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Veröffentlicht am 27.09.2020

Nach wie vor eine wunderschöne Reihe

Bildvagabunden
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Nachdem Caro und Ryu, die die Fähigkeit besitzen, mit sogenannten Wandersteinen durch bestimmte Bilder in die darauf abgebildeten Welten zu reisen, bereits in Band 1 und 2 einige Gefahren hinter sich gebracht ...

Nachdem Caro und Ryu, die die Fähigkeit besitzen, mit sogenannten Wandersteinen durch bestimmte Bilder in die darauf abgebildeten Welten zu reisen, bereits in Band 1 und 2 einige Gefahren hinter sich gebracht haben, gelangen sie ins Dämmerreich. Schon bald müssen sie feststellen, dass sie mitten hineingeraten sind in einen Krieg zwischen Mavrosryk und Soumrak, den beiden verfeindeten Völkern dieser Welt. Auf ihrer Suche nach einem Bild zur Weiterreise begegnen die beiden in den weiten Felsenlandschaften Asrah, einer weiteren Bildvagabundin, die ihnen rät, sich auf den Weg zum Hort zu machen. Denn an diesem Rückzugsort der Soumrak soll es zahlreiche Bilder geben - perfekt für Caro und Ryu. Doch der einzige Weg zum Hort wird belagert von den Kriegern der Mavrosryk und so gestaltet es sich schwieriger als gedacht, an ein geeigentes Bild zu kommen. Wie sollen Caro und Ryu in den Hort gelangen, ohne dem Feind in die Hände zu fallen?

Waren die ersten beiden Bände der Reihe bereits sehr spannend, stellt dieser Teil für mich nochmal eine enorme Steigerung dar. Mit dem Dämmerreich gelangen Caro und Ryu in eine weitere schön gestaltete Welt, die sich deutlich von allen vorangegangenen unterscheidet - wie auch die Probleme, mit denen die beiden Protagonisten hier zu tun bekommen. Man hat nicht das Gefühl, dass sich irgendetwas wiederholt, auch wenn die eigentliche "Aufgabe" - das Finden eines Bildes zur Weiterreise - ja in jeder Welt dieselbe ist. Caro und Ryu sind weiterhin sehr sympathische Protagonisten, deren Handlungen ich beim Lesen immer gut nachvollziehen konnte. Zusätzlich zu der Sichtweise der beiden Bildvagabunden bietet der dritte Band auch Einblick in zwei weitere Figuren: Einmal in Asrah, die Caro und Ryu zwar zunächst freundlich gesinnt scheint, ihnen aber doch das ein oder andere verschweigt und so im Laufe des Buches zu einer Antagonistin wird, die man jedoch gerne ins Herz schließen wird. Und zweitens in Banor, einen der Anführer der Mavrosryk-Krieger, der nicht nur Caro und Ryu gefährlich zu werden droht, sodass auch sein Handlungsstrang spannend mitzuverfolgen ist.
Die sich abwechselnden Sichtweisen sind alle durchweg fesselnd geschrieben und gestalten das Lesen sehr vielfältig. Es gibt keine Längen, die Geschichte hält ein paar unerwartete Wendungen parat und der flüssige Schreibstil sorgt gemeinsam mit der steigenden Spannung für einen sehr angenehmen Lesesog.

Mein Fazit also: Es war sehr schön, Caro und Ryu auf ihrer Reise durch eine weitere Welt begleiten zu können! Es fällt leicht, sich von der Geschichte mitreißen zu lassen und ins Dämmerreich einzutauchen. Wem die ersten beiden Bände gefallen haben, der macht auch mit dem dritten nichts falsch. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Der verschlungene Pfad des Erwachsenwerdens

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
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Giovanna ist 13 als sie entdecken muss, dass die Welt keineswegs so ist, wie sie immer dachte, und dass Menschen fehlbar sind. Ausgelöst durch die Aussage ihres Vaters, Giovanna werde immer mehr wie dessen ...

