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Veröffentlicht am 03.11.2020

Rezension: "What if we drown" von Sarah Sprinz

What if we Drown
1

Autor/in: Sarah Sprinz
Titel: What if we drown
Reihe/Band: University of British Columbia, Band 1
Genre: New Adult
Erscheinungsdatum: Oktober 2020
ISBN: 978-3-7363-1448-1
Preis: 12,90 ...

Autor/in: Sarah Sprinz
Titel: What if we drown
Reihe/Band: University of British Columbia, Band 1
Genre: New Adult
Erscheinungsdatum: Oktober 2020
ISBN: 978-3-7363-1448-1
Preis: 12,90 € als Paperback

Klappentext
Sie möchte endlich nach vorne blicken. Er macht es ihr unmöglich.
Ein Neuanfang – das ist Lauries sehnlichster Wunsch, als sie nach dem tragischen Tod ihres Bruders an die Westküste Kanadas zieht. Noch vor der ersten Vorlesung ihres Medizinstudiums an der University of British Columbia lernt sie Sam kennen und spürt sofort, dass er sie auf eine nie gekannte Weise versteht. Unaufhaltsam schleicht sich der attraktive Jungmediziner in ihr Herz. Bis Laurie erkennt, wie tief er in die Ereignisse der Nacht verstrickt war, die ihren Bruder das Leben kostete …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover von „What if we drown“, dem ersten Band der „University of British Columbia“-Reihe von Sarah Sprinz, wirkt, als würde es ein dunkles und äußerst tiefes Meer abbilden. Es erinnert mich an schäumende Gischt, wilde See und eventuelle Ansätze eines Ufers. In Kombination mit dem Titel, der auch das Wort „ertrinken“ innehat, könnte man einerseits einen Bezug zum Hobby der Protagonisten herstellen oder aber ihn auf emotionale Art und Weise deuten. Natürlich wäre grundsätzlich auch ein Mix aus beidem als Bezugsquelle möglich.

Charaktere
Laurie, auch bekannte als Laurence Cavelle, ist Medizinstudentin im ersten Semester an der UBC. Vor nicht allzu langer Zeit hat sie ihren Stiefbruder Austin, der für sie wie ein bester Freund und Vorbild war, in einer äußerst tragischen Nacht verloren. Seitdem ist sie ziemlich verletzlich, unsicher und äußerst stur in ihrem Plan, ihrem toten Bruder all seine Träume und Pläne zu verwirklichen. Neben ihrer besten Freundin Amber scheint sie kaum jemandem in ihrem Leben als Freund bezeichnen zu können, was sich mit ihrem Umzug wegen des Studiums auf einmal ändert, als sie in der WG von Emmett und Hope landet.
Sam(uel) Averett ist ebenfalls Medizinstudent, Laurie aber schon um einiges voraus. Sein Leben ist bisher nicht immer in gerade Bahnen verlaufen, denn er hatte das Studium zunächst an einer anderen Universität begonnen, bis er dann doch an die UBC gewechselt hat. Er hat eine Menge guter Freunde neben seinen besten Freunden Teddie und Cole, trinkt keinen Alkohol und liebt das Kiten als Hobby über alles. Er ist freundlich und nett, attraktiv und ein ziemlicher Good Guy.

