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Veröffentlicht am 30.08.2020

Gelungener zweiter Teil

Das Brauhaus an der Isar: Im Sturm der Zeit
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Nachdem ich bereits den ersten Teil der Brauhaus Saga mit viel Freude gelesen hatte, war ich gespannt wie die Geschichte um Antonia Pacher weitergeht. Die Geschichte war anders, als ich es erwartet hatte, ...

Nachdem ich bereits den ersten Teil der Brauhaus Saga mit viel Freude gelesen hatte, war ich gespannt wie die Geschichte um Antonia Pacher weitergeht. Die Geschichte war anders, als ich es erwartet hatte, was aber keinesfalls bedeutet, dass sie mir nicht wieder sehr gut gefallen hat.
Das Cover ist erneut sehr bunt gehalten. Auf diesem ist eine Frau mit Dutt-Frisur und einem blauen Kleid abgebildet, welche nachdenklich zur Seite schaut. Der Klappentext beschreibt kurz die wesentlichen Inhalte der Geschichte, ohne jedoch zu sehr ins Detail zu gehen. Im Mittelpunkt des Handlungsgeschehens steht Clara Bruckner, die Tochter von Antonia und Melchior vom Brucknerbräu aus dem ersten Band der Saga. Sie wird aufgrund der politischen Verwerfungen, welche in Deutschland des Jahres 1919, dem Beginn der Weimarer Republik, sehr schnell in die Verantwortung für die Brauerei hineingedrängt. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit, welche ihren Weg konsequent verfolgt. Diese starke Hauptfigur der Erzählung hat mir sehr imponiert und sie überzeugt durch ihren starken Willen auch in kritischen Lebenssituationen. Als bedeutsame Nebendarsteller haben sich Claras Freundin, Magdalena Moser, René Kurowsky, Claras Geliebter und Journalist, sowie Alfred Bauer, Magdalenas Ehemann herauskristallisiert. Mich persönlich haben die politischen Themen hierbei sehr fasziniert. Die Autorin geht sehr gut auf die Anfänge der Weimarer Republik ein. Die sogenannte Räterepublik, welche den Konflikt zwischen „Links“ und „Rechts“ sehr gut beschreibt und schon erkennen lässt in welches Drama die Bevölkerung von Deutschland hineingeraten wird. Waren im ersten Teil das Bierbrauen, sowie das Wirtschaften eines Brauerbetriebes die Schwerpunkte des Romans, so sind diesmal die politischen Konflikte in Deutschland der Haupthandlungsstrang der Erzählung. Die Spannung des Romans ist sehr gut und wird durch die problematischen Anfänge des Nationalsozialismus (Alfred) und der Bestrebung Andersdenker zu verfolgen (René jüdischer Journalist) noch zusätzlich verstärkt. Die wesentlichen Schwerpunkte der Erzählung sind Räterepublik, Weimarer Republik, Frauenbewegung, politische Verfolgungen, Nationalismus. Es ist dabei nur ein kurzer Zeitsprung von 1919 auf 1925 innerhalb der Erzählung erkennbar, ansonsten ist die Geschichte sehr stringent und für den Leser sehr gut nachvollziehbar. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, gut lesbar und sehr unterhaltend. Als Zielgruppe für den Roman kommen tendenziell Frauen in Frage. Das erneut abgebildete Personenverzeichnis hat mir erneut sehr geholfen den Überblick über die einzelnen Handlungsfiguren zu behalten. Als Fazit ist dennoch zu sagen, dass mir die Geschichte sehr gut gefallen hat. Julia Freidank hat es geschafft den politischen Zeitgeist in Deutschland sehr gut zu erzählen. Erneut sehr gut haben mir die Nebeneffekte der Zeit gefallen wie z.B. die Bubi-Kopf Frisur der Frauen, welche ein Zeichen der Emanzipation und des neuen Selbstvertrauens darstellten. Genauso haben mich die bayerischen Dialekte der Bierkellnerin Angelika sehr erheitert und für eine gute Kurzweile zusätzlich gesorgt. Ich bedanke mich bei der Autorin für die schönen und sehr lehrsamen Stunden über eine besondere Zeit für die deutsche Geschichte. Des Weiteren bedanke ich mich bei Rowohlt für die Zusendung des Rezensions-Exemplars.

