Neubeginn im schwedischen Ferienhaus wird zum tödlichen Verhängnis
Mit „Kalte Nacht“ erscheint der zweite Band der Tom Skagen-Reihe von Anne Nordby. Ihre Leidenschaft für skandinavische Reisen sind im Buch spürbar und Anregungen und Ideen werden realistisch umgesetzt ...
Mit „Kalte Nacht“ erscheint der zweite Band der Tom Skagen-Reihe von Anne Nordby. Ihre Leidenschaft für skandinavische Reisen sind im Buch spürbar und Anregungen und Ideen werden realistisch umgesetzt in der Geschichte umgesetzt.
Zunächst ist zu sagen, dass dieses Buch unabhängig von dem ersten Band zu lesen ist, da keinerlei Bezug zum vorigen Band besteht. Jedoch empfehle ich dies nicht, da auch „Kalter Strand“ ein absoluter Pageturner ist.
Das Cover ist wieder ein absoluter Hingucker und spiegelt sehr schön das schwedische Idyll von roten, einsamen Hütten am See wieder.
Die Familie um das Ehepaar Jochen und Christina, lieber Tina genannt, mit ihren beiden Töchtern Ronja und Eva-Lotta wollen im Dörfchen Hultsjö in Schweden neu anfangen. Das Verhältnis zu der pubertären Eva-Lotta ist schwierig. Zudem leidet ihre jüngere Tochter Ronja an Trisomie 21. Auf unerklärliche Weise verunglückt die Familie tödlich und es sieht nicht nach einem Unfall aus. Zu allem Überfluss ist auch noch Tina verschwunden.
Das schwedische Team um Maja Lövgren, Polizeiazubi Jokke und ihr Chef Göran Berg legen alles in die Suche der Vermissten und dem Motiv des Autounfalls. Tom Skagen wird bei den Ermittlungen herangezogen, da die Toten aus Hamburg stammen. Er arbeitet bei der Sondereinheit Skanpol in Hamburg und unterstützt grenzübergreifend zwischen Deutschland und Skandinavien bei der Aufklärung von Verbrechen. Ohne die Einwilligung seiner Chefin Jette reist er nach Schweden und beginnt dort zu ermitteln. Später wird ihm diese Lüge zum Verhängnis. Auch die Beziehung zwischen ihm und der schwedischen Ermittlerin Maja Lövgren spitzt sich zunehmend zu.
Ich finde spannend, dass die Charaktere sehr unterschiedlich sind. Eva-Lotta hat sich mit einer Jungenclique angefreundet und als attraktives Mädchen sehr beliebt. Ganz zum Leid der schwedischen Eltern, denn die deutschen Zuwanderer waren nicht sehr beliebt. Auch das Bild der Touristen ist sehr gespalten. Somit stellt die Autorin sehr schön die gegensätzlichen Ansichten gegenüber und verleiht dem Buch durchgehend Spannung.
Die Geschichte ist von Anfang bis Ende schlüssig und ergibt alles einen Sinn. Ich liebe den Schreibstil der Autorin, der die Seiten nur so durchfliegen lässt. Im Gegensatz zum ersten Band wurde hier auf Gewalt und doch sehr viel Brutalität verzichtet. Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen Eine Woche vorher, wo der Leser nach und nach erfährt, wie sich alles zugetragen hat. Zum anderen die Gegenwart, worin es hauptsächlich um die Ermittlungen geht. Kein Strang nimmt etwas vorweg, sondern überschneidet sich mit der Ermittlungsentwicklung. Daher sind die Kapitel abwechselnd aufgeführt.
Für skandinavische Buchliebhaber ein Must-Read. Die Autorin übertrifft sich in ihrem zweiten Band nochmals und Fans von „Kalter Strand“ sollten unbedingt auch „Kalte Nacht“ lesen. Mich interessiert sehr die weitere Entwicklung der Charaktere und hoff auf einen weiteren Band!