Schreibstil und Handlung
„What if we drown“ ist in der ersten Person durchgehend aus Lauries Sicht geschrieben und sorgt so dafür, dass man einen wahnsinnig intensiven Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt nehmen kann. Es gibt kleinere Zwischenkapitel, die sich inhaltlich rein um den verstorbenen Stiefbruder Austin drehen, die dafür sorgten, dass man auch seine Person sehr gut kennenlernen konnte, obwohl er nicht mehr präsent ist. Sarah Sprinz‘ Schreibstil ist unglaublich angenehm und flüssig zu lesen, sodass man das Buch grundsätzlich in einem Rutsch hätte verschlingen können. Ihre Wortwahl und die verschiedenen Beschreibungen sorgten dafür, dass mich diese Geschichte emotional sehr mitreißen konnte und die traurigen Szenen auch mich wirklich intensiv berührt haben. Durch sie konnte ich so unerwartet tief in Lauries Persönlichkeit eintauchen, wie es nur selten bei Charakteren der Fall ist, was der Story eine Menge Tiefgang verliehen hat.
Inhaltlich bietet „What if we drown“ eine sehr schockierende Story mit einigen überraschenden Geschehnissen und Wendungen. Zu Beginn war die Stimmung grundsätzlich sehr negativ behaftet, durch Lauries Trauer, allerdings liefen einige Dinge für sie sehr schnell sehr gut, sodass ein sehr starker emotionaler Kontrast deutlich geworden ist. Leider wirkten besonders die Schlag auf Schlag geschehenden positiven Aspekte in ihrem Leben dadurch etwas unrealistisch und ließen mich ein wenig zweifeln.
Aufgefallen ist mir auch, dass im Laufe der Geschichte einige Dinge angesprochen werden, die unheimlich wichtig sein müssen in den betreffenden Momente, aber im Nachhinein gar nicht weiter beachtet werden – was den zunächst recht ernst wirkenden Momenten ein wenig an Emotionalität nimmt. In diese Sparte passt auch ganz gut rein, dass man sehr viele neue Personen in Lauries Leben kennenlernt, wie z.B. ihre WG-Mitbewohner Emmett und Hope oder ihre neuen Freunde rund um Kian und Teddie, die allerdings leider sehr schnell in Vergessenheit geraten und gar keine richtige Rolle abbekommen haben – dabei mal außen vorgelassen, um wen sich die nächsten Bände der Reihe drehen.
Das Ende der Geschichte und Sam und Laurie kam mir, wenn ich den ganzen emotionalen Ballast der beiden betrachte und auch ihre unterschiedlichen Gedankenspiele, zum Auslaufen der Story leider viel zu schnell. Es war zwar emotional, verlor allerdings an Intensität, wenn man bedenkt, wie lange solche Momente vorher durchdacht und durchgegangen worden sind, im Vergleich zum jetzigen Abschluss der Handlung.

Fazit
Ein tolles und emotionales Buch mit einer Menge Tiefgang, was mich wirklich begeistern konnte! Es hatte zwar auch ein paar kleinere Macken, aber ich will trotzdem unbedingt mehr von der Reihe und auch von der Autorin lesen.

Bewertung: 4  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 02.11.2020

Rezension: "Velvet Nights" von Emily Key

Velvet Nights
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Autor/in: Emily Key
Titel: Velvet Nights – Du gehörst mir
Reihe/Band: New York Love, Band 2
Genre: Erotikroman
Erscheinungsdatum: September 2020
ISBN: 9783751976145
Preis: 15,00 ...

Autor/in: Emily Key
Titel: Velvet Nights – Du gehörst mir
Reihe/Band: New York Love, Band 2
Genre: Erotikroman
Erscheinungsdatum: September 2020
ISBN: 9783751976145
Preis: 15,00 € als Taschenbuch

Klappentext
Heiß. Selbstbewusst.
Herzensbrecher.
Und dazu noch der begehrteste Junggeselle in New York.
Cynthia Roberts traut ihren Augen kaum, als ausgerechnet Marc Paxton erneut in ihr Leben tritt.
Einst war er es, der ihr das Herz gebrochen und sie einfach zurückgelassen hat.
Doch seit der Highschool hat sich einiges geändert.
Jetzt liebt Cynthia es, tun und lassen zu können, was auch immer sie will.
Wann sie es will.
Und vor allem mit wem sie es will.
Doch eine Sache scheint unverändert und weder Cynthia noch Marc können dies leugnen, oder ignorieren. Ein rasantes Spiel zwischen Leidenschaft und Eifersucht, Temperament und Verrat, Liebe und Hass beginnt.
Gibt es eine zweite Chance für den ersten Eindruck?
Lass dich in Velvet Nights entführen.
Finde heraus, wie süß die Liebe sein kann.
Wie pulsierend die Begierde.
Und wie Sinnlichkeit einem den Atem rauben wird.
Hingebungsvoll. Prickelnd. Leidenschaftlich.

