Cover-Bild Wintermädchen
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 01.01.2012
  • ISBN: 9783473584048
Laurie Halse Anderson

Wintermädchen

Salah Naoura (Übersetzer)

Ein Auszug aus „WINTERMÄDCHEN“ von Laurie Halse Anderson:

Und dann sagt sie es mir, Wörter und Cranberrymuffin krümeln aus ihrem Mund, die Kommas fallen ihr in den Kaffee.
Sie teilt es mir in vier Sätzen mit. Nein, fünf.
Ich will das nicht hören, aber es ist zu spät. Die Wahrheit pirscht sich heran und bohrt sich in mich hinein. Als sie zum Schlimmsten kommt, … ihr lebloser Körper wurde im Zimmer eines Motels aufgefunden, ganz allein … gehen bei mir sämtliche Rollläden herunter, ich mache dicht. Ich nicke nur noch, tue nur so, als ob ich hinhöre, als ob wir ein Gespräch miteinander führen – ein Unterschied, der ihr nie auffällt.
Es ist nicht schön, wenn ein Mädchen stirbt.
„Wir wollten nicht, dass du es in der Schule erfährst oder aus den Nachrichten.“ Jennifer stopft sich das letzte Stück Muffin in den Mund. „Geht´s dir auch wirklich gut?“
Ich öffne den Geschirrspüler und beuge mich in die Dampfwolke, die herausquillt. Am liebsten würde ich mich zwischen Schüsseln und Tellern zusammenrollen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührende Geschichte

1

In „Wintermädchen“ wird das Leben von Lia beschrieben, die sich jeden Tag aufs Neue in einen Kampf begibt, der über Leben und Tod entscheidet. Sie leidet an Magersucht, die sich schleichend in ihrem Leben ...

In „Wintermädchen“ wird das Leben von Lia beschrieben, die sich jeden Tag aufs Neue in einen Kampf begibt, der über Leben und Tod entscheidet. Sie leidet an Magersucht, die sich schleichend in ihrem Leben festgesetzt hat.
Zusammen mit ihrer besten Freundin beschließt sie, die dünnsten Mädchen auf der Schule zu sein, was zwischen den Mädchen immer mehr zum Wettkampf wird. Doch dann kommt es zum Streit und Cassie stirbt – und nun ist Lia auf sich allein gestellt.
Sie beschreibt auf schockierende Art und Weise, wie es ist, mit dieser Krankheit zu leben und lässt dabei nichts aus.

Der Schreibstil ist der Autorin sehr gut gelungen. Sie schafft es, dass dieses Thema nie den Ernst verliert und gleichzeitig schockt sie den Leser mit der schonungslosen Wahrheit, die unter die Haut.
Ein großes Kompliment an die Autorin, dass sie es schafft, sich so gut in einen Teenager mit so einen Hintergrund hineinzuversetzen.

„Wintermädchen“ wird aus der Sicht von Lia erzählt. Ob man Lia als tollen Charakter bezeichnen kann, sei dahin gestellt. Ich habe jedoch von der ersten bis zur letzten Seite mit ihr mitgelitten und sie für ihre Ehrlichkeit bewundert. Vor allem bei so einem Krankheitsverlauf ist es schwierig, sich treu zu bleiben.
Durch die ständige Kontrolle ihrer Mitmenschen, gerät sie immer mehr unter Druck und muss sich zusätzlich mit Depressionen und selbstverletztendem Verhalten auseinandersetzen, die ihr eher schaden, als helfen. Insgesamt wirkt sie sehr nachdenklich, verschlossen und vor allem authentisch.
Aber auch ihr restliches Umfeld wirkt sehr authentisch. Vor allem die Kontrollen und Unsicherheiten sind glaubwürdig beschrieben.

Die Covergestaltung ist wunderschön. Vor allem die Farben und die tolle Schriftart geben ein wunderbares Bild ab. Auch die Kurzbeschreibung liest sich sehr gut und macht Lust auf mehr.

Obwohl sich „Wintermädchen“ mit einem sehr brisanten und stets aktuellen Thema befasst, hat es mich gut unterhalten, geschockt und nachdenklich gestimmt. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

[rezension] - Wintermädchen von Laurie Halse Anderson

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Inhalt: Lias Freundin stirbt durch die Folgen ihrer Bulimie. Lia selbst ist magersüchtig, war bereits zwei Mal deswegen in Behandlung. Lias Freundin hat sie angerufen bevor sie starb. 33 Mal.

Cover: ...

Inhalt: Lias Freundin stirbt durch die Folgen ihrer Bulimie. Lia selbst ist magersüchtig, war bereits zwei Mal deswegen in Behandlung. Lias Freundin hat sie angerufen bevor sie starb. 33 Mal.

Cover: Ich weiß nicht genau, was der Schmetterling aussagen soll, aber das Cover ist stumpf. Wie die ganze Geschichte. Und Lias Leben.

Meinung: Ich habe mich gemeinsam mit Jane entschlossen, dieses Buch für unsere "12 Momente" zu lesen. Jane war diesen Monat schon sehr viel eher fertig als ich und hatte das Buch innerhalb von ein paar Tagen durchgelesen. Bei mir dauerte es länger. Es auf meinen Prüfungsstress zu schieben, wäre vermutlich falsch - ich habe schließlich andere Bücher gelesen. "Wintermädchen" lag auf meinem Nachttisch und immer wenn ich anfangen wollte, weitere Seiten zu lesen, hatte ich irgendwie doch keine Lust auf die Stumpfheit der Geschichte. Ich weiß nicht mal genau, woran es lag, dass ich nicht an dieses Buch ran kam. Vielleicht war es einfach, dass ich nicht warm wurde mit Lia. Es hat mich von Anfang an nicht so richtig interessiert, wie sie ihr Leben Stück für Stück weg wirft. Es war mir egal, ob sie stirbt (wobei das vielleicht der Geschichte noch einmal einen Höhepunkt verschafft hätte). Ich fand das Buch nicht einmal schlecht geschrieben, es ließ sich flüssig lesen. Trotzdem hat mich die Geschichte nicht gepackt. Es war einfach stumpf.

Fazit: Ich weiß nicht genau, wann ich das letzte Mal ein Buch gelesen habe, durch das ich mich trotz des flüssigen Schreibstils echt durchkämpfen musste. An sich war die Geschichte gut durchdacht und ich glaube, vielen Lesern wird dieses Buch gefallen - auch diese Stumpfheit, die absolut zur Geschichte dazu gehört... Dennoch muss ich für mich persönlich sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Daher nur 3 von 5 Sternen... (und die eigentlich auch nur, weil ich nicht genau benennen kann, was mir gefehlt hat).