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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2020

Konnte mich sehr positiv überraschen!

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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MEINE MEINUNG
Das Buch wurde mir kurz nach seiner Veröffentlichung geschenkt. Als daraufhin allerdings schnell viele negative Rezensionen ihren Weg zu mir gefunden haben, habe ich es erstmal ins Regal ...

MEINE MEINUNG
Das Buch wurde mir kurz nach seiner Veröffentlichung geschenkt. Als daraufhin allerdings schnell viele negative Rezensionen ihren Weg zu mir gefunden haben, habe ich es erstmal ins Regal gestellt und dort total vergessen, meine Erwartungen sind deswegen leider auch nicht sonderlich hoch gewesen. Das Cover hatte mir ganz gefallen, rückblickend passt der gewittrige Hintergrund auch sehr gut zum Inhalt.

Nach dem Tod ihrer Mutter bricht Sawyer mit dessen alten Camper auf und folgt der Adresse, die ihre Mutter ihr zurückgelassen hat: nach Outskirts. Dort ist das erste Mal in ihrem Leben auf sich selbst gestellt. Ihr neuer Nachbar Finn macht ihr die Sache nur noch schwieriger, er würde sie am liebsten aus der Stadt vertreiben und obwohl er sie zu hassen scheint, spürt Sawyer in seiner Gegenwart ein Kribbeln im Bauch.

Sawyer ist einer schrecklich konservativen Familie aufgewachsen, die stark gläubig ist und Frauen auf die niedrigere Stufe stellt. Als wäre das nicht genug behandelt ihr Vater sie zudem wie Dreck, weswegen sie nach dem Tod ihrer Mutter nicht lange zögert und abhaut. Sie ist sehr von der Außenwelt abgeschirmt aufgewachsen, durfte nicht einmal Romane zum Vergnügen lesen, und stolpert deswegen nun sehr naiv durch ihr neues Leben. Sie kennt das wahre Leben nicht und muss zunächst einmal sich selbst finden, bevor sie die Veränderungen richtig verarbeiten kann.
Trotz ihrer Art war sie mir nicht unsympathisch. Die Idee des kirchlichen Aspektes fand ich hier super spannend, so ein Buch habe ich bisher glaube ich noch nicht gelesen. Ihre Art wird hier von zahlreichen Klischees bestärkt, was ich in dem Zusammenhang aber gar nicht schlecht fand.

Ihr Gegenüber steht Finn: eigentlich beliebt und attraktiv. Doch seit einem Schicksalsschlag vor 2 Jahren zieht er sich zurück, lebt alleine am Rande der Stadt in den Sümpfen und spricht mit niemanden mehr. Er wird schnell aggressiv und wütend, hat ein großes Alkoholproblem und lässt gerne das Arschloch raushängen. Mit Sawyer an seiner Seite macht er allerdings eine bemerkenswerte Wandlung durch, die in einem angenehmen Tempo geschieht und so nicht zu unrealistisch wirkt.
Mit ihm musste ich mich aufgrund seiner anfänglichen Kratzbürstigkeit erst anfreunden, doch im Nachhinein habe ich auch ihn in mein Herz schließen können.

Sämtliche Nebencharaktere haben natürlich auch jeweils eigene, kleine Geschichten, was sie nur lebendiger hat werden lassen. Diese werden natürlich alle nicht tiefgehend besprochen, doch hat sich so eine ganz schöne Gruppe zusammengebildet, die ich sehr mochte. Besonders Josh, Polizistin und erste Freundin von Sawyer in Outskirts, habe ich schnell lieben gelernt.

Der Roman ist in der Ich-Form geschrieben und wechselt die Perspektiven zwischen Sawyer und Finn. Es war sehr angenehm und schnell zu lesen, weswegen ich mit dem Buch auch sehr schnell durch war. Ich wurde hier nicht sonderlich emotional gebannt oder gefesselt, aber es war trotzdem okay.

