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Veröffentlicht am 27.08.2020

Charmant, mitreißend, witzig - ein zauberhafter Roman!

Wenn zwei sich texten
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Als ich das erste Mal von „Wenn zwei sich texten“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich liebe romantische Komödien und zu spaßigen Verwechslungsgeschichten greife ich ebenfalls immer wahnsinnig gerne. ...

Als ich das erste Mal von „Wenn zwei sich texten“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich liebe romantische Komödien und zu spaßigen Verwechslungsgeschichten greife ich ebenfalls immer wahnsinnig gerne. Da der Verlag zudem damit wirbt, dass das Buch genauso glücklich machen soll wie „PS: Ich mag dich“ von Kasie West (ein wundervoller Roman!), stand für mich sehr schnell fest: Das Debüt von Lana Wood Johnson möchte ich unbedingt lesen.

Als Haley eines Freitagabends eine Nachricht von Martin Munroe erhält und ein Gespräch zwischen den beiden beginnt, ist ihr sofort klar, mit wem sie da schreibt. An ihrer Schule gibt es zwar zwei Jungen mit dem Namen Martin Munroe, die sogar Cousins sind, aber der Verfasser kann einfach nur der Martin sein, den sie nicht nervig findet. Die beiden texten sich nun regelmäßig und was mit einem lustigen Geplänkel beginnt, entwickelt sich sehr schnell zu sehr tiefsinnigen und emotionalen Gesprächen. Während sie in der Realität nie miteinander sprechen, kommen sie sich durch ihre Nachrichten immer näher und vertrauen sich immer privatere Dinge über sich an. Aber lag Haley mit ihrer Vermutung tatsächlich richtig? Ist der Martin, mit dem sie da schreibt, wirklich der, für den sie ihn hält?

Sieht das Cover nicht wunderhübsch aus? Also mir gefällt es mega gut. Ich mag die Farben unglaublich gerne und diese kuschelige Stimmung, die es verströmt, hat‘s mir ebenfalls voll angetan. Findet ihr nicht auch, dass das Cover aufgrund der Federn und der Betten, auf denen die Jugendlichen so gemütlich liegen, so eine richtig schöne Wohlfühlatmosphäre ausstrahlt? :)

Die äußere Aufmachung ist dem Verlag in meinen Augen fabelhaft gelungen. Von der Innengestaltung war ich aber auch vom ersten Moment an hellauf begeistert. Bevor mein Exemplar bei mir eintraf und ich das erste Mal einen Blick hineinwarf, war mir tatsächlich gar nicht bewusst gewesen, dass die gesamte Geschichte ausschließlich in Textnachrichten verfasst wurde. Da ich eine ziemlich große Schwäche für Textnachrichten in Büchern hege, könnt ihr euch sicher denken, dass ich mich riesig darüber gefreut habe, dass das komplette Buch nur aus Chatverläufen besteht. :D

Meiner Meinung nach hat die Autorin die Idee, die Handlung nur in Textnachrichten zu schreiben, hervorragend umgesetzt. Die Dialoge von Haley und Martin sprühen nur so vor Witz und Charme und machen einfach nur gute Laune. Für mich haben sie sich super angenehm lesen lassen und da sich dank der coolen Chatbubbles stets nur sehr wenig Text auf den Seiten befindet, habe ich das Buch im Nu durchgeschmökert. 

Besonders unterhaltsam fand ich Haleys lange Leitung. Der Klappentext verrät ja bereits, dass sie die beiden Martins aus ihrer Klasse verwechselt. Finde ich persönlich nicht ganz so gelungen, muss ich gestehen, da einem so etwas der Überraschsungseffekt genommen wird. Allerdings muss dazu gesagt sein, dass es doch sehr offensichtlich ist, wem Haley da die ganze Zeit über textet. Sie selbst braucht wirklich erstaunlich lange, bis sie checkt, was Sache ist, aber als Leser kommt man ziemlich schnell dahinter. So gesehen spoilert der Klappentext letztendlich also eigentlich doch nicht groß.
Auch wenn man bezüglich der Verwechslungsstory nicht überrascht wird, ist die Handlung dennoch richtig mitreißend und packend. So fragt man sich als Leser selbstverständlich immerzu, wie Haley wohl dahinterkommen wird, wer Martin in Wahrheit ist. Und dann kommt natürlich noch die Frage auf: Was geschieht danach, nachdem Haley es geschnallt hat?

