Die Geschichte einer jüdischen Familie - Teil 4
August, 1940: Mittlerweile ist Ruth mit ihrer Familie in Amerika angekommen, doch auch wenn der Krieg hier nicht so spürbar ist, lässt sie die Vergangenheit nicht los. Aber hier stehen erstmal ganz andere ...
August, 1940: Mittlerweile ist Ruth mit ihrer Familie in Amerika angekommen, doch auch wenn der Krieg hier nicht so spürbar ist, lässt sie die Vergangenheit nicht los. Aber hier stehen erstmal ganz andere Probleme im Vordergrund, denn die Familie braucht Geld und einen Ort, um endlich mal zur Ruhe zu kommen. Auf Ruth warten aber auch neue Freundschaften und eine neue Liebe, doch anderen Leuten zu vertrauen fällt Ruth immer noch sehr schwer.
Ulrike Renk erzählt die Geschichte der jüdischen Familie Meyer auf eine leise, behutsame Art und Weise. Die Saga beruht auf wahren Begebenheiten. Ruth Meyer und ihre Familie gab es wirklich, trotzdem ist es aber auch ein Roman. Wer die anderen Teile gelesen hat, der weiß in etwa was einen erwartet. Man kann diesen Teil auch alleine lesen, aber um die Geschichte ganz zu kennen, würde ich empfehlen alle Teile zu lesen.
Man merkt hier gut die Zweifel und Sorgen der Geflüchteten, es geht neben der Identität auch um das Ankommen in einem Land, in dem man ja eigentlich nicht sein will sondern eher muss. Was ist mit der Sprache, Arbeit, einfach nur der Alltag? Ich finde das Thema ist aktueller denn je und sollte doch bitte nicht in Vergessenheit geraten. Die Geschichte bleibt ihrem ruhigen Stil treu und trotzdem nimmt sie einen mit und berührt.
Ulrike Renk hat es wieder geschafft einer Familiengeschichte Leben einzuhauchen. Es ist eine gelungene Kombination aus Geschichte und Roman. Bitte mehr davon!
Zwischendurch hatte ich ab und zu das Gefühl von einigen Längen, aber im Großen und Ganzen gibt es hier dann doch noch mal wieder 5 Sterne von mir.