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Veröffentlicht am 28.08.2020

Historischer Cosy Crime

Der falsche Preuße
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Wilhelm Freiherr von Gryszinski zieht in diesem Roman von Preußen nach München um dort seinen ersten Fall im Bereich der Kriminalistik als Sonderermittler für die Königlich Bayerische Polizeidirektion ...

Wilhelm Freiherr von Gryszinski zieht in diesem Roman von Preußen nach München um dort seinen ersten Fall im Bereich der Kriminalistik als Sonderermittler für die Königlich Bayerische Polizeidirektion zu bearbeiten. Denn eine männliche Leiche wird in einer Ufermündung der Isar gefunden...ein kurioser Fall, denn der Tote ist in einen Federumhang gehüllt und Abdrücke eines Elefantenfußes werden am Tatort gefunden. Wie passt das alles zusammen? Die Spür führt die Ermittler zur Villa des Ehepaares Lemke, dass im Haus ganz besondere Zimmer beherbergt wie eine ägyptische Grabkammer oder ein maritimes Nautilus-Zimmer.

Der Einstieg ins Buch ist mir leicht gefallen, da der Schreibstil leicht verständlich ist und die Leiche auch schnell gefunden wird, so kam bei mir schnell Interesse und Spannung auf! Das historische München wird wirklich toll beschrieben, man hat die Trambahnen, die noch von Pferden gezogen werden und die Marktplätze richtig vor Augen und hat den Geschmack von gut gebauten Bier im Mund. Auch der Tatort wird detailliert beschrieben, aber trotzdem nicht allzu blutig und brutal, deshalb würde ich das Buch auch in Richtung Cosy Crime einordnen. Bis zum Schluss ist es für mich nicht so gewesen, dass ich mich gegruselt oder geekelt hätte. Es wird allerdings wirklich sehr viel über Fleisch und auch teilweise die Entstehung des Fleisches gesprochen, was für Vegetarier oder Tierfreunde ein Problem darstellen könnte ,so wurde auch mir das teilweise zu viel.

Nach der Tatort-Beschauung ist die Handlung dann leider für mich persönlich etwas auf der Stelle getreten und das Buch hatte einige Längen. Man hat zwar etwas über das München der damaligen Zeit und vorallem das Essen lernen können, aber die Ermittlung lief schleppend. Dafür fand ich wiederum die Beschreibung der Lemke-Villa sehr interessant. Der Schreibstil bleibt das gesamte Buch sehr verständlich, aber er wurde mir dann auch an bestimmten Stellen zu ausschweifend, dies machte die Handlung manchmal langatmig für mich. Die Auflösung des Falles war ok für mich, aber nichts besonderes, eine Überraschung war das Ende aber auf andere Weise.

Gryszinski als Protagonist fand ich teilweise recht amüsant, aber als Polizist nicht immer authentisch, so macht er oft Fehler, die ich als Leihe so nicht machen würde, und diese sogar mehrfach. Die anderen Ermittler blieben die gesamte Zeit eher im Hintergrund. Wen ich noch sehr sympatisch fand war Gryszinskis Frau, die eine Liebe zu Büchern hat ;)

Fazit: Das Buch ist etwas für euch, wenn ihr mehr über das historische München und die Anfänge der Kriminalistik erfahren wollt, und mit einem eher ausschweifenden Schreibstil keine Probleme habt.



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Veröffentlicht am 12.03.2022

Weniger wäre hier mehr gewesen

Ein Grab für zwei
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2.5 Sterne

Die Anwältin Selma Falck hat ihren Tiefpunkt im Leben erreicht und so wird sie mehr oder weniger erpresst sich eines Falls anzunehmen, der sich mit Doping-Vorwürfen befasst. Denn ...

2.5 Sterne

Die Anwältin Selma Falck hat ihren Tiefpunkt im Leben erreicht und so wird sie mehr oder weniger erpresst sich eines Falls anzunehmen, der sich mit Doping-Vorwürfen befasst. Denn ausgerechnet die Tochter des Milliardärs Jan Morell, die in Norwegens Olympia-Team Skiläuferin ist, wird beschuldigt gedopt zu haben. Sie beteuert allerdings steif und fest ihre Unschuld! Wenig später wird ein anderer Skiläufer des norwegischen Olimpiateams tot aufgefunden, mit dem Selma ebenfalls bekannt ist. Wie hängt alles zusammen?