Also mir hat es wirklich unheimlich viel Spaß gemacht, die Schlagabtäusche zwischen Haley und Martin mitzuverfolgen. Sie sind so erfrischend humorvoll, stellenweise aber auch mal ernst und traurig und sie haben auf mich trotz der sehr korrekten Schreibweise stets sehr authentisch gewirkt. Für Jugendliche ist es ja schon etwas ungewöhnlich, in Chats auf richtige Rechtschreibung und Zeichensetzung zu achten und komplett auf Emojis zu verzichten. Haley und Martin sind aber einfach beide so welche, denen das wichtig ist. Hat mich überhaupt nicht gestört, im Gegenteil, schließlich lesen sich solche Texte leichter als solche, die voller Fehler und ohne Kommas sind. Wie zum Beispiel die Nachrichten von Martins Kumpel Jack. ;)
Im Verlauf des Buches geraten die Handys der beiden ab und an mal kurz in die Hände von Personen aus ihrem Umkreis wie in die des besagten Jacks oder in die von Martins Mutter oder Haleys Mom. Da ist es der Autorin erstklassig gelungen, auf einmal in einem anderen Stil zu schreiben, sodass man sofort merkt, dass gerade jemand anders textet.
Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, dass wir auf diesem Wege auch noch andere Figuren kennenlernen dürfen und dies nicht allein über die Erzählungen von Haley und Martin passiert. Zudem fand ich die Art und Weise, wie die anderen schreiben äußerst amüsant. :D

Obwohl das Buch nur in Chatform geschrieben wurde und wir alles, was sich in der Realität ereignet, nur so nach und nach aus den Textnachrichten erfahren, hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, dass mir etwas an Infos gefehlt hat. Ich fand die Art und Weise, wie man als Leser mit Information gefüttert wird, richtig genial, da sie man so nur noch mehr am mitfiebern ist.

Auch bezüglich der Charaktere habe ich nichts an Beschreibungen vermisst. Dank der tiefgründigen Nachrichten von Haley und Martin fand ich die beiden sehr greifbar und konnte mich problemlos in sie hineinversetzen.
Haley und Martin waren mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte die etwas nerdige Art von den beiden total gerne, vor allem Haley hat mich in dieser Hinsicht bestens unterhalten.

Ich habe wirklich tolle Lesestunden mit dem Buch verbracht, aber irgendwie wollte bei mir dieser letzte Funke dann doch nicht überbringen, sodass es für mich am Ende doch kein 5 Sterne Roman wurde. Absolut empfehlen kann ich „Wenn zwei sich texten“ aber selbstverständlich dennoch und ich freue mich schon sehr auf die weiteren Werke der Autorin! 

Fazit: Humorvoll, originell, romantisch – ein spritziger Jugendroman, der einfach nur glücklich macht! In meinen Augen ist Lana Wood Johnson mit „Wenn zwei sich texten“ ein zauberhaftes Debüt gelungen, mit welchem sie mir ein herrliches Lesevergnügen beschert hat. Das Buch erzählt in einem gelungenen Chatformat eine zuckersüße Lovestory und sehr witzige Verwechslungsgeschichte und ist für alle, die Textnachrichten in Büchern lieben, ein großes Muss. Mir hat es echt viel Freude bereitet, Haleys und Martins Gespräche mitzuverfolgen und zu beobachten, wie sich die beiden immer näher kommen. Ein bisschen was hat mir letztendlich allerdings dann doch gefehlt, sodass es für mich nicht für die volle Sternenzal gereicht hat. Von mir gibt es daher sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Super witzig und originell - eine tolle Fortsetzung!

Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer
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Da ich ein großer Gregs Tagebuch-Fan bin und mir auch der erste Band der Rupert-Reihe total gut gefallen, habe ich mich riesig darüber gefreut, dass es diesen Sommer neues Rupert-Lesefutter geben wird. ...

Da ich ein großer Gregs Tagebuch-Fan bin und mir auch der erste Band der Rupert-Reihe total gut gefallen, habe ich mich riesig darüber gefreut, dass es diesen Sommer neues Rupert-Lesefutter geben wird. Da stand für mich selbstverständlich sofort fest: „Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer“ muss ich unbedingt lesen!

Rupert Jefferson hat erneut zu Stift und Papier gegriffen und beschert uns ein neues tolles Leseerlebnis. Sein neues Buch ist allerdings nur was für echte Abenteurer. In seiner spannenden Fantasygeschichte geht es um den mutigen Jungen Roland, dessen ödes Dorfleben auf einen Schlag vorbei sein soll, als seine Mutter entführt wird. Sie wurde von dem Weißen Zauberer gekidnappt und wird nun in seiner Eisfestung gefangen halten. Zusammen mit seinem besten Freund Garg, den Barbaren, begibt sich Rupert auf eine abenteuerliche Reise, um seine Mutter zu befreien. Ob die Rettungsmission gelingen wird? Und was wird wohl Greg zu Ruperts Geschichte sagen?

Da ich bisher wirklich jeden Band der Gregs Tagebuch-Serie so richtig gefeiert habe und mich, wie oben bereits erwähnt, auch der Auftakt von Ruperts Reihe hellauf begeistern konnte, hatte ich natürlich ziemlich hohe Erwartungen an das zweite Rupert-Leseabenteuer. Ich muss leider sagen, dass diese nicht komplett erfüllt wurden. Mir hat die Fortsetzung gefallen, sehr sogar, aber von allen Büchern aus dem Gregs Tagebuch-Universum ist „Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer“ für mich persönlich das bisher schwächste Buch. Mir hat es stellenweise etwas an Tempo gefehlt, vor allem der Beginn war mir persönlich ein kleines bisschen zu langweilig. Ein wenig habe ich auch den Humor vermisst. Das Buch ist natürlich unheimlich witzig, ich hatte auf jeden Fall eine Menge zum Schmunzeln und Grinsen, aber den ersten Rupert-Band habe ich irgendwie als etwas lustiger in Erinnerung.