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Veröffentlicht am 26.08.2020

Zwischen Verantwortung und Lieben

Ein Gefühl von Hoffnung
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Mit „Ein Gefühl von Hoffnung“ legt Eva Völler den zweiten Teil ihrer Ruhrpott-Saga vor. Passend ist auch das Cover dieses Romans gestaltet, es hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert zum ersten Band ...

Mit „Ein Gefühl von Hoffnung“ legt Eva Völler den zweiten Teil ihrer Ruhrpott-Saga vor. Passend ist auch das Cover dieses Romans gestaltet, es hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert zum ersten Band „Ein Traum vom Glück“. Der Klappentext macht bereits deutlich, dass wir uns nun Ende der 50er Jahre befinden. Es ist einige Zeit ins Land gegangen Jakob ist inzwischen sieben Jahre alt, Inge arbeitet als Buchhändlerin und Johannes hat sich in der Gewerkschaft immer weiter nach oben gearbeitet. Es ist aber auch ein Wiedersehen mit Mine, Karl, Bärbel und all den anderen liebgewonnenen Figuren des ersten Bandes.

Johannes ist inzwischen dreiunddreißig Jahre alt und steht mitten im Leben, er ist mit Hanna, der besten Freundin von Katharina zusammen. Inge ist mit Peter verlobt und sucht ihren Weg zwischen der Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister und dem Traum der eigenen Freiheit. Aus Bärbel ist ein waschechter Teenager geworden, sie rebelliert und macht die Bekanntschaft mit den Schmetterlingen im Bauch. Mine führt wie immer noch die Regie im Haus und hält alles zusammen, ihre Küche ist der Dreh und Angelpunkt der Familie. Wir lernen aber auch noch sympathische Menschen kennen, zum Beispiel Matthias Jung, den Mathematiklehrer von Jakob, einer der wenigen Menschen, der das ungeheure Talent des Jungen erkennt.

Es geht thematisch nicht nur um den Bergbau, sondern vor allen Dingen um das Leben der einfachen Menschen im Ruhrgebiet in den 50er Jahren. Viele Eigenheiten, die wir uns heute nicht mehr so richtig vorstellen können, waren damals vollkommen normal, ob es nun der Badetag war, an dem die gesamte Familie in ein und demselben Wasser gebadet hat oder die Art und Weise wie mit Lebensmitteln umgegangen wurde. Dem heutigen Leser bringt die Autorin eine ganze Generation nahe und hat somit ein Generationenbuch und ein Zeitzeugnis zugleich geschrieben.

Der Roman ist chronologisch aufgebaut, er besteht aus vier großen Teilen mit insgesamt 24 Kapiteln. Kleine Zeitsprünge und Zeitraffungen sind in dem Roman zu finden, diese fallen allerdings nicht großartig ins Gewicht. Ein Nachwort und ein Glossar plattdeutscher und bergmännischer Ausdrücke runden den Roman hervorragend ab.

Mir hat besonders die Konzeption des Romans gefallen, es wurde nie langweilig und die Protagonisten haben sich weiterentwickelt und die eine oder andere Eigenheit entwickelt. Durch die vielen verschiedenen Schwerpunkte des Romans: Bergbau, Eigenständigkeit, Schule, Familie und Liebe deckt die Autorin eine ganze Spannweite ab und schafft es somit viele Identifikationspunkte für ihre Leser zu schaffen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr angenehm zu lesen, gerade die Plattdeutschen Ausdrücke machen den Roman besonders lesenswert und authentisch. Die vielen Dialoge bereichern den Roman nicht nur, sondern machen die Würze aus und machen dem Roman zu dem was er ist, ein absolutes Muss für Fans zeitgeschichtlicher Familienromane a la Peter Prange, Brigitte Riebe, Lilli Beck oder Ulrike Renk.

Der Roman ist sowohl für Frauen als auch für Männer jeden Alters geeignet. Ich empfehle allerdings den ersten Band der Saga zum besseren Verständnis zuvor zu lesen.