Ich hatte mich sehr auf dieses Hörbuch gefreut, denn ich habe schon einige positive Stimmen zur Autorin Anne Holt und ihren bisherigen Krimis gehört und wollte diesen einmal probieren, auch wenn ich zugeben muss, dass Olympia, Doping und Wintersport normalerweise nicht zu meinen Themengebieten zählen. Das Hörbuch hat mir anfangs auch noch wirklich gut gefallen, denn es wird aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, die den Fall zu Beginn noch spannend gemacht haben! Der Leser begleitet nämlich nicht nur Selma selbst, sondern zum Beispiel auch einen Obdachlosen und einen Mann der in einem Kellerloch bei Wasser und Brot eingesperrt ist. Dies hat mich unglaublich neugierig gemacht und ich war sehr gespannt wie alles zusammen hängt.

Doch diese anfängliche Spannung und Neugier hat sich ungefähr nach einem Viertel des Hörbuchs stark gelegt und vorallem der Schreibstil wurde mir mit der Zeit immer langatmiger. Alles wurde bis ins kleinste Detail beschrieben und ich muss als Leser wirklich nicht wissen was die Leute essen, trinken oder wann sie gar kauen und schlucken. Das fing mir immer mehr an auf die Nerven zu gehen und hat das hören einfach mühsam und sehr langatmig gemacht.

Zudem ging es um immer mehr und mehr verschiedene Personen und mir fiel es wirklich schwer mir all die norwegischen Namen einzuprägen und zu merken. Auch hier wäre für mich weniger mehr gewesen. Viele Charaktere des Buches werden auch detailreich beschrieben sowie Selma als Protagonistin auch, dennoch ist sie mir weder sympathisch geworden noch habe ich das Gefühl gehabt sie wirklich gut kennen gelernt zu haben. Mit den anderen Personen ist mir dies ebenso ergangen. Lediglich dem Obdachlosen Einar konnte ich wirklich etwas abgewinnen und dieser hat die Geschichte immer wieder hörenswert gemacht mit seiner Art und seinen Tipps.

Die Auflösung konnte mich zwar überraschen, denn damit hätte ich so nicht gerechnet, aber ganz überzeugen konnte mich die Auflösung des Falls auch nicht das war mir einfach etwas zu unglaubwürdig. Insgesamt komme ich also auf eine Bewertung von 2.5 Sternen. Diese hätte ich auf drei Sterne aufgerundet, wenn mich nicht noch eine weitere Sache ganz gewaltig gestört hätte! Und zwar werden hier mehrmals- ohne das dies irgendwie zur Handlung beitragen würde- Tiere gequält oder getötet. Ich möchte nicht lesen wie eine Katze mit einer Maus spielt, besonders wenn es für die Geschichte einfach null Mehrwert hat! Das ärgert mich als Tierfreund einfach maßlos und bringt mich dazu das Hörbuch auf 2 Sterne abzurunden.

Dafür muss ich der Sprecherin ein Kompliment aussprechen. Ihre tiefe Stimme hat gut zur Geschichte gepasst und sie hat noch alles aus der Handlung herausgeholt, was ging.

Fazit: Hätte eine spannende Geschichte werden können, war aber leider insgesamt viel zu langatmig dafür! Auch mit den Charakteren habe ich mich, bis auf wenige Ausnahmen, schwer getan. Und zuletzt mag ich es überhaupt nicht, wenn in der Geschichte "einfach so" Tiere gequält oder getötet werden. Von mir leider diesmal keine Empfehlung.



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Veröffentlicht am 05.03.2022

Leider sehr unrealistisch

Das verschlossene Zimmer
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2.5 Sterne

Marie lebt 1939 zusammen mit ihrem Vater in Krakau. Die junge Frau möchte ihrem Vater nacheifern und Medizin studieren, doch als Frau werden ihr nur Steine in den Weg gelegt. Ausserdem ...

