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Veröffentlicht am 27.08.2020

Anders als erwartet

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
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„Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!: Die lustigsten Storys über Lehrer“ von Lena Greiner ist nicht ganz so lustig, wie der Titel verspricht.
Das Buch umfasst eine ...

„Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!: Die lustigsten Storys über Lehrer“ von Lena Greiner ist nicht ganz so lustig, wie der Titel verspricht.
Das Buch umfasst eine Sammlung von Anekdoten über Lehrkräfte aus dem Schulalltag der letzten Jahrzehnte.
Aufgrund des Titels und des Klappentextes bin ich wohl mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen, so dass ich am Ende etwas enttäuscht war. Im Eingangskapitel wird der Inhalt des Buches von der Autorin aber ehrlich dargestellt. Spätestens dann weiß man, was man bekommt. Witzigkeit steht eben nicht im Vordergrund, sondern viele Szenen sind ziemlich ernst, teilweise tragisch oder nach heutigen Maßstäben absolut grenzwertig. Richtig lustige Episoden konnte ich persönlich an einer Hand abzählen. Vieles ist ziemlich skurril und verursacht nur ein Kopfschütteln oder macht einfach nur traurig.
Das Kapitel über rechtliche Fragen ist für einige vielleicht informativ, bringt für Schüler oder Eltern, die schon ein oder zwei Jahre dabei sind, aber keine wirklich neuen Informationen. Die Kommentare der Autorin zwischen den Anekdoten wiederholen vieles nur und erscheinen eher wie Füllmasse.
Ich kenne die anderen Bände nicht, so dass ich keine Vergleiche ziehen kann. Ich habe irgendwie das Gefühl, das alles schon einmal gehört zu haben. Auch die versuchte Typologisierung der verschiedenen Lehrerexemplare hat es nicht herausgerissen.

Mein Fazit:
Als Geschenk kann ich mir das Buch gut vorstellen. Es liest sich schnell weg und hat durchaus Unterhaltungswert, für den einen vielleicht mehr, für den anderen vielleicht weniger. Darüber hinaus sollte man aber nichts bahnbrechend Neues erwarten. In Schulnoten ausgedrückt wäre das wohl eine Drei.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Vorbestimmtes Schicksal

Die Prophezeiung der Hawkweed
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„Die Prophezeiung der Hawkweed“ von Irena Brignull konnte mich leider nicht so ganz überzeugen.
Poppy und Ember wachsen in total unterschiedlichen Welten auf. Sie wurden zeitgleich in einer stürmischen ...

„Die Prophezeiung der Hawkweed“ von Irena Brignull konnte mich leider nicht so ganz überzeugen.
Poppy und Ember wachsen in total unterschiedlichen Welten auf. Sie wurden zeitgleich in einer stürmischen Gewitternacht geboren und von finsteren Mächten gleich nach der Geburt vertauscht. So wundert es nicht, dass sich Ember, die in einem mächtigen Clan von Hexen aufwächst, und Poppy, die in einer ganz normalen englischen Familie lebt, sich in ihrem jeweiligen Umfeld fehl am Platz fühlen. So verzweifelt Ember an ihren fehlenden magischen Fähigkeiten und Poppy geschehen immer wieder seltsame Dinge, die sich niemand erklären kann. Erst als sie sich eines Tages zufällig begegnen, scheint einiges klarer zu werden.

Die Beschreibung hat mich sofort angesprochen und so war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Die Autorin hat bisher hauptsächlich Drehbücher geschrieben und ich habe mich beim Lesen öfter ertappt, wie ich mir die jeweilige Szene gut in einer Verfilmung vorstellen könnte. Leider konnte mich die Geschichte selbst aber nicht so richtig mitreißen, wie ich es von einem guten Fantasyroman erwarte.
Die Charaktere sind etwas blutleer. Ihre Emotionen haben mich nicht wirklich berührt und ich konnte nicht mit ihnen mitfiebern. Irgendwie kam mir der Schreibstil so sachlich und eher berichtend vor. Das Schicksal von Ember und Poppy ist teilweise sehr tragisch, aber trotzdem hat es mich persönlich eher kaltgelassen. Ihre Entwicklung ist nachvollziehbar und ihre Freundschaft ist durchaus gut beschrieben. Leo konnte das Ruder auch nicht herumreißen, denn dieses Hin und Her, für wen er sich denn entscheidet, war eher nervig und verwirrend.
Die düstere Grundstimmung umfasst alle Figuren des Buches und leichte Momente sind rar gesät. Das Ende wurde dann verhältnismäßig kurz und brutal abgehandelt, nachdem vorher andere Szenen in die Länge gezogen wurden.