Die Handlung ist eigentlich genau das, was der Klappentext schon verspricht.
Outskirts ist dabei ein kleiner, verlassener Ort mitten in den Sümpfen, der trotzdem im Sommer durch stechende Hitze geprägt wird. Die Stadt ist einsam, was der Geschichte eine ganz andere Atmosphäre gibt, als ich sie kenne. Es war gewöhnungsbedürftig, aber letztendlich super angenehm und schön zu erleben.
Es ist natürlich schon klar, dass sich zwischen Sawyer und Finn etwas entwickeln wird, doch fand ich das Tempo, in dem dies geschah, super angenehm. Es ist nichts zu schnell oder überstürzt und insgesamt einfach angenehm.
Ich muss dazu sagen, dass allerdings sonst nicht allzu viel passiert. Sawyer muss erstmal mit ihrem Leben zurecht kommen, was verständlich ist, doch gleichzeitig fliegt ihr auf dem Weg einiges zu einfach zu. (view spoiler)

Das Ende hat mich schließlich auch dazu bewegt, den zweiten Teil direkt zu bestellen. Es gibt einen unfassbar riesigen Cliffhanger, mit dem ich so gar nicht mehr gerechnet hätte. Ich bin gespannt, was der zweite Teil bringen wird.

FAZIT
Es ist nicht meine Lieblingshandlung, es passiert nicht zu viel aufregendes und die Charaktere werden mir nicht für immer im Gedächtnis bleiben, doch war es einfach eine nette Unterhaltung für Zwischendurch. Das Ende ist sehr gemein und der zweite Teil wartet nun schon auf mich.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Wunderschön! Wäre da nur nicht das Ende gewesen...

A Wish for Us
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MEINE MEINUNG
Eigentlich wollte ich das Buch gar nicht lesen. Das Cover hat mich nicht angesprochen und der Klappentext klang zwar nicht schlecht, aber so überzeugend auch schon wieder nicht - ich habe ...

MEINE MEINUNG
Eigentlich wollte ich das Buch gar nicht lesen. Das Cover hat mich nicht angesprochen und der Klappentext klang zwar nicht schlecht, aber so überzeugend auch schon wieder nicht - ich habe schließlich genug Bücher auf dem SuB, die ich davor lesen könnte. Als dann aber die Rezensionen nach und nach veröffentlicht wurden und ich ausschließlich (also ehrlich, nur) positives gehört habe, it meine Neugier doch gestiegen und ich habe mir das Buch gekauft.
Rückblickend kann ich auf jeden Fall sagen, dass obwohl das Cover noch immer nicht meinen Geschmack trifft, es wunderbar zum Inhalt passt.

Cromwell Dean ist mit gerade mal 19 Jahren der angesagteste DJ in Europa, mit seinen Beats verzaubert er jeden auf der Tanzfläche - jeden, außer Bonnie, die in seiner Musik eine Seele vermisst. Als Cromwell schließlich ein Musik-Studium in Amerika beginnt, ahnt er nicht, dass ausgerechnet Bonnie seine Kompositions-Partnerin für das ganze Jahr sein soll. Doch irgendwas hat sie an sich, dass er plötzlich ganz neue Gefühle verspürt.

Cromwell Dean ist ein junger Mann aus England, der mit seinen Tracks von zahlreichen Menschen angehimmelt wird. Er genießt den Ruhm, den Alkohol und vor allem die Aufmerksamkeit seiner weiblichen Fans. Kurz gesagt er der typische Bad Boy "Rock"-Star, nur eben mit EDM und nicht Rock. Sein wahres Ich hat er schon seit Jahren niemandem mehr gezeigt und auch sein wahres Talent hat lange niemand mehr zu Gesicht bekommen.

Bonnie steht auf Klassik und Folk und ist allein dadurch das genaue Gegenteil von Cromwell. Sie lernt hart für ihr Studium und ist Klassenbeste, gleichzeitig kümmert sie sich liebevoll um ihren Zwillingsbruder, wenn der bei einer Party mal wieder über die Stränge schlägt. Insgesamt ist sie einfach ein herzensguter Mensch, den man einfach knuddeln möchte. Und gleichzeitig hütet sie ein großes Geheimnis, das sie so lange wie möglich vor anderen bewahren möchte.