So, das war‘s dann aber auch schon mit dem Meckern. Ehe ihr noch den Eindruck gewinnt, dass ich doch enttäuscht von dem Buch bin, komme ich nun mal ganz fix zu den positiven Aspekten. :D

Was mir ausgesprochen gut gefallen hat, ist der Aufbau der Handlung. Das Buch besteht sozusagen aus zwei Ebenen: Da hätten wir zum einem die Kapitel von Ruperts (sehr fantasievollen) Geschichte, die er gerade am schreiben ist. Am Ende jedes Kapitels folgt eine Passage, in der sich Greg und Rupert über Ruperts Einfälle austauschen. Ich fand diese zwei Erzählstränge echt klasse. Ich musste mich zwar erst daran gewöhnen, dass dieser Band nicht im gewohnten Tagebuchstil erzählt wird, aber nachdem mir dies gelungen ist (was sehr schnell ging), war ich wirklich begeistert von dieser Idee.

Sehr gefreut hat mich, dass Greg in diesem Band ein wenig besser wegkommt als im Vorgänger. Greg macht zwar nach wie vor keinen sympathischen Eindruck (als guten Freund kann man in meinen Augen nicht bezeichnen), aber als etwas angenehmer habe ich ihn dieses Mal schon empfunden. In erstem Rupert-Band fand ich Greg stellenweise richtig gemein. Und Rupert checkt irgendwie einfach nicht, wie sehr sein Freund ihn immer ausnutzt.

Rupert ist einfach viel zu nett für diese Welt. Auch in der Fortsetzung wird deutlich, was für ein lieber und gutgläubiger Kerl Rupert ist und dass er sich von Greg viel zu viel gefallen lässt. Greg äußert sich meist nicht nett über Ruperts Geschichte und ist die ganze Zeit nur am überlegen, wie man mit ihr ordentlich Kohle verdienen kann. Mir tat Rupert manchmal voll leid. Er hat immer so viele tolle Ideen, wie er seine Geschichte mit wunderbaren und wichtigen Messages und Themen versehen kann wie Ungerechtigkeit, Zusammenhalt oder Umweltschutz. Und der sehr profitorientierte Greg findet Ruperts Einfälle meist total doof und langweilig. Bevor ihr jetzt aber denkt, dass ich mich das gestört hat: Nein, hat es nicht. Ganz im Gegenteil. Natürlich ist es sehr schade für Rupert, dass sein Kumpel seine Geschichte nur als Geldeinnahmequelle ansieht und sehr mit den Komplimenten geizt, aber ich fand gerade Gregs Herumkritisieren so amüsant in diesem Buch und musste ständig breit schmunzeln. Rupert und Greg sind einfach so herrlich verschieden und sorgen gemeinsam stets für die beste Unterhaltung.

Ruperts heldenstarke Geschichte fand ich ebenfalls richtig spitze. Rupert hat seiner Fantasie ihren freien Lauf gelassen und ein Abenteuer aufs Papier gebracht, in welchem es vor verrückten und schrägen Ideen nur so wimmelt, das zugleich aber auch lehrreich ist. Da ich nur auf gar keinen Fall zu viel verraten möchte, werde ich euch über die echt wilde Heldenreise, die Rupert sich ausgedacht hat, nun einfach mal nichts weiter erzählen. Stellt euch einfach mal darauf, dass ihr es mit einer ziemlich abgedrehten Story zu tun bekommen werdet. :D

Wovon ich euch aber unbedingt noch berichten muss, ist die brillante Aufmachung des Buches. Auch dieser Band ist im typischen Gregs Tagebuch-Design gestaltet, allerdings wurde natürlich auch dieses Mal der Zeichenstil etwas verändert. Wer den ersten Rupert-Band kennt, der weiß, dass Rupert diese komische Angewohnheit hat, seine Menschen nasenlos zu zeichnen. Sieht zwar merkwürdig aus, aber dieses leicht dümmliche (und zugleich supersüße) Aussehen, dass die Figuren dadurch erhalten, passt wahrlich einfach nur perfekt zu Rupert. Rupert ist einfach ein total knuffiger Kerl. Dumm ist er eigentlich nicht, im Gegenteil, er ist sogar sehr intelligent, aber in so manchen Dingen steht er dann eben doch gerne mal auf der langen Leitung. ;)
Durch die einzigartige Bild-Text-Kombi ist selbstverständlich auch dieser Band das optimale Buch für Lesemuffel. Da zudem der Schreibstil von Jeff Kinney gewohnt einfach und mitreißend ist, sollten Kinder ab etwa 9 Jahren bei „Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer“ keinerlei Probleme mit dem Selberlesen haben.

Ich hoffe nun sehr, dass es auch noch einen dritten Teil geben wird. Über weitere Bände von Gregs Tagebuch würde ich mich zwar mehr freuen (Gregs Reihe gefällt mir einfach besser), aber auch Ruperts Serie mag ich wahnsinnig gerne.

