dass Shaw eine Tätigkeit absolut ätzend findet, denkt er "lieber schneide ich mir die Pulsadern auf". Nicht nur in Anbetracht der Tatsache, dass seine eigene Schwester psychisch sehr labil ist, sondern allgemein gesprochen, sind solche Aussagen einfach schrecklich, nie nie nie niemals sollte man so etwas sagen!

Allgemein war die Handlung sehr durchwachsen. Es lässt sich zwar relativ schnell weg lesen, was dem einfachen, aber nicht schlechten Schreibstil verschuldet ist. Dennoch hat es sich besonders im ersten Drittel arg gezogen. Obwohl die Spannung aus dem ersten Teil noch ein wenig überschwappt, wird es nach wenigen Seiten sehr zäh und schon haben wir zahlreiche Sex-Szenen zwischen Shaw und Willow.
Die grundlegende Idee gefällt mir allerdings immer noch sehr gut. Die große Frage hinter dem Tod von Willows Vater, die Verstrickungen der Familien, all das fand ich super spannend. Leider gerät das immer wieder in den Hintergrund und geschieht eher passiv. Während der Leser miterlebt, wie Shaw und Willow Sex haben oder an Sex denken, wird nur hin und wieder darüber berichtet, was neu herausgefunden wurde. Bei keiner "Ermittlung" waren wir als Leser dabei, wir haben immer nur im Nachhinein davon erzählt bekommen, was ich sehr enttäuschend fand. Hier möchte ich nicht zu viel verraten, aber leider wurde das alles sehr flach gestaltet.

Was dahingegen sehr präsent war, war die (sexuelle) Beziehung der beiden, was teilweise wirklich nervig wurde. Es gab Sex in den unmöglichsten Situationen, häufig als Lösung für Unstimmigkeiten, was ich wirklich unschön finde. Und wenn gerade niemand Sex hat, dann wird mindestens daran gedacht. In einer Szene musste Willow, die gerade eins der tausend Geheimnisse heraus gefunden hat und diese erst verarbeiten muss, Shaw anbetteln, dass er aufhört und sie in Ruhe lässt - ähm, hallo? Keine Frau sollte ihren Freund anbetteln müssen, damit er mit dem Sex aufhört.

Ebenfalls sehr zäh und anstrengend war der Ex-Verlobte von Willow. Im ersten Teil spielt er ja schon eine Rolle, doch hier nimmt er immer mehr Seiten ein. Dieser gesamte Handlungsstrang war wirklich nicht nötig und eher nervend, es gab aus meiner Sicht keinen bestimmten Grund für ihn. Das Buch hätte genug Spannung und Handlung haben können, auch ohne den Ex-Verlobten, hätte man sich intensiver auf die anderen Themen konzentriert. So war es ein großer Mix an vielen Unterthemen, die allesamt eher halbherzig beschrieben wurden.
Darunter gelitten hat vor allem Willows Leben. Ihre Mitbewohnerin spielt anfangs kaum eine Rolle, ihre Mutter erst recht nicht und allgemein scheinen das alles Probleme aus dem ersten Teil gewesen zu sein, die wir nun vergessen konnten.

Das letzte Drittel des Buches hat mir dahingegen allerdings doch noch sehr gefallen können. Es fügt sich vieles zusammen, es gibt viele Aussprachen, es wird sehr emotional und die Bezüge zum eigentlichen Thema entstehen wieder. Es gibt mehr Szenen über ihre Vergangenheit, ihre Eltern und Schwester und auch Sierra ist wieder die dauer-nervende beste Freundin aus dem 1. Teil. Leider ist das erst viel zu spät passiert und schon war es auch vorbei...

FAZIT
Es hat mir etwas besser gefallen als der erste Teil, aber nur gering. Der Protagonist hat seine guten Zeiten, die negativen überwiegen leider, weswegen er unausstehlich war. Willow hingegen hat mir gut gefallen, besonders zum Ende hin. Die Handlung hatte deutlich mehr Potential, wurde leider durch unnötig viele sexuelle Szenen in den Hintergrund gedrängt. Leider nicht mein Fall.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Hat mich sehr enttäuscht - schrecklicher Protagonist!

V is for Virgin
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MEINE MEINUNG
Nachdem "Cinder & Ella" mich absolut überraschen und überzeugen konnte, war für mich klar, dass ich auch der neuen Reihe von Kelly Oram eine Chance geben werde. Der Klappentext klingt interessant ...