Giovanna ist 13 als sie entdecken muss, dass die Welt keineswegs so ist, wie sie immer dachte, und dass Menschen fehlbar sind. Ausgelöst durch die Aussage ihres Vaters, Giovanna werde immer mehr wie dessen Schwester Vittoria, beginnt Giovannas Entwicklung von einem Kind zur jungen Erwachsenen. Um zu erfahren, was an der Sache mit Vittoria dran ist, stellt Giovanna den Kontakt zu ihr her, den die Eltern schon vor vielen Jahren abgebrochen haben. Und stellt fest, wie sehr sie diese andere, unbehütetere Welt fasziniert. Merkt, dass auch Vittorias Sicht der Dinge durchaus ihre Berechtigung hat und muss langsam aber sicher erkennen und akzeptieren, dass weder ihre Eltern, noch sie selbst, noch sonst irgendein Mensch perfekt ist und dass jeder seine persönlichen Abgründe hat.

So wendet Giovanna sich langsam aber sicher immer mehr ab von ihrer behüteten Kindheit und einem Leben zu, in dem sie lernt, unabhängig von anderen Entscheidungen zu treffen, in dem sie sich selbst einen Weg erarbeitet, den Alltag zu bestreiten. Im Mittelpunkt steht dabei der Konflikt innerhalb der Familie, alte Streitigkeiten zwischen Vater und Tante, aber auch die Beziehung der Eltern zu Eltern der besten Kindheitsfreundinnen Giovannas. Und sie lernt: bei allem, was die Erwachsenen tun, tun sie vor allem eines: Sie lügen. Sie manipulieren sowohl die Wahrheit als auch andere Menschen, um ihre Ziele zu erreichen, um möglichst gut dazustehen. Immer weiter dringt Giovanna in dieses schier endlose Geflecht aus Lügen und Halbwahrheiten ein, tauscht die oberflächliche Sicht eines unerfahren Kindes gegen die ruhige, abschätzende einer jungen Frau. Dabei dreht sich nach wie vor alles um den Auslöser ihres Wandels - die Möglichkeit, dass sie zu einer zweiten Vittoria wird, dass sie deren Aussehen annimmt, dürr und hässlich wird, und dass sie sich ihr auch innerlich immer weiter annähert. Dieser Gedanke erschreckt sie zutiefst und fasziniert sie zugleich, sodass die Beziehung zu Tante Vittoria ein Wechselspiel ist aus äußerster Ablehnung einerseits und dem sehnlichen Wunsch nach Anerkennung andererseits.



Erzählt wird in der ersten Person aus Sicht Giovannas, und mit ihr wurde der Geschichte eine wirklich interessante Protagonistin zuteil. Denn Giovanna berichtet dem Leser offen und ehrlich von ihren Gedanken, schreckt nicht davor zurück, auch ihre eigenen Ängste, ihre manchmal zweifelhaften und schlechten Entscheidungen zu offenbaren. Giovanna beschönigt dem Leser gegenüber nichts, am wenigsten sich selbst, und damit ist ihr eine Eigenschaft gegeben, die den Menschen um sie herum fehlt. Elena Ferrante legt es nicht darauf an, mit Giovanna eine sympathische Protagonistin zu schaffen, und genau darum geht es ja - Giovanna ist ehrlich, und sie steht damit permanent im absoluten Kontrast zur gesamten Welt des Erwachsenseins, die bis in ihre Grundfesten auf Lügen basiert.

Giovanna hat eine sehr interessant und vielschichtig beschriebene Persönlichkeit und es ist spannend, sie bei ihrer Entwicklung zu beobachten und sie auf dem Weg durch die Pubertät zu begleiten. Sie macht sich viele Gedanken über sich selbst, ihre Rolle im Leben, ihre Beziehungen zu Eltern, Freunden, Verwandten. Sie sammelt erste Erfahrungen darin, sich in ihrem weiterentwickelnden Körper zurechtzufinden und erlangt gleichzeitig die Fähigkeit, andere Menschen zu duchschauen und die Motive ihres Handelns zu ergründen. Denn auch über andere Menschen denkt sie sehr viel nach und lernt dadurch, sich selbst von den anderen zu unterscheiden, sich zu einem Individuum, einer eigenen Persönlichkeit zu entwickeln.

Etwas an Giovannas Art hat mich beim Lesen sehr fasziniert und so sehr gepackt, dass ich immer weiter hätte lesen können. Mitanzuschauen, wie das kleine, angepasste Mädchen beginnt, sich gegen die ihr von Eltern und Bekannten aufgezwungene Ordnung, den ihr aufgezwungenen Lebensstil überhaupt, zu erheben, um seinen eigenen Weg zu gehen, hat mir sehr gut gefallen. Vor allem auch, da dieser Weg definitv alles andere als gerade verläuft, er gleicht mehr einem verschlungenen, halb zugewucherten Pfad, den Giovanna bezwingen muss, um die Reise ins Erwachsenenleben zu bewältigen. Doch man spürt beim Lesen, wie sehr sie an dieser schwierigen Aufgabe, an Fehlern und Irrtümern wächst und nach und nach ihre Kindheit abstreift, um sich zu einer selbstbestimmten Person zu entwickeln.