2.5 Sterne

Marie lebt 1939 zusammen mit ihrem Vater in Krakau. Die junge Frau möchte ihrem Vater nacheifern und Medizin studieren, doch als Frau werden ihr nur Steine in den Weg gelegt. Ausserdem fragt sich Marie seit Jahren was es wohl mit dem verschlossenen Zimmer in ihrer gemeinsamen Wohnung auf sich hat, in die Marie nie rein darf. Ob alles mit ihrer Mutter zusammenhängt, von der Marie nichts weiss und über die Maries Vater keine Worte verliert? Was ist damals geschehen? Zusätzlich zu diesen Fragen und Rätseln kommt noch dazu, dass Marie sich immer mehr zum Juden Ben Rosen hingezogen fühlt und das, obwohl der Krieg und Hitlers Truppen immer näher rücken...

Ein Geheimnis in einem verschlossenen Raum, dazu die Zeit kurz vor dem zweiten Weltkriegs in Krakau erleben, da bin ich doch sehr neugierig geworden und wollte unbedingt wissen was hinter dieser Geschichte steckt! Das Buch hat auch gut angefangen mit einer entschlossenen und mutigen Marie, die ihren Träumen folgen möchte. Doch je länger ich das Buch gelesen habe, desto weniger habe ich mich in die damalige Zeit hinein versetzt gefühlt. Die Verfolgung der Juden wurde nur oberflächlich immer mal wieder angekratzt, ebenso das Studium der Frauen oder überhaupt das damalige Leben in Krakau. Stattdessen wurde es immer mehr zu einem Roman mit einer Liebesgeschichte in der ich die handelnden Personen nicht wirklich nachvollziehen konnte. Zudem kamen immer mehr Streitereien zwischen Marie und ihrem Vater auf, die ich als nervig empfunden habe. Die Gespräche wirkten teilweise hölzern und wenig authentisch. Absolut unrealistisch wurde dann aber das Ende der Geschichte. Ich hatte es schon früh geahnt aber gehofft, dass die Autorin mich damit verschont, denn für mich ist das absolut an der Realität vorbei und an den Haaren herbei gezogen gewesen. Dieses Ende hat das Buch für mich zusätzlich noch ein Stück unrealistischer gemacht und hat mir so gar nicht gefallen.

Fazit: Die Geschichte an sich war ja sogar relativ unterhaltsam, aber es kam bei mir immer weniger das Gefühl auf, als würde ich einen gut recherchierten historischen Roman lesen. Wer das Buch als reine Unterhaltungsliteratur ansieht dem mag es gefallen, aber ich hatte einfach etwas mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 06.02.2021

Sehr vorhersehbar!

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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2.5 Sterne

Die True-Crime-Podcasterin Elle Castillo widmet sich einem neuen Fall eines ungeklärten Verbrechens. Der "Countdown-Killer" hat vor 20 Jahren immer drei junge Frauen entführt, immer ...

2.5 Sterne

Die True-Crime-Podcasterin Elle Castillo widmet sich einem neuen Fall eines ungeklärten Verbrechens. Der "Countdown-Killer" hat vor 20 Jahren immer drei junge Frauen entführt, immer im Abstand von drei Tagen. Jedes der Opfer ist immer ein Jahr jünger gewesen als das davor, bis das letzte (11 jährige) Mädchen fliehen konnte.

Als Elle den Podcast ins Netz stellt, verschwindet wieder eine junge Frau. Nuf ein Zufall, ein Trittbrettfahrer oder ist der Countdown-Killer zurück gekehrt, nach 20 Jahren!?

Was sich in der Inhaltsangabe und auf dem Klappentext so mega spannend angehört hat, war es leider für mich im Endeffekt leider ganz und gar nicht! Das Buch ist Kapitelweise als Podcast-Interview mit Angehörigen der damaligen Opfer, ehemaligen Ermittlern usw. geschrieben und dann aus dem heutigen Leben von Elle Castillo, die eng mit der Polizei zusammen arbeitet.

Die Idee des Buches fand ich, wie gesagt, mega cool und spannend das ganze hat sich nach etwas neuem angehört, mit viel Gänsehautfaktor. Ich fande auch den Wechsel aus den Interviews und der heutigen Ermittlung gelungen und hat das ganze zu etwas besonderem gemacht! Auch den Schreibstil fand ich insgesamt als gut, streckenweise langatmig aber immer gut verständlich.

