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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2020

Weggelaufen oder entführt?

Ein gutes Mädchen
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Das Buch ist in drei Teile geteilt, wovon der erste Teil den Hauptanteil einnimmt. Hier geht es vor allem um Kate, deren Tochter zwei Jahre zuvor von Zuhause fortgelaufen ist. Daran möchte die Frau aber ...

Das Buch ist in drei Teile geteilt, wovon der erste Teil den Hauptanteil einnimmt. Hier geht es vor allem um Kate, deren Tochter zwei Jahre zuvor von Zuhause fortgelaufen ist. Daran möchte die Frau aber nicht glauben, vor allem als sie ihre Tochter an einer Hotline für vermisste Personen hört und dabei bemerkt, dass irgendetwas nicht zu stimmen scheint.

Das Grundthema war wirklich interessant, denn alles deutet darauf hin, dass Sophie freiwillig gegangen ist und ihre Mutter Kate einfach nur überreagiert. Das macht es auch für den Leser schwer, einzuschätzen, wem man denn nun glauben soll, denn mit ihren Überzeugungen steht Kate alleine da. Ich war beim Lesen auch die ganze Zeit hin- und hergerissen, fand ihre Reaktionen und Handlungen teilweise übertrieben, was sie mir nicht unbedingt sympathisch gemacht hat. Aber dennoch ist sie eine Mutter, die leidet. Deshalb fiebert man dann doch mit, was das ganze Buch sehr spannend macht.

Richtig interessant wurde es für mich dann im zweiten Teil, denn hier kommt dann auch die Tochter zu Wort. Ich gehe nicht weiter darauf ein um nicht zu viel zu verraten, aber was alles dahinter steckt, war für mich eine richtige Überraschung. Diese Wendung im Erzählstil und der Handlung war einfach super!

Leider wird es nicht bis zum Ende durchgehalten. Die Autorin versucht den Leser auf eine falsche Spur zu locken, was aber sehr durchschaubar ist. Deshalb wurde ich nicht allzu sehr überrascht, schade.

Trotzdem hat mir das Buch richtig gut gefallen. Es kommt ohne viel Blut aus und geht trotzdem unter die Haut, denn die Gedanken- und Psychospielchen, die man mit der Protagonistin durchmacht, sind richtig spannend. Es ist eher eine subtile Spannung, die sich aufbaut, denn von der Handlung her bleibt das Buch eher ruhig - zumindest bis zum Ende, wo sich die Ereignisse dann überschlagen.

Auch der Schreibstil ist eher unaufgeregt, was mir gut gefallen hat. Man beschäftigt sich sehr viel mit Überlegungen, Hoffnungen und Ängsten von Kate, was sie dem Leser sehr nahebringt. Manchmal hat mich nur gestört, dass Einzelheiten wiederholt wurden, die bereits genannt wurden.

Alles in allem wat das für mich ein sehr gelungener Psychothriller, deswegen 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Ab ins Berliner Milieu

Drecksspiel
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Der Anfang kann etwas verwirrend sein, denn es kommen sehr, sehr viele Personen vor. Zum Glück gibt es zu Beginn ein Verzeichnis, zu dem ich immer wieder zurückgeblättert habe, zumindest bis ich richtig ...

Der Anfang kann etwas verwirrend sein, denn es kommen sehr, sehr viele Personen vor. Zum Glück gibt es zu Beginn ein Verzeichnis, zu dem ich immer wieder zurückgeblättert habe, zumindest bis ich richtig in der Story drin war.

Der Autor schreibt sehr rasant, die Schauplätze und Perspektiven verändern sich ständig. Man kommt dabei fast schon aus der Puste, was mir richtig gut gefallen hat. Es ist einfach unheimlich spannend, die verschiedenen Handlungsstränge zu verfolgen und fiebert darauf hin, dass sie sich zusammenfügen. Auch das hat Martin Krist super geschafft.

