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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2020

Eins meiner Highlights! Spannend bis zum Ende

Dark Matter. Der Zeitenläufer
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Ein absolut durchweg gelungenes Buch. Einzig der deutsche Titel ist total daneben, weil schon auf den ersten Seiten erklärt wird, dass er nicht durch die Zeit reisen kann, sondern nur zu Parallelwelten ...

Ein absolut durchweg gelungenes Buch. Einzig der deutsche Titel ist total daneben, weil schon auf den ersten Seiten erklärt wird, dass er nicht durch die Zeit reisen kann, sondern nur zu Parallelwelten in genau dieselbe Zeit...

Ansonsten gibt es absolut nichts auszusetzen.

Jason ist glücklich mit seiner Familie, alles läuft gut, nicht perfekt, aber idyllisch. Plötzlich wird er niedergeschlagen und verschleppt. Er erwacht in einer Parallelwelt, in der er andere Entscheidungen getroffen hat, als in seiner eigenen. Er merkt schnell, dass er in seine Welt zurück muss, weil dort alles ist, was ihn glücklich macht. Er macht sich auf den Weg, zurück in sein Universum zu finden.

Dieses Buch bringt perfekt die viele-Welten-Theorie in einen Roman und schafft es zufriedenstellend keine Paradoxien herzustellen. Jedenfalls sind mir keine aufgefallen.

Auch schafft der Autor das Dilemma, in welchem sich die Hauptperson befindet, komplett aufzulösen, ohne einen besonders einfachen Weg oder einen unlogischen Weg zu wählen. Das Ende ist zufriedenstellend und überraschend. Ein perfektes Ende zu einer durch und durch aufregenden Geschichte.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Voller Herz und Hoffnung

Wer, wenn nicht wir
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Violas und Florians Ehe ist am Ende. Zu viel Routine und zu viele Enttäuschungen. Es geht nicht mehr. Sie beschließen, sich zu trennen. Alles läuft einwandfrei und ohne Stress, doch dann fällt ihnen der ...

Violas und Florians Ehe ist am Ende. Zu viel Routine und zu viele Enttäuschungen. Es geht nicht mehr