Fazit: Lustig, originell und einfach typisch Rupert – so ist dieses echte wilde Abenteuer, das uns Rupert präsentiert. Jeff Kinney ist mit dem zweiten Rupert-Band ein erneuter richtig cooler und witziger Comicroman gelungen, der einfach nur mega gute Laune macht und für Greg-Fans ein absolutes Muss ist. Im Vergleich zum Vorgänger und zu den Gregs Tagebüchern habe ich diesen Band leider als etwas schwächer empfunden. Begeistert bin ich aber dennoch und hoffe sehr, dass es noch weitere Rupert-Bände geben wird. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 17.08.2020

Eine weitere tolle Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht!

Der Fall des geheimnisvollen Fächers
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Als leidenschaftliche Kinderkrimileserin und großer Sherlock Holmes-Fan stand für mich damals sofort fest, dass ich die gewiefte kleine Schwester des berühmten Meisterdetektivs kennenlernen möchte. Da ...

Als leidenschaftliche Kinderkrimileserin und großer Sherlock Holmes-Fan stand für mich damals sofort fest, dass ich die gewiefte kleine Schwester des berühmten Meisterdetektivs kennenlernen möchte. Da ich von Enola Holmes‘ ersten drei Fällen hellauf begeistert war, musste ich natürlich auch den vierten Band unbedingt bei mir einziehen lassen.

Als Lady Cecily der kleinen Schwester von Sherlock Holmes mithilfe ihres pinken Fächers signalisiert, dass sie in großen Schwierigkeiten steckt, fasst Enola sofort den Entschluss, dass sie ihrer Freundin erneut helfen muss. Ihr neuer Fall erweist sich nur als höchst kompliziert, da Enola zunächst kaum Ansatzpunkte hat. Sie findet aber schließlich noch heraus, dass Lady Cecily gefangen gehalten wird und gegen ihre Willen verheiratet werden soll. Was Enola ebenfalls in Erfahrung bringt: Ihr Bruder Sherlock wurde auf den Fall angesetzt. Enola muss sich nun entscheiden, ob sie sich mit ihrem Bruder zusammentun soll, damit sie Lady Cecily rechtzeitig retten kann. Kann sie ihrem Bruder aber vertrauen?

An die Handlung aus dem dritten Band konnte ich mich noch ziemlich gut erinnern, ich habe daher völlig mühelos in Enolas Welt zurückgefunden. Obwohl die eigentlichen Fälle größtenteils in sich abgeschlossen sind, rate ich bei der Enola Holmes-Serie sehr, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Man kann den Geschehnissen in den Fortsetzungen meiner Ansicht nach zwar auch ohne Vorkenntnisse recht gut folgen, allerdings ist das Lesevergnügen zweifellos deutlich höher, wenn man von Band 1 an aufwärts liest.

Enolas dritter Fall hatte mir ja besonders gut gefallen. Ihren vierten habe ich im Vergleich leider wieder als eine Idee schwächer empfunden. Mir persönlich hat dieses Mal irgendwie etwas gefehlt. Begeistert von dem Buch bin aber dennoch. In meinen Augen ist Nancy Springer mit „Der Fall des geheimnisvollen Fächers“ eine erneute, wunderbare Kriminalgeschichte geglückt, die durchweg zum miträtseln einlädt und die Herzen aller Detektiv – und Sherlock Holmes - Liebhaber höher schlagen lässt.

Erfahren tun wir erneut alles aus der Sicht der 14-jährigen Enola Holmes in der Ich-Perspektive. Mit Enola hat Nancy Springer wahrhaftig eine außergewöhnliche Buchheldin erschaffen. Ich liebe Enolas pfiffige Art sowie ihren wundervollen Sinn für Gerechtigkeit und bewundere sie jedes Mal zutiefst für ihre gewandte Kombinationsgabe, ihren messerscharfen Verstand und ihren großen Mut.
Mir war Enola erneut auf Anhieb sympathisch und dank der einfühlsamen Erzählweise ist es mir abermals problemlos gelungen, mich in unsere Hauptprotagonistin hineinzuversetzen. So habe ich zum Beispiel sehr mit ihr mitgelitten, als sie sich mal wieder ziemlich einsam und verloren fühlt. Enola ist in London nach wie vor ganz auf sich alleine gestellt und hat ihre verschwundene Mutter immer noch nicht gefunden. Mir hat es außerordentlich gut gefallen, dass Enola nicht immer die tapfere Heldin gibt, sondern auch mal Angst und Unsicherheit zeigt.
Was ich an Enola auch immer wieder grandios und äußerst faszinierend finde, sind ihre genialen Verkleidungen sowie ihr bemerkenswertes Talent fürs Schauspielern. Enola ist definitiv eine Holmes durch und durch, was sie auch in diesem Band wieder unter Beweis stellt.