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Veröffentlicht am 08.08.2020

Eine Liebe für das Brennen

Die Schwestern von Marienfehn
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Ich bin ohne irgendwelche Erwartungen in die Geschichte eingestiegen. Ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Buch sehr gefesselt hat und ich von der Darstellung der Erzählung, sowie von der Geschichte ...

Ich bin ohne irgendwelche Erwartungen in die Geschichte eingestiegen. Ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Buch sehr gefesselt hat und ich von der Darstellung der Erzählung, sowie von der Geschichte sehr beeindruckt bin. Auf dem in schwarz-weißer Farbe gehaltenen Cover zeigen sich zwei junge Frauen auf einem Fahrrad, welche sich anlächeln während sie auf einem Feldweg entlangfahren. Mit etwas Fantasie könnte es sich dabei um die beiden Schwestern Hanna Brook und Rosalinde (Rosi) handeln. Der Klappentext greift kurz den wesentlichen Schwerpunkt der Handlung auf, ohne jedoch Details zu verraten. Der schwerpunktmäßige Handlungsstrang der Geschichte ist der Familienhof Brook mit seiner berühmten Brennerei, welcher im ländlichen Marienfehn liegt. Die Hauptdarstellerin Hanna Brook ist diesem Hof trotz ihrer beruflichen und persönlichen Träume auf besondere Weise verbunden. Das Schicksal des Hofes verwebt sich im Laufe der Erzählung immer mehr mit ihrem eigenen Leben. Hannah Brook überzeugt als Hauptfigur. Anfangs sehr schüchtern, im Erwachsenenleben dann stark, sehr diszipliniert und loyal, sie setzt sich auch über Schicksalsschläge mit der Zeit hinweg. Ihre Cousine Rosie steht ihr zur Seite, sie ist Hannahs Gegenpol. Sie wirkt fröhlich, lustig, nimmt das Leben locker und achtet mehr auf ihr äußeres Erscheinungsbild als Hannah. Diese differenzierte Ausarbeitung der zwei verschiedenen Charaktere, sowie die besondere Verbindung dieser beiden geben der Geschichte einen ganz besonderen Reiz. Eine weitere interessante Figur ist der Sohn des Bürgermeisters von Marienfehn, Carl, welcher auch die Freundschaft der beiden Schwestern auf eine harte Probe stellen wird.

Die wesentlichen Themen der Erzählung sind Familie, der Hofbetrieb mit der Brennerei, Landleben, Freundschaften, Träume, Liebe und Schicksal. Der Roman wird durchgehend auf zwei Erzählebenen erzählt, in der Vergangenheit sowie in der aktuellen Zeit. Der Spagat von zwei Erzählsträngen ist dem Autor dabei sehr gut gelungen. Ausgehend von der heutigen Zeit, wo die Protagonisten auf ihren „Altenteil“ verweilen erzählt er die gesamte Entwicklung der Geschichte von den schlimmen Zeiten im zweiten Weltkrieg bis zur Hofübernahme von Hannah und der Neuausrichtung des Betriebes in den achtziger Jahren. Stets hat der Autor darauf geachtet, dass die Zeitsprünge für den Leser angemessen und nachvollziehbar sind. Stück für Stück wird die Geschichte aufgerollt und der Leser erfährt immer mehr Details, welche in der aktuellen Zeit noch relevant werden können. Der Schreibstil der Erzählung ist sehr flüssig und gut verständlich lesbar. Der Autor findet dabei auch eine gute Mischung zwischen reiner Erzählung, sowie den Dialogen zwischen den Protagonisten. Auch über das Handwerk des Schnapsbrennens erfährt man so einiges. Als Zielgruppe des Romans kommen vielleicht tendenziell etwas mehr Frauen, als Männer in Frage, aber auch Männer können sich durchaus in dieser Geschichte wiederfinden. Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich von der Vielseitigkeit der Protagonisten, der schönen Geschichte sowie auch dem Ende der Erzählung sehr fasziniert bin. Der Autor hat es geschafft mich unverhofft sehr gut auf die Lesereise mitzunehmen. Ich fieberte mit und fühlte irgendwie als wäre ich in der Erzählung dabei. Als besonderes möchte ich anmerken, dass obwohl ich ein Mann bin, ich die Hauptprotagonistin Hannah ganz besonders in mein Herz geschlossen habe. Irgendwie bin ich an eine Person aus meinem früheren Leben erinnert worden.