MEINE MEINUNG
Nachdem "Cinder & Ella" mich absolut überraschen und überzeugen konnte, war für mich klar, dass ich auch der neuen Reihe von Kelly Oram eine Chance geben werde. Der Klappentext klingt interessant und hat mich definitiv neugierig gemacht, auch wenn er mich nicht zu 100% überzeugen konnte.

Valerie, Val, ist seit ein paar Monaten mit ihrem Freund zusammen und so langsam entwickelt sich immer mehr. Sie fühlt sich mittlerweile so wohl, dass sie ihm ihr Geheimnis anvertrauen möchte: sie ist Jungfrau und möchte mit dem Sex bis zur Ehe warten. Als ihr Freund das erfährt, macht er Schluss und ihre Geschichte wird auf YouTube veröffentlicht. Damit tritt Val zunächst unbewusst eine riesige Bewegung in den Gang, die sich für Menschen einsteht, die mit Sex warten wollen oder bewusst abstinent leben. Damit weckt sie das Interesse von Tralse-Sänger Kyle, der sie von nun an unbedingt verführen möchte.

Val möchte wie gesagt mit dem Sex bis zur Ehe warten, für sie nicht besonders, für den Rest der Welt anscheinend schon. Sie ist stolz darauf, noch Jungfrau zu sein und möchte anderen Menschen Mut machen, auch dazu zu stehen. Sie tritt eine Bewegung in den Gang, entwirft entsprechenden Schmuck und spendet an passende Organisationen, um mit ihrem plötzlichen Erfolg anderen Menschen zu helfen. Ungewollt wird sie Teil eines riesigen Medien-Rummels, der sich immer wieder um ihr eigenes, nicht vorhandenes Sex-Leben dreht.
Kyle ist Sänger der eher weniger erfolgreichen, lokalen Band, Tralse. Er ist ein typischer Bad Boy-"Rockstar", der sich vor Frauen kaum retten kann und natürlich jede Chance annimmt. Dass Val ihn allerdings abserviert, kann er nicht auf sich sitzen lassen und tut alles dafür, sie entjungfern zu dürfen.

Val hat mir anfangs sehr gut gefallen. Sie ist selbstbewusst, stark und steht für sich ein. Ich war etwas überrascht, dass sie bewusst auf Sex verzichtet, das hat mir aber nur umso besser gefallen. Die Sympathie hat mit der Zeit aber immer mehr nachgelassen. Während sie sich immer mehr in ihr Projekt verrannt hat, schien sie andere Dinge, wie Freundschaft und Familie, immer mehr zu vergessen. Sie schien mit der Zeit immer mehr zu Virgin Val, der Kunstfigur, zu werden. Zudem war sie mir doch etwas zu flach gestaltet. Okay, sie hat ihre Geschichte mit dem Warten bis zur Ehe, doch mehr ist da nicht wirklich. Mir fehlten ein paar einprägende Charakterzüge, etwas besonderes. Gut fand ich allerdings noch, dass sie immer ihrer Meinung treu blieb und gleichzeitig niemanden dazu drängen wollte, genauso zu denken wie sie.

Kyle hingegen war mir von Anfang bis Ende durchweg unsympathisch. Er verhält sich schrecklich, ist egoistisch und ein riesiges Arschloch. Während er anfangs noch der "typische Rockstar" war, der sich an die hübsche Val ranmacht, wurde er im Laufe des Buches immer aufdringlicher. Er hat Vals Entscheidungen nie akzeptiert, hat ihr deutliches "nein" stehts abgelehnt und sie immer weiter bedrängt. Er hat sie öffentlich bloßgestellt, sie unter Druck gesetzt und ich würde sagen, dass es auf jeden Fall sexuelle Belästigung war, was er getan hat. Darauf möchte ich gleich auch noch weiter eingehen. Weiteres kann ich zu ihm kaum sagen. Obwohl der Klappentext suggeriert, er würde der zweite Protagonist sein, taucht er kaum auf. Und wenn doch, dann nur für ein paar Sätze, das hat mich den ganzen Roman über ziemlich verwirrt.

Zuerst möchte ich noch etwas zu Vals "bester Freundin" Cara sagen. Wo ihre Freundschaft am Anfang noch perfekt schien, leben die zwei sich während der Handlung immer weiter auseinander. An sich kein Problem, das passiert bei Freundschaften schließlich. Doch leider war ich sehr enttäuscht von Caras Entwicklung, die sehr negativ verlaufen ist. Auch Val hat hier nicht alles richtig gemacht, doch Cara hat Val aus meiner Sicht zu sehr bedrängt und zu Dingen gezwungen, die Val nicht wollte. Sie hat falsche Erwartungen an ihre "Freunschaft" gehabt und ist Val immer wieder hintergangen. Cara hat mich hier wirklich sehr enttäuscht.