Cromwell war mir anfangs absolut und komplett unsympathisch. Er ist der typische Bad Boy mit allen nervigen Details und einer Null Bock-Einstellung, die mich als Leserin sogar die Augen verdrehen lassen hat. Allerdings hat er auch eine andere Seite und seine Entwicklung im Laufe dieses Buches fand ich wirklich fantastisch. Aus meiner Sicht war sie auch in genau dem richtigen Tempo, nicht zu plötzlich, was mir sehr gefallen hat.
Bonnie hingegen war mir aber der ersten Begegnung an super sympathisch. Sie ist einfach ein unglaublich guter Mensch, dem man niemals böse sein könnte und den ich sofort ganz tief in mein Herz geschlossen habe.

Geschrieben war der Roman in der Ich-Form, wechselnd aus den Perspektiven von Bonnie und Cromwell. Hierbei waren allerdings mehr Kapitel aus seiner Sicht, was ich ungewöhnlich, aber wirklich schön fand. Besonders seine Gedankengänge waren hier wirklich super interessant, weswegen die vielen Kapitel aus seiner Sicht wirklch sehr sehr hilfreich waren. Den Schreibstil fand ich wirklich schön, ich habe einen schnellen Einstieg gefunden und wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Die Autorin schreibt sehr emotional und findet genau die richtigen Worte, um bestimmte Emotionen bei mir auslösen zu können.

Die Handlung bietet sehr viel. Sehr viel schönes, trauriges und emotionales. Aber fangen wir mal vorne an.
Wir lernen zunüächst Cromwell mit all seinen Macken und Eigenschaften kennen und treffen schließlich gemeinsam mit ihm auf Bonnie. Aufgrund ihres Uni-Projektes müssen sie nun einige Zeit miteinander verbringen, die besonders Cromwell mit einer absoluten Gegenwehr angeht. Dass sich das im Laufe der Zeit ändern wird, wissen wir ja schon aus dem Klappentext und zu erahnen war es natürlich auch.

Während die zwei sich also näher kommen, bestehen immer wieder große Bezüge zur Musik - egal welches Genre, was mir sehr gut gefallen hat. Ich mochte es, dass sich das Thema durch das ganze Buch gezogen hat und nie damit aufgehört hat, zu viel war es meiner Meinung nach auch nie.
Aber es stehen noch zwei große Themen im Raum, von denen ich hier nicht zu viel verraten möchte. Cromwells Thema erfahren wir relativ schnell und das fand ich sehr interessant. Darüber habe ich bisher noch nichts gelesen und ich kenne mich auch nicht wirklich damit aus, aber aus meiner Sicht war die Umsetzung wirklich fantastisch. Ich konnte es mir so bildlich und perfekt vorstellen, das war der Wahnsinn. In dem Sinne passt das Cover auch wirklich perfekt zum Inhalt.

Doch dann kommt Bonnies großes Geheimnis und alle damit zusammen hängenden weiteren Verläufe der Handlung und da bin ich mir unsicher, was ich sagen soll. Es hat mich wirklich mitgenommen und gleichzeitig hat es Cromwells positive Entwicklung absolut gefördert. Es war traurig und insgesamt sehr sehr emotional, doch wirklich "schön" zu lesen. Ich mag so traurige Bücher wirklich gerne und versinke mich gerne komplett in die Emotionen, was mir hier sehr sehr gut gelingen konnte. Auch Isaac, Bonnies Zwillingsbruder, ist mir immer mehr ans Herz gewachsen.

Kurz vorm Schluss gibt es auf einmal ein bisschen zu viel Drama glecihzeitig, obwohl der Rest des Buches in dem Sinne eher ruhiger verlief. Da hätte man mindestens ein Thema schön weglassen können.

Doch dann kam das Ende. Einerseits habe ich es schon einige Kapitel zuvor geahnt. Beziehungsweise ich habe mir gedacht "das würde jetzt irgendwie passen, passiert aber eh nicht" - und es ist doch passiert. Und leider bin ich damit absolut nicht einverstanden, also ehrlich nicht, ich fand des Ende ganz schrecklich. Es passt nicht zur Qualität vom Rest des Buches, denn der gesamte Rest hat mir so so gut gefallen. Es hätte ein neues Lieblingsbuch werden können, bis zum Schluss, von dem ich mich irgendwie veräppelt gefühlt habe.