Neben Enola haben natürlich auch ihre beiden Brüder Mycroft und Sherlock wieder ihren Auftritt. Die zwei machen mit einem Prolog sogar gleich den Anfang und auch enden tut das Buch mit den beiden. Mir hat es richtig gut gefallen, dass wir durch die Einleitung und den Epilog kurze und höchst interessante Einblicke in das Leben der beiden Holmes-Brüder erhalten und erfahren, was sie über ihre kleine Schwester denken.

Wer in diesem Band ebenfalls wieder auf der Bildfläche erscheinen wird, ist Lady Cecliy, die wir bereits in zweiten Teil kennenlernen durften (Der Fall der linkshändigen Lady). Enola wird ihr nun ein weiteres Mal versuchen zu helfen und sich damit an ihren bisher schwierigsten Fall wagen.

Obwohl mir dieses Mal das gewisse Etwas gefehlt hat, konnte mich die Handlung dennoch durchweg fesseln und mitfiebern lassen. Langeweile kam für mich beim Lesen an keiner Stelle auf. So hat mich unter anderem das Aufeinandertreffen von Enola und Sherlock bestens unterhalten. Die Beziehung der beiden nimmt in diesem Band eine wichtige Rolle ein, so viel kann ich euch schon mal verraten.
Wovon ich auch wieder ganz begeistert bin, sind die verschlüsselten Nachrichten von Enola an ihre Mutter. Die Codes sind allerdings äußerst knifflig. Also ich muss gestehen, dass ich sie alleine niemals knacken könnte und sie mir meistens nur ein großes Fragezeichen in den Kopf zaubern. Tja, in mir schlummert wohl eindeutig keine Holmes. ;D

Mit dem Schreibstil konnte die Autorin ebenfalls wieder vollends bei mir punkten. Ich mag diese altertümliche und gehobene Sprache unglaublich gerne. Sie passt absolut perfekt zur Kulisse und verstärkt nur noch dieses besondere viktorianische Flair, das in den Enola Holmes-Büchern herrscht. Jedermanns Sache wird der Erzählstil wohl aber nicht sein, da er etwas anspruchsvoller ist. Für mich jedenfalls hat er sich auch in diesem Band fabelhaft lesen lassen.

Fazit: Eine weitere spannende Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht! Nancy Springer hat auch mit Enola Holmes‘ vierten Fall ein tolles Krimiabenteuer aufs Papier gebracht, das durchweg zum mitraten einlädt und für Fans der Enola Holmes – Serie ganz klar ein absolutes Muss ist. Mir hat das Buch ein herrliches Leseerlebnis beschert. Ich liebe einfach diese einzigartige viktorianische Atmosphäre in der Enola Holmes – Serie sowie den humorvollen Charme und beeindruckenden Scharfsinn unserer gewitzten Buchheldin. Ich habe Enola nur zu gerne auf ihre aufregende Spurensuche durch London begleitet und auch wenn mich dieser Fall nicht ganz so verzaubern konnte wie die Ermittlungsfälle davor, bin ich richtig begeistert und kann das Buch nur empfehlen. Auf die weiteren Bände freue ich mich schon sehr und auf die Netflix-Verfilmung, die im September starten soll, bin ich ebenfalls schon unheimlich gespannt! „Der Fall des geheimnisvollen Fächers“ erhält von mir 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Einfühlsam, humorvoll, herrlich schräg - ein wunderbarer Auftakt!

Die Valentines – verdammt berühmt. Happy Girl
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Von Holly Smale hatte ich vor einigen Jahren mit großer Begeisterung die ersten vier Bände ihrer erfolgreichen „Geek Girl“ - Reihe gelesen, aber da die Serie im Deutschen ab Band 4 leider nicht fortgesetzt ...

Von Holly Smale hatte ich vor einigen Jahren mit großer Begeisterung die ersten vier Bände ihrer erfolgreichen „Geek Girl“ - Reihe gelesen, aber da die Serie im Deutschen ab Band 4 leider nicht fortgesetzt wurde, habe ich die Reihe nicht mehr weiterverfolgt. Da ich Holly Smales humorvolle Art zu schreiben total gerne mag, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich hörte, dass der S. Fischer Verlag dieses Jahr den Auftakt einer neuen Trilogie von ihr herausbringen wird. Der äußerst unterhaltsam klingende Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und von dem wunderhübsch funkelnden Cover war ich sofort ganz hin und weg. Für mich stand daher sehr schnell fest: Die berühmte Schauspielerfamilie Valentine möchte ich unbedingt kennenlernen!

