Ein Neuanfang
Ich habe dieses Jahr schon viele Liebesromane gelesen. Das schöne an Liebesromanen ist, dass es auch immer Aspekte der Selbstfindung und Akzeptanz gibt, dass es um neue Anfänge geht, darum Hindernisse ...
Ich habe dieses Jahr schon viele Liebesromane gelesen. Das schöne an Liebesromanen ist, dass es auch immer Aspekte der Selbstfindung und Akzeptanz gibt, dass es um neue Anfänge geht, darum Hindernisse zu überwinden, sein Leben in gerade Bahnen zu lenken. Doch meistens stehen diese Dinge neben der eigentlichen Love Story.
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Nicht so in "Wenn Alles Jetzt Beginnt". Hier spielt der Neuanfang und damit einhergehend auch Evvies Weg zu mehr Selbstachtung und mehr Kontrolle über ihr eigenes Leben definitiv im Vordergrund. Das hat mir wirklich gut gefallen. Zumal es in diesem Buch auch um eine zentrale, sehr wichtige Sache geht: Emotionalen Missbrauch, dessen Folgen und wie das Opfer (wohl in den meisten Fällen) damit umgeht.
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Zu Beginn der Story überspielt Evvie noch vieles mit ihrer fürsorglichen Art anderen gegenüber. Sie ist eine Meisterin darin ein Lächeln aufzusetzen, es allen recht zu machen und sich selbst weiszumachen, dass alles in bester Ordnung ist.
Lange Zeit hat sich daran nichts geändert und zwischenzeitlich habe ich mich sogar dabei erwischt, wie ich dachte, dass es gar keine Entwicklung gibt. Nicht in ihrem Charakter und nicht in ihrem Umfeld. Die Geschichte schien einfach nur so dahin zu plätschern. (Dazu muss gesagt sein, dass ich es trotzdem sehr genossen habe dieses Buch zu lesen, selbst während dieser Gedanken!!!)
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Wenn man aber genauer hinsieht, bemerkt man, dass es sehr wohl eine Veränderung, eine Entwicklung, gab. Man erkennt jedoch erst am Ende das volle Ausmaß dieser Veränderung. Denn die Entwicklungen, die Evvie durchmacht gehen langsam, fast schleichend, von statten. Das hat mich am Ende jedoch richtig begeistert. Denn auch in der Realität ist eine Heilung wie diese nichts was plötzlich passiert. Es ist ein langsamer Prozess in dem man mehr oder weniger Vertrauen zu sich selbst aufbauen muss. Und genau das fand ich an der Story letztendlich so genial.
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Ich fand die Entwicklung, die Charaktere und diese Brocken aus der Vergangenheit, die man immer mal wieder hingeworfen bekommt perfekt. Und auch wenn sie nicht die Hauptrolle eingenommen hat, fand ich auch die Liebesgeschichte sehr süß, denn diese Liebe beruht auf Verstehen, nicht auf Feuer und Lust (auch wenn ich gegen solche Stories absolut nichts einzuwenden habe 😋).
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Der einzige negative Aspekt ist meiner Ansicht nach die Erzählperspektive - 3. Person. Dadurch war es sehr schwer eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Teilweise hat mir die Emotion gefehlt, die in der 1. Person sofort rüber kommt und manche Stellen musste ich zweimal lesen um zu wissen wer der beiden - Ev oder Dean - denn nun gemeint ist, bzw. aus welcher Perspektive nun ein Ereignis stattgefunden hat und wessen Gedanken man zu etwas liest. Daher ein Stern Abzug.
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Dagened wieder positiv fand ich das Thema Baseball. Dieses war es was mich auf das Buch aufmerksam gemacht hatte. Ich mochte welch große Rolle es gespielt hat, wie sich die beiden darüber näher gekommen sind, aber auch wie Deans Probleme mit dem Sport auch Evvies Probleme deutlicher gemacht haben (so z.B. die Fürsorge).
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Das Ende dieses Romans war keineswegs so süß wie man es von Liebesromanen normalerweise kennt. Es ist beinahe zurückhaltend, hat aber absolut zum Ton der Geschichte gepasst und ist für mich somit nicht negativ zu bewerten!
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Insgesamt 4/5 🌟