Mein Fazit:
Die Grundidee ist gut, aber irgendwie fehlte mir der magische Funke. Ich habe mich phasenweise eher durch das Buch gequält und hatte mir ehrlich mehr erhofft.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Toxische Liebe

Mad Prince - Elite Kings Club
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„Mad Prince“ ist der vierte Band der Elite Kings Club Reihe von Amo Jones, der gemeinsam mit dem fünften Band die Geschichte von Nate und Tillie erzählt.
Tillie kehrt zurück ins das Leben von Nate Malum-Riverside ...

„Mad Prince“ ist der vierte Band der Elite Kings Club Reihe von Amo Jones, der gemeinsam mit dem fünften Band die Geschichte von Nate und Tillie erzählt.
Tillie kehrt zurück ins das Leben von Nate Malum-Riverside und in den Kreis der Elite Kings und sofort erliegt sie wieder seiner unglaublichen düsteren Anziehungskraft. Doch die Vergangenheit wiegt schwer und auch wenn beide jetzt Eltern einer kleinen Tochter sind, verfallen sie wieder in den Strudel ihrer toxischen Beziehung und reißen sich gegenseitig in den Abgrund.

Ich kenne die drei Vorgängerbände leider nicht, was in diesem Fall ein eindeutiger Nachteil ist. Mir fehlt die Vorgeschichte von Nate und Tillie, obwohl sich diese aus dem Zusammenhang durchaus erschließt. Aber auch die Informationen zu den anderen Charakteren oder die Hintergründe der Elite Kings wären manchmal hilfreich gewesen. Wenn die Erklärungen dort aber so erfolgen wie in diesem Band, befürchte ich jedoch, dass sie mir auch nicht viel weitergeholfen hätten. Viele Handlungsfäden oder aufgebaute Spannungsbögen gehen ins Leere und es folgt eine der unzähligen nichtssagenden Partys.
Die Beziehung von Nate und Tillie ist alles andere als gesund. Ich würde sie eher als klassische toxische Beziehung beschreiben. Beide ziehen sämtliche Energie aus einem Raum und haben eine unvergleichliche Chemie. Gleichzeitig tun sie alles in ihrer Macht stehende, um den jeweils anderen möglichst heftig zu verletzen. Nur um dann wieder wie die Motten um die Flamme zu kreisen. Da kann man echt ein Schleudertrauma kriegen.
Ihre Charaktere kaputt zu nennen, wäre die Untertreibung des Jahres. Wenn sie sich nicht gerade die übelsten Beleidigungen zuwerfen oder sich ihr vorgebliches Desinteresse durch eindeutiges Fremdflirten zeigen, dann sind sie trotz gegenteiliger Bekundungen entweder die ganze Zeit volltrunken oder zugedröhnt.
Wohl am meisten gestört hat mich die Darstellung ihres Babys, das mir nur wie ein schickes Accessoire vorkommt. Es weint nie, hat nie Hunger oder Durst und kann für ein dreimonatiges Kind ganz schön viel. Zuwendung bekommt es nur, wenn Tillie mal nicht betrunken, auf einer Party oder auf dem Schoß von irgendwem ist. Aber dann wird natürlich ein „Familientag“ gemacht, der etwas ganz besonders ist. Daher kam für mich die Elternliebe in diesem Buch nicht wirklich heraus und die Emotionen von Tillie und Nate konnten mich nicht so richtig berühren, da sie einfach nicht authentisch wirkten.

Mein Fazit:
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, die Teile nicht ohne Zusammenhang zu lesen. Ich vermute, dass sich dadurch einige Logiklöcher schließen würden. Die dunkle Spannung ist trotz allem fühlbar und ich bin neugierig, wie Nate und Tillie das Ruder im fünften Band herumreißen wollen.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Trennungsbewältigung mal anders

Lovecoach
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In „Lovecoach“ von Sophie Andresky versucht die Protagonistin Karla, ihren Liebeskummer auf eine ganz eigene Art zu bewältigen.
Karla hat ihre eigene Praxis und hilft als Expertin anderen bei ihrem Liebeskummer ...

In „Lovecoach“ von Sophie Andresky versucht die Protagonistin Karla, ihren Liebeskummer auf eine ganz eigene Art zu bewältigen.
Karla hat ihre eigene Praxis und hilft als Expertin anderen bei ihrem Liebeskummer und Beziehungsproblemen. Als ihr eigener langjähriger Freund Matthis per Zettel mit ihr Schluss macht und einfach abtaucht, hilft ihr das professionelle Wissen aber nur bedingt weiter. Sie versucht sich an ihrem erprobten Ratschlag an ihre Klienten und will zehn erste Male hinter sich bringen, damit sie befreit von altem Ballast mit ihrem Leben weitermachen kann. Dabei soll auch die neue Dating-App „Lovecoach“ helfen. Doch ganz so einfach funktioniert die Verdrängungsmethode nicht und Karla muss sich ihren Problemen stellen.