Geschrieben ist der Roman in der Ich-Form aus Vals Perspektive. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch wenn er nicht wirklich besonders war. Es ließ sich schnell lesen und ich bin sehr flott durch die Handlung gekommen. Wie gesagt war er dennoch gleichzeitig nicht besonders aufregend oder emotional, was mich bei diesem Inhalt aber weniger gestört hat.

So, kommen wir jetzt noch einmal auf die Handlung zu sprechen.
Was waren meine Erwartungen? Ein Roman, der besonders jungen Menschen den Druck nimmt, Sex zu haben. Man liest auf den sozialen Medien ja immer häufiger von Jugendlichen, die sehr früh sexuell aktiv werden. Und besonders dieses Teilen in den Medien setzt andere vermutlich noch mehr unter Druck. Viele haben Sex, ohne dass sie sich wirklich bereit dazu fühlen oder haben Sex weil es "zur Beziehung dazu gehört". Ich habe erwartet, dass dieser Roman diesen Druck nimmt. Dass er Mut macht, mit dem Sex zu warten, bis man sich bereit fühlt. Dass er Menschen unterstützt, die noch keinen haben wollen.

Und das habe ich leider nicht erhalten. Obwohl die Ansätze wirklich gut waren, hat es leider nicht gereicht. Ich fand die ursprüngliche Idee von Val und ihrer kleinen Kampagne sehr schön, doch leider hat sich der Kern schnell verloren, als ihre Geschichte viral wurde - und wie die viral gegangen ist... Es passierte viel zu viel, vieles unrealistisches und alles war viel zu schnell, diese ganze Geschichte hat viel zu viel und viel zu lange Aufmerksamkeit bekommen. Normalerweise würden die sozialen Medien so etwas nach wenigen Tagen, wenn überhaupt nach wenigen Wochen vergessen. Doch hier entwickelte eine Geschichte, die auch nach Monaten noch präsent und das Top Thema Nr. 1 darstellte - einfach nicht authentisch.

Aber auch abgesehen davon, war die Message nicht so stark, wie ich es erwartet hatte. Natürlich schwebt das Thema die ganze Zeit über der Handlung, aber irgendwie anders, als erhofft. Was ich schön fand ist die Tatsache, dass hier keine Meinung aufgezwungen wird. Es wird nicht gesagt, dass Sex als Jugendlicher schlecht ist, dass jeder aufhören soll und bis zur Ehe warten soll. Nein, zum Glück wurden hier die individuellen Entscheidungen der einzelnen Personen nur unterstützt und bestärkt - das fand ich echt super!

Ich würde hier auch gerne noch einmal erwähnen, dass ich Isaac, einen Mitschüler von Val, super sympathisch fand. Ihn mochte ich total gerne und er hat genau das in die Handlung eingebracht, was ihr noch fehlte.

Leider hat hier besonders Kyle einen großen Strich durch die ganze Rechnung gemacht. Wie bereits angesprochen, war sein Verhalten aus meiner Sicht definitiv schon Belästigung. Er hat kein Nein akzeptiert und Vals klare Widerworte stets ignoriert. Ich fand sein Verhalten furchtbar und genauso schlimm fand ich, dass niemand etwas dagegen sagt. Niemanden schien das gestört zu haben! Cara nicht, seine Bandkollegen nicht, verdammt, nicht einmal die Presse, die Fans oder Vals Eltern. Alle haben seine Nötigungen akzeptiert ohne ein Wort zu sagen - ehm, hallo? Ich werde nach meinem Fazit noch einmal darauf eingehen, weil ich da leider etwas spoilern muss, um das zu erklären.
Sein Verhalten hat leider das kaputt gemacht, was an diesem Buch noch gut gewesen ist. Zum Glück ist er nicht ganz so oft aufgetaucht.

Das Ende hingegen hat mir wieder ganz gut gefallen. Es war etwas zu sehr over the top, aber es hat einen runden Abschluss gebildet. Besonders die Charakterentwicklungen waren wirklich noch einmal schön zu sehen, das habe ich für den Abschluss auf jeden Fall gebraucht.

FAZIT
Insgesamt stehe ich dem Buch mit gemischten, eher negativen Gefühlen gegenüber. Die Message hätte sehr schön sein können und vielen jungen Menschen helfen können. Doch leider wurde doch etwas falsches vermittelt und insgesamt sehr oberflächig erzählt. Die Charaktere waren äußerst unsympathisch, die Handlung war sehr unrealistisch und insgesamt bin ich recht enttäuscht. Dabei war die Idee sehr gut und auch die Anfänge haben mir noch sehr gut gefallen.





