Cover-Bild Allegro Pastell
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 05.03.2020
  • ISBN: 9783462320343
Leif Randt

Allegro Pastell

Roman
Germany's next Lovestory.
Leif Randt erzählt vom Glück. Von Tanja und Jerome, von Wirklichkeit und Badminton, von idealen Zuständen und den Hochzeiten der anderen. Eine Lovestory aus den späten Zehnerjahren. Tanja Arnheim, deren Debütroman PanoptikumNeu Kultstatus genießt, wird in wenigen Wochen dreißig. Mit Blick auf den Berliner Volkspark Hasenheide wartet sie auf eine explosive Idee für ihr neues Buch. Ihr fünf Jahre älterer Freund, der gefragte Webdesigner Jerome Daimler, bewohnt in Maintal den Bungalow seiner Eltern und versucht sein Leben zunehmend als spirituelle Einkehr zu begreifen. Die Fernbeziehung der beiden wirkt makellos. Sie bleiben über Text und Bild eng miteinander verbunden und besuchen sich für lange Wochenenden in ihren jeweiligen Realitäten. Jogging durchs Naturschutzgebiet und Meditation im südhessischen Maintal, driftende Dauerkommunikation und sexpositives Ausgehen in Berlin – Jerome und Tanja sind füreinander da, jedoch nicht aneinander verloren. Eltern, Freund*innen und depressive Geschwister spiegeln ihnen ein Leid, gegen das Tanja und Jerome weitgehend immun bleiben. Doch der Wunsch, ihre Zuneigung zu konservieren, ohne dass diese bieder oder schmerzhaft existenziell wird, stellt das Paar vor eine große Herausforderung.
Allegro Pastell ist die Geschichte einer fast normalen Liebe und ihren Transformationen. Ein Roman in drei Phasen, beginnend im Rekordfrühling 2018.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2020

Satirische Millennials-Abrechnung

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Das hört sich jetzt aufgrund meiner Bewertung zunächst etwas komisch an: Dieses Buch kreist rund 250 Seiten lang um first world problems zweier Menschen, denen es eigentlich ganz gut geht. Die eigentlich ...

Das hört sich jetzt aufgrund meiner Bewertung zunächst etwas komisch an: Dieses Buch kreist rund 250 Seiten lang um first world problems zweier Menschen, denen es eigentlich ganz gut geht. Die eigentlich keine schwerwiegenden Probleme haben - außer den Umgang mit sich selbst. Sowas kann störend wirken, ja, das tut es auch. Sowas kann lästig und unangenehm sein, und ja, auch das ist es. Trotzdem hat mich dieses Buch fasziniert, was zum größten Teil an der Wortakrobatik und Sprachgewandheit des Autors liegt. Will sagen: Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen - dann aber auch wieder nicht. Ich sage ja: faszinierend.

Tanja und Jerome, das fernbezogene Millenials-Paar, steht hier im Mittelpunkt. Beide wuchsen relativ wohlbehütet ohne Entbehrungen auf. Nun gut, vielleicht stand oder steht die Beziehung der Eltern auf der Kippe und die Schwester leidet an depressiven Verstimmungen aber hey, wer sind wir denn, über andere zu urteilen? Betrachten wir uns doch lieber mal selbst, so ohne Scheu und/oder Scham, ok?

Und so ist das Buch dann auch mehr Nabelschau der beiden Liebenden als alles andere. Selbstreflexion ist natürlich wichtig, gerade im Umgang mit und Bezug auf andere. Das gute alte Sender-Empfänger-Problem: Ist meine Botschaft angekommen? Hat mein Gegenüber verstanden, was ich meine? Und falls nicht: Was könnte er/sie stattdessen verstanden haben? Grübel, grübel...

Ich bin selbst ein Grübel-Mensch, oh ja. Aber das, was Tanja und Jerome hier anziehen, spielt in einer ganz anderen Liga. Die beiden analysieren und reflektieren, bis das eigentliche Ich bald auch nur noch ein Spiegel ist. Jeder Schritt, jede Handlung, wird mehrfach abgewägt, gegen soziale, politische, gesellschaftliche und ganz persönliche Leitlinien. Teilweise kam es mir so vor, als hätten Tanja und Jerome zu viele Bücher mit auktorialem Erzähler gelesen und würden nun fortwährend eine solche Stimme in ihrem Kopf hören, die jeden ihrer Schritte, Gedanken und Handlungen kommentiert. Es geht nicht mehr ums Ergebnis, nur noch um Aktion und Reaktion. Und, natürlich, um ganz viel Verständnis. Passt schon!

