Aufregend anders: der Aufstieg der DDR
Die RepublikIn "Die Republik” nimmt uns der Autor Maxim Voland mit in eine Welt, in der die in 1949 neu gegründete DDR das gesamte Staatsgebiet, mit Ausnahme des westlichen Teils von Berlin, umfasst. Die Ideologien ...
In "Die Republik” nimmt uns der Autor Maxim Voland mit in eine Welt, in der die in 1949 neu gegründete DDR das gesamte Staatsgebiet, mit Ausnahme des westlichen Teils von Berlin, umfasst. Die Ideologien der DDR haben sich bis in die Gegenwart bewährt und mit Hilfe von Stasi-Methoden und hochmoderner Überwachungstechnologien hat sich die DDR zu einer der führenden europäischen Mächte entwickelt. Die internationalen Geheimdienste beäugen die Entwicklungen und Überwachungen kritisch aus dem autonomen Bereich West-Berlins und warten auf ihre Chance, die Zukunft der DDR zu ihrem Gunsten zu verändern – als eine Giftgaswolke durch Berlin zieht und zahlreiche Tote fordert. Es bleibt zunächst unklar, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelt, und, wer dahinter stecken könnte. Gemeinsam mit einem Stasi-Oberst, einer MI6 Agentin, einer Bewohnerin der DDR und einem Besucher aus Frankreich entfalten sich die politischen Verstrickungen und Ereignisse.
Der Schreibstil des Autors ist toll und konnte mich sofort fesseln. Bei ein paar Wörtern hatte ich das Gefühl, dass sie nicht ins Genre passen, aber vor dem Hintergrund, dass sich der Autor Markus Heitz sonst dem Fantasy-Genre widmet, kann man gut darüber hinwegsehen. Die Geschichte entwickelt sich rasant und die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten und steigert sich sogar. Die Lesenden erleben ein Stück gut recherchierte DDR-Geschichte, Action und Feuergefechte, Intrigen sowie Verfolgungsjagden. Die Charaktere finde ich gut gewählt und sie passen für mich hier sehr gut, vor allem auch die unterschiedlichen Blickwinkel auf die Situation in der fiktiven DDR. Besonders den Einstieg fand ich auch sehr gut, mit Broiler und Co. fühlte ich mich gleich sehr gut an die DDR erinnert. Auch Zitate, Redewendungen und Witze aus der DDR zwischen den Kapiteln finde ich sehr passend. Der Autor schafft es enorm gut, die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu verwischen.
Positiv finde ich an diesem Buch auch, dass durchaus Kritik am Kapitalismus, Sozialismus und an Überwachung durch Technologie geübt wird und somit auch sehr aktuelle Themen behandelt werden. Das Buch ist dabei aber zu keiner Zeit belehrend, sondern regt zum Nachdenken an.
Für mich wirklich ein tolles Buch mit vielen unterschiedlichen Facetten. Wer Agenten-Thriller/Polit-Thriller mag, der ist meiner Meinung nach mit diesem Buch wirklich gut beraten.