Ich würde hier doch noch gerne erklären, warum ich Kyles Verhalten so schrecklich toxisch fand.
Fangen wir bei seinem ersten Auftreten an: er nennt Val von Anfang an "Legs", auch wenn sie sich gegen diesen herabwürdigenden Spitznamen wehrt und ihm ihren echten Namen verrät. Doch er reduziert sie stets auf ihre Beine.

Nachdem er erfährt, dass sie noch Jungfrau ist, schreibt er einen gesamten Song darüber, sie entjungfern zu wollen. Einen ganzen Song! Und alle finden ihn super, selbst nachdem Val, der dieser Song gewidmet wurde, über dessen Meinung aufklärt. Sie erklärt, warum sie ihn schrecklich findet (verständlicherweise) und dennoch feiern alle ihn weiterhin ab.

Immer wieder drängt Kyle sich auf und akzeptiert kein einziges, klar ausgesprochenes und deutliches NEIN. Wie oft Val ihn in diesem Buch ablehnt, ist wirklich bewundernswert, sie ist da wirklich stark geblieben. Doch dass sie sich überhaupt so oft wiederholen musste, ist schrecklich. Kyle hat sich immer wieder aufgedrängt, sie zu Dates überreden wollen und sie unter Druck gesetzt. Er würde nur bei dem Schulfest auftreten, zu dem Cara ihn engagieren wollte, wenn Val mit ihm ausginge. In öffentlichen Interviews hat er ein falsches Bild von sich und Val inszeniert und immer wieder falsche Andeutungen gegeben. Am Ende hat er sie zu einem öffentlichen Kuss gezwungen, weil sie "nur dadurch ihr Image aufbessern könne".

Ich glaube, das sind genug Beispiele, die aufweisen, dass Kyle ein wirklich schrecklicher Charakter war.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Konnte mich nicht begeistern

Dir ergeben
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MEINE MEINUNG
Es ist sehr lange her, dass ich den 1. Teil gelesen habe und das ist schon mal kein gutes Zeichen. Ich wusste kaum noch, worum es ging und habe zunächst ein paar Rezensionen gelesen, um wieder ...

MEINE MEINUNG
Es ist sehr lange her, dass ich den 1. Teil gelesen habe und das ist schon mal kein gutes Zeichen. Ich wusste kaum noch, worum es ging und habe zunächst ein paar Rezensionen gelesen, um wieder rein kommen zu können.

So langsam kommt Damiens und Nikkis Deal zu einem Ende, doch die beiden sind noch lange nicht bereit, die Leidenschaft zwischen ihnen beiden aufzugeben. Damien konnte Nikki dabei helfen, ihre Dämonen loszuwerden, doch scheint es so, als hätte er selbst noch genügend dunkle Gedanken. Hinzu kommt eine dunkle Vergangenheit, die das junge Glück zu bedrohen scheint.

Wie auch schon im Vorgänger bin ich nicht mit den Charakteren warm geworden. Beide sind typische Charaktere, die aber nicht viel auszeichnet, sie waren mir beide etwas zu schwammig. Er: reich, heiß und mit einer Vorliebe für außergewöhnlichere Sex-Praktiken. Sie: unsicher, unerfahren, aber süß und hübsch dabei. Dabei wurde Damien mir leider immer unsympathischer, ich verstehe nicht, was an so einem Typ Mann so anziehend sein kann.

Die Handlung hat mich auch leider noch mehr enttäuscht, als sie es im ersten Teil schon getan hat. Damien scheint etwas vor Nikki zu verbergen, was sich langsam in ihre Gegenwart schleicht - das fand ich auch noch sehr interessant und spannend. Immer wieder werden neue, kleine Stückchen seiner Geheimnisse aufgedeckt und das war vermutlich auch einer der wenigen Gründe, warum ich das Buch noch abgebrochen habe.
Während die Aufarbeitung seiner Vergangenheit allerdings sehr langsam von Statten geht, werden wir mit zahlreichen, endlos langen Sex-Szenen begnügt. Endlos lange und endlos viele.
Ich sage es immer wieder: Ich habe nichts gegen Sex-Szenen, im Gegenteil, sonst würde ich solche Bücher ja gar nicht erst ins Visier nehmen. Doch müssen sie auch gut geschrieben und in Maßen vorhanden sein. Da sie hier den Hauptteil der Handlung ausgemacht haben, war es mir deutlich zu viel! Das Buch ist nicht sonderlich dick, doch würde man sämtliche Sex-Szenen raus streichen, würde man vielleicht noch gerade so auf die Hälfte kommen.

