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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2020

3 - 2- 1 - tot

Blutzahl
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Wenn zwei meiner Lieblingsautoren zusammen ein Buch schreiben, dann kann das ja nur gut werden.
Thomas Enger wurde bekannt durch seine Henning Juul-Reihe und Jorn Lier Horst durch seine Reihe um Kommissar ...

Wenn zwei meiner Lieblingsautoren zusammen ein Buch schreiben, dann kann das ja nur gut werden.
Thomas Enger wurde bekannt durch seine Henning Juul-Reihe und Jorn Lier Horst durch seine Reihe um Kommissar Wisting.
Gemeinsam beginnen sie eine neue Serie rund um Kommissar Alexander Blix und Journalistin Emma Ramm.
Durch einen Zufall begegnen sich Blix und Emma nach vielen Jahren wieder und beginnen unabhängig voneinander in einem grausamen Spiel zu ermitteln. Der Countdown-Mörder hat es auf Promis abgesehen und ist noch lange nicht bei 0 angelangt.
Bereits die ersten Seiten beginnen spannend und fesselnd und der kleine Cliffhanger des Prologs wird später noch einmal thematisiert und aufgeklärt. Emma und Blix wirken beide sehr sympathisch und ihre Figuren fand ich gut ausgearbeitet. Hier warten die Autoren im Verlaufe des Buches noch mit der einen und anderen Überraschung auf, was ich auch sehr gelungen fand.
Wenn Autoren zu zweit ein Buch schreiben, fragt man sich als Leser ja immer, wer hat welchen Teil übernommen. Ich konnte mir hier gut vorstellen, dass einer den Part des Blix und einer den Part der Emma geschrieben hat, denn die Perspektiven wechseln sich ab. Am Schreibstil merkt man jedenfalls keine Unterschiede, das Buch liest sich sehr angenehm und flüssig.
Auch die Idee mit den Zahlen fand ich gut, man fiebert dem Ende förmlich entgegen.
Fazit: ich freue mich schon auf den zweiten Band der Reihe, der im Februar 2021 erscheinen soll.

Veröffentlicht am 21.09.2020

Schlimme Zeiten

Die Fotografin - Die Stunde der Sehnsucht
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Auch der 4. Band der Reihe kann wieder super unterhalten.
allerdings mit Einschränkungen. Natürlich kann man vor dem Hintergrund des Krieges keinen so fröhlich-optimistischen Roman schreiben, wie die ersten ...

Auch der 4. Band der Reihe kann wieder super unterhalten.
allerdings mit Einschränkungen. Natürlich kann man vor dem Hintergrund des Krieges keinen so fröhlich-optimistischen Roman schreiben, wie die ersten 3 Bände. Allerdings hat Durst-Benning die Stimmung in dem kleinen Dorf wieder super eingefangen. Und mir haben die Frauen, die ihren Mann stehen auch total gut gefallen. Nur war halt leider etwas viel Krieg enthalten und die Frauen mussten etwas zurückstecken.

Auch Paon, den ich schon im letzten Band nicht mehr so gern mochte, bekam viel Raum. Seine Figur bleibt etwas blass, zum Beispiel lebt er mit seinem Förderer zusammen, aber es ist nie die Rede davon, ob die beiden eine Liebesbeziehung haben oder nicht. Solche kleinen Details bin ich von der Autorin sonst eigentlich schon gewohnt. Auch der kleine Loup bekommt kaum Handlung, was ich etwas schade fand.

Die Story ist packend. Wie die Frauen des Dorfes zusammenhalten ist nicht selbstverständlich, aber mitreißend. Besonders der Plan Bernadettes und der Besuch des Dorfbüttels hat mir ein Schmunzeln entlockt.

Die Fotos am Schluss haben mich sehr begeistert, veranschaulichen sie doch Mimis Beruf erneut. Mit Mimi ist der Autorin eine super Protagonistin gelungen, die man einfach mögen muss.


Am Ende war ich erst einmal ein wenig ratlos, da bringt Durst-Benning wieder eine Figur ins Spiel, von der man lange nicht gelesen hat. Das stimmt dann gleich auf den finalen Band der Reihe, der im Frühjahr 2021 erscheinen wird, und den ich ganz sicher auch wieder gerne lese werde, ein.

Fazit: für mich ein Band mit kleinen Schwächen, was aber anderen vielleicht eher gefällt. Ich bin einfach kein Freund von Kriegsschauplätzen.

Veröffentlicht am 04.09.2020

Zwei Fälle, die es in sich haben

Der 16. Betrug
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Am Titel kann man bei Pattersons Womens Murder Club immer sehr gut erkennen, welchen Band man gerade liest. Allerdings verstehe ich hier den Titel nicht wirklich, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch ...

