Leider gar nicht so, wie erwartet
Die Prinzessinnen von New York - ScandalMEINE MEINUNG
Das wunderschöne Cover hat gleich meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, ist das Kleid nicht wunder- wunderschön? Der Klappentext klang super spannend, er erinnert sehr an Gossip Girl ...
MEINE MEINUNG
Das wunderschöne Cover hat gleich meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, ist das Kleid nicht wunder- wunderschön? Der Klappentext klang super spannend, er erinnert sehr an Gossip Girl und weil ich dieses Serie geliebt habt, dachte ich, wäre das Buch auch etwas für mich. Nachdem ich in die Leseprobe rein geschnuppert habe, habe ich entdeckt, dass das Buch 1899 spielt? Ich war ziemlich überrascht, da weder Cover, noch Klappentext das hergeben und da ich kein Fan von historischen Romanen bin, habe ich das Buch wieder zurück gelegt. Als ich es schließlich überraschend geschenkt bekommen habe, habe ich doch angefangen, es zu lesen. Meine Erwartungen waren allerdings nur noch mittelmäßig.
Wir befinden uns Mitte 1899 und begleiten die Reichen und Schönen in Manhattan, New York. Ständig werden Partys gegeben, getanzt, Champagner getrunken, schöne Kleider angezogen und und und. Im Mittelpunkt steht die Familie Holland, die kurz vor einem großen Skandal steht, der sich nur durch ein Abkommen mit der Familie Schoonmaker abwenden lässt. Doch Elizabeth verliert dadurch nicht nur ihre große Liebe, Will.
Elizabeth ist eine wunderschöne junge Dame, die genau um ihre Aufgaben weiß. Sie verhält sich so, wie es von ihr erwartet wird, ist luxuriös und vornehm. Bis auf ihre Liebe zum mittellosen Will, die natürlich geheim bleibt, ist sie anständig und genau das, was man sich von ihr wünscht.
Das genaue Gegenteil bildet ihre kleine Schwester, Diana. Sie ist rebellisch, schleicht sich mit Männern herum, raucht, missachtet die Regeln und ist zu ehrlich für das Empfinden, der Mutter. Sie ist aufmüpfig und handelt schnell egoistisch, vor allem ihrer Schwester gegenüber.
Elizabeth mochte ich ganz gerne. Sie wollte nie etwas böses, würde alles für ihre Familie tun und stellt ihr eigenes Wohlbefinden oft an die letzte Stelle. Gleichzeitig war sie mir häufig ein wenig zu langweilig, wie Henry es auch schon sagte, wodurch ich sie aber keineswegs weniger mochte.
Diana hingegen war super nervig. Sie hielt sich für viel erwachsener, als sie eigentlich war, was sie schnell unausstehlich machte. Ihre Rebellion hat mich ständig zum Augenverdrehen gebracht und war einfach nur anstrengend.
Es gibt zudem noch zahlreiche Nebencharaktere, wie Henry Schoonmaker, der bald eine ganz besondere Rolle im Leben von Elizabeth und Diana spielen wird, Penelope, welche Elizabeths beste Freundin ist und das Hausmädchen Lina. Nicht zu vergessen natürlich noch sämtliche Elternteile und Familienangehörige, die allesamt auf den ersten Seiten vorgestellt werden.
Man hört es vielleicht schon raus: es waren mir zu viele Charaktere auf einmal! Ich habe sehr sehr lange gebraucht, bis ich die Namen zuordnen konnte, trotz anfänglicher Schnell-Vorstellung. Ich mag es lieber, wenn all die Charaktere nach und nach eingeführt werden, sodass ich Zeit habe, mich an sie zu gewöhnen. Oder Familienstammbäume auf den ersten oder letzten Seiten wären super hilfreich gewesen.
Womit ich auch nicht sonderlich zufrieden war, ist Henry Schoonmaker. Der angehimmelte Junggeselle, auf den alle Frauen stehen. Er war mir durchweg unsympathisch mit seiner gesamten Art, dass ich Szenen mit ihm nicht gerne gelesen habe.
Aber genug von den Charakteren, kommen wir zum Schreibstil, der die große Verwirrung bei mir nicht einfacher machen konnte. Es ist in der Er-Sie-Form geschrieben und leider gab es zu Anfang der Kapitel nie einen Hinweis darauf, aus wessen Perspektive die folgenden Seiten geschehen. So musste man es sich immer zusammen reimen, was mir besonders am Anfang sehr sehr schwer fiel. Allgemein war ich kein großer Fan vom Schreibstil, da er sich für mich nicht wirklich flüssig lesen ließ. Ich bin öfter über irgendetwas gestolpert, es hat sich viel in die Länge gezogen und teilweise musste ich einige Passagen überspringen.