Hope fiebert ihrem 16. Geburtstag ganz ungeduldig entgegen. Mit 16 wird sie endlich ein Star sein, so wie ihre Eltern und Geschwister. Das Schauspielern liegt ihr einfach im Blut, schließlich ist sie eine Valentine. Jaaa, ihr habt richtig gehört. Hope ist tatsächlich der jüngste Sprössling der berühmten und reichen Schauspielerfamilie Valentine. Bisher hat Hope aber noch nichts von dem Ruhm und der Ehre abbekommen. Na ja, okay, sie genießt natürlich schon ein sehr luxuriöses Leben, schließlich mangelt es den Valentines an Geld wahrhaftig nicht. Da ihre Familie nur sehr darauf achtet, dass die Öffentlichkeit nicht erfährt, wer Hope ist, hieß es für die 15-jährige bisher immer, Pulli übern Kopf, damit niemand sie fotografiert, kein Stehen vor der Kamera, kein Rampenlicht, keine Partys. Und da Hope auch keine Freunde hat (bis auf ihre Fantasiefreunde), war ihr Leben bisher wirklich wenig aufregend und sehr einsam. Zum Glück dauert es ja aber gar nicht mehr so lange, bis sie endlich süße sechzehn ist. Und bis dahin träumt sich Hope ihr Leben einfach selbst zurecht, so wie im Drehbuch – mit einem äußerst schnuckeligen Jungen in der männlichen Hauptbesetzung inklusive. Blöd dabei ist nur, dass sich das echte Leben nicht an die Vorgaben eines Skripts hält…

Als ich mit dem Lesen begann, wusste ich schon nach der ersten Seite, dass ich mit dem Auftakt der „Die Valentines“ - Serie höchst vergnügliche Lesestunden verbringen werde. Bereits das erste Kapitel hat mir so einige Schmunzler entlockt und diesen sollten im Verlauf des Buches noch vielen weiteren folgen. Der Klappentext hat mir also wahrlich nicht zu viel versprochen – zwischen den Buchdeckeln von „Die Valentines – verdammt berühmt. Happy Girl“ schlummert eine super lustige und urkomische Story, die einfach nur glücklich macht. Zugleich ist sie aber auch erstaunlich tiefgründig und bewegend, sodass sie einen nicht nur bestens unterhält, sondern auch sehr berührt und zum Nachdenken anregt. In meinen Augen immer eine ganz famose Mischung!

Mir hat der erste Band von „Die Valentines“ ein wundervolles Leseerlebnis beschert. Von Holly Smales spritzigen Schreibstil war ich mal wieder vom ersten Moment an hellauf begeistert. Für mich hat er sich erneut hervorragend lesen lassen. Da zudem die Kapitel so schön kurz sind und mich die Handlung durchweg mitreißen konnte, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch im Nu durchgeschmökert.

In die Rolle der Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin schlüpft in diesem Band die Jüngste der Familie Valentine, die 15-jährige Hope. Hope, muss ich gestehen, hat mich ein wenig zwiegespalten zurückgelassen. Ich mochte sie total gerne, das schon, Hope muss man einfach lieben. Was mich beim Lesen nur etwas irritiert und teilweise auch ein bisschen genervt hat, ist ihr sehr naives und leichtgläubiges Verhalten. Hope hat auf mich selten den Eindruck einer fast 16-jährigen gemacht, auf mich hat sie eher wie 11 oder 12 gewirkt. Ich habe mich sogar öfters gefragt, ob Hope vielleicht an einer Form des Autismus leidet. Vermutlich interpretiere ich da aber auch einfach zu viel rein oder empfinde ihr Auftreten als so untypisch für eine 15-jährige, da ich selbst ein paar Jährchen älter bin. Keine Ahnung. Zum Glück hat mich Hopes kindliches Verhalten aber nicht zu sehr gestört. Wie oben bereits erwähnt, fand ich unsere Buchheldin dennoch richtig klasse. Sie ist so herrlich schrullig und witzig und besitzt so eine bewundernswert optimistische und fröhliche Art. Mir hat Hope immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen gezaubert. Vor allem über ihre ulkigen Filmskripts, die sie sich ständig ausdenkt, habe ich mich köstlich amüsiert.

Neben den erheiternden Momenten gab es aber auch öfters Augenblicke, in denen mir Hope unendlich leid tat.
Holly Smale macht uns in ihrem Roman deutlich, dass Ruhm und Reichtum oft auch seine Schattenseiten hat und das Leben der Stars und Sternchen nicht immer so cool und toll ist, wie viele von uns meist glauben. Dass die Handlung so in die Tiefe geht, hätte ich echt nicht erwartet. Ich muss zugeben, dass ich irgendwie schon davon ausgegangen bin, dass wir es in dem Buch mit einer recht oberflächlichen Teeniekomödie zu tun bekommen würden. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, dass der Auftakt von Holly Smales neuer Reihe eine wichtige Message vermittelt und viele großartige Themen behandelt wie Freundschaft, Familie, Liebe, Einsamkeit und dem Finden zu sich selbst. 

Neben Hope haben mir auch die weiteren Charaktere, bis auf wenige Ausnahmen, unheimlich gut gefallen. Wen ich so überhaupt nicht leiden konnte, ist Jamie, in den sich Hope hoffnungslos verlieben wird. Jamie fand ich einfach nur furchtbar. Anfangs habe ich ihn noch als ganz nett empfunden, allerdings hat sicher dieser Eindruck sehr schnell ins Gegenteil gewandelt.
Bezüglich Hopes Familie muss ich sagen, dass mir auch da nicht alle sympathisch waren. Ich mochte aber die kauzigen Eigenarten sämtlicher Valentines unsagbar gerne, sodass es letztendlich doch noch allen Mitgliedern dieser außergewöhnlichen Familie gelungen ist, sich in mein Herz zu schleichen.