Am Titel kann man bei Pattersons Womens Murder Club immer sehr gut erkennen, welchen Band man gerade liest. Allerdings verstehe ich hier den Titel nicht wirklich, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tut.
Der Womens Murder Club besteht aus Lindsay, Claire, Cindy und Yuki und die 4 Frauen ergänzen sich in ihren Berufen perfekt. Schon so mancher Bösewicht ging den 4 Frauen ins Netz.
Eine riesige Explosion zerstört ein Wahrzeichen San Franciscos und Lindsay steht fast direkt davor. Als ihr ein Mann auffällt, der unbeteiligt wirkt, stellt sie diesen und der gesteht das Bombenattentat, nur um dieses Geständnis am nächsten Tag wieder zu widerrufen. Er spielt Katz und Maus mit Lindsay, die gleichzeitig noch in einem anderen Fall ermittelt, der nicht weniger knifflig ist. Ein lautloser Mörder tötet willkürlich Menschen mit einer Spritze. Gemeinsam gehen die 4 Frauen die beiden Fälle an.
Was ist der Nachteil an Pattersons Büchern? Dass sie immer so schnell ausgelesen sind. Jedes seiner Bücher entwickelt einen wahnsinnigen Sog und ein wahnsinniges Tempo, das auch mit den kurzen Kapiteln geschuldet ist. Aber auch seine Charaktere muss man einfach mögen und mit Grant ist Patterson wieder ein Meisterstückchen gelungen. Selbst als Leser zweifelt man ständig an seiner Täterschaft und die Gerichtsverhandlung war klasse. Ein wenig unter geht hier dann aber der zweite Fall, der eigentlich erst aufscheint, als der Fall Grant schon um ist, was sich deshalb ein wenig so las, als wären zwei Geschichten unabhängig voneinander in dieses Buch gepackt.
Dennoch waren beide für sich sehr interessant zu lesen und priiiima (kleiner Insider). Wenn man auch gut zwei Bücher daraus hätte machen und die beiden Fälle noch etwas hätte ausschmücken können.
Fazit: Pattersons Bücher lesen sich leider irgendwie immer viel zu schnell weg.

Veröffentlicht am 29.08.2020

Bruderliebe!?

Ihr Königreich
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Jeder hat so seine Probleme in der norwegischen Kleinstadt Os. Doch als Roys Bruder Carl nach Jahren wieder zurück an den elterlichen Hof kommt, bringt er neue Probleme mit – und viele alten geraten wieder ...

Jeder hat so seine Probleme in der norwegischen Kleinstadt Os. Doch als Roys Bruder Carl nach Jahren wieder zurück an den elterlichen Hof kommt, bringt er neue Probleme mit – und viele alten geraten wieder an die Oberfläche.
Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwer. Es wurde so viel angedeutet und nicht weiterverfolgt. Erst später. Aber gerade das machte mit den Reiz des Buches aus. Denn als Leser kann man gut mit raten und mitfiebern. Dabei ist das Buch nicht einmal besonders spannend. Jedenfalls nicht durchgängig. Es gab Seiten und Abschnitte, die fand ich durchwegs spannend und da konnte ich das Buch auch nicht weglegen und immer war da die Frage: wie weit gehst du für deinen Bruder? Das Buch kratzt nicht nur an der Oberfläche, das Buch geht in die Tiefe. Dahin wo es richtig weh tut und es schont keinen. Teilweise war es auch zum Schmunzeln, wie findig Roy war.
Roy als Protagonist war mir sehr sympathisch, wenn auch er seine Fehler hatte, aber die kamen erst irgendwie später, als man alle Sympathien schon an ihn vergeben hatte. Seinen Bruder Carl hingegen mochte ich nicht sonderlich, er war mir zu großspurig. Es war interessant zu lesen, wie unterschiedlich die Brüder waren und wie sich die Story so nach und nach aufbaut und dann endlich die Lösung auftaucht. Doch die schafft dann ja auch wieder nur neue Probleme.
Fazit: keine reine Charakterstudie, kein reiner Krimi, eher viel mehr. Ein Buch, auf das man sich einlassen muss, das einem dann aber viele schöne Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 27.08.2020

schon teilweise heftig

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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Drei Jahre nachdem DI Henley den Jigsaw Killer zu Fall gebracht hat, geschehen ganz ähnliche Morde. Doch der ursprüngliche Täter ist im Hochsicherheitsgefängnis inhaftiert. Henley erkennt Zusammenhänge ...

Drei Jahre nachdem DI Henley den Jigsaw Killer zu Fall gebracht hat, geschehen ganz ähnliche Morde. Doch der ursprüngliche Täter ist im Hochsicherheitsgefängnis inhaftiert. Henley erkennt Zusammenhänge und kommt dem Täter schnell auf die Spur. Doch dann bricht der Jigsaw Man aus dem Gefängnis aus und es droht große Gefahr.
Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht ganz leicht. Zu viele Namen auf einmal, aber bald konnte man die gut unterscheiden. Auch das Persönliche hinter den Charakteren kam nicht zu kurz, was es ja immer gut erlaubt, eine persönliche Bindung zu den Personen aufzubauen.
Der Spannungsbogen ist recht hoch und die Darstellung der Morde auch sehr blutig. Man sollte also schon einen starken Magen haben. Das Ende hat mir weniger gefallen, ich mag eher abgeschlossene Handlungen. Aber so bietet das Buch Raum für eine Fortsetzung, die ich auch gerne wieder lesen möchte.
Der Fall an sich war allerdings etwas verworren und das Motiv des Täters hat sich mir nicht ganz erschlossen, auch wie die Detectives so manches Mal auf gewisse Dinge gestoßen sind, war mir manchmal etwas zu schnell und undurchsichtig. Dennoch hatte ich jede Menge spannende Lesestunden.
Fazit: mit Puzzles an sich hat das Buch jetzt nicht viel zu tun, das Wortspiel Jigsaw bezieht sich eher auf die blutigen Taten. Wer gute Nerven hat, ist bei diesem Buch aber sicher sehr gut aufgehoben.