In der Geschichte geht es nicht allein um Karla, die mit ihrer speziellen Form der Trennungsbewältigung natürlich im Mittelpunkt steht, sondern auch um ihre engsten Freundinnen Fine, Tilda und Mieze. Diese haben mit ihren ganz eigenen Beziehungsproblemen zu kämpfen.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Spruch oder Ratschlag aus der „Lovecoach“-App, der meist richtig gut ist. Leider passt er nicht immer zum anschließenden Abschnitt. Die Rahmenhandlung wird durch Chats der vier Freundinnen aufgelockert, in denen ihre ganz besondere Verbindung gut zum Ausdruck kommt. Ansonsten trifft die gewählte Deklaration als Porno für Frauen ziemlich genau zu, denn die Sexszenen ergeben sich nicht immer schlüssig aus der Handlung. Das erwartet man bei einem Porno aber wohl auch nicht wirklich. Die Sprache ist sehr direkt, was ich grundsätzlich gut finde und was auch zum Thema passt. Die Wortwahl im speziellen ist aber eindeutig Geschmackssache.
Die Charaktere kann man mögen oder nicht. Zu Karla hatte ich leider keine richtige Verbindung, da mich ihre Emotionen nicht ernsthaft berühren konnten. Ähnlich ging es mir mit den anderen Figuren, die weitestgehend oberflächlich blieben.

Mein Fazit: Das Buch ist sicher nicht jedermanns Geschmack. Wer explizite Szenen gern hat, der kommt wahrscheinlich voll auf seine Kosten. Wer mehr Wert auf eine tiefer Handlung oder Gefühle legt, der wird hier möglicherweise nicht glücklich. Meine Wertung bleibt daher in der goldenen Mitte.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Weg der Erkenntnis

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
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„Die Liebe fällt nicht weit vom Strand“ von Franziska Jebens nimmt den Leser mit auf den Selbstfindungstrip der etwas verpeilten Protagonistin Sophie.
Die 29-jährige Sophie dümpelt nach ihrem BWL-Studium ...

„Die Liebe fällt nicht weit vom Strand“ von Franziska Jebens nimmt den Leser mit auf den Selbstfindungstrip der etwas verpeilten Protagonistin Sophie.
Die 29-jährige Sophie dümpelt nach ihrem BWL-Studium mehr schlecht als recht am Empfang eines Hamburger Filmverleihs herum. Sie mag ihren Job nicht besonders, aber ihren Traum von einem eigenen Foodtruck traut sie sich auch nicht zu. Die Beziehung zu ihrem Freund köchelt ebenfalls mittlerweile auf Sparflamme, aber an dieser Front will sie lieber kein Risiko eingehen.
Durch einen Zufall wird sie plötzlich mit der Marketingleitung für einen großen Film betraut, dessen Dreharbeiten an der Nordsee stattfinden. Am Set kann sie nicht nur in ihren Traumjob reinschnuppern, sondern lernt auch noch jemanden kennen, der ihr Herz höher schlagen lässt.

Die Beschreibung und das Setting haben mich sofort angesprochen, denn Meer, Sand und Dünen kann ich einfach nicht widerstehen. Das ist auch eine der positiven Seiten im Buch, von der ich gern noch mehr gehabt hätte.
Mit der Protagonistin Sophie bin ich nicht so richtig warmgeworden. Ihre Art fand ich von Anfang an eher nervig, als sympathisch und chaotisch. Stellenweise empfand ich dadurch das Lesen für mich persönlich sogar anstrengend, was bei einem unterhaltsamen Roman nicht der Fall sein sollte. Ich konnte ihre Handlungen und Gedankengänge nicht wirklich nachvollziehen und habe mich mehr über sie aufgeregt, als dass ich mit ihr mitfühlen konnte. Ihr „Bauch“, der offenbar eine eigene Rolle im Buch hatte, machte es nicht besser.
Die Chemie zwischen ihr und Nick habe ich nicht fühlen können, denn dafür war seine Rolle im Buch einfach zu klein. Einige witzige Nebenfiguren lockern die Handlung etwas auf, so dass trotz vieler Klischees ein gewisser Unterhaltungswert zu erkennen ist.
Das Ende ist ja irgendwie vorhersehbar, was in diesem Genre grundsätzlich nicht schlimm ist. Aber hier war ich froh, als bei Sophie endlich der Groschen gefallen ist und sie in den Sonnenuntergang fahren konnte.

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