Was ich echt genial fand, ist das Setting. Mir hat sowohl die Kulisse in England, als auch die in Los Angeles mega gut gefallen, allerdings konnte Holly Smale mit letzterem schon deutlich mehr bei mir punkten. Ich liebe das einfach, wenn Bücher in L.A. spielen. Mich hat es daher riesig gefreut, dass es uns zusammen mit Hope in die Hollywood-Metropole verschlagen wird und wir dort eine sehr aufregende Zeit mit ihr verbringen werden.

Am Anschluss an die Geschichte gibt es eine Leseprobe zu Band 2, der voraussichtlich im Frühjahr 2021 erscheinen und in dem es um Hopes große Schwester Faith gehen wird. Faith habe ich neben Hope ganz besonders in mein Herz geschlossen, daher freue mich schon sehr darauf, im zweiten Teil ihre Geschichte kennenlernen zu dürfen. Für mich steht definitiv fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Auf die weiteren Abenteuer der Familie Valentine bin ich schon wahnsinnig gespannt!

Fazit: Warmherzig, humorvoll, herrlich schräg - ein wunderbarer Auftakt, der große Lust auf mehr macht! Mir hat der erste Band von Holly Smales neuer Jugendbuchreihe ein zauberhaftes Lesevergnügen beschert. Die Geschichte sprüht nur so vor Witz, Charme, Glamour und Glitzer und sorgt für richtig gute Laune. Zugleich ist sie aber auch sehr einfühlsam und tiefsinnig und führt einen vor Augen, dass viel Ruhm und Reichtum auch seine Nachteile hat und nicht immer glücklich macht. Ich habe Hope nur zu gerne auf ihrem Weg zur Selbstfindung begleitet und auch wenn ich mich über ihre große Leichtgläubigkeit manchmal ein wenig aufgeregt habe, habe ich Hope unglaublich liebgewonnen. Ich kann „Die Valentines – verdammt berühmt. Happy Girl“ wärmstens empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Ein packendes Finale voller Spannung, Action, Geheimnisse und Magie!

Arlo Finch (3). Im Königreich der Schatten
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Die ersten beiden Bände der Arlo Finch – Reihe haben mir wahnsinnig gut gefallen, daher habe ich dem Erscheinen von Teil 3 ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Ein ganzes Jahr lang hieß es für mich ungeduldig ...

Die ersten beiden Bände der Arlo Finch – Reihe haben mir wahnsinnig gut gefallen, daher habe ich dem Erscheinen von Teil 3 ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Ein ganzes Jahr lang hieß es für mich ungeduldig hibbeln und warten. Diesen Sommer wurde ich schließlich endlich erlöst. Kurz nachdem mein Exemplar bei mir eintraf, habe ich es mir geschnappt und mich zusammen mit Arlo und seinen Freunden in ein neues aufregendes Abenteuer gestürzt. 

Nach einem sehr ereignisreichen Sommer im Camp Rote Feder kehrt Arlo Finch zu seiner Familie nach Pine Mountain zurück. Anstatt sich aber nun auf den Schulwechsel zu konzentrieren, verfolgt der 13-jährige nur ein Ziel: Seinen Vater über die Long Woods und mit der Hilfe seiner Freunde aus China zurückzuholen. Als wäre dieses Unterfangen nicht schon schwierig und gefährlich genug, erfährt Arlo, dass sein Feind Hayden zurückkehrt ist und es auf ihn und seine Familie abgesehen hat. Ob es Arlo mithilfe seiner magischen Fähigkeiten wohl gelingen wird, seinem Rivalen das Handwerk zu legen?

Bei mir ist es nun sehr genau ein Jahr her, dass ich den zweiten Band gelesen habe. Da ich inzwischen leider wieder so einiges von der Handlung vergessen habe, habe ich mich anfangs ein kleines bisschen schwer damit getan, in den dritten Teil hineinzufinden. „Im Königreich der Schatten“ beginnt ohne Einleitung und baut sehr auf die Vorgänger auf. Bei der Arlo Finch-Serie sollte man daher unbedingt von Band 1 an aufwärts lesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dem Geschehen problemlos folgen kann, wenn man die Bände nicht chronologisch liest.

Meine Einstiegsprobleme waren zum Glück aber sehr schnell überwunden. Nachdem ich einmal wieder den Durchblick hatte, wollte ich gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen. Wie die zwei vorherigen Bände, so habe ich auch diesen Band so richtig weggesuchtet und in weniger als zwei Tagen durchgeschmökert.
In meinen Augen ist John August mit „Im Königreich der Schatten“ eine erneute wunderbare Fortsetzung geglückt, mit der er mir ein zauberhaftes Leseerlebnis beschert hat. Ich muss allerdings sagen, dass dieser Band für mich eindeutig der schwächste Teil der Reihe ist. Ich bin begeistert, das schon, aber für die volle Sternenzahl hat es mir leider nicht gereicht.