Buchtitel und Coverdesign
Das Cover bildet eine Frau im BH gekleidet und einen Mann mit freiem Oberkörper ab. Sie hat die Hand an seinem Hals, ihrer beider Lippen stehen kurz vor einer Berührung. In Kombination mit dem Titel „Velvet Nights – Du gehörst mir“ versprüht die gesamte Darstellung ein sehr erotisches und verführerisches Flair, was auf eine äußerst heiße Story hoffen lässt.

Charaktere
Protagonistin Cynthia Roberts habe ich zunächst als ziemlich eingebildete und unausstehliche Person kennengelernt, die überall nur auf Sex aus ist. Sie ist arrogant, zeigt gegenüber anderen wenig Verständnis und das wahrscheinlich nur, weil sie selbst eine schwere Vergangenheit hinter sich hat. Und auch nachdem sich ihre Hintergründe endlich offenbart haben muss ich gestehen, dass ich sie nur wenig sympathischer fand und leider nicht vollständig in sie eintauchen und ihre Beweggründe für ihr Verhalten nachvollziehen konnte.
Marc Paxton – ein alter Schulkamerad von Cynthia – hat über die Jahre seit seinem Schulabschluss viele Erfolge aus eigenem Antrieb erreicht. Einerseits ist er ein totaler Macho, aber andererseits hat er auch eine recht ernste und einfühlsame Seite an sich, die es sich lohnt zu ergründen.
Wenn ich beide Protagonisten im Vergleich sehe, war Marc eindeutig derjenige, mit dem man wesentlich ernsthaftere und erwachsenere Unterhaltungen führen konnte und auch seine Überlegungen waren immer recht strukturiert und verständlich. Trotzdem bin ich leider auch mit ihm nicht vollständig warm geworden. Beide Charaktere waren für mich sehr oberflächlich gestaltet, legten ein wahnsinnig anstrengendes und kindisches Verhalten an den Tag, sodass ich mir zeitweise nicht vorstellen konnte, es überhaupt mit Erwachsenen zu tun zu haben.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil von Emily Key ist unglaublich bildhaft und direkt. In Kombination mit der lockeren Wortwahl ein wahrlicher Genuss. Erzählt wird „Velvet Nights“ in der ersten Person aus den Perspektiven von Cynthia und Marc in abwechselnder Reihenfolge. Der gesamte Stil der Autorin sorgte dafür, dass ich die Geschichte sehr angenehm und flüssig lesen könnte und sie somit auch innerhalb weniger Tage komplett verschlungen hatte.
Die Handlung betrachtend war die Story inhaltlich recht authentisch gestaltet und die Charaktere waren auch überzeugend ausgearbeitet. Die Geschichte in „Velvet Nights“ bot viele verschiedene Facetten von Spannung über Humor, von emotional zu extrem heiß. Die Anziehung und Leidenschaft zwischen den Protagonisten waren deutlich anhand des intensiven Knisterns zwischen den beiden zu spüren. Leider verlor die Geschichte zwischendrin stark an Handlung, da viele erotischen Szenen in den Vordergrund traten und somit die Grundhandlung komplett ausblendeten. Das Ende brachte durch das ein oder andere Missverständnis noch ein wenig Schwung mit rein, konnte damit allerdings nicht mein ‚Problem‘ mit der restlichen Handlung aufwiegen.

Fazit
Trotz verschiedener genannter Mängel war „Velvet Nights“ wieder mal ein tolles Buch von Emily Key. Auch wenn mir die Protagonisten nicht so ganz zugesagt haben, war es trotzdem eine prickelnde Geschichte, in die man sich teilweise gut fallen lassen konnte. Ich bin gespannt auf mehr von der Autorin.

Bewertung: 4  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.08.2020

Rezension: "Time to Love" von Beth O'Leary

Time to Love – Tausche altes Leben gegen neue Liebe
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Autor/in: Beth O’Leary
Titel: Time to Love
- Tausche altes Leben gegen neue Liebe
Genre: Liebesroman
Erscheinungsdatum: Juni 2020
ISBN: 978-3-453-36036-5
Preis: 10,99 € als Taschenbuch ...

