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Veröffentlicht am 03.10.2020

Sehr hilfreicher Wanderführer für die Westküste Schleswig-Holsteins

Nordfriesland
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Eigentlich wollte ich euch das Buch gleich verbunden mit einer Wanderung vorstellen, aber manchmal kommt es anders… Wir sind ganz spontan in den Taunus gefahren und haben das dortige Sommerwetter in vollen ...

Eigentlich wollte ich euch das Buch gleich verbunden mit einer Wanderung vorstellen, aber manchmal kommt es anders… Wir sind ganz spontan in den Taunus gefahren und haben das dortige Sommerwetter in vollen Zügen genossen. Natürlich hatte ich diesen Wanderführer aber mit und habe darin in den Abendstunden gestöbert.

Ich kann euch die Wanderführer vom Conrad Stein Verlag nur ans Herz legen. Bisher bin ich damit immer sehr gut zurecht gekommen.

Aufgeteilt ist der Wanderführer in das Festland und in die Inseln. Zu Nordfriesland gehören ja Sylt, Föhr (meine Lieblingsinsel), Amrum und Pellworm. Das Festland umfasst die Halbinsel Eiderstedt und dann das Gebiet hoch bis hoch zur dänischen Grenze.

Zunächst findet man allgemeine Informationen z. B. zu Anreise, Wetter, Gezeiten und wichtigen Begriffen. Einen Tipp habe ich gefunden, über den ich ein bisschen schmunzeln musste, aber den ich gerne unterschreibe: “Moin” sagt man bei uns den ganzen Tag über, auch abends um 22 Uhr 😉

Ein zweiter Tipp: Wenn das Wasser weg ist, dann ist es weg und auch nicht einige Kilometer weiter noch da. Wir mussten letztens im Speicherkoog ein bisschen schmunzeln, als ein Päärchen enttäuscht feststellte, dass das Wasser gar nicht da ist und er zu ihr sagte: “Lass und nochmal einige Kilometer weiter fahren. Vielleicht ist es da ja da.” Tipp: ist es nicht, außer ihr fahrt an die Ostsee rüber. Wenn das Wasser weg ist, dann kann man nur geduldig abwarten. Macht doch in der Zeit einfach eine Wanderung durch das wunderschöne Binnenland.

Ihr findet in diesem Büchlein, das übrigens ein ganz wunderbares Format hat, um es im Wanderrucksack, oder sogar zur Not in der Jackentasche mitzunehmen, 25 Wanderungen. 10 Wanderungen auf dem Festland und 15 Wanderungen auf den Inseln.

Die erste Wanderung durch das Katinger Watt haben wir bereits vor einiger Zeit mit einem anderen Wanderführer gemacht und so kann ich euch anhand dieser Wanderung sagen, dass die Tour sehr gut beschrieben ist. Wir sind zwar genau anders herum gelaufen, aber wenn ich mir die Tour so durchlese, dann hätten wir es mit diesem Wanderführer deutlich einfacher gehabt, als mit dem, den wir damals mit hatten. Hier oben sind die Wanderwege nicht so gut ausgeschildert und es gibt nicht so viele markante Punkte, so ist es auch gut, wenn da einfach mal steht “gut 50 m hinter dem Ratsplatz zweigt rechts ein Weg ab”. Das ist etwas, woran man sich orientieren kann.

Gut gefällt mir auch, dass sowohl touristische Attraktionen, z. B. wo man Wattwandern kann aufgeführt sind. Außerdem Möglichkeiten der Einkehr, um etwas zu essen oder zu trinken. So kann man sich gut orientieren.

Bereits im Inhaltsverzeichnis ist markiert, ob es sich um eine Rundtour oder einen Weg hin und zurück auf demselben Pfad handelt. Das gefällt mir persönlich sehr, denn so kann ich gleich zu geeigneten Wanderungen springen. Ich mag Rundtouren nämlich lieber. Außerdem gibt es einen Hinweis darauf, für wen die Wanderung besonders geeignet ist, wie z. B. Eisenbahnfreunde oder Naturliebhaber.

