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Veröffentlicht am 09.10.2020

Liebe in Zeiten des Brexits

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Lucy ist 42, weiß, Lehrerin, hat zwei Kinder und eine gescheiterte Beziehung hinter sich. Joseph ist 22, schwarz, Aushilfsmetzger und Single. Die beiden verlieben sich ineinander.
Das alles passiert in ...

Lucy ist 42, weiß, Lehrerin, hat zwei Kinder und eine gescheiterte Beziehung hinter sich. Joseph ist 22, schwarz, Aushilfsmetzger und Single. Die beiden verlieben sich ineinander.
Das alles passiert in der Zeit kurz vor dem Referendum zum Brexit bzw. in der Zeit danach.


Meine Meinung:
Nick Hornby ist einer meiner Lieblingsautoren, so dass ich sehr gespannt auf sein neues Buch war. Im Gegensatz zu den meisten früheren Romanen, die ich im englischen Original gelesen habe, habe ich das neue Buch auf Deutsch gelesen.
Das war für mich zunächst einmal etwas ungewohnt – und vielleicht kam der besondere britische Nick Hornby-Humor dabei auch nicht ganz so gut rüber wie im Original.
Im Großen und Ganzen war das Buch aber sehr flüssig zu lesen und ich war schnell in der Geschichte.

Lucy und Joseph, die beiden Protagonisten, waren mir gleich sympathisch und ich konnte mich gut mit ihnen identifizieren. Die Entwicklung, die die beiden im Laufe des Romans machen, ist grundsätzlich auch recht glaubwürdig. Gegen Ende hin hätte ich mir vielleicht noch ein klein wenig mehr Tiefgang gewünscht…

Sehr gut gefallen hat mir, wie Nick Hornby in dem Buch gesellschaftliche Themen adressiert. Es war besonders interessant beschrieben, wie die unterschiedlichen Schichten in Großbritannien den Brexit sehen. Während die Bessergestellten eher weiche, schwammige Argumente gegen einen Brexit haben, bringen die Unterprivilegierten ganz konkrete harte Aussagen für einen Brexit…
In einem Interview mit dem Autor habe ich über seine eigenen Erfahrungen gelesen, die er verarbeitet hat. Das kommt daher alles sehr fundiert rüber und ist meines Erachtens ein sehr einzigartiges Zeugnis der Zeitgeschichte.

Darüber hinaus kommen natürlich auch wieder die Must have-Themen bei Nick Hornby-Romanen vor – d.h. Fußball und Musik. Die Themen gehören einfach dazu, man würde sonst auch etwas vermissen.


Fazit:
Insgesamt ein sehr gelungener flüssig zu lesender Roman mit einem sehr spannenden Spiegel des aktuellen Zeitgeschehens. Allein deswegen für mich sehr lohnenswert zu lesen!

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Packender historischer Roman über ein wenig bekanntes Thema

Am Himmel drei Sterne
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Die beiden Schwestern Selma und Irma leben in den 1940er Jahren in Siebenbürgen im heutigen Rumänien. Als Deutsche werden sie, nachdem Rumänien sich von den Nazis ab- und den Russen zuwendet, als „Wiedergutmachung“ ...

Die beiden Schwestern Selma und Irma leben in den 1940er Jahren in Siebenbürgen im heutigen Rumänien. Als Deutsche werden sie, nachdem Rumänien sich von den Nazis ab- und den Russen zuwendet, als „Wiedergutmachung“ zu einem Arbeitseinsatz in einem Lager verpflichtet und eines Tages in ihrem Dorf abgeholt und auf einen Transport verfrachtet.

Als ihre Schwester Irma in dem Arbeitslager erkrankt, setzt Selma alles auf eine Karte, um mit ihr zu fliehen.


Meine Meinung:
Von Anfang an hat mich diese Geschichte gepackt, denn sie ist so atmosphärisch und flüssig erzählt. Ich konnte mich gleich mit Selma identifizieren und habe mit ihr gelitten, gehofft und mitgefiebert.
So sind die Seiten wirklich nur so dahin geflogen, das Buch ist im besten Sinne ein Pageturner.