Autor/in: Beth O’Leary
Titel: Time to Love
- Tausche altes Leben gegen neue Liebe
Genre: Liebesroman
Erscheinungsdatum: Juni 2020
ISBN: 978-3-453-36036-5
Preis: 10,99 € als Taschenbuch

Klappentext
Zwei Monate Sabbatical: Nach einer katastrophalen Präsentation im Job wird Leena eine Auszeit verordnet. Ausgerechnet ihr, die Tag und Nacht arbeitet, um ihre verstorbene Schwester nicht zu vermissen. Zuflucht findet Leena bei ihrer Großmutter Eileen in Yorkshire. Eileen wünscht sich mit Ende 70 eine neue Liebe, nur leider ist die Auswahl an Kandidaten in ihrem kleinen Dorf begrenzt. Die Lösung: Leena kommt auf dem Land zur Ruhe und Eileen stürzt sich in die Londoner Dating-Szene … Doch ist es wirklich eine so gute Idee, einfach die Leben zu tauschen?

Buchtitel und Coverdesign
„Tausche altes Leben gegen neue Liebe“ als Untertitel für dieses Buch zu benutzen bedeutet für mich eine Geschichte über Veränderung bzw. eine gewisse Situation im Leben hinter sich zu lassen und endlich etwas Neues finden und hoffentlich glücklich werden.
Das Cover ist passend zur vorherigen Erscheinung der Autorin, „Love to Share“ gestaltet und farblich ebenfalls in einem gelblichen bzw. beigefarbenen Ton gehalten. Abgebildet sind eine ältere Dame und eine junge Frau, die Comiczeichnungen nachempfunden sind. Die eine der beiden trägt eine Tasse Tee umher und die andere zieht einen Koffer hinter sich her. Ich finde, dass hier der Klappentext sehr gut abgebildet worden ist.

Charaktere
Leena Cotton ist zielstrebig und ein absoluter Workaholic. Seit dem Tod ihrer Schwester vergräbt sie sich in Arbeit und weiß nicht, wie sie mit dem Verlust umgehen soll. Mit ihrer Mutter hat sie sich zerstritten und auf einmal ist sie vollkommen ausgebrannt und weiß nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Zur Ruhe gezwungen, stellt sie bald, nach einem Lebenstausch mit ihrer Großmutter, das ganze Dorf auf den Kopf und versucht sich an verschiedenen neuen Projekten, um Ruhe und zu sich selbst zu finden. Eigentlich steckt sie ja in einer vermeintlich glücklichen Beziehung, allerdings machte es nicht den Anschein, als würde ihr Partner sie sonderlich gut verstehen oder für sie da sein.
Eileen Cotton, Leenas Großmutter mit witzigerweise demselben Namen, ist Single und sucht nach dem Tod ihres Mannes nach einer zweiten Liebe. Ihr Heimatdorf ist allerdings viel zu klein für solch einen Plan und so verschwindet sie bei besagtem Lebenstausch in die Großstadt und versucht sich bald auch im Online-Dating. Sie ist wahnsinnig kreativ, veränderungswütig, aufgeweckt und absolut liebenswert. Und wer hätte es gedacht, bald schafft sie es, die verklemmten Großstädter aufzulockern und zusammenzubringen.

Schreibstil und Handlung
„Time to Love“ ist in der ersten Person aus den wechselnden Sichtweisen von Leena und Eileen Cotton geschrieben. Die Geschichte ist sehr locker, leicht und überaus flüssig verfasst und hat einen humorvollen Touch, der mich sehr oft zum Lachen gebracht hat. Die Gedanken der beiden Protagonistinnen sind sprachlich sehr gut verdeutlicht worden und auch die Atmosphäre der gegensätzlichen Handlungsorte ist sehr intensiv herausgearbeitet und der Kontrast zwischen harmonischem Land- und hektischem Stadtleben sehr gut herübergebracht worden.
Die Handlung selbst ist ziemlich verrückt, lustig, aber auch sehr intensiv und für die Protagonistinnen sogar weltverändernd. Gleichermaßen lehrreich wie abenteuerlich lädt die Geschichte zum Mitfiebern ein und hält den ein oder anderen spannenden Moment parat.
„Time to Love“ ist ein entspannendes Sommerbuch, mit überaus sympathischen Charakteren, dass beweist, dass viele Dinge mal wieder anders kommen können, als man eigentlich denken würde.

