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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2020

Wie das leben spielt

Gipskind
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Gabriele Kögl ist eine österreichische Schriftstellerin, die das wahre Landleben der 60er Jahre in der Steiermark erzählt.

Gipskind ist ihr besonders gut gelungen. Das Buch ist besser, als der Klappentext ...


Gabriele Kögl ist eine österreichische Schriftstellerin, die das wahre Landleben der 60er Jahre in der Steiermark erzählt.

Gipskind ist ihr besonders gut gelungen. Das Buch ist besser, als der Klappentext ahnen lässt.

Im halben Buch heißt es nur das kleine Mädchen, sie erzählt ihre Geschichte. Früher auf dem Land wurde nicht gleich der Arzt gegangen. Bloß gut, das die Oma dafür drängte, das etwas mit ihren Beinen nicht stimmte, Späher bekamen die Kinder eine Spreizhose und das Problem wurde behoben.
Das kleine Mädchen lernte gut mit ihrem Handikap zu leben. Die Mutter war etwas sehr lieblos, gut das es die Omas gab.

Wir konnten Andrea bis zur Matura begleiten.
Ihre Mutter wollte eigentlich das sie arbeiten geht und dann schnell heiratet. Aber sie setzte ihren Willen durch. Die Oma gibt ihr Mut und erzählt ihr, das sie auch schon gerne mehr gelernt hätte.

Der Roman ist richtig gut geschrieben, wie das Leben so spielt. Die Figuren waren alle gut dargestellt.

Ich möchte es sehr empfehlen.





Veröffentlicht am 26.08.2020

Einsamer Kampf um die Vögel

Zugvögel
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Zugvögel ist der Debütroman von der australischen Schriftstellerin Charlotte McConaghy mit irische Wurzeln.

Der Roman spielt in der Zukunft, aber man spürt ja schon die Anfänge der Auswirkungen des Klimawandels ...

Zugvögel ist der Debütroman von der australischen Schriftstellerin Charlotte McConaghy mit irische Wurzeln.

Der Roman spielt in der Zukunft, aber man spürt ja schon die Anfänge der Auswirkungen des Klimawandels auf Natur und Tiere.

Franny gibt sich als Ornithologin aus und verfolgt gekennzeichnete Schwalben auf dem Weg in die Antarktis, es werden immer weniger. Dafür hat sie sich bei einem Fischerboot verdingt. Die Crew ist zusammengewürfelt, es sind ganz verschiedene Charaktere.
Gleichzeitig gibt es immer wieder Berichte von Jahren vorher aus ihrer Vergangenheit. Von ihren Problemen erfährt man erst im Laufe der Zeit.
Man braucht im Anfang etwas um in die Geschichte hinein zu kommen, aber dann wird es immer spannender.
Das Buch ist zu empfehlen.

Veröffentlicht am 26.08.2020

Ergreifend

Tage mit Ida
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Von der Schriftstellerin Hiltrud Baier kenne ich schon ihren Roman, Helle Tage, Helle Nächte.
Deshalb musste ich „Tage mit Ida“ auch lesen. Das schöne Cover hat mich auch inspiriert.

Die Autorin schildert ...


Von der Schriftstellerin Hiltrud Baier kenne ich schon ihren Roman, Helle Tage, Helle Nächte.
Deshalb musste ich „Tage mit Ida“ auch lesen. Das schöne Cover hat mich auch inspiriert.

Die Autorin schildert einfühlsam aus dem Leben von Ida. Sie war ein uneheliches Kind, das ihre jüdische Mutter früh verlor. Sie wurde von ihrem Vater nach Schweden geschickt worden, als es heraus kam, das sie Halbjüdin war. Er wollte ihr Leben retten.

1999 kommt Ida nach Kirchhain, wo sie zuletzt bei der Familie ihres Vaters lebte. Sie will sich mit ihrer Schwester versöhnen. Sie trifft deren Kinder Susanne und Martin in dem Familiencafé.

Die Autorin führt uns mit warmer lebendiger Sprache, voller Emotionen durch die Erinnerungen und Situationen aller Familienmitglieder.
Ich war total gefangen von der Geschichte.
Der Roman ist wunderschön und unterhaltend. Sehr zu empfehlen.


Veröffentlicht am 25.08.2020

Einfach gut

Die Unschärfe der Welt
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Die deutsche Schriftstellerin Iris Wolff ist in Hermannstadt in Siebenbürgen geboren.
Für ihre Werke hat sie schon einige Preise erhalten.
Dort ist auch teilweise der Schauplatz ihres Romans „Die Unschärfe ...


Die deutsche Schriftstellerin Iris Wolff ist in Hermannstadt in Siebenbürgen geboren.
Für ihre Werke hat sie schon einige Preise erhalten.
Dort ist auch teilweise der Schauplatz ihres Romans „Die Unschärfe der Welt“.
Sie schreibt bewegend von einer Familie über vier Generationen aus dem Banat.
Mit poetische Stimme führt sie uns durch die Zeiten. Wir erfahren von dem Schicksal mehrerer Personen.
Die politischen Ansichten in Siebenbürgen war gefährlich. Nur weil zwei DDR Bürger sie besuchen, gibt es polizeiliche Befragungen, die nicht ohne Gewalt waren.
Die Kindheit Samuels wird erzählt und seine Flucht mit seinem Freund Oz.

Die Autorin braucht für diese große Geschichte gerade mal gut 200 Seiten. Es ist ein dichtes besonderes Werk.
Ich könnte mir den Roman als Film vorstellen.


Veröffentlicht am 14.08.2020

Kurdische Jesiden

Die Sommer
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Die Autorin Ronya Othmann beschreibt einfühlsam und nach vollziehbar in ihrem Debütroman „Die Sommer“ über das Leben zwischen den Welten.
Die Protagonistin Leyla hat einen jesidischen kurdischen Vater ...


Die Autorin Ronya Othmann beschreibt einfühlsam und nach vollziehbar in ihrem Debütroman „Die Sommer“ über das Leben zwischen den Welten.
Die Protagonistin Leyla hat einen jesidischen kurdischen Vater und eine deutsche Mutter. Sie leben in Deutschland.
Jedes Jahr fahren die Drei zu den Großeltern nach Kurdistan.
Sensibel erzählt die Autorin wie Leyla als kleines Mädchen den Abstand zu ihrer Cousine hält. Als Erwachsene erkennt sie, das es auch an ihr lag. Sie ist ein Kind zwischen den Ländern.

Ihr Vater erzählt ihr viel von der Geschichte seines Landes. Die Jesiden wurden immer wieder verfolgt und tyrannisiert,
Das Massaker an den Jesiden ist noch nicht lange her. Wenn man sich vorstellt, was für Angst es da für die Familie gibt. Das ist schlimm.
Die Autirun hat selber einen jesidischen Vater und hat bestimmt ähnliches wie ihre Protagonistin erlebt.
Der Roman ist aktuell. Ihr Schreibstil konnte mich mitreisen.