Gut gefallen hat mir auch, dass ich über dieses Buch etwas über einen wichtigen Teil deutscher Geschichte gelernt habe, das ich vorher nicht wusste.
Das Buch basiert auf einer wahren Geschichte und ist daher umso kraftvoller.

Ich finde es sehr wichtig, dass dieses Kapitel der Geschichte nicht vergessen wird.

Neben dem historischen Hintergrund hat mir sehr gut gefallen, dass die Handlung Hoffnung vermittelt und den Glauben an die eigene Kraft und das Einstehen für andere.


Fazit:
Dieser historische Roman ist wirklich sehr flüssig zu lesen und er hat mich von Anfang an gefesselt.

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Interessanter Ansatz, wenn auch mit weniger praktischen Tipps für die eigene Umsetzung als erhofft

Projekt Green Zero
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Dirk Gratzel, Familienvater und erfolgreicher Unternehmer, startet einen Selbstversuch: Er möchte den nachfolgenden Generationen keine ökologischen Schulden hinterlassen. Somit geht es zunächst darum, ...

Dirk Gratzel, Familienvater und erfolgreicher Unternehmer, startet einen Selbstversuch: Er möchte den nachfolgenden Generationen keine ökologischen Schulden hinterlassen. Somit geht es zunächst darum, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren, und dann einen Ausgleich für die verursachten Schäden zu schaffen.


Meine Meinung:
Dirk Gratzel schreibt gut verständlich und flüssig. Er stellt sein Projekt und seine Überlegungen und Versuche in chronologischer Reihenfolge vor, so dass man seinen Gedankengängen sehr gut folgen kann. Besonders gut gefallen hat mir sein Humor in der Darstellung und die sehr wertschätzende und respektvolle Art und Weise, mit der er seine Mitmenschen und verschiedene Herangehensweisen beschreibt.
Das Thema ist wirklich interessant darstellt – von der Bestandsaufnahme über die Entwicklung und Umsetzung von Ideen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks (im Haushalt, bei der Ernährung, bei der Wahl der Verkehrsmittel) bis hin zu möglichen Projekten für eine Wiedergutmachung der entstandenen Schäden.
Manchmal fand ich die Beschreibung ein wenig langatmig, vor allem, wenn alle möglichen – später auch verworfenen – Überlegungen aufgeführt waren. Außerdem hätte ich mir persönlich noch mehr neue Erkenntnisse gewünscht, wie ich selbst meinen ökologischen Fußabdruck minimieren kann. Dass es gut ist, Flugreisen zu vermeiden, und Bahnfahren besser ist als mit dem Auto, war jetzt allerdings keine neue Erkenntnis. Und einen Jagdschein möchte ich selbst nun nicht machen, um mich beim Fleisch nur noch von Reh und Wildschwein zu ernähren… Insofern war das Buch für mich wenig erkenntnisreich und ich kann für mich nicht viel Neues mitnehmen.


Fazit:
Insgesamt ist das Buch durchaus lesenswert und unterhaltsam geschrieben und regt sicherlich zum Nachdenken über ein einmaliges Projekt an. Ich hätte mir für mich persönlich noch ein wenig mehr neue Impulse gewünscht.

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Veröffentlicht am 26.08.2020

Schöner Wohlfühlroman

Herzkur
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Verena ist 38, als ihr Mann Rainer sich zu einem Selbstverwirklichungstrip entschließt und beruflich nach Jordanien geht, während sie mit ihren zwei Töchtern (6 und 10 Jahre alt) in Bonn bleibt.
Ihre Mutter ...

