Fast Perfekt
Deine Worte in meiner SeeleMEINE MEINUNG
Nachdem mir "Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt" und "Wenn Donner und Licht sich berühren" sehr gut gefallen haben, wollte ich unbedingt mehr von der Autorin lesen. Da "Deine Worte ...
MEINE MEINUNG
Nachdem mir "Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt" und "Wenn Donner und Licht sich berühren" sehr gut gefallen haben, wollte ich unbedingt mehr von der Autorin lesen. Da "Deine Worte in meiner Seele" ihr erstes Buch ist (so wie ich es verstanden habe), dachte ich es sei ein schöner Start.
Nach einem Schicksalsschlag verlässt Ashlyn ihre Heimatstadt und zieht zu ihrem Vater, um bei ihm ihr letztes High School Jahr zu beenden. Noch vor ihrem ersten Schultag trifft sie auf Daniel, einem jungen Mann mit strahlend blauen Augen und einem Herz für Shakespeare. Sie verbringen eine wunderschöne Nacht miteinander, in der sie nur Worte austauschen, doch am nächsten Tag steht er als ihr neuer Englisch-Lehrer vor ihr...
Ashlyn hat gerade erst einen harten Schicksalsschlag erlitten, den sie noch nicht verarbeitet hat. Auch mit ihrem Vater kommt sie nicht gut zurecht, weswegen sie anfangs eher missmutig wirkt. Gleichzeitig zeigt sie aber auch, wie emotional sie ist und wie groß ihr Herz sein kann. Sie liebt Bücher, liest viel und arbeitet an ihrem eigenen Roman.
Auch Daniels Leben wird von Schicksalsschlägen dominiert und auch er hat den letzten noch nicht ganz verarbeitet. Dabei stürzt er sich lieber in das Leben und die Arbeit, als über seine Gefühle zu sprechen und verschließt sich eher von anderen.
Beide Charaktere habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Ashlyn mochte ich sehr, obwohl sie häufig etwas egoistisch und unüberlegt handelt. Beides tritt allerdings in vertretbarem Maße auf, sodass ich gut darüber hinweg schauen konnte. Insgesamt hat mich die Gefühlswelt beider absolut faszinieren können.
Um eben genau dieses Gefühlswelt am besten nachvollziehen zu können, hat die Autorin in der Ich-Form aus beiden Perspektiven geschrieben. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, er lässt sich flüssig und schnell lesen und gleichzeitig steckt eine gewisse Art an Poesie dahinter. Die Autorin weiß mit Worten umzugehen, um mich emotional in ihren Bann ziehen zu können. Besonders gut gefallen haben mir hier Zitate aus den Songs von Daniels Band, die zu jedem Kapitelbeginn standen.
Die Handlung ist so viel mehr, als der Klappentext verrät. Wer hier eine einfache Schüler-Lehrer-Handlung erwartet, wird von der Tiefgründigkeit der Handlung überrascht werden. Es ist definitiv keine einfache oder schön lockere Geschichte, nein im Gegenteil.
Es fängt im Prolog bereits sehr düster und schockierend an und auch das erste Kapitel ist da nicht froher. Und obwohl die Handlung so düster und emotional ist, ist sie keineswegs schwer zu lesen, da die Autorin hier eine schöne Balance finden konnte. Es geht um so viele Themen, wie Tod und Trauer, Selbstzweifel und Selbstfindung, Familie, Freundschaften und Liebe, es geht um Drogen und Krankheiten, aber auch um das Leben und warum es so lebenswert ist. Eine ganze Bandbreite an Themen, die allesamt miteinander verknüpft werden, sodass am Ende ein recht stimmiges Bild entstehen konnte.
Ich kann kaum auf alles eingehen, ohne dass ich zu viel verrate, weil der Klappentext so schön vage formuliert wurde, weswegen ich meine Meinung später noch unter einer Spoiler-Warnung ausführen werde.
Lange Zeit hat mich Buch absolut gefesselt und begeistert, es hatte volle 5 Sterne verdient, bis wir ins letzte Viertel gekommen sind. Es gibt ein weiteres sehr dramatisches und trauriges Ereignis und auf einmal geht es mit der Handlung bergab. Es passiert sehr viel und das auch noch sehr schnell. Bevor ich, als Leserin, das Ereignis verarbeiten konnte, sind die Charaktere schon einen Schritt weiter. Es geht um viele verschiedene Themen, die größtenteils nur angeschnitten werden und schließlich wurde ich vor vollendete Tatsachen gestellt und wirklich verstanden zu haben, was passiert ist. Mir kam das Ende zu leicht und plötzlich, was ich im Vergleich zur restlichen Handlung sehr enttäuschend fand, da diese sonst sehr authentisch und ruhig wirkte.
Insgesamt hat das Ende noch einiges an Fragen offen gelassen und hat für mich keinen ganz runden Abschluss gebildet.
FAZIT
Eine emotionale Geschichte, die mehr hinter sich verbirgt, als der Klappentext vermuten lässt. Ich wurde absolut in den Bann gezogen und konnte gar nicht aufhören, Brittainy C. Cherrys Worten zu folgen. Doch leider habe ich das Ende als sehr unpassend für die restliche Handlung empfunden und wurde dadurch etwas enttäuscht zurück gelassen.