Der Schreibstil ist sehr lebendig, zum Teil die Sprache sehr derb, was aber zum Milieu und den Figuren passt. Super fand ich auch, dass nicht alles schwarz/weiß ist. Denn mehr als der eigentliche Killer stehen vermeintlich brave Bürger im Mittelpunkt der Geschichte.

Ich hatte Spaß beim Lesen und wurde gut unterhalten. Auch das Einfügen von zur Stimmung passenden Liedtexten war gelungen. Es war sicher nicht mein letztes Buch von Martin Krist!

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Die Vergangenheit holt dich ein...

Lügennetz
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Ich mag den Stil von James Patterson wirklich gerne: Seine sehr kurzgehaltenen Kapitel, die dafür sorgen, dass man "schnell noch eins" liest und ehe man es sich versieht, hat man schon die Hälfte des Buches ...

Ich mag den Stil von James Patterson wirklich gerne: Seine sehr kurzgehaltenen Kapitel, die dafür sorgen, dass man "schnell noch eins" liest und ehe man es sich versieht, hat man schon die Hälfte des Buches verschlungen. Das ist auch hier der Fall.

Auch der Aufbau der Geschichte hat mir gut gefallen. Man lernt sofort am Anfang Nina Bloom kennen, die sich ein tolles Leben in new York aufgebaut hat. Aber schon nach kurzer Zeit geht es in die Vergangenheit und erfährt alles über das frühere Leben von Nina, dessen Geheimnisse sie am liebsten vergessen möchte. Das erklärt dann auch sehr gut, warum sie nach New York gegangen und alles hinter sich gelassen hat, wo der Plot dann als dritter Teil weitergeht.

Mir hat die Vermischung von Vergangenheit und Gegenwart sehr gut gefallen. Teilweise liest sich das Buch dann auch gar nicht wie ein Thriller, sondern wie ein Roman. Aber das ist okay, denn nur so versteht man die Hintergründe. Was mich eher gestört hat, dass es doch sehr, sehr viele Zufälle sind, die Nina auf den Weg bringen, den sie letztendlich beschreitet. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen.

Nichtsdestotrotz war es eine spannende Handlung, denn ihre zum Teil aussichtslose Situation und ihre Gewissensbisse, das richtige zu tun, haben mich mitfiebern lassen. Es hat sie für mich auch zu einer sehr sympathischen Protagonistin gemacht. Es wird klar abgegrenzt, wer hier die Guten sind und wer die Bösen. Ein bisschen Grauzone wäre noch wünschenswert gewesen.

Alles in allem wurde ich aber gut unterhalten und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Erschreckend

Zu viel und nie genug
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Zugegeben: Ich mag Donald Trump nicht. Seine gehässige Art geht mir auf die Nerven, ich finde ihn Ich-bezogen und ein Land kann er meiner Meinung nach auch nicht führen. Natürlich bin ich weder ein Polit-Experte ...

Zugegeben: Ich mag Donald Trump nicht. Seine gehässige Art geht mir auf die Nerven, ich finde ihn Ich-bezogen und ein Land kann er meiner Meinung nach auch nicht führen. Natürlich bin ich weder ein Polit-Experte noch kenne ich den Mann persönlich - deswegen war ich neugierig, wie ihn seine Nichte Mary beschreibt.

Im Vorwort stellt sie klar, dass das Buch auf ihren Erinnerungen beruht, aber auch auf Erinnerungen von Menschen, die mit Donald Trump zu tun hatten, bevor er Präsident wurde: vor allem seine Familie.

Unterteilt ist das Buch in unterschiedliche Kapitel, die man auch als Lebensphasen ansehen kann. Dabei geht es aber nicht immer nur um Donald Trump. Mary L. Trump stellt auch dar, wie es war, unter ihrem Großvater aufzuwachsen. Das vermittelt sie sehr eindrücklich anhand des Beispiels ihres eigenen Vaters.