Verena ist 38, als ihr Mann Rainer sich zu einem Selbstverwirklichungstrip entschließt und beruflich nach Jordanien geht, während sie mit ihren zwei Töchtern (6 und 10 Jahre alt) in Bonn bleibt.
Ihre Mutter merkt, wie belastet Verena ist und schlägt ihr eine Mutter-Kind-Kur an der Ostsee vor. Auch wenn Verena erst gar nicht begeistert ist und die anderen Mütter nicht auf derselben Wellenlänge zu sein scheinen, könnte es vielleicht doch noch ganz nett werden – zumal ein sehr netter Vater am selben Tisch sitzt…


Meine Meinung:
Dank der sehr flüssigen Erzählweise und dem angenehmen Humor bin ich sofort sehr gut in die Erzählung gekommen. Die Hauptperson Verena, aber auch ihre Töchter und die anderen „Mitkurenden“ sind sehr liebevoll und treffend gezeichnet, so dass man sich als Leserin gleich an die Ostsee versetzt fühlte.
Dadurch hat der Roman eine sehr angenehme Wohlfühlatmosphäre generiert, so dass ich mich beim Lesen total gut entspannen konnte.
Auch die Handlung samt Spannungsbogen war gut angelegt – glaubwürdig und nicht übertrieben. Der Roman ist spannend, aber nicht zu spannend – stimmig, aber nicht zu vorhersehbar. Einfach gelungen.


Fazit:
Dieser Roman ist wirklich ein sehr netter Wohlfühlroman für zwischendurch, zum Beispiel als Urlaubslektüre. Ich habe ihn sehr gerne gelesen und mich dabei gut entspannt.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Wieder ein gelungener und unterhaltsamer Sylt-Krimi mit der sympathischen Ermittlerin Mamma Carlotta

Zugvögel
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Mamma Carlotta ist wieder auf Sylt bei Schwiegersohn und Enkeln zu Besuch und ganz in ihrem Element. Denn bei einem Zirkusbesuch erkennt sie in einem der Artisten den ehemaligen Geliebten ihren Cousine ...

Mamma Carlotta ist wieder auf Sylt bei Schwiegersohn und Enkeln zu Besuch und ganz in ihrem Element. Denn bei einem Zirkusbesuch erkennt sie in einem der Artisten den ehemaligen Geliebten ihren Cousine Violetta wieder, die noch immer in Kalabrien lebt. Nach einem Anruf bei besagter Cousine reist diese auch gleich nach Sylt an, so dass Hauptkommissar Erik Wolf sich nun mit zwei lebhaften Italienerinnen herumschlagen muss… Da tritt sogar der Mord an einem bekannten Filmproduzenten etwas in den Hintergrund…


Meine Meinung:
Ich lese die launig geschriebenen Sylt-Krimis von Gisa Pauly sehr gerne und auch dieser neue Band hat mich gleich wieder in seinen Bann gezogen. Die Personen haben sich über die verschiedenen Bände hinweg sehr schön entwickelt und man kennt schon die Eigenarten der liebgewonnenen Figuren. So war das Leseerlebnis gleich auch wieder wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten.
Darüber hinaus gefällt mir auch das Sylt-Flair aus den Büchern sehr gut. Da wir auch meist in Wenningstedt sind, freue ich mich immer über die Erwähnung der Straßen, Geschäfte etc. wie z.B. Süder Wung, Hochkamp, Feinkost Meyer, Annanitas oder Landbäckerei Jessen. So werden die Lesestunden gleich wie ein kleiner Urlaub und man meint, die Wellen zu hören und die Nordseeluft zu riechen.
Darüber hinaus gefällt mir auch das italienische Flair immer ganz besonders gut, das insbesondere in den kulinarischen Genüssen, die Mamma Carlotta auftischt, rüberkommt.
Der Kriminalfall war auch wieder gewohnt spannend und in sich stimmig konstruiert, was mir gut gefallen hat. Man kann bei den Ermittlungen mitdenken, erlebt aber auch am Schluss noch überraschende Wendungen und eine sehr logische und stimmige Auflösung.


Fazit:
Dieser schöne Syltkrimi mit der sympathischen Ermittlerin Mamma Carlotta hat mir wieder gut gefallen und mir einen spannenden und erholsamen Kurzurlaub geschenkt.

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