Ich hatte mir mehr versprochen
Der unsichtbare GartenDas Cover finde ich wirklich gelungen und passt wunderbar zum Buch. Das Buch selbst zeigt einen bunten Garten, der von einem milchigen Buchumschlag umschlungen ist. Dadurch entsteht der Eindruck, dass ...
Das Cover finde ich wirklich gelungen und passt wunderbar zum Buch. Das Buch selbst zeigt einen bunten Garten, der von einem milchigen Buchumschlag umschlungen ist. Dadurch entsteht der Eindruck, dass der Garten hinter einer milchigen Sicht verschwimmt, wie ich mir eine beginnende Erblindung auch vorstelle. Wirklich gekonnt umgesetzt.
Das Buch handelt vom Tennislehrer Vincent, der zu hören bekommt, dass er innerhalb weniger Wochen sein Augenlicht verlieren wird. Er ist geschockt, denn dein Beruf, die Liebe und all seine Träume zerplatzen. Erst im alten Haus seines Grossvaters lernt er sich langsam zurecht zu finden und die Nachbarin Coline tritt in sein Leben.
Die Idee des Buches finde ich wirklich gelungen, es ist spannend und ungewöhnlich einen Menschen zu begleiten der erblinden wird. Leider konnte mich die Umsetzung nicht voll überzeugen. Dies lag zum einen in den extrem kurzen Kapitel (oft nur 2-4 Seiten lang). Ein Thema wird dann auch meist tatsächlich nur im einem Kapitel abgehandelt, beispielsweise wie Vincents Freundin reagiert und dies ist mir einfach zu kurz und zu oberflächlich auf wenigen Seiten. So geht das Buch leider für mich kaum in die Tiefe. Es werden viele sehr spannende Themen ins Buch eingebaut, auch das Thema Kurs mit anderen Erblindeten, aber dann wird das ganze zu abrupt und zu abgehackt angegangen und beendet. Dies liegt an den kurzen Kapiteln,aber auch am Schreibstil mit dem ich nur teilweise zurecht gekommen bin. Denn die Autorin schreibt in sehr kurzen Sätzen. Dies hat mich irritiert und das ganze wirkte wiederum abgehackt und ich konnte mich bis zum Schluss schwer daran gewöhnen.
Vincent als Protagonist war für mich ok. Teilweise habe ich sehr gut nachvollziehen können wie er sich fühlt, manche Handlungen waren wiederum nicht nachvollziehbar. Auch wie seine Freundin reagiert, als sie von der Diagnose erfährt ist für mich absolut unverständlich und nicht nachvollziehbar. Durch den Schreibstil konnte ich auch keine Emotionen zu den Personen aufbauen und das ganze ist mir seltsam fremd geblieben,ich weiss nicht ob das von der Autorin so beabsichtigt war.
Es gab einige Kapitel die fand ich wirklich toll geschrieben und hätte hier noch viel mehr lesen wollen, und andere, die sich in Nebensächlichkeiten verstricken und dadurch Längen entwickeln. Ich hätte es schöner gefunden, wenn sich die Autorin auf ein paar Dinge richtig konzentriert hätte als sehr viele, durchaus interessante, Themen anzusprechen, diese aber nicht richtig auszuführen.
Fazit: Leider konnte mich das Buch in der Umsetzung nicht vollständig überzeugen. Viele kurze Kapitel und Sätze lassen das Buch für mich abgehackt und oberflächlich wirken. Schade, da hätte ich mehr erwartet.