Da ich einen etwas größeren Kritikpunkt an das Buch habe, haue ich diesen jetzt einfach mal sofort raus. So weit ich weiß, handelt es sich bei „Im Königreich der Schatten“ um das Finale. Dafür, dass dies der Abschlussband ist, sind mir am Ende leider zu viele Fragen offengeblieben. Die eigentliche Story fand ich echt klasse, aber der Schluss hat mich irgendwie etwas unzufrieden zurückgelassen. Ich hoffe daher sehr, dass es vielleicht doch noch einen vierten Teil geben wird. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass es noch ein weiteres Wiedersehen mit Arlo und Co. geben wird, aber wer weiß. Man soll schließlich niemals nie sagen. Ich jedenfalls würde irre gerne noch mehr Abenteuer in Pine Mountain erleben! :D

Bis auf das Ende hat mir das Buch aber wirklich total gut gefallen. Wie die ersten zwei Bände, so erzählt auch der dritte Teil eine super mitreißende Geschichte voller Magie, Spannung, Mysterien und Geheimnisse. Man ist immerzu am mitfiebern und herumrästeln, bibbert ohne Ende mit und da auch die ernsthaften und emotionalen Momente nicht zu kurz kommen, gibt es auch Szenen, die zum Nachdenken anregen und einen berühren.

Was mir wieder ganz besonders gut gefallen hat, ist das einzigartige Setting. Von den mysteriösen und magischen Orten hatte ich erneut die tollsten Bilder im Kopf. Die Fantasywelt Long Woods ist mir zwar bis zum Schluss ein kleines Rätsel geblieben, keine Ahnung, ein komplettes Bild konnte ich mir irgendwie nicht von ihr machen, aber verdammt cool finde ich sie dennoch. Ich liebe einfach diese schaurig-schöne Atmosphäre, die die Long Woods verströmen.
Die Beschreibungen der Schauplätze in der realen Welt waren aber auch wieder Kopfkino pur für mich. Echt schade, dass es sehr, sehr wahrscheinlich kein weiteres Abenteuer in Pine Mountain und den Long Woods geben wird. Diese geheimnisvolle und geniale Kulisse werde ich sehr vermissen. 

Natürlich finde ich es aber auch sehr schade, dass ich mich mit diesem Band auch von den Charakteren verabschieden musste. Mit der Ausarbeitung der Figuren konnte mich John August abermals vollends überzeugen. Mein persönlicher Liebling ist nach wie vor unser Hauptprotagonist Arlo, aus dessen Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Arlo ist einfach ein absoluter Sympathieträger. Mit ihm hat John August einfach einen großartigen Buchhelden erschaffen, den man aufgrund seiner liebenswerten und mutigen Art sofort ins Herz schließen muss.
Arlos Freunde und seine Familie habe ich ebenfalls richtig liebgewonnen. Wir treffen in diesem Band auf lauter bekannte Gesichter wie Wu, Indra oder Arlos große Schwester Jaycee. Wir dürfen aber auch ein paar neue Personen kennenlernen. Mir haben alle Figuren wieder außerordentlich gut gefallen. Sie sind allesamt so schön verschieden und tragen mit ihren einzigartigen Eigenschaften dazu dabei, dass man wundervolle Lesestunden mit dem Buch verbringt. 

Wovon ich euch zu guter Letzt unbedingt noch etwas vorschwärmen muss, ist die brillante Aufmachung des Buches. Sieht das Cover nicht umwerfend aus? Also mir gefällt es unglaublich gut. Ich liebe die Cover der Arlo Finch Bücher! In meinen Augen sind sie echte Hingucker.
Der Innenteil im dritten Band kann sich aber ebenfalls sehen lassen. Das Vorsatzpapier zeigt erneut diese traumhafte Illustration, in deren Genuss wir bereits in den beiden Vorgängern gekommen sind und auch während der Geschichte haben wir das große Vergnügen, zahlreiche schwarz-weiß Bilder von Helge Vogt betrachten zu bedürfen. Die ganzseitigen Zeichnungen sind einfach nur fantastisch, sag ich euch. Sie sind so herrlich düster und stimmungsvoll und stellenweise sogar etwas gruselig. Zu unheimlich sind sie natürlich nicht, keine Sorge, aber ein bisschen Gänsehaut bescheren sie einem zweifellos schon, was ich erneut einfach nur mega fand!

Fazit: Ein fesselndes Finale voller Spannung, Action und Magie! John August ist mit „Im Königreich der Schatten“ ein weiteres fabelhaftes Fantasy-Abenteuer gelungen, das einen von Anfang bis Ende in Atem hält. Die Charaktere sind mal wieder klasse, das Setting und die Atmosphäre sind erneut grandios und die Handlung lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen. Ich bin leider mit dem Ende nicht so glücklich, da es mir persönlich zu viele Fragen offenlässt. Bis auf diesen Punkt bin ich aber richtig begeistert von dem Buch. Wer gerne spannende und actionreiche Fantasyromane liest, sollte sich die Arlo Finch-Reihe unbedingt zulegen! Ich kann die Bücher wirklich nur empfehlen. „Im Königreich der Schatten“ erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sternen!

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