Das klingt jetzt ein bisschen nach plotarmer Selbstbeweihräucherung, aber im Buch passiert durchaus eine Menge. Die zunächst liebevoll anmutende Fernbeziehung, die den ersten Teil bestimmt (bzw. die im ersten Teil von beiden analysiert und weiter verplant wird), erlebt einige Höhen, aber auch deutliche Tiefen. Leif Randt geht hier konsequent und mutig seinen Weg, zeigt eine vielleicht nicht immer der Norm entsprechende, aber dennoch alles andere als seltene Art der Beziehung, die deutliche Unterschiede zwischen Liebe und Sex macht und Treue auf eine andere Ebene als das rein körperliche hebt. Das fand ich stimmig, erfrischend und vor allem konsequent: Tanja und Jerome wollen sich nicht eingrenzen, nicht gegenseitig und auch nicht als Paar. Nachteil an der Sache: Viel wird aus genau diesem Grund (zunächst) nicht direkt angesprochen, viel passiert im Zustand des Ungewissen, des Unausgesprochenen. Zu stören scheint das keinen der beiden, zumindest sollte es das eigentlich nicht, denn: So bleibt mehr Zeit zum gründlichen reflektieren ;)

Wir haben hier also ein Buch mit zwei sehr anstrengenden, Ich-bezogenen Hauptcharakteren, die das natürlich nie so empfinden, geschweige denn zugeben würden. Es gab einige Stellen im Mittelteil, da hätte ich das Buch am liebsten weg gelegt, so haben die beiden mich genervt. Da wollte ich sie regelrecht anbrüllen, dochmal was zu TUN, miteinander zu REDEN, Dinge mal in Gang zu setzen und Action bitte, na hopp!

Und trotzdem habe ich es sehr gern gelesen. Weil viel zu viel Wahres drinsteckt und es ein wirklich richtig gut geschriebenes Stück über eine bestimmte Sorte Großstädter 30+ ist, das vieles aufdeckt und anprangert, dabei aber nie ins Klamaukige oder völlig Überzeichnete verfällt.

Veröffentlicht am 28.08.2020

Sex, Drogen und eine nicht alltägliche Fernbeziehung

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Ein Ritual der Liebenden: „Erst Sex, dann grüner Tee mit drei Aufgüssen. In 30 Minuten aus echten japanischen Schalen trinken.“ Wow, extrem spannend. So zelebrieren die beiden Hauptpersonen in Allegro ...

Ein Ritual der Liebenden: „Erst Sex, dann grüner Tee mit drei Aufgüssen. In 30 Minuten aus echten japanischen Schalen trinken.“ Wow, extrem spannend. So zelebrieren die beiden Hauptpersonen in Allegro Pastell immer mal wieder ihr Wiedersehen. Tanja Arnheim und Jerome Daimler wohnen weit auseinander und sehen sich daher nicht sehr häufig. Umso mehr freuen sie sich jedes Mal, wenn sie Zeit miteinander verbringen können. Nein, nur Tee gibt es dann nicht. Auch Ecstasy, Gras und Hochprozentiges gefällt den beiden auch. Die Story beginnt im Jahr 2018 und die depressive Schwester, auf die im Klappentext hingewiesen wird, erscheint nur am Rande.

Tja, ich weiß nicht so recht. Das Buch schaffte es auf die Longlist zum Deutschen Buchpreis 2020. Nicht nur das gilt es zu beachten, es ist auch das Romandebüt des Autors. Seine Sprache gefiel mir meistens, allerdings frage ich mich ob es üblich ist, ständig mit englischen Vokabeln zu agieren. Der Schwerpunkt der Story richtet sich auf das Miteinander eines nicht mehr jungen Paares. Sie wird 30, er ist fünf Jahre älter. Ihr Verhalten befremdete mich oft. Beide kommen mir egoistisch und sehr auf sich selbst fixiert vor. Sex ist ein Akt für sie, der nicht immer etwas mit Liebe zu tun hat und es gibt auch Abenteuer auf fremden Terrain.

Sind die heutigen Paare tatsächlich so oberflächlich? Muss der Dialog mit Fremdwörtern gespickt sein damit das Gegenüber merkt, wie intelligent man ist? Sie merken, dass mich Allegro Pastell zwiespältig zurücklässt. Vielleicht lese ich es irgendwann noch einmal und gewinne dann grundlegende Erkenntnisse. Vier Sterne gebe ich dafür, weil es immerhin ein bemerkenswertes Debüt ist.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Phasen einer Beziehung

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Allegro Pastell ist ein sehr zeitgenössischer Roman.
Die Handlung ist ab 2018 angelegt und zeigt in mehreren Phasen die Beziehung von einem Paar Anfang bis Mitte 30.
Im Mittelpunkt steht die Schriftstellerin ...



Allegro Pastell ist ein sehr zeitgenössischer Roman.
Die Handlung ist ab 2018 angelegt und zeigt in mehreren Phasen die Beziehung von einem Paar Anfang bis Mitte 30.
Im Mittelpunkt steht die Schriftstellerin Tanja Arnheim und ihr Freund Jerome Daimler. Sie lieben sich und dennoch scheint nichts sicher.
Es ist ein sehr hipper Roman, der viele moderne Elemente wie z.B. Verweise auf gängige Fernsehserien einsetzt.
Ich habe das Buch ganz gerne gelesen, obwohl es unspektakulär gemacht ist. Im Vergleich zu Leif Rands früheren Roman Dunst über CobyCounty wirkt Allegro Pastell ein wenig langweilig.

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