Alles in allem wieder ein genialer Wanderführer aus dem Outdoor Verlag. Ich habe mir gerade zwei Wanderführer aus demselben Verlag für die Mosel-Region gekauft, da wollen wir im kommenden Jahr hin.

Für mich einer der besten Verlage für Wanderführer. Ich kann euch einen Urlaub bei uns im schönen Norden und dann die Nutzung des Wanderführers “25 Wanderungen zwischen Watt und Wiesen” nur empfehlen. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Unglaublich gute Reihe - Leseempfehlung

Die Fotografin - Die Welt von morgen
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Und auch Band 3 der Serie um die Fotografin Mimi Reventlow habe ich nur so verschlungen. Zum Glück ist Band 4 vor wenigen Tagen erschienen, so dass ich gleich nach meinem aktuellen Buch weiterlesen kann.

Mimi ...

Und auch Band 3 der Serie um die Fotografin Mimi Reventlow habe ich nur so verschlungen. Zum Glück ist Band 4 vor wenigen Tagen erschienen, so dass ich gleich nach meinem aktuellen Buch weiterlesen kann.

Mimi hadert in diesem Band ganz schön mit sich und ihrem Leben. Als Wanderfotografin ist sie nicht mehr so gefragt. Nachdem Kameras immer erschwinglicher werden und sich jeder besser situierte Mensch eine eigene Kamera leisten kann, machen immer mehr Menschen ihre Fotos selbst. Sie hat es schwer, eine Anstellung als Gastfotografin zu finden. Nachdem sie in den ersten Jahren so unglaublich stark war, macht sie jetzt eine Zeit durch, in der sie bei Weitem nicht so stark ist. Gut, dass sie da auf Anton bauen kann, auch wenn ihr selbst das nicht zwingend immer bewusst ist.

Anton hat eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht. Er nimmt sich allen neuen Aufgaben an, stellt sich den Herausforderungen und bewältigt diese. Anton war ein Charakter, den ich in den ersten Bänden ein bisschen zu forsch und überselbstbewusst fand, aber inzwischen zeigt er, dass er so selbstbewusst sein darf.

Alexander wird leider immer eingebildeter und wendet sich von seinem alten Leben ab. Habe ich seinen Werdegang in den ersten beiden Bänden noch gerne verfolgt, ja mir sogar ein Spin-Off gewünscht, so ist er mir inzwischen richtig zuwider. Schade, wenn sich jemand so unglaublich ins Negative entwickelt. Für die Geschichte gefällt es mir aber, denn es zeigt, dass sich nicht alle Menschen immer nur positiv weiterentwickeln.

Relativ neu eingeführt wird der Strang um Bernadette und ihren Verlobten Wolf. Die beiden Figuren nehmen in Band 3 viel Raum ein und ich muss sagen, dass auch dieser Erzählstrang außerordentlich spannend geschrieben ist. Man fiebert mit den beiden mit, wobei mir Wolf sehr viel sympathischer war, als Bernadette. Ja, einerseits ist sie so angelegt, dass man Mitleid mit ihr haben sollte, andererseits wirkt sie auch sehr kalt und unnahbar. Ich hatte Probleme, mich mit ihr anzufreunden.

Der Schreibstil und die Geschichte sind wieder, wie erwartet, total mitreißend. Ich liebe es, wie Petra Durst-Benning ihre Figuren gestaltet und die Welt, in der sie sich bewegen. Man taucht ein und hat das Gefühl live dabei zu sein. Besser geht es wirklich nicht, als wenn man sich in einer fiktiven Welt verliert und das Gefühl hat, dass alles, was passiert, real ist. Genau so müssen Bücher sein.

Band 3 endet mit einem richtig fiesen Cliffhanger. Ich bin gespannt, was Mimi und Anton jetzt erwartet. Von mir gibt es wieder 5 Sterne. Lest diese Reihe unbedingt.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Auch Mucksmäuschen können laut werden

Das Mucksmäuschen
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Nach der Lektüre dieses wundervollen Kinderbuches weiß ich nun endlich, wo der Ausdruck “mucksmäuschenstill” herkommt. Von den Mucksmäuschen. Glaubt ihr nicht? Dann lest dieses Buch!