Ich möchte mich ganz herzlich bei dem Autor für die Bereitstellung des Romans und die wunderschönen Lesestunden bedanken.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Bussi erneut in Nöten

Die Toten vom Lärchensee
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Joe Fischler hat nach seinem fulminanten Debüt Der Tote im Schnitzelparadies einen weiteren sehr lustigen und schönen Krimiroman um den sympathischen Inspektor Bussi veröffentlicht.
Das Cover ist erneut ...

Joe Fischler hat nach seinem fulminanten Debüt Der Tote im Schnitzelparadies einen weiteren sehr lustigen und schönen Krimiroman um den sympathischen Inspektor Bussi veröffentlicht.
Das Cover ist erneut sehr bunt gestaltet. Im Vordergrund ist ein Eisbecher mit roter Soße abgebildet. Im Hintergrund ist eine Berglandschaft malerisch gestaltet, auf der ein Moped-Fahrer unterwegs ist. Der Klappentext gibt eine kurze Einleitung in die Story, ohne die Spannung vorwegzunehmen. Wesentliche Inhalte des Krimis sind: Tiroler Landleben, lokale Politik, Mord, Kommerz, Tourismus, Naturliebe sowie die unterschiedlichsten Persönlichkeiten einer Region. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit und es sind keinerlei Zeitsprünge erkennbar.
Aufgrund der herausragenden Auflösung seines ersten Falls aus Hinterkitzlingen wird Arno Bussi vom Innenminister erneut auf einen besonderen Fall aus Tirol angesetzt. Der Innenminister versüßt ihm den Fall mit dem Hinweis, dass er bei erfolgreicher Erledigung zukünftig mit interessanten Aufgaben betraut wird. Motiviert aufgrund der versprochenen Perspektive begibt sich Bussi nach Stubbenwald um einen mysteriösen Mordfall von vor 5 Jahren aufzuklären. Kurz nach Ankunft wird Arno Bussi sehr schnell wieder mit dem „berühmten“ Eigenleben einer Region konfrontiert. Bereits am Anfang kommt es zu mehreren kuriosen Situationen, welche Bussi körperlich, aber auch geistig so einiges abverlangen. Dabei zeigt sich erneut seine sympathische, sehr lebensnahe Art, welche es dem Leser so einfach macht, diesen Inspektor so ins Herz zuschließen. Nach und nach tauchen die Nebenfiguren der Geschichte in die Handlung ein. Eine der besonderen Gaben des Autors sind dabei die Nebendarsteller der Geschichte. Sie geben der Geschichte ihr eigenes Gesicht mit einer sehr differenzierten und speziellen Persönlichkeit. Als wesentliche Nebendarsteller haben sich dabei der Dienstellenleiter Bernhard Franz mit seinem Hund Bernhard, Arthur Aschenwald der Bauherr des umstrittenen Chalet-Dorfs, die Aktivistin Laura Gams, Heidemarie Larscher, die Ortsbürgermeisterin sowie Erna Katz eine Kommissarin aus Innsbruck. Mir persönlich hat der Bernhard Franz am Besten gefallen. Obwohl sehr wortkarg ausgestattet steht er für die Tiroler Gemütlichkeit sowie dem Drang nach Sinn, Ruhe und Natur. Dank der schönen Beschreibungen des Autors konnte ich ihn mir bildlich vorstellen. Aber auch die anderen sehr interessanten Protagonisten geben der Geschichte ihren besonderen Reiz. Die Struktur der Geschichte ist stringent und nach wenigen Seiten kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Der Autor schafft es dabei erneut mit einer guten Portion Humor, aber auch Verliebtheit zur Region Spannung zu erzeugen. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, sehr gut lesbar. Als Besonderheit ist zu erwähnen, dass wie im ersten Teil der Krimireihe erneut eine kleine Karte der Handlungsorte abgebildet ist, was dem Leser die Schauplätze nochmals bildlich verdeutlicht. Zielgruppe des Romans sind Leser aller Altersgruppen. Sowohl Frauen als auch Männer, kommen beide durch die Erzählweise der Geschichte und ihrer interessanten Persönlichkeiten als Leser in Frage. Joe Fischler ist erneut ein sehr lustiger und spannender Krimi gelungen. Inspektor Arno Bussi hat sich als fester Bestandteil in meinem Krimileben etabliert. Ich bin sehr froh und glücklich und hoffe das ich hoffentlich bald einen dritten Bussi Fall genießen darf. Ich bedanke mich bei NetGalleyDE für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplares.