FAZIT
Eine wunderschöne Geschichte, die sich mit ihrer Thematik von anderen abhebt, obwohl die eigentliche Story natürlich nicht neu erfunden wurde. Es ließ sich wunderbar lesen, die Charaktere sind mir nach und nach immer mehr ans Herz gewachsen und ich habe mich sehr wohl in dieser Geschichte gefühlt. Das Ende hat es mir allerdings total kaputt gemacht und ich kann da leider nicht drüber hinweg sehen. Eigentlich hätte dieses Buch ein neues Lieblingsbuch werden können, so muss ich leider einen Punkt abziehen.





Nach Isaacs erstem Suizid-Versuch habe ich bereits geahnt, worauf das hinauslaufen würde, auch wenn ich es nicht wahr haben wollte. Dass er schließlich tatsächlich Suizid begangen hat, um seine Schwester zu retten ist herzzerbrechend und schrecklich und seine Krankheit ist auch kein leichtes Thema, doch fand ich es hier so so unpassend. Vielleicht bin ich verrückt, aber mit 13 und 14 habe ich mich auf Tumblr & Co häufiger in Directioner- und Belieber-Gruppen herum getrieben und ohne Witz, dort wurde diese Geschichte so so oft geschrieben! Von wegen:
»"Stell dir vor: Du hast eine Herz-Op, Justin Bieber hält deine Hand auf dem Weg in die OP. Du wachst auf, hast die OP gut überstanden und das Herz ist perfekt. Du fragst: "Wo ist Justin Bieber?" Und die Ärztin antwortet: "Hat er es dir nicht gesagt? Was glaubst du, von wem das Herz ist?"«
Mein 13-Jähriges Ich fand diese Geschichte wahnsinnig tiefgründig und hat es total gefeiert, mein 21-Jähriges Ich muss bei diesem Buch leider dahin zurück denken und findet es überhaupt nicht gut. Das ist der Grund, warum ich mich so veräppelt vom Ende gefühlt habe, weil es einfach die Fanfiction von 13-Jährigen Justin Bieber-Fans war. Ich hoffe, ich konnte meine Enttäuschung relativ verständlich begründen. Das Ende wurde meiner Meinung deswegen einfach nicht der Qualität vom Rest des Buches gerecht...
Es klingt vielleicht etwas hart, aber für dieses Buch hätte es viel besser gepasst, wäre Bonnie tatsächlich gestorben, oder hätte sie urplötzlich und auf wundersame Weise ein anonymes Spenderherz bekommen.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Insgesamt sehr schön, leider etwas zu viel

Never Too Late
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MEINE MEINUNG
Nachdem der erste Teil mich absolut positiv überrascht und begeistert hat, war für mich klar, dass ich auch den zweiten Teil unbedingt lesen muss. Das Cover gefällt mir total gut, es passt ...

MEINE MEINUNG
Nachdem der erste Teil mich absolut positiv überrascht und begeistert hat, war für mich klar, dass ich auch den zweiten Teil unbedingt lesen muss. Das Cover gefällt mir total gut, es passt perfekt zum Vorgänger und reiht sich schön im Regal ein.

Zoé und Jason treffen vor Weihnachten in einer Bar aufeinander, verbringen eine eher schlechte Nacht miteinander und wollen sich eigentlich nie wieder sehen. Zu schade, dass ihre jeweiligen beste Freunde, Violette und Loan, zusammen wohnen und sie so gezwungenermaßen wieder aufeinander treffen. Doch während sie sich stetig streiten und aneinander geraten, verspüren beide schnell ein Kribbeln im Bauch, wenn sie an den anderen denken ...

Beide Figuren kennen wir schon aus dem ersten Teil und beide Figuren habe ich ganz anders eingeschätzt.
Zoé trat stets selbstbewusst, häufig etwas zickig und oft distanziert auf. In diesem Teil lernen wir die Gründe dafür und erfahren viel über ihre Jugend, ihre Familie und ihre Persönlichkeit. Sie wird ein tiefgründiger und komplexer Charakter, der mit wirklich vielem zu kämpfen hat.

Jason kennen wir ebenfalls schon, er war mir im ersten Teil nicht wirklich sympathisch, das Blatt hat sich aber absolut gewendet. Er ist ein super lieber Kerl, der nie wirklich böse wird, stets einen guten Spruch auf den Lippen hat und einfach von Grund auf Fröhlich ist. Gleichzeitig hat er mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern können, was vor allem an seinen verrückten Aktionen liegt, mit denen er immer wieder übertreibt. Er hat nicht so tiefliegende Probleme wie Zoé, auch wenn er natürlich auch nicht das perfekte Leben führt. Dennoch fand ich die Umsetzung, in der mehr Fokus auf Zoé liegt, sehr gut. Zwar hätte ich mir noch etwas mehr zu Jasons Familie gewünscht, aber das wäre vermutlich zu viel geworden.