Der Schreibstil Elena Ferrantes hat mir gut gefallen und einen angenehmen Lesefluss ermöglicht, und ich hatte auch nie das Gefühl, dass ich mich zum Weiterlesen motivieren muss. Eher im Gegenteil, ich hatte sehr angenehme Lesestunden und fand es schade, als ich gemerkt habe, dass sich das Buch schon dem Ende zuneigt. Alles in allem bin ich begeistert von diesem Buch und kann es nur wärmstens weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Vom Leben und der Bedeutung von Heimat

Jahresringe
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Als Leonore aus Ostpreußen fliehen muss, ist sie 21 Jahre alt. Zumindest behauptet sie das, denn als dreizehnjähriges Mädchen käme sie nicht weit. Ihr Weg führt sie immer weiter nach Westen, das ist ihr ...

Als Leonore aus Ostpreußen fliehen muss, ist sie 21 Jahre alt. Zumindest behauptet sie das, denn als dreizehnjähriges Mädchen käme sie nicht weit. Ihr Weg führt sie immer weiter nach Westen, das ist ihr einziges Ziel - bis sie irgendwann in einem kleinen Dorf am Rand des Bürgewalds strandet, der später als "Hambacher Forst" bekannt wurde. Leonore bleibt, sie trotzt der Ablehnung, die ihr, dem Flüchtling, von den meisten Dorfbewohnern entgegengebracht wird. Auch noch nach Jahren ist sie die Fremde, fühlt sich nie vollständig angekommen in ihrem neuen Zuhause. Und doch bedeutet ihr dieser Ort viel, das wird ihr vor allem bewusst, als eines Tages Pläne für die Umsiedelung des Dorfes und seiner Bewohner geschmiedet werden. Denn der Wald soll gerodet werden, um an die großen Braunkohlevorkommen darunter zu gelangen.

Das Buch beginnt mit der Ankunft Leonores im Dorf und erzählt zunächst, wie sie sich dort ein neues Leben zu erkämpfen versucht. Der zweite Teil handelt dann von Paul, dem Sohn Leonores, während dessen Jugend das alte Dorf dem Erdboden gleichgemacht wird. Auch er sieht sich nun mit der Frage konfrontiert, was Heimat bedeutet und wo sein Zuhause ist. Im letzten Teil wiederum geht es um Sarah und Jan, Pauls Kinder. Für beide stellt der Hambacher Forst den Mittelpunkt ihres Lebens dar - für Paul wurde er zum Arbeitsplatz, Sarah bietet er einen Platz zum Leben.

Alle Figuren verbindet somit neben ihrer Verwandtschaft vor allem eines - sie sind auf der Suche, auf der Suche nach einem Zuhause, einer Heimat. Einem Ort, an dem sie bleiben und Schutz finden können. Gleichzeitig wird, zunächst wie nebenbei, die Geschichte des Hambacher Forstes erzählt, der einstmals von Karl dem Großen unter Schutz gestellt wurde und nun seinem Ende entgegensieht.


Einfühlsam, atmosphärisch und bewegend gelingt es Andreas Wagner hier mit seinem Debütroman, nicht nur die Geschichte Leonores und ihrer Familie zu erzählen, sondern leise und beinahe unbemerkt noch eine viel größere. Denn: Der Hambacher Forst steht nicht zuletzt auch symbolisch für das, was gerade im großen Stil mit der Erde geschieht. So, wie der einstige Bürgewald für viele als Heimat verloren ging, sind wir im Begriff, auch den Planeten Erde, unsere Heimat, immer weiter zu zerstören.


Ich bin sehr positiv überrascht von diesem Debütroman, der sehr angenehm zu lesen war und nachdenklich zurücklässt. Ich bin gespannt auf weitere Werke des Autors und kann eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen!

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Die große Debatte um das Thema Abtreibung

Der Funke des Lebens
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"Du wirst nicht erschossen." - [...] "Das wissen Sie nicht." - Natürlich nicht. ´Leben´ war immer ein Verb im Konditional.


