Ein Roman wie eine Buckelpiste
Wo kann ich bitte meinen Mann zurückgeben?Die Ärztin Emma hat sich endlich von ihrem Mann Simon, ebenfalls Arzt, scheiden lassen, nachdem dieser sie all die Jahre mehrfach betrogen hat. Jetzt, nach zwei Jahren, sind Emmas Schwestern der Meinung, ...
Die Ärztin Emma hat sich endlich von ihrem Mann Simon, ebenfalls Arzt, scheiden lassen, nachdem dieser sie all die Jahre mehrfach betrogen hat. Jetzt, nach zwei Jahren, sind Emmas Schwestern der Meinung, dass sie endlich mal wieder Männer daten sollte. Dabei fühlt sie sich völlig aus der Übung. So kommt es zu einigen skurrilen Treffen und auch Simon läuft Emma immer wieder über den Weg, da er sich mit ihr das Sorgerecht für ihre zwei gemeinsamen Töchter teilt. Doch Emma beschließt, sich nicht länger von ihrem Ex beeinflussen zu lassen und lernt dabei auch ihre Familie ganz neu kennen.
Der Klappentext sowie das Cover und die ersten Kapitel versprachen ein rasantes Lesevergnügen, einen Rosenkrieg vom Feinsten. Doch die Geschichte, die eigentlich flüssig zu lesen war, entpuppte sich leider eher als Buckelpiste mit Aufs und Abs. Mit Emma, eher die Spießerin unter ihren fünf Schwestern, wurde ich nicht so richtig warm, obwohl sie durchaus sympathisch war. Aber es gab einfach so viele Situationen, in denen ich mich fragte, wieso sie so reagiert hat, dass es irgendwann etwas anstrengend wurde. Lucy, ihre völlig überdrehte Schwester, die mich ein wenig an den durchgeknallten Mitbewohner aus „Notting Hill“ erinnerte, stellte den perfekten Gegenpol dar und wahrscheinlich würde sie mich im wahren Leben wahnsinnig machen. Hier schwankte ich immer zwischen der Frage, ob es nun noch realistisch sein sollte oder doch eher satirisch. Einerseits macht Emma schon eine Entwicklung zum Positiven durch und es ist auch schön mitzuerleben, wie die Schwestern noch mehr zusammenwachsen, andererseits fragt man sich aber auch, ob manche dieser Änderungen auch ohne Alkoholeinfluss so passiert wären. Der Epilog war ebenfalls ungewohnt, stellte er doch nicht die Zukunftsperspektive dar, sondern eine Rückblende. Die hätte ich mir irgendwie etwas eher gewünscht. Insgesamt hat mir das Buch in gewisser Weise schon gefallen, fühlte sich jedoch nicht ganz rund an, so dass ich Folgebänden, wenn es eine Reihe wäre, eher kritisch gegenüberstände.