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Veröffentlicht am 07.09.2020

Ava Canary schafft es...

Red Bird - Ava Canary
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Der zweite Thriller des Salzburger Autors Roland Hebesberger hat es in sich.

Er schreibt die Geschichte der CIA-Agentin Ava Canary, genannt Red Bird, wie sie durch ihren Onkel, der später bei einem Verkehrsunfall ...

Der zweite Thriller des Salzburger Autors Roland Hebesberger hat es in sich.

Er schreibt die Geschichte der CIA-Agentin Ava Canary, genannt Red Bird, wie sie durch ihren Onkel, der später bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, überhaupt auf die Idee kam, diese Ausbildung zu durchlaufen.

Leicht wurde es ihr nie gemacht, da ja alle ihren Onkel gekannt und geachtet hatten. Zu allem Überfluß verliebt sie sich auch noch in ihren Ausbilder. Sie muß die ganze Ausbildungsleiter erklettern, was ihr aber auch von anderer Seite nicht leicht gemacht wird, sie möchte so gerne im Aussendienst arbeiten, aber das wird verhindert, bis sie nach Wien versetzt wird. Und dann endlich, ein Aussendienstauftrag, anfangs läuft alles gut, dann geht alles gründlich daneben. Alle ausser Ava kommen ums Leben und das Objekt, das eigentlich in Sicherheit gebracht werden sollte, verbrennt angeblich beim Brand der Flugzeuges, mit dem es antransportiert werden sollte.

Ava wird nach Amerika zurückbeordert und landet wieder in einem der CIA-Büros.

Das gefällt ihr gar nicht und neugierig, wie sie nun einmal ist, steckt sie ihre Nase in Dinge, die sie nicht wissen sollte und gerät mehrmals in große Gefahr.

Wie die ganze Geschichte ausgeht, füllt insgesamt 318 gut und flüssig lesbare Seiten in dem Buch mit dem sehr schönen Cover, das sowohl den Adler andeutet, der das Symbol für ihren geliebten Onkel war, als auch das rote Vögelchen, Avas Deckname.

Spannend und gut zu lesen ist dieser zweite Krimi des Autors.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Geteilte Staaten von Amerika

Divided States of America
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Die Autorin Claudia Kern hat mit ihrem Buch " Divided States of America" punktgenau in ein riesiges Hornissennest gestoßen.

Alles, was die brisante Handlung hergibt, und das ist nicht wenig, könnte noch ...

Die Autorin Claudia Kern hat mit ihrem Buch " Divided States of America" punktgenau in ein riesiges Hornissennest gestoßen.

Alles, was die brisante Handlung hergibt, und das ist nicht wenig, könnte noch immer Realität werden. Denn der Präsident der Vereinigten Staaten, der hier beschrieben ist, kommt mir schon irgendwie bekannt vor.

Die Handlung beschreibt das unendlich Chaos, das durch nicht mit den zuständigen Stellen abgesprochene, spontane Ansagen und Auftritte des "Mr. President" entsteht. Dazu kommen noch Gegner, machthungrig bis zum Abwinken, falsche Berater, ehrgeizige Adabeis, die das Ihrige mit Mißverständnissen gespickt, beitragen.

Der Präsident will einen Ausweis für Amerikaner einführen und alle, die illegal im Land sind, egal ob gerade angekommen oder sogar schon da geboren, des Landes verweisen.

Die Staaten Washington, Oregon und Kalifornien weigern sich die Ausweispflicht anzuerkennen und bieten Flüchtlingen, sie aufzunehmen. Das hat natürlich fatale Folgen.

Eine Grenzstadt, die zum Zentrum der Machtspiele von verschiedenen Gruppierungen wird. Jeder ist sich selbst so nah wie möglich und gegen jeden, der nur auch geringfügig aus der Reihe fällt. Nazis, Arier, Illegale, das Militär, selbsternannte Kontrollorgane, alle sind in Alarmbereitschaft und es geschehen schreckliche Dinge.

Sehr gut gefällt mir, daß im Roman Einzelschicksale beschrieben sind und man dadurch noch mehr in die Handlung eintauchen kann.

Das Cover zeigt, was passiert, wenn eine Gemeinschaft auseinander zu brechen droht. Zertrampelte Fahnen sind da wohl noch als harmlos einzustufen.

Ein bedrückendes Szenario, das man nicht so schnell vergessen kann.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Kabarettreif

Omama
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In diesem Roman bekommt man wesentlich mehr, als im Klappentext versprochen wird.
Die Autorin Lisa Eckhart widmet ihrer Omama einen ganzen Roman, voller Weis-und Blödheiten, Bissigkeiten und ...

In diesem Roman bekommt man wesentlich mehr, als im Klappentext versprochen wird.
Die Autorin Lisa Eckhart widmet ihrer Omama einen ganzen Roman, voller Weis-und Blödheiten, Bissigkeiten und Irrwitz.
Eine Hommage der besonderen Art, witzig bis zum Abheben, mit ganz vielen kleinen und größeren Bösartigkeiten, und ganz speziellen Wahrheiten. Wie man sie als Omama oder als Enkelkind halt so wahrnimmt.
Jedenfalls kann man mit dem Lesen nicht einfach so aufhören, weil sich Omama und Enkelin absolut nichts schuldig bleiben.
Egal, ob es um das Rezept für das Rehfleisch geht, ob es die Farbe blau in Spitzbergen geht, ob es um einen schicken Offizier auf dem Kreuzfahrtschiff geht, oder ( da gab es zwar noch keine Enkelin, aber Kontrahenten sowie -innen schon, und zwar zur Genüge.) die Omama-Schwester, schön wie die Sünde, und genau so sündig.
Wer sich einen Oma-Roman erwartet, der das leben derselben nur beschreibt, bekommt viel, viel mehr und wird auch viel, viel mehr lachen, und darüber nachdenken, hoffentlich.
Sehr schön finde ich das Cover, es erinnert mich sehr an eine Bluse meiner eigenen Oma

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Anita und Giovanni Garibaldi

Tage des Aufbruchs
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Die Autorin Karin Seemayer hat sich da ein ganz besonderes Thema gesucht und ein beeindruckendes Portrait einer äußerst starken, mutigen Frau zustande gebracht.