Geschrieben war der Roman in der Ich-Form, wechselnd aus den Perspektiven von Zoé und Jason, was mir sehr gut gefallen hat. Den Schreibstil der Autorin mag ich absolut, ich liebe die Atmosphäre, die sie vermittelt und war so sehr von dem Buch gefesselt, dass ich es an einem Stück gelesen habe. Ab und an gibt es zudem noch Zeitsprünge, in Zoés Vergangenheit, die besonders ihre High School-Zeit aufarbeiten und die Familienprobleme darstellen. Ich fand diese Kapitel sehr spannend und passend gewählt, weil dadurch ein kompletteres Bild entstehen konnte.

Aber kommen wir nun zur Handlung, die wirklich einiges bietet, was ich gar nicht alles thematisieren kann, ohne zu spoilern.
Fangen wir mal beim One-Night-Stand zwischen Zoé und Jason an. Im Klappentext wird ja schon gesagt, dass die beiden ihre gemeinsame am liebsten schnellsmöglich wieder vergessen wollen. Ich mochte es total, dass es so unperfekt ablief, da das nicht so oft in Büchern vor kommt, war es eine erfrischende Abwechslung.

Alles was darüber hinaus geht sind sehr viele komplexe Themen, die mal mehr und mal weniger gut angesprochen und dargestellt wurden. Ich habe in keinen dieser Themen sonderliche Erfahrungen (zum Glück) und kann es deswegen nur aus meiner Laien-Sicht einordnen. Doch wurde hier vieles sehr ungeschönt und un-romantisiert dargestellt, wodurch ein Großteil der Darstellung auf mich sehr authentisch wirkte. Gleichzeitig war es aber auch ein riesiger Themen-Komplex den die Autorin sich hier zusammen gebaut, der mir teilweise ein wenig zu viel war. Es ist wirklich ständig etwas passiert, was auch dazu geführt hat, dass ich das Buch wirklich nicht weglegen konnte. Und obwohl ich absolut gebannt und gefesselt war, ist es natürlich schwierig, so so viele Themen in einer einzigen Geschichte unter zu bekommen. Es hätte noch besser funktioniert, hätte die Autorin sich auf ein oder zwei Grundthemen konzentriert, da sie diese dann noch ausführliche hätte besprechen können. So war es zwar schon ziemlich gut, doch an einigen Stellen etwas oberflächig.

Das Buch hat zum Glück eine Trigger-Warnung, die war nämlich bei dieser Maße an schwierigen Themen auf jeden Fall bitter nötig. Ich selbst lese sie tatsächlich nie, weil ich bisher noch nie in einem Buch Trigger für mich hatte und mich ungerne spoilern lasse. Dennoch war es vermutlich für eine große Gruppe an Leserinnen sehr wichtig, da so viele schwierige Themen aufgegriffen wurden, also schon mal ein Lob für die Warnung.

Auch zu erwähnen wäre, dass dieses Buch parallel zum ersten Teil verläuft, was ich äußerst ungewöhnlich finde. Zeitliche Überschneidungen finden sich in solchen Reihen ja häufig wieder, doch hier war es absolut komplett eine Parallel-Geschichte. So haben sich leider einige Dinge wiederholt, die im ersten Teil noch schockierend und aufregend waren und hier eben leider nur noch eine Wiederholung

So, jetzt habe ich ganz schön viel kritisiert und bin so einiges an Gedanken los geworden und muss trotzdem sagen, dass ich das Buch geliebt habe. Die Kritik gewichtet in meiner Meinung gar nicht so viel, wie es vielleicht scheint. Es sind einfach ein paar Punkte zusammen gekommen, die ich gerne ansprechen wollte, doch hat mir die gesamte Geschichte viel zu gut gefallen, um es schlechter zu bewerten. Es bricht mir schon fast das Herz einen Punkt abzuziehen.
Ich bin so schnell durch die Seiten geflogen, ich war gefesselt und gebannt und konnte einfach nicht aufhören, zu lesen. Das Verhältnis zwischen Zoé und Jason hat mich wahrlich süchtig gemacht, sodass ich gar nicht wollte, dass es endet.
Auch wenn es an Themen, die zwar super wichtig und spannend waren, sehr überladen war und die Autorin das an einigen Stellen ehrlich hätte reduzieren können, war ich persönlich beim Lesen absolut begeistert. Ich habe die französische Atmosphäre geliebt, ich habe das Feeling der Freundes-Gruppe geliebt und habe mich absolut in ihrer Geschichte verlieren können.