Tja, warum hat mich das Buch dann doch eher enttäuscht!? Einerseits lag das daran, dass die Potcasts für mich immer mehr zum "Bildzeitungsniveau" wurden. Anfangs war es noch interessant zu lesen, aber irgendwann hatte ich dann das Gefühl, dass Elle Castillo mehr auf die "Sensation" aus war. Ich fande ihre Interviews mit den Angehörigen nicht wirklich einfühlsam und empfamd es auch mehr als seltsam, dass sie und ihre Polizei-Freunde immer öfter von "CK" reden. Wird der Killer hier verniedlicht? Zumindest fand ich es irgendwie geschmacklos! Wenn man nicht ständig vom "Countdown-Killer" schreiben möchte, dann doch lieber vom "Täter" oder ähnlichem.

Zudem hat mir auch Elle Castillo als Protagonistin überhaupt nicht gelegen. Ich fand sie unsympatisch, teilweise egoistisch und rücksichtslos in ihrem Handeln. Sie setzt sich auch mal einfach so über Anordnungen der Poizei hinweg. Ich empfand sie als sehr anstrengende Person. Das Ende gipfelt dann in Selbstmitleid der eigenen Person, was ich auch als daneben empfand, angesichts der Gefahrensituation

Das "schlimmste" für mich aber an diesem Buch war, dass es sehr sehr vorhersehbar war! Ich muss dazu sagen, dass ich schon viele Thriller gelesen habe, aber diesmal war es wirklich so, dass ich sofort wusste wer der Täter/die Tätern ist, in der ersten Szene in dem der Täter in Erscheinung tritt. Ich habe bis zuletzt gehofft, dass ich mich mit dem Verdacht irre, aber leider war es genau so! Klischeehaft war auch das letzte Opfer, das für mich schnell feststand und natürlich kam es auch genau so. Auch das Ende war 08/15 und hilt keine Überraschung für Thrillerfans bereit.

Positiv empfand ich die Geschichte des Täters im zweiten Drittel des Buches, dies hat mich noch etwas "bei der Stange" gehalten.

Fazit: Ich bin insgesamt ziemlich enttäuscht gewesen vom Buch, hatte ich doch grosse Erwartungen. Die Idee fand ich klasse, die Umsetzung war aber voller Klischees und sehr, sehr vorhersehbar.
Für Thriller-Einsteiger sicher ein gutes Buch, aber für "eingefleischte" Fans des Genres nicht zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Eher schwer verständlich für Kinder

König Pups
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Eine wirklich süße, witzige und tolle Idee ein Kinderbuch über dieses Thema zu schreiben, denn das Thema "pupsen" ist bei vielen Menschen (immer noch) ein Tabu-Thema!

Die Geschichte um König Pups ist ...

Eine wirklich süße, witzige und tolle Idee ein Kinderbuch über dieses Thema zu schreiben, denn das Thema "pupsen" ist bei vielen Menschen (immer noch) ein Tabu-Thema!

Die Geschichte um König Pups ist in Reimform geschrieben, was an sich eine gute Idee ist, leider ist mir dabei aufgefallen, das einige Wörter für kleine Kinder eher unverständlich sind. Da hätte man die Wortwahl einfacher halten können. Das Buch ist mit kleinen Illustrationen auf jeder Seite abgerundet, was immer toll ist, auch wenn mich diese nicht so begeistern konnten wie andere Bilder in Kinderbüchern.
Gegen Ende fande ich das Buch dann nochmal sehr witzig und ich habe auch mal lachen müssen. Die Botschaft des Buches, dass pupsen eigentlich gar nicht so schlimm ist, blieb aber sehr im Hintergrund selbst für mich als Erwachsene und erschließt sich Kindern nur schwer.

Fazit: Eine witzige, süße und originelle Idee, aber meiner Meinung nach für Kinder in einigen Dingen zu schwer zu begreifen. Es eignet sich vielleicht besser als Gag-Buch für Erwachsene.

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