Als in einer Abtreibungsklinik in Jackson, Mississippi, erste Schüsse fallen, ...

"Du wirst nicht erschossen." - [...] "Das wissen Sie nicht." - Natürlich nicht. ´Leben´ war immer ein Verb im Konditional.


Als in einer Abtreibungsklinik in Jackson, Mississippi, erste Schüsse fallen, wird der Polizeiunterhändler Hugh McElroy verständigt, um mit dem Schützen zu verhandeln. Denn: Es befinden sich noch mehrere Personen in der Klinik. Doch was Hugh zunächst nicht weiß, ist, dass sich auch seine eigene 15-jährige Tochter Wren und seine Schwester Bex unter den Geiseln befinden. Als ihm dies klar wird, lässt er sich nicht, wie es Vorschrift wäre, von dem Fall abziehen, sondern sieht sich nun erst recht in der Pflicht dazu, mit dem Geiselnehmer zu verhandeln. Schnell wird klar, dass der Schütze aus persönlichen Gründen gehandelt hat - erst kurz zuvor hatte sich seine eigene Tochter für eine Abtreibung entschieden.


Die Geiseln, welche der Mann in seine Gewalt gebracht hat, könnten unterschiedlicher nicht sein: ein Arzt und eine Krankenschwester, eine Frau, die gerade abgetrieben hat, eine Abtreibungsgegnerin und auch Patienten, die lediglich einen Termin zur Untersuchung hatten. Nach und nach werden Vorgeschichte und Motivation der einzelnen Figuren beleuchtet, ihre teils sehr konträren Positionen deutlich gemacht. Dabei werden die unterschiedlichsten Aspekte auf der langen Pro-und-Kontra-Liste zum viel umstrittenen Thema Abtreibung beleuchtet. Das Besondere ist, dass alle Positionen beim Lesen absolut nachvollziehbar erscheinen, gelingt es doch bemerkenswert gut, sich in die verschiedenen Personen hineinzuversetzen.

Das große Thema, um welches es hier geht, wird von den unterschiedlichsten Seiten angegangen, und je mehr man über das Leben der Beteiligten erfährt, desto enger ziehen sich die Kreise. Eindrucksvoll ist vor allem die Tatsache, dass sich die eigentliche Diskussion nicht im Gespräch zwischen den Figuren untereinander entwickelt, sondern nach und nach im Kopf des Lesers entsponnen wird.

"Der Funke des Lebens" ist definitiv ein Buch, das fordert, das einen packt und nicht mehr loslassen will. Denn neben der wichtigen Frage nach ethischer und gesetzlicher Vertretbarkeit von Abtreibungen oder deren Verbot ist natürlich auch die Umgebung, in welcher sich die Geschichte abspielt, hervorragend gewählt: eine kleine Klinik in den USA, die plötzlich von einem Mann mit Waffe gestürmt wird. Ganz nebenbei und wie zufällig wird so auch die Diskussion um die viel zu leichte Verfügbarkeit von Waffen angesprochen - denn wie kann es sein, dass es schwieriger ist, eine Abtreibung vorzunehmen, als an eine Schusswaffe zu gelangen, die mit einem Mal so viele Menschen töten kann? Auch der Rassenkonflikt spielt eine Rolle, ist doch Mississippi mit rund 38% der Bundesstaat mit dem größten Anteil Schwarzer und Afroamerikaner.

Die Spannung wird durch das ganze Buch hinweg hervorragend aufrechterhalten. Dies ist sicher auch der eher ungewöhnlichen Erzählweise geschuldet, denn es wird von hinten nach vorne erzählt - der erste Abschnitt beginnt um 17 Uhr, ab da wird schrittweise im Stundentakt bis 8 Uhr morgens zurückgegangen. Man könnte meinen, es sei unnötig noch weiterzulesen, wo man doch den Ausgang der Geschichte bereits kennt - doch Irrtum, hier stellt das In-der-Zeit-Zurückgehen tatsächlich einen großen Mehrwert für die gesamte Geschichte dar. In jedem dieser Kapitel kommen alle beteiligten Personen zu Wort - es wird erzählt aus der Sicht Hughs, der von draußen Kontakt mit dem Geiselnehmer aufnimmt; aus der Sicht des Schützen selbst darüber, wie er die Situation in der Klinik unter seine Kontrolle bringt; aus der Sicht Wrens, des Arztes, der Patienten. So kann man nicht nur die aktuelle Lage aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachten, sondern begleitet die Figuren auch in ihre Erinnerungen und erfährt, wie sie in diese Situation hineingeraten sind. Nach und nach wird so das Bild, welches man anfangs betrachtet, in seine einzelnen Teile zerlegt, und eben dadurch erst kann ersichtlich werden, dass es sich dabei eigentlich um ein großes, komplexes Puzzle handelt.