FAZIT
Eine wahnsinnig komplexe Geschichte, die mich einem gebrochenen Herzen und zerrissenen Gefühlen hinterlässt. Während die ausgewählten Themen sehr wichtig sind, hat die Autorin leider einen zu großen und wirren Themen-Komplex aufgebaut, der viele Themen zu schnell abhandelte. Dennoch haben mich Zoé und Jason in ihren Bann ziehen können, sodass ich voller Begeisterung ihre Geschichte gelesen habe und auch noch viel mehr von ihnen hätte lesen können.




Hier möchte ich allerdings noch einmal genauer auf die Themen eingehen, deswegen ab hier Spoiler: [ Wo soll ich hier bitte anfangen? Die Themen reichen von häuslicher Gewalt, Drogenmissbrauch, LGBTQ
, Mobbing, Feminismus, Essstörung bis hin zum Tod - wir haben also wirklich alles. Einerseits gut, dass solche Themen Aufmerksamkeit bekommen, andererseits schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen. Hier hat das dadurch nur teilweise funktioniert.

Grundthemen waren hier aber besonders die häusliche Gewalt, in Kombination mit Drogenmissbrauch und als häufiger "Auslöser" Zoés Bisexualität und Zoés Essstörung. Hier wurde nichts geschönt, vieles thematisiert und häufig auch tiefgründiger behandelt. Was mir bei allem aber gefehlt hat, war ein Abschluss. Klar, das ist auch in der Realität nicht so einfach und dadurch wirkt es noch authentischer, doch ist es hier immer noch ein Roman, der vielleicht Betroffenen helfen könnte. Mit gutem Vorbild voraus gehen heißt es doch, oder? Da hätte man vielleicht zeigen können, wie man aus so etwas heraus kommt. Wobei ich natürlich weiß, dass es hier wirklich den Rahmen gesprengt hätte.

Aber gehen wir mal weiter im Themen-Komplex: es geht zudem viel um die LGTBQ*-Community und Feminismus. Für ersteres entwirft Zoé im Laufe des Buches ein eigenes Mode-Label, was zwar zu ihrem Typen und Studiengang und allem passt, doch irgendwie kam es mir zu sehr aus dem Nichts. Obwohl ihre Sexualität zuvor immer wieder thematisiert wird und der Einsatz für die Community echt wichtig ist, war es hier einfach ein Ticken zu viel.

Was auch ein Ticken zu viel war, war Sarahs Tod, was jetzt sehr radikal klingt. Ich hätte nie damit gerechnet und muss zugeben, dass es auch nicht unbedingt super nötig für die Handlung war. Die hat schließlich genug Aufregung, Spannung und unerwartete Plot-Twists, sodass eine einfache Trennung zwischen Zoé und Sarah vollkommen gereicht hätte. So war es mir etwas zu überdramatisiert.

Und das letzte Thema, das mir zu überdramatisiert war: Zoés "Schwangerschaft". Also wirklich. Erstens sind unerwartete Schwangerschaften in NA-Roman wirklich nicht mehr überraschend oder schockierend und zweitens hatte das Buch wie gesagt bereits genug Themen! Das hätte echt nicht gemusst.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Sehr schöne Geschichten & (leider) immer noch hochaktuell!

Nur einmal
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MEINE MEINUNG
Ich habe die Neuauflage dieses Buches von Kampa in der Vorschau entdeckt und wurde zunächst von dem schönen Cover angezogen. Als ich dann noch den Klappentext gelesen habe, war ich ganz begeistert ...