FAZIT
Leider eine große Enttäuschung. Dabei hat die Autorin spannende Ideen im Hinterkopf, die leider zu selten an die Oberfläche durften. Den 3. Teil ich wohl noch lesen, weil er eh schon in meinem Regal steht, aber dann ist es für mich vorbei.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Eine spannende Idee, die an der Umsetzung leider sehr gescheitert ist

Die Wahrheit über Alice
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MEINE MEINUNG
Das Buch lag nun schon seit Jahren auf meinem SuB und endlich habe ich es erlöst. Das Cover ist ganz okay, auch wenn es mich mittlerweile nicht mehr ansprechen würde.

Katherine möchte, seitdem ...

MEINE MEINUNG
Das Buch lag nun schon seit Jahren auf meinem SuB und endlich habe ich es erlöst. Das Cover ist ganz okay, auch wenn es mich mittlerweile nicht mehr ansprechen würde.

Katherine möchte, seitdem sie die Schule gewechselt hat, am liebsten in der Masse untertauchen und nicht auffallen. Aber da hat sie nicht mit Alice gerechnet, dem beliebtesten Mädchen der Schule, das sie aus dem Nichts zu ihrer Party einlädt. Es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, in der die eine kaum noch ohne die andere zu sehen ist. Bis Alice sich plötzlich seltsam verhält und eine ganz andere, gruselige Seite von sich zeigt.

Katherine ist gerade erst umgezogen, um nicht ständig mit dem Vorfall ihrer kleinen Schwester konfrontiert zu werden. Aus dem partybegeisterten und beliebten Mädchen ist nun eine graue Maus geworden, die nicht auffallen möchte. Durch Alice rafft sie sich allerdings immer mehr auf und beginnt, das Leben wieder in vollen Zügen zu genießen, während die dunkel Gedanken sie immer noch verfolgen.
Alice ist ein Mädchen, das in den Tag hinein lebt, sich nicht um die Meinung anderer kümmert und einen sehr einnehmenden und außergewöhnlichen Charakter hat. Sie treibt gerne kleine Spielchen, die andere verletzen, doch das kümmert sie nicht.

Mit beiden Charakteren konnte ich nicht viel anfangen. Zu Katherine habe ich keinerlei Verbindung gehabt, aber sie war mir nicht wirklich unsympathisch.
Dass ich mit Alice nicht wirklich sympathisieren würde, war nach dem Klappentext natürlich klar. Gleichzeitig war ihr Charakter natürlich viel interessanter, sodass ich stets mehr über sie und ihr Leben erfahren wollte.

Geschrieben ist der Roman in der Ich-Form aus Katherines Perspektive, die teils in ihrer Vergangenheit spielt und so die Geschichte ihrer Schwester aufarbeitet. Gleichzeitig gibt es Blicke in die "Zukunft", die mir persönlich schon zu viel gespoilert haben. Natürlich wurde nicht das Ende verraten, aber ich hätte es schöner gefunden, ohne die Zukunfts-Kapitel zu lesen. Der Schreibstil ist okay, aber er hat mir nicht wirklich zusagen können.

Auch die Handlung hat mir nicht so sehr zugesagt, wie erwartet. Die Ausgangslage ist super interessant und zunächst wurde ich fast magisch eingesogen in die Welt von Alice. Doch der Zauber lässt schnell nach und die Handlung plätschert sehr vor sich hin. Alice ist zwar wirklich eine intrige, narzisstische und böse Person, doch irgendwie hatte ich mit schrecklicheren Taten ihrer Seite gerechnet. So war es zwar wirklich nicht nett, doch etwas flach.
Auch Katherines Vergangenheit wurde nicht wirklich schön aufgearbeitet und letztlich hat mir hier ganz klar eine Trigger-Warnung gefehlt. Als ich gemerkt habe, in welche Richtung das geht, musste ich einige Seiten überspringen, weil ich es einfach schrecklich fand.

Nebenbei werden noch einige andere Handlungsstränge angerissen, die bei mir eher für Verwirrung gesorgt haben, als für eine neue Spannung. So tauchen neue Charaktere auf, über deren Verbundenheit mit der Geschichte ich mir bis zum Ende nicht sicher war. Allgemein waren viele Szenen sehr belanglos und schienen nicht wirklich nötig für das Buch.

FAZIT
Eine spannende Idee, die an der Umsetzung leider sehr gescheitert ist. Weder Schreibstil, noch Handlung konnten mich überzeugen, sodass ich das Buch mit einem enttäuschten Gefühl beendet habe.

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