Die interessante Erzählweise, die authentisch wirkenden Charaktere, der wunderbare Schreibstil und die Brisanz des Themas - all das trägt dazu bei, dass mich dieses Buch sofort mitgerissen hat. Ich konnte es wirklich kaum mehr aus der Hand legen. Es ist spannend geschrieben, man kann als Leser sehr gut mit den Figuren mitfühlen und es bietet definitiv ganz viel Stoff zum Nachdenken. Für mich ein ganz wunderbares Buch, das ich wärmstens empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Hochaktuell und sehr spannend

Rising
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"Nichts war geblieben. Nur Schutt und Staub, der wie Nebel darüber hinwegkroch, rötlich im Schein der untergehenden Sonne glänzte und bis hin zum Horizont die Überreste eingestürzter Gebäude bedeckte."

Die ...

"Nichts war geblieben. Nur Schutt und Staub, der wie Nebel darüber hinwegkroch, rötlich im Schein der untergehenden Sonne glänzte und bis hin zum Horizont die Überreste eingestürzter Gebäude bedeckte."

Die Jugendbuch-Reihe "Terra Mater" geht in die zweite Runde. 3 Tage, nachdem das Loch zwischen den Sphären entstanden ist und die Welten von Menschen und Meliad vermischt wurden, wirkt es bereits, als sei die Natur schon Jahre damit beschäftigt, sich die Erde zurückzuerobern. Ganze Städte versinken in Schutt und Asche, Pflanzen sprießen aus Beton hervor und überwuchern alles wie eine undurchdringliche Mauer. Auch im zweiten Band stellt Addy den Mittelpunkt dar; gemeinsam mit dem Meliad Casimir und einigen Freunden ist es ihr Ziel, nun auch das Elekreen-Kraftwerk in Birmingham abzuschalten. Doch das ist gar nicht so einfach, denn neben dem Militär haben es nun auch plötzlich mysteriöse Schatten, die Belial, auf Addy und ihre Freunde abgesehen... Gleichzeitig kämpft Ayumi in Japan in einem U-Bahnschacht ums Überleben, und auch Younes in Kanada und Liam in Australien müssen sich vor den Belial in Acht nehmen. Kann es den vier Jugendlichen gelingen, die Menschheit vor dem sicheren Untergang zu bewahren? Und zwar ohne, dass dies auf Kosten der Meliad gehen muss?


Wie schon der erste Band hat mich auch dieses Buch wieder begeistert. Es lässt sich sehr zügig lesen, ist zweifellos sehr spannend, gerade auch, da es ein wirklich aktuelles Thema ist. Addys Geschichte macht den größten Teil des Buches aus, dann folgt Younes. Doch auch bei Liam wird es nicht langweilig. Über Ayumi erfährt man dieses Mal leider relativ wenig, da bin ich dann auf den näschten Band gespannt! Alle Protagonisten sind sehr sympathisch, jeder hat ganz klar seine eigenen Charakterzüge, auch die Nebencharaktere sind interessant. Man merkt zwar natürlich deutlich, dass es ein Jugendbuch ist, aber das ist vollkommen okay, die Idee hinter der Geschichte ist klasse und eben weil es gar nicht mal so abwegig ist, dass etwas Ähnliches auch in "unserer" Welt passieren könnte, will man unbedingt wissen, wie es weitergeht.


Fazit: Ein tolles Buch, wem Awakenig gefallen hat, der sollte unbedingt auch Rising lesen. Ich liebe Bücher mit Endzeitstimmung, und die Vorstellung, dass es in diesem Fall die Natur selbst ist, die der Menschheit den Krieg erklärt, ist wirklich spannend. Von daher gibt es von mir volle Punktzahl, ich hatte eine schöne Lesezeit und Band 3 und 4 stehen schon im Regal bereit und werden sicher in nächster Zeit folgen!

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