MEINE MEINUNG
Ich habe die Neuauflage dieses Buches von Kampa in der Vorschau entdeckt und wurde zunächst von dem schönen Cover angezogen. Als ich dann noch den Klappentext gelesen habe, war ich ganz begeistert und sehr gespannt auf Collins Kurzgeschichten.

Dieses Buch beinhaltet 16 Kurzgeschichten, die bereits vor Jahrzehnten geschrieben wurden. Die Autorin ist 1988 bereits ans Krebs gestorben und ihre Tochter hat all ihre Aufzeichnungen jahrlang mit sich herum getragen, bis sie sich schließlich vor wenigen Jahren dazu entschlossen hat, die Geschichten ihrer Mutter zu veröffentlichen. Und obwohl all diese Geschichten schon vor Jahren geschrieben wurden, sind sie hochaktuell, was es einerseits interessant, aber auch sehr traurig macht. Collins schreibt von der Bürgerrechtsbewegung in den 60ern, die sich für mehr Rechte für PoC einsetzte. Collins betrachtet hier vor allem die Seite von Frauen und beschreibt in ihren Kurzgeschichten verschiedene PoC und ihre Leben, ihre Wünsche und Sehnsüchte und die Liebe zwischen Schwarzen und Weißen.

Die einzelnen Geschichten haben mich mal und mal weniger begeistert. Einige konnten mich nicht wirklich erreichen, da ich sie nicht unbedingt verstanden haben, doch andere haben mich absolut abholen und begeistern können. Und die Geschichten, die mir gefallen haben, haben mir wirklich sehr sehr gefallen. Viele Aussagen sind mir im Kopf hängen geblieben und mit vielen beschäftige ich mich auch immer noch.

Auch die Tatsache, dass diese Geschichten in den 60ern spielen und heute genauso aktuell sind, beschäftigt mich sehr. Es gab schon einige Fortschritte, doch insgesamt leben wir noch immer in einer sehr rassistischen Welt, in der PoC stets benachteiligt und diskriminiert werden. Es ist erschreckend, die Parallelen zu der Welt vor 60 Jahren zu sehen.

Besonders zu erwähnen ist hier aber auch Kathleen Collins Schreibstil, der wirklich fantastisch war. Jede Geschichte hatte ihre eigenen Atmosphäre, die Collins jeweils durch ihre abwechslungsreichen Erzählweisen sehr gut einfangen konnte. Ihre Sprache war poetisch und literarisch sehr gut und zudem einfach sehr angenehm zu lesen.

FAZIT
Gerne hätten einige Geschichten länger sein können und gerne hätte ich auch noch mehr von der Autorin gelesen. Das Thema ist hochaktuell, die Geschichten zum großen Teil sehr interessant und gut zu lesen und mir hat es in einigen Momenten die Augen öffnen können.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Außergewöhnlich & sehr schön

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MEINE MEINUNG
Ein Buch, das komplett außerhalb meiner Komfortzone liegt. Es spielt in der Nachkriegszeit, ist realtiv dünn und behandelt die Geschichte einer Familie, was eigentlich gar nicht meinem Geschmack ...

MEINE MEINUNG
Ein Buch, das komplett außerhalb meiner Komfortzone liegt. Es spielt in der Nachkriegszeit, ist realtiv dünn und behandelt die Geschichte einer Familie, was eigentlich gar nicht meinem Geschmack entspricht. Doch eine Freundin hatte es mir empfohlen und als ich es schließlich geschenkt bekommen habe, war ich doch sehr neugierig auf den Inhalt.

Es geht um die Prime-Familie mit ihren 4 Kindern, die auf einem Bauernhof, dem Beacon, in England leben. Die Eltern schuften den ganzen Tag, während die Kinder sich allesamt in verschiedene Richtungen entwickelten. Während May sich nie von ihren Eltern lösen konnte und immer noch auf dem Beacon lebt, sind Berenice, Colin und Frank ausgezogen und haben sich ihr eigenes Leben aufgebaut. Besonders Frank, der nach London ging, anerkannte Journalist wurde und schließlich einen Bestseller-Roman verfasste. In diesem erzählt er von seiner schrecklichen Kindheit, die von Gewalt und Demütigung geprägt wurde und alles deutet daraufhin, dass es sich mehr um eine Biografi, als um einen Roman handelt. Doch seine Geschwister sind empört, es stimmt doch nicht, was er alles erzählt! Oder?