Fazit
Mir hat die Geschichte in „Time to Love“ richtig gut gefallen. Es war lustig, innovativ und hat mich mitgerissen. Ein klein wenig kam mir allerdings die Liebesgeschichte um Leena zu kurz – ansonsten war das Buch definitiv grandios.

Bewertung: 4  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.07.2020

Rezension: "Our Past" von Emely Delphy und Christina Evans

Our Past
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Autor/in: Emely Delphy & Christina Evans
Titel: Our Past: When Darkness turns into Light
Genre: Romantic Thrill
Erscheinungsdatum: Juni 2020
ISBN: 978-3751950244
Preis: 13,99 € als ...

Autor/in: Emely Delphy & Christina Evans
Titel: Our Past: When Darkness turns into Light
Genre: Romantic Thrill
Erscheinungsdatum: Juni 2020
ISBN: 978-3751950244
Preis: 13,99 € als Taschenbuch

Klappentext
Sie ist sein Verderben. Er ist ihr Licht.
Maximilian Albrecht führt ein ruhiges und verantwortungsvolles Leben. Als Streetworker weiß er, was Drogen mit Teenagern anrichten können. Er setzt alles daran, junge Menschen von ihrer Sucht und der Straße zu befreien. Doch unter tragischen Umständen begegnet er ihr, Leona, einer geheimnisvollen Frau, die sein sicherer Weg ins Verderben ist. Denn sie ist alles, was er nicht mehr sein möchte.
Welche Dämonen wird Leona in ihm heraufbeschwören? Wird seine dunkle Vergangenheit ihn einholen?

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
„Our Past“ als Titel für dieses Buch wirkte auf mich sehr mysteriös und geheimnisvoll und ich erwartete eine Geschichte voller Lügen, Intrigen und irgendwie auch Abenteuer. Zusammen mit der äußerlichen Gestaltung, dem abgebildeten Paar, was die Nähe zueinander sucht, während sie ihre Gesichter aneinander lehnen, rundete meinen Eindruck mit einer romantischen und leicht intensiven Note ab.

Charaktere
Leona Fonds ist die Schwester von Frederick J. Fonds aus der „Playroom 10“-Reihe von Emely Delphy und lebt zu Beginn der Geschichte unter anderem Namen versteckt. Mein erster Eindruck von ihr war sehr kalt und geheimnisvoll, gleichzeitig aber auch sehr stur und willensstark. Nachdem sie ihrer Vergangenheit entkommen ist, steht sie in der Schuld eines berüchtigten Kleinkriminellen und muss Aufträge für ihn erledigen. Mittlerweile hat sie es aber satt. Sie will raus da, ihr Leben leben und endlich vergessen. Viel zu lange hat sie sich wie in einem goldenen Käfig gefühlt – jetzt soll Schluss damit sein.
Maximilian Albrecht hat definitiv ein Helfersyndrom. Er ist sehr freundlich, zuvorkommend und man würde bei ihm absolut nichts Böses erwarten. Nachdem er selbst eine traurige Vergangenheit hinter sich hat, möchte er nun gegen all die Drogen auf der Straße kämpfen und Kindern, die keinen Ausweg mehr sehen, unter die Arme greifen. Er arbeitet als Streetworker bei den ‚Good Souls‘ und als er eines Nachts einer Jugendlichen das Leben retten will, wird er ohne es zu wollen in ein großes gefährliches Chaos hineingezogen.

