Sehr emotional mit einer kleinen Schwäche
Bring Down the StarsErst einmal vielen Dank an den LYX Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Das Cover von Bring down the Stars finde ich wirklich sehr hübsch und gemeinsam mit der Tatsache, dass es ein weiteres ...
Erst einmal vielen Dank an den LYX Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Das Cover von Bring down the Stars finde ich wirklich sehr hübsch und gemeinsam mit der Tatsache, dass es ein weiteres Buch von Emma Scott ist, war für mich sofort klar, dass ich es unbedingt lesen muss, weil sie mich mit All In zum New Adult-Fan gemacht hat. Deswegen hat es mich auch nicht gestört, dass es in dem Buch um eine Dreiecksbeziehung geht. Normalerweise mag ich so etwas nämlich gar nicht und mache auch einen großen Bogen um derartige Bücher. Aber da es Emma Scott ist und sie mich bisher nie enttäuscht hat, wollte ich herausfinden, ob sie mich mit einer Dreiecksbeziehung überzeugen kann.
Sie kann.
Ich fange mit den Charakteren an. Autumn stammt aus einfachen Verhältnissen und hat für ihr Studium ein Stipendium erhalten. Sie ist eher ruhig, aber sehr zielstrebig und weiß genau, was sie will. An verschiedenen Stellen hat sie bewiesen, dass sie für ihre Überzeugungen entschlossen, aber gleichzeitig besonnen eintreten kann und das macht sie mir unglaublich sympathisch. Sie liebt Lyrik und Romantik, was ich sehr gut nachempfinden kann. Zu Beginn von Bring down the Stars hat sie eine schmerzhafte Trennung hinter sich, weil ihr Ex sie betrogen hat und dementsprechend möchte sie eigentlich erst einmal keine neue Beziehung führen. Bis sie auf Connor trifft und beschließt, ihm eine Chance zu geben, ohne sich direkt zu binden.
Connor studiert ebenfalls in Amherst und gehört dort zu den beliebtesten Leuten. Seine Familie ist sehr reich, sein Vater ein erfolgreicher Unternehmer, seine Mutter Senatorin. Er ist eigentlich immer gut gelaunt und strahlt mit der Sonne um die Wette. Trotzdem ist es in seiner Gefühlswelt nicht so rosig, wie es den Anschein hat, denn seine Eltern haben eine ganz andere Vorstellung von seiner Zukunft, als er selbst. Er versucht sich zu beweisen, seinen eigenen Weg zu gehen und endlich für seine Eltern genug zu sein.
Weston ist Connors bester Freund. Genau wie Autumn stammt auch er aus einfachen Verhältnissen und hat ein Sportstipendium, das er aufgrund seiner überragenden läuferischen Fähigkeiten erhalten hat. Connors Familie, die sehr reich ist, hat seiner Familie schon oft finanziell unter die Arme gegriffen. Westons Vater hat die Familie im Stich gelassen, ist einfach abgehauen und Weston leidet darunter noch immer. Er hat eine Mauer um sich herum aufgebaut, um nicht erneut verletzt zu werden und will sich niemals verlieben – was nicht mehr klappt, als Autumn in sein Leben tritt.
Zu Beginn des Buches lernt man im Prolog Weston und Connor mit 12 Jahren kennen und erfährt gleichzeitig, wie sie sich kennengelernt haben, was sehr wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Dann geht es richtig los. Alle drei starten in ihr drittes Studienjahr und schon bald lernt Autumn Connor kennen, der ihr mit einer ewig guten Laune sofort sympathisch ist. Auch auf Weston trifft sie unabhängig von Connor, der im Prinzip das Gegenteil von Connor und allen gegenüber – gelinde gesagt – unfreundlich ist, Autumn aber trotzdem fasziniert.
Es wird aus Autumn und Westons Sicht erzählt, wie sie und Connor sich immer näherkommen. Autumn zweifelt immer wieder an dieser Beziehung, weil sie eigentlich nichts Ernstes eingehen will und auch Connor nicht richtig einschätzen kann. Das liegt daran, dass Connor mit den Dingen, die sie liebt – Lyrik und Romantik – nichts am Hut hat. Weston schon. Und dieser wird von Connor immer wieder um Hilfe gebeten, was ihn in eine unmögliche Situation bringt, weil er sich auch in Autumn verliebt. Dennoch kann er seinem besten Freund nichts ausschlagen und das Unglück nimmt seinen Lauf.
Teilweise war das Buch wirklich chaotisch und hat mir fast schon körperliche Schmerzen bereitet. Autumn verliebt sich in zwei Personen gleichzeitig, ohne es zu wissen: in Connor, der sich um sie bemüht und ein sehr positiver Mensch ist und in Weston, der mit seinen Worten ihr Inneres berührt. Für mich war von Anfang an klar, dass ich Team Weston bin. Vor allem in seinen Kapiteln fühlt man den Schmerz, den er in sich trägt und die Zerrissenheit, weil er Autumn wirklich mag, aber auch Connor glücklich sehen will. Die beiden Freunde verstricken sich immer weiter in dieser Lüge und die Situation spitzt sich weiter zu, als Connor eine ziemlich schockierende Entscheidung trifft, um seinen Eltern etwas zu beweisen. Was das ist, verrate ich an dieser Stelle nicht, weil ihr das am Besten selbst lesen solltet.
Ab dieser Stelle nimmt das Buch eine Wendung, mit der ich auf keinen Fall gerechnet hätte. Wobei mir dann ab einem gewissen Zeitpunkt klar war, worauf das Ende dann hinauslaufen würde, was es aber nicht weniger schockierend machte. Auch hier sind meine Lippen versiegelt, ich kann aber sagen, dass ich AUF JEDEN FALL Light up the Sky lesen MUSS! Und am liebsten sofort und nicht erst Ende Januar.
Emma Scotts Schreibstil ist gewohnt schön, man kann das Buch sehr flüssig lesen und die Geschichte hat sich an keiner Stelle gezogen. Autumn und Weston sind zwei Protagonisten, die man sehr schnell ins Herz schließt und die auf ganz unterschiedliche Weise sehr stark sind.
Bei Connor bin ich immer noch zwiegespalten. Ich wollte ihn wirklich mögen, ich wollte wirklich bei ihm so mitfiebern, wie bei Autumn und Weston, aber das fiel mir sehr schwer. Leider finde ich, dass er ein ziemlich platter Charakter ist. Man erfährt zwar immer so nebenbei, was in ihm vor sich geht, aber leider hat mir das nicht gereicht, um eine richtige Bindung zu ihm aufzubauen. Ich hätte mir vielleicht ein paar Kapitel aus seiner Sicht gewünscht, denn vor allem durch den Konflikt mit seinen Eltern hat er als Charakter eigentlich sehr viel Potenzial. Leider wurde das auch angesichts der Wichtigkeit seines Charakters nicht wirklich ausgeschöpft, was ich sehr schade finde. Letztendlich waren Autumn und Weston viel lebendiger für mich.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf den zweiten Teil, da ich noch immer nicht richtig weiß, was ich von dem Ende halten soll. Es lässt einen absolut fassungslos zurück.
Fazit: Bring down the Stars ist ein herzzerreißendes Buch mit einem schockierenden Ende. Der Schreibstil von Emma Scott ist wie immer sehr schön und obwohl ich keine Bindung zu Connor aufbauen konnte, lässt mich diese Geschichte nicht mehr los. Ich vergebe 4,5/5 Sterne.