Ich habe mich vorher nicht wirklich mit der Trumpschen Familienkonstellation auseinander gesetzt, deswegen war es anfangs für mich etwas schwierig, alle Familienmitglieder auseinanderzuhalten - vor allem weil sich die Namen auch teilweise sehr ähneln. Aber nach einer Weile konnte ich sie aufgrund ihrer relativ unterschiedlichen Wesenszüge gut voneinander abgrenzen. Sympathischer wurde mir die Familie dadurch nicht unbedingt, es war schon ein erschreckender Einblick, wie miteinander umgegangen wurde.

Was ich sehr gut fand war, dass Mary L. Trump ausführlich darstellt, dass Donald nicht der "Selfmade-Man" ist, als der er sich gerne darstellt - sondern genau im Gegenteil: Ohne das Geld seines Vaters und dessen Beziehungen hätte er heute nichts, denn eigene Projekte hat er durchweg in den Sand gesetzt. Das erzählt die Autorin aber sehr sachlich. Es ist kein Buch, das dazu dient, dreckige Wäsche zu waschen - zumindest folgt es nicht dem Stil der Regenbogenpresse. Auf mich wirkt es fundiert recherchiert und trägt vor allem Fakten zusammen. Das hat mir richtig gut gefallen.

Gestört hat mich allerdings, dass manche Dinge wieder und wieder wiederholt wurden. Das Buch ist zwar nicht chronologisch aufgebaut, trotzdem liest man es ja von vorne nach hinten. Deshalb hätten manche Aspekte meiner Meinung nach nicht mehrmals genannt werden müssen.

Trotzdem hat der Inhalt auf mich eine gewisse Faszination ausgeübt. Vor allem der Beginn und das Ende wirken sehr aktuell, da Mary L. Trump hier auf die aktuelle Geschehnisse rund um Corona eingeht.

Das Lesen dieses Buches hat mich nochmal darin bestärkt, dass Trump nicht wiedergewählt werden sollte. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Es geht weiter!

Straße nach Nirgendwo (Sheridan-Grant-Serie 2)
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"Straße nach Nirgendwo" setzt genau da, wo "Sommer der Wahrheit" aufgehört hat, nämlich nachdem Sheridan das Familiengeheimnis aufgedeckt hat. Und welche Konsequenzen das nach sich zieht, hätte ich nicht ...

"Straße nach Nirgendwo" setzt genau da, wo "Sommer der Wahrheit" aufgehört hat, nämlich nachdem Sheridan das Familiengeheimnis aufgedeckt hat. Und welche Konsequenzen das nach sich zieht, hätte ich nicht erwartet.

Sheridan verlässt aber bereits vorher die Farm und bekommt von den neusten Ereignissen vorerst nichts mit. Dadurch entstehen - anders als bei Teil 1- viele Ortswechsel. Entweder man begleitet Sheridan auf ihrer Reise mit unbekanntem Ziel oder man ist auf der Farm bei ihrer Familie. Das hat mir gut gefallen.

Aber auch unterwegs hat sie mit vielen Schwierigkeiten und Gefahren zu kämpfen, sodass sie nicht wirklich zur Ruhe kommt. Manchmal konnte ich ihre Entscheidungen und Handlungen nicht nachvollziehen, sie zeigt hier auch des öfteren eine egoistische, ja schon fast unsympathische Seite von sich.

Diesmal geht es aber nicht nur um sie, sondern auch andere Personen stehen im Mittelpunkt, die vorher nur eine Nebenrolle eingenommen haben. Das war sehr angenehm, die Entwicklung der Story an dieser Stelle allerdings auch ziemlich vorhersehbar.

Im zweiten Teil wird oft Bezug auf Geschehnisse aus dem ersten genommen, deshalb sollte man diesen kennen, bevor man mit Sheridan auf die Reise geht.

Alles in allem war auch dieses Buch, wie man es von Nele Neuhaus kennt, sehr flüssig und angenehm geschrieben. Ich habe die Geschichte genossen, auch wenn mir Teil 1 etwas besser gefallen hat.

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