Schreibstil und Handlung
„Our Past“ ist in einem sehr leichten, lockeren und flüssigen Schreibstil verfasst. Ich kannte bisher nur den Stil von Emely Delphy und muss sagen, dass mir dieser gemeinsame Schreibstil einen Tick besser gefallen hat, denn vor allem viele „denglische“ (d.h. deutsch englische) Formulierungen sind weggefallen, die mich sonst immer etwas angefressen haben. Ein wenig muss ich allerdings kritisieren, dass mich der Schreibstil samt Geschichte nicht komplett fesseln konnte, denn an einigen Stellen waren es mir zu viele Beschreibungen, die nicht zwingend notwendig gewesen wären. Zu Beginn hatte die Handlung ein angenehmes Tempo vorgelegt und war gut strukturiert, allerdings hat es mir im späteren Verlauf zu lange gedauert, bis wirklich etwas Nennenswertes passiert ist. An der Stelle hätte ich kein Problem damit gehabt, wenn das Buch etwas kürzer gewesen wäre, als es mit seinen knapp 440 Seiten ist.
Sehr gut hat mir an der geschichtlichen Einteilung gefallen, dass man sowohl Einblicke aus Leonas Vergangenheit und Gegenwart bekommt als auch von Maximilian. Das hat wesentlich zum allgemeinen Verständnis beigetragen und so konnte ich mich auch in die beiden als Charaktere sehr gut hineinversetzen und ihre Gedanken und Entscheidungen nachempfinden. Wobei die Rückblende gegen Ende der Geschichte, als es richtig anfing zur Sache zu gehen, mir persönlich etwas zu viel war und mich auch geringfügig verwirrt hat, bis ich verstanden hatte, wo gerade angeknüpft wird.
„Our Past“ bietet eine breite Mischung aus allen möglichen Genrebereichen an. Die Verknüpfung von Krimi, Erotik, Action und Romantik hat mir sehr gut gefallen und bis auf den fehlenden Spannungspunkt empfand ich es als gut kombiniert.
Ein einziges kleines Manko war für mich noch das inhaltliche Thema der Handlung um die Drogen in Kombination mit der Mafia etc. Thematisch gesehen sind solche Geschichten nicht mein Fall, obwohl ich in „Our Past“ finde, dass es von der Darstellung her gut umgesetzt worden ist.

Fazit
Als erstes Buch der beiden Autorinnen auf jeden Fall gelungen, jedoch hat mir ein bisschen das „gewisse Etwas“ gefehlt. Es war echt gut und spannend, konnte mich aber nicht vollständig vom Hocker reißen. Ich bin aber auf jeden Fall gespannt, ob es noch mehr von den beiden gemeinsam geben wird.

Bewertung: 4  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 11.07.2020

Rezension: "Der Earl mit den eisblauen Augen" von Julia Quinn

Rokesby - Der Earl mit den eisblauen Augen
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Autor/in: Julia Quinn
Titel: Der Earl mit den eisblauen Augen
Reihe/Band: Rokesby, Band 1
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: Mai 2020
ISBN: 978-3-7457-0071-8
Preis: 10,00 ...

Autor/in: Julia Quinn
Titel: Der Earl mit den eisblauen Augen
Reihe/Band: Rokesby, Band 1
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: Mai 2020
ISBN: 978-3-7457-0071-8
Preis: 10,00 € als Taschenbuch

Klappentext
Die Liebe hat ihre eigenen Pläne …
Miss Billie Bridgerton weiß genau, dass sie Edward oder Andrew Rokesby heiraten wird. Seit Kindertagen sind sie und die Nachbarssöhne beste Freunde. Wen Billie dagegen bestimmt nicht heiraten wird, ist George, den ältesten Sohn der Rokesbys!
Die arroganten Blicke aus seinen eisblauen Augen zeigen ihr: Er kann sie genauso wenig ausstehen wie sie ihn. Aber seit der attraktive Earl sie nach einem Unfall auf seinen starken Armen getragen hat, hat sich etwas geändert. Früher hat sich Billie mit George Wortgefechte geliefert – jetzt wünscht sie sich, in seinen kühlen blauen Augen Leidenschaft zu sehen …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Die „Rokesby“-Reihe ist ein weiterer Teil des „Bridgerton“-Universums, nur das nun eine weitere Familie auf den Plant tritt. Der Titel beschreibt das erste Mitglied der neu angesprochenen Familie zum Teil im Äußeren, als auch bezüglich seiner Standesherkunft. Abgebildet ist ein stattlicher junger Mann, der auf die bereits getätigten Beschreibungen passt, an dem man aber auch direkt sehen kann, dass die Handlung in einer anderen Zeit spielen wird. Ein attraktiver junger Mann, mit 3-Tage-Bart und etwas längeren Haaren – eine Augenweide, wie ich finde. Das Cover ist typisch für „Regency“-Romane und da die Geschichte im 18 Jahrhundert spielen wird, äußerst passend gewählt.