Insgesamt hat mir ...

Nach der Lektüre dieses wundervollen Kinderbuches weiß ich nun endlich, wo der Ausdruck “mucksmäuschenstill” herkommt. Von den Mucksmäuschen. Glaubt ihr nicht? Dann lest dieses Buch!

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Wirklich schöne Zeichnungen und ein schön geschriebener Text, dem ich sehr gerne gefolgt bin. Ich habe jede Seite genossen und bin mit dem Mucksmäuschen durch seine Welt gereist.

Ich bin allerdings ein bisschen zwiegespalten ob des Fazits der Geschichte um das kleine Mucksmäuschen. Einerseits zeigt es natürlich, dass man über sich hinaus wachsen kann, dass man seinen Mut zusammen nehmen kann und dann auch Gehör findet. Andererseits hat es mich auch ein bisschen mutlos gemacht. Das Buch zeigt nämlich auch die Realität auf. Wer leise ist, leise spricht, sich nicht aufdrängt, der wird nicht gehört. Man wird ignoriert, übergangen, zur Seite gedrängt von denen, die selbstbewusster, egoistischer, lauter sind. So ist es leider heutzutage nur allzu oft. Diese Geschichte zeigt auf, dass man als Mucksmäuschen, als leiser Mensch, oft nicht wirklich etwas wird in dieser Welt.

Von daher ist das Buch für mich nicht so offensichtlich ein Mutmachbuch, wie es für andere Rezensenten ist. Mir hat es auch ein bisschen Bauchschmerzen bereitet, so offensichtlich vor Augen geführt zu bekommen, dass man laut werden muss, wenn man Gehör finden will. Nicht jedem liegt das so, wie es dem kleinen Mucksmäuschen gelungen ist.

Ich hoffe ehrlich gesagt eher, dass die etwas lauteren Menschen aus dem Buch für sich mitnehmen, dass sie auch mal auf die Leiseren Rücksicht nehmen, dass man auf seine Mitmenschen achtet und sie unterstützt und nicht wegdrängt.

Dennoch vergebe ich für dieses wunderschöne Kinderbuch 5 Sterne. Ich würde mit meinem Kind, würde ich das Buch vorlesen, allerdings auch das Gespräch suchen und vermitteln, dass man richtig so ist, wie man ist und wenn man eben leiser ist, dann ist das in Ordnung.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Unglaublich toller Auftakt einer Reihe

Die Fotografin - Am Anfang des Weges
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Mimi Reventlow, die Protagonistin dieses Romans, ist für eine Frau vom Anfang des 20. Jahrhunderts sehr selbstbewusst und selbstständig. Sie verzichtet auf die Ehe mit einem gut situierten Mann, um ihr ...

Mimi Reventlow, die Protagonistin dieses Romans, ist für eine Frau vom Anfang des 20. Jahrhunderts sehr selbstbewusst und selbstständig. Sie verzichtet auf die Ehe mit einem gut situierten Mann, um ihr eigenes Leben zu leben und geht als Fotografin auf Wanderschaft. Über ihre Wanderjahre erfahren wir leider eher wenig. So richtig steigt die Geschichte dort ein, wo Mimi nach Laichingen geht, um ihren kranken Onkel zu pflegen.

Ein sehr spannender Nebencharakter ist Eveline, eine Einwohnerin Laichingens, die sich ihr Leben ganz anders vorgestellt hat. Aus gutem Hause stammend ist sie mit dem Weber Klaus Schubert verheiratet. Leider ist das Leben an Klaus Seite sehr viel ärmlicher und schwieriger, als sie es sich je vorgestellt hätte. Dafür muss man Eveline wirklich ein Lob aussprechen. Sie macht das Beste aus der Situation und versucht, ihren Sohn Alexander zu unterstützen. Leider haben Frauen zu dieser Zeit sehr wenig zu sagen und Schubert ist seinem Chef Gehringer genauso hörig, wie alle anderen Einwohner Laichingens. Ja.. Gehringer… ein widerlicher Kerl… Der Unternehmer, dem die große Fabrik am Ort gehört meint, dass ihm auch die Menschen gehören und leider kommt er damit durch. Einzig Mimi bietet dem Großkotz die Stirn, was ihr das Leben in Laichingen nicht gerade erleichtert.