Giovanni Garibaldi wird in Italien zum ...

Die Autorin Karin Seemayer hat sich da ein ganz besonderes Thema gesucht und ein beeindruckendes Portrait einer äußerst starken, mutigen Frau zustande gebracht.

Giovanni Garibaldi wird in Italien zum Tode verurteilt und flieht nach Brasilien. Dort begegnet er Ana Maria de Jesus Ribeiro da Silva, einer jungen Frau, die von ihrer Mutter an einen älteren Mann, Manoel Duarte, verheiratet worden war. Liebe war nicht im Spiel und die Ehe blieb kinderlos. Manoel , ein Schuster hatte, zu diesem Zeitpunkt Ana bereits verlassen.

Aninha war als Kind viel mit ihrem Vater unterwegs und wurde von ihm sehr frei erzogen. Sie konnte reiten und mit der Bola umgehen wie ein Mann.

Als sie zur Frau wurde, kam sie in ein Kloster und lernte dort lesen und schreiben.

Garibaldi unterstützte auch in Brasilien die Freiheitsbewegung.

Er verliebte sich auf den ersten Blick in Ana, die er Anita nannte.

Sie wurden ein Paar, was vielen, auch ihrer verwitweten Mutter gar nicht gefiel.

Garibaldi stand fest zu Anita und umgekehrt. Bals wurde sie auch von seinen Freunden und Mitkämpfern akzeptiert und in ihre Mitte aufgenommen. Sie nahm an Schlachten teil und machte sich nützlich und hatte bald den Ruf einer besonderen Frau.

Als Garibaldi feststellen mußte, daß er seinem Ziel nicht näher kommen konnte, ging er mit Anita nach Uruguay, wo sie sein erstes Kind bekam. es folgten noch ein Mädchen, das aber an Diphterie starb, danach noch eine Tochter und ein Junge.

Papst Pius IX erließ eine Generalamnestie und Garibaldi schickte Anita mit den Kindern nach Italien, wo sie bei seiner Mutter, einer sehr frommen Katholikin unterkam. Es war für beide Frauen eine große Umstellung, aber weil sie beide Garibaldi liebten, arrangierten sie sich endlich. Auch Garibaldi kehrte heim, schloß sich jedoch gleich wieder der Freiheitsbewegung an.

Was eine Frau aus Liebe alles auf sich nimmt, das kommt in diesem Buch sehr gut zur Geltung. Wie wichtig Freunde sind, ebenfalls.

Und was Menschen ertragen, um ihren Traum von Freiheit zu verwirklichen, ebenfalls.

Das Buch beschreibt eine besondere Frau und ein besonderes Leben.

Ein sehr schönes, zum Thema passendes Cover rundet den Eindruck ab.

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Veröffentlicht am 09.08.2020

Noch 25 Monate bis zur Pension

Alter Hund, neue Tricks
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Adrian McKinty ist ein Autor, der es großartig versteht, spannende Bücher zu schreiben.
Sein Protagonist Sean Duffy, katholisch, Detective Inspector, zur Zeit nur noch in Teilzeit, wohnt zwar ...

Adrian McKinty ist ein Autor, der es großartig versteht, spannende Bücher zu schreiben.
Sein Protagonist Sean Duffy, katholisch, Detective Inspector, zur Zeit nur noch in Teilzeit, wohnt zwar nun in Schottland, hat aber sein Haus in Irland noch nicht verkauft.
Eines Tages wird er zu einem einfachen, kleinen Mord an einem Landschaftsmaler gerufen, weil der zuständige Inspector auf Urlaub ist,
Zusammen mit seinem ebenfalls in Teilzeit befindlichen Kollegen beginnt er zu ermitteln. Auf seine ganz eigene Art.
Es dauert nicht lange, bis sich die Überzeugung breit macht, daß der kleine Mord doch weitere Kreise zieht, als anfangs angenommen. Die Handlung spielt im Belfast des Jahres 1992, als man, ehe man sein Fahrzeug startete, noch darunter nach Sprengstoff suchen musste.
Duffy und sein Kollege Crabbie geraten bei den Ermittlungen mehrmals in Lebensgefahr, aber Duffy will nicht aufgeben, zumal sein Telefon plötzlich mit einer Wanze des CIA bestückt ist. Er verfolgt eine ganz eigene Spur, die ihn bis nach Amerika führt.
Ein Lesevergnügen der besonderen Art, ein Detective Inspector, der Lord Byron, T.S.Elliot und John Milton zitiert, der sowohl Ella Fitzgerald als auch Julie London hört, auch Arvo Pärt, der auf Anhieb Schostakowitsch erkennt, Whisky trinkt und sich nicht scheut, mit seiner in Schottland lebenden Katze zu reden......
367 Seiten intelligentes Lesefutter, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

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