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Veröffentlicht am 04.07.2020

Eberhofer bekommt Konkurrenz

Der Tote im Schnitzelparadies
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Joel Fischler ist mit dem Auftakt zu seiner neuen Krimireihe ein echter Volltreffer gelungen.
Auf dem bunten Cover ist ein Teller, auf dem sich ein Schnitzel mit Zitronengarnierung zeigt, abgebildet. In ...

Joel Fischler ist mit dem Auftakt zu seiner neuen Krimireihe ein echter Volltreffer gelungen.
Auf dem bunten Cover ist ein Teller, auf dem sich ein Schnitzel mit Zitronengarnierung zeigt, abgebildet. In dem Schnitzel steckt senkrecht ein Messer. Im Hintergrund des Bildes ist in blauer Farbe ein Bergpanorama gezeichnet. Der Klappentext gibt in wenigen Sätzen einen einleitenden Überblick, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Wesentliche Inhalte des Krimis sind: Tiroler Landleben, lokale Besonderheiten, mehrere Morde, sowie unterschiedliche Verdächtigungen. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit.
Arno Bussi wird aufgrund einer Affäre mit der Frau des Innenministers von Österreich nach Tirol strafversetzt. Sehr schnell macht er sich mit seinem neuen Schicksal vertraut und gerät dabei in einen Sumpf aus Landleben, lokalen Eigenarten, Intrigen sowie verschiedenen Verdächtigungen. Ich habe die Person Arno Bussi sofort ins Herz geschlossen. Mit seiner manchmal eigenwilligen, aber auch sympathischen Art versucht dieser ein Geflecht aus verschiedenen Wendungen und Wirrungen zu entschlüsseln. Dabei kommen ihm auch manchmal die Gefühle in die Quere. Trotz verschiedener Probleme, auf die er im Laufe seiner Ermittlungen immer wieder stößt, schafft er es Lösungen zu finden. Sehr abwechslungsreich sind auch die vielfältigen Nebenfiguren des Krimis. Karl Ertl, der Bürgermeister von Hinterkitzlingen, die Schnitzelwirtin Resi Schlupfgruber, ihre Tochter Eva Schlupfgruber sowie die Carola Unterberger, um nur einige zu nennen. Besonders angetan war ich vom Bürgermeister Karl Ertl, welcher im Rahmen seiner Möglichkeiten Arno Bussi zur Seite steht, um mit seiner bäuerlichen Art stets beim Leser für Heiterkeit sorgt. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und nach wenigen Seiten wird bereits eine Vorfreude auf den Krimi beim Leser geweckt. Zeitsprünge sind dabei keine vorhanden. Der Autor schafft es auf humorvolle und sehr heimatverliebte Art Spannung zu erzeugen. Ich war mir bis zum Schluss nicht über den Täter oder die Täterin der Morde bewusst. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, sehr leicht zu lesen und humorvoll, ohne zu sehr ins Alberne zu gehen. Als Besonderheit ist zu erwähnen, dass am Ende des Buches eine kleine Karte der Handlungsorte abgebildet ist, was ich sehr informativ und gut fand. Zielgruppe des Romans sind Leser aller Altersgruppen. Sowohl Frauen als auch Männer, kommen beide durch die Erzählweise der Geschichte und ihrer interessanten Persönlichkeiten als Leser in Frage. Joe Fischler ist ein wunderbarer Krimiauftakt gelungen. Humor, mit Spannung und lokalen Besonderheiten zu verbinden ist ein schwieriges Unterfangen. Dem Autor ist dieses mit Bravour gelungen und ich warte sehnsüchtig auf den nächsten Teil der Bussi-Reihe und hoffe das noch viele Bände folgen werden.

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