Charaktere
Sybilla Bridgerton, von all ihren Freunden und Verwandten nur liebevoll Billie genannt, ist eine intelligente und etwas vorlaute junge Dame von 23 Jahren. Aber sie ist so ganz anders als die anderen Damen der Gesellschaft. Auf ihrem Hof übernimmt sie des Öfteren auch mal Männerarbeiten, dabei trägt sie manchmal Hosen und wenn ihr etwas nicht passt, dann vertritt sie lautstark ihre eigene Meinung. Bei Hof hatte sie aufgrund eines kleinen Missgeschicks leider kein Debüt, weshalb sie noch unverheiratet ist. Seit ihre beste Freundin und Nachbarin Mary für die Ehe weggezogen ist, scheint sie etwas vereinsamt zu sein.
George Rokesby, der Form halber auch Lord Kennard genannt, ist der ältere Sohn der Nachbarsfamilie der Bridgertons. Da er später einmal das Familienoberhaupt sein wird, war er weder im Krieg noch bei der Armee, sondern weitestgehend auf dem Familienbesitz beschäftigt. Er und Billie können sich schon seit Ewigkeiten nicht leiden, denn während er stolz und vornehm ist und sich zu benehmen weiß, ist sie das komplette Kontrastprogramm – ein kleiner Wirbelwind mit kindischen Zügen. George hingegen ist für sein Alter schon sehr hart und erwachsen geworden. Er ist sehr ernst und neigt dazu spaßige Momente zu verurteilen. Für seine Freunde und Familie würde er alle Hebel in Bewegung setzen, wenn sie seiner Hilfe bedürften.
Die Charaktere sind mir gänzlich sehr sympathisch gewesen. Mit ihren unterschiedlichen Wesenszügen haben sie meiner Meinung nach sehr gut in die damalige Zeit gepasst und sich dahingehend sehr realistisch verhalten. Ich hatte viel Spaß, bei den Entwicklungen der unterschiedlichen Personen dabei zu sein.

Schreibstil und Handlung
Die Geschichte ist aus der dritten Person des allwissenden Erzählers geschrieben und schildert keine spezielle Sichtweise eines einzelnen oder verschiedener Protagonisten. Der Handlung selbst kann man sehr gut, flüssig und in gemächlichem Tempo folgen. Es ist alles recht entspannt und macht es leicht, der Handlung zu folgen. Außerdem erinnert mich der sprachliche Ausdruck auch sehr an frühere Jahrhunderte – es ist als wäre man live mit dabei. Auch gab es eine Vielzahl von lustigen und intensiven Schlagabtäuschen und den Charakteren, die in sehr förmlicher Weise zum Ausdruck gebracht worden sind, was teilweise zum Schreien komisch war.
Die Handlung selbst fand ich größtenteils richtig genial. Man wird ins 18 Jahrhundert entführt und bekommt eine große Maße an Hintergrundinformationen, wie damals die Frauen z.B. ihr Debüt bei Hof hatten, einen Ehemann gesucht haben etc. Auch gab es keine Affären, sondern wer etwas in dieser Richtung wollte, der musste heiraten. Ich konnte mir eine sehr gute Vorstellung der damaligen Zeit machen, was mir sehr gut gefallen hat.
Das einzige, was ich wirklich zu meckern habe ist, dass viele Szenen äußerst detailliert beschrieben worden sind. Dadurch wirkten diese Abschnitte sich auf mich sehr ermüdend aus und die ein oder andere Kabbelei zwischen den einzelnen Protagonisten war auf einmal eher anstrengend als lustig.
Im Großen und Ganzen war es aber mal etwas absolut anderes als all das, was man im Moment sonst buchtechnisch geboten bekommt und hat mir sehr gut gefallen. Für mich eine sehr willkommene Abwechslung.

Fazit
Ich habe schon die früheren Bücher aus dem Bridgerton-Universum geliebt und auch dieses war wieder einmal fantastisch. Der Cliffhanger am Ende ist fast harmlos, macht aber auf jeden Fall Lust auf mehr! – Ich bin auf weitere Fortsetzungen gespannt, die hoffentlich zur Beantwortung der noch wenigen offenen Fragen führen.

Bewertung: 4  von 5 Sternen

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