Die 4 Prime Kinder wachsen auf dem Hof ihrer Eltern auf, wo die Arbeit stets an erster Stelle steht. Gleichzeitig behüten die Eltern ihre Kinder und besonders die Mutter möchte ihre Kinder am liebsten nah bei sich behalten, wehe sie werden selbstständig und ziehen aus. Doch nach und nach passiert genau das, bis auf May, die nach einem gescheiterten Versuch in London zurück auf den Beacon zieht.

Die Charaktere sind sehr schön gezeichnet, auch wenn nur bestimmte Aspekte ihrer Eigenschaften und ihres Lebens beleuchtet werden. Es fehlen tiefgehende Details, besonders über Berenice und Colin, doch passte es so zum Stil des Buches, das mit der geringen Seitenzahl auch nicht viel mehr erzählen konnte. Gleichzeitig blieb die ganze Zeit eine gewisse Distanz zu den Charakteren stehen, die wirklich und authentisch aufgezogen wurden.

Wir erfahren hier besonders viel über May und Frank, wobei mich Franks Charakter viel neugieriger gemacht hat. Schon der Klappentext spielt da auf einiges an, weswegen ich ganz gespannt auf seine Sicht der Dinge war.
Über May erfahren wir besonders viel aus ihren Kindheitstagen und dem jungen Erwachsenen-Alter. Darüber hinaus lernen wir sie nicht wirklich neu kennen, vermutlich weil sich ihr Charaktere seit knappen 30 Jahren nicht mehr weiter entwickelt hat. Sie ist auf dem Beacon "gefangen" und traut sich kaum, ein Leben zu versuchen.
Von Frank hingegen erfahren wir viel mehr aus seinem Erwachsenenalter, er entwickelt sich weiter, wächst aus sich hinaus und bleibt doch so, wie er auch als Kind schon war. Er erlebt vieles, macht Karriere und doch jagen in die Dämonen aus seiner Kindheit. Er war ein sehr interessanter Charakter, über den ich gerne auch noch mehr gelesen hätte.

Sprachlich fand ich das Buch ebenfalls sehr gelungen. Es ist in der Er-, Sie-Form geschrieben und ich kann kaum einordnen, ob es sehr fließende Übergänge zwischen den Perspektiven gab oder ob die Erzählform schon eher Richtung allwissend ging. Es ließ sich auf jeden Fall sehr angenehm lesen und hat mich trotz der eher kühleren und distanzierteren Erzählweise sehr begeistern können.

Die Handlung ist genau das, was der Klappentext verspricht und ich weiß nicht, ob er mir eventuell ein wenig zu verraten hat. Denn mehr passierte eigentlich auch nicht. Das Buch war frei von Drama und Überspitzungen und erzählte ganz einfach die Geschichte der Familie, die gleichermaßen ruhig als auch aufregend und spannend war. Obwohl eigentlich nicht viel passiert ist, habe ich das Buch sehr aufmerksam und gebannt gelesen. Es dauerte eine Weile, bis das Geschehen richtig ins Rollen gekommen ist, doch hat mir diese ganze Art der Geschichte wirklich sehr gefallen.

Teilweise hat es sich ein wenig gezogen, aber nie lange, dafür ist das Buch auch wirklich zu dünn gewesen. Ich muss aber wirkcih zugeben, dass ich noch ein wenig etwas anderes erwartet habe. Mehr von Franks Erzählungen und mehr Rückblicke in die Kindheit, die die verschiedenen Perspektiven noch einmal aus der Erwachsenensicht beleuchten. Aber das ist meine enizige Kritik.

Und obwohl einige hier in ihren Rezensionen schreiben, dass sie das Ende nicht mögen, muss ich zugeben, dass ich es sehr mochte. Es passt perfekt zum Inhalt, wurde schön geschrieben und hat mich das Buch tatsächlich nicht enttäuscht zur Seite legen lassen.

FAZIT
Ein außergewöhnlicher Roman über eine Familie, die aus zwei Perspektiven wahr genommen wurde. Der Inhalt war unaufregend und fesselnd zugleich und wurde sprachlich sehr schön gestaltet. Mir fehlten noch ein paar Kleinigkeiten, sodass ich die volle Punktzahl hätte geben können, aber insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen.

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