Was mir hier allerdings gefallen hat, waren die kleinen Notizen, Zeitungsberichte oder Buchausschnitte zu Anfang eines jeden Kapitels.
Von der Handlung hatte ich, wie bereits oben erklärt, ja etwas anderes erwartet. Als ich gemerkt habe, dass wir mehr als 100 Jahre zurückliegen, war ich zunächst ziemlich abgeschreckt.
Überraschenderweise bin ich mit diesem Teil sehr schnell sehr gut zurecht gekommen, da die zeitliche Differenz kaum aufgefallen war. Natürlich gibt es da immer wieder ein paar Hinweise, vor allem was das Frauenbild, Berufe etc. anging, doch insgesamt, fiel das nicht sonderlich schwer ins Gewicht.
Was mir dagegen allerdings nicht gefallen hat, war der Rest der Handlung.
Schon den Anfang fand ich super schwierig, nicht zuletzt wegen der großen Charakterverwirrung, doch wusste ich auch nicht wirklich, worauf der Roman hinausläuft. Obwohl der Prolog 3 Monate in der Zukunft liegt und somit ein Ziel der Handlung hätte darstellen können, habe ich beim Lesen keinen roten Faden gespürt. Der Einstieg war super lang gestaltet, weswegen lange Zeit kaum etwas passiert ist, was das ganze sehr langweilig hat werden lassen.
Weitergelesen habe ich nur, weil ich im Zug saß, nicht mehr viel Akku hatte und nur das einzige Buch dabei hatte. Ab Seite 150 (ich habe es mir extra notiert) habe ich langsam in die Handlung gefunden und konnte mich mit den Geschehnissen anfreunden. Das finde ich allerdings reichlich spät, in anderen Situationen hätte ich das Buch längst abgebrochen.
Als ich jedoch endlich zurecht gekommen bin und auch die Charaktere und Namen endlich zuordnen konnte, habe ich das Buch schnell beenden können. Gefallen hat es mir dennoch nur zeitweise.
Hin und wieder war ich ganz begeistert von der ganzen Szenerie von der Zeit und den Geschehnissen, ich habe die Partys und Beschreibungen der schönen Kleider sehr geliebt.
Für mich gab es, wie bereits gesagt, keinen roten Faden der Handlung, weswegen mir vieles zu willkürlich und unnötig vorkam. Vielen Szenen konnte ich keinerlei Bedeutung zusprechen und zu oft habe ich mich gelangweilt.
Was ich besonders enttäuschend fand, war das Fehlen von Intrigen und Skandalen. In dem Feld bleibt es lange Zeit sehr ruhig, der große Skandal bleibt aus, Intrigen schmieden eigentlich nur 2 oder 3 Personen und allgemein blieb es einfach sehr langweilig und flach. Anscheinend habe ich wirklich etwas komplett falsches erwartet.
Aber auch die Liebe kam viel zu kurz. Bei keinem der Charaktere, so unsterblich sie angeblich auch verliebt waren, ist der Funke übergesprungen. Dafür, dass hier so ziemlich jeder sehr viel aufs Spiel gesetzt hat für die jeweils Angebeteten fehlte mir die große Leidenschaft. Ich habe mich bis zum Ende gefragt, wo denn die angeblich so große und starke Liebe zwischen Elizabeth und Will gewesen ist.
Einzig spannend war der Prolog und die letzten 2 oder 3 Kapitel, welche mir sehr gefallen haben, doch leider können die wenigen Seiten nicht das gesamte Buch retten. Den zweiten Teil habe ich auch noch zu Hause, vielleicht lese ich ihn noch, vielleicht verschenke ich beide, mal sehen.
FAZIT
Eine sehr langweilige Geschichte, der Leidenschaft, Emotionen und Intrigen fehlte, obwohl sie damit so beworben wurde. Gossip Girl im 19. Jahrhundert? Auf keinen Fall. Leider eine langweilige Geschichte mit verwirrend vielen Charakteren, die erst auf den letzten Seiten wirklich Spannung erhält. Trotz einige schönen Szenen hat mich die Mehrheit der Kapitel sehr enttäuscht.