Insgesamt erzählt Petra Durst-Benning eine sehr spannende Geschichte. Ich flog nur so durch die Seiten und wollte wissen, wie es mit Mimi und ihren Träumen weiter geht. Die Geschichte entwickelt sich stetig voran und mit jedem Stein, der Mimi in Laichingen in den Weg gelegt wird fiebert man mehr mit, ob sie diesen wieder aus dem Weg wird räumen können. Auch die Nebenfiguren, wie Mimis Onkel Josef oder die oben schon erwähnte Familie Schubert bringen viel Schwung in die Geschichte. Man lernt sie lieben (Alexander Schubert) oder fürchten (Gehringer), aber man ist auf jeden Fall nah an den Figuren dran und möchte alles erfahren.

Der Schreibstil ist mitreißend und genauso bildhaft, wie Mimis Fotografien. Ich konnte mir Mimi und alle anderen, sowie das kleine Dorf vor meinem inneren Auge vorstellen.

Das Buch endet mit einem Cliffhanger und ich bin sehr froh, dass ich Band 2 schon hier liegen habe und gleich weiterlesen kann.

Vopn mir gibt es 5 Sterne für einen Roman über eine starke Frau, die mutig ihren Weg geht, ohne Furcht und ohne aufzugeben. Ich habe jede einzelne Seite genossen.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Vieleicht sogar etwas für Lesemuffel

Tom Gates, Band 17
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Ich bin schon wirklich lange um diese Reihe drum herum geschlichen. Als ich dann dieses Buch sah, da konnte ich nicht mehr widerstehen. Das Cover sprach mich so mega an, aber immerhin ist es Band 17 einer ...

Ich bin schon wirklich lange um diese Reihe drum herum geschlichen. Als ich dann dieses Buch sah, da konnte ich nicht mehr widerstehen. Das Cover sprach mich so mega an, aber immerhin ist es Band 17 einer Reihe, die ich bisher nicht kenne. Kann man da überhaupt einsteigen? Ja, man kann…

Die Geschichte ist wirklich lustig und hat mir gut gefallen. Ich denke, dass das Buch nicht nur für versierte Leser*innen, sondern auch für Leseeinsteiger gut ist. Der geschriebene Text wird durch extrem viele kleine Zeichnungen aufgelockert. “Tom Gates” wirkt auf mich, wie eine Mischung aus Comic und Buch, allerdings Tendenz hin zum Buch. Neben den Kritzeleien (wie die Autorin es selbst nennt und welche sie auch selbst gestaltet) arbeitet die Autorin auch mit Fettdruck oder Großbuchstaben und Sprechblasen. Die Gestaltung ist einfach unglaublich abwechslungsreich und genau das macht es zu einem Buch, um Lesemuffel eventuell zu begeistern.

Das Buch hat, trotz der vielen Kritzeleien eine richtige Geschichte und noch dazu eine spannende. Tom Gastes ist nämlich äußerst sympathisch und darf, wenn er noch einen vierten traurigen Smilie in der Schule bekommt, nicht mit auf den Schulausflug. Tom scheint mir ein Junge zu sein, der nicht auf den Kopf gefallen ist und immer eine Idee für einen Ausweg hat. So arbeitet er fleißig daran, keine weiteren traurigen Smilie zu bekommen, was nicht immer ganz einfach ist, da er teilweise auch unglaublich viel Pech hat. An sich ist die Geschichte recht einfach gehalten, aber trotzdem sehr spannend, denn Tom und seine Freunde Amy und Derek erleben schon das eine oder andere Abenteuer. Zu schaffen macht den Dreien dabei Widersacher Marcus, der es aber eigentlich nur auf Tom abgesehen hat.

Insgesamt kann ich das Buch wirklich empfehlen. Eine schöne Geschichte für größere Kinder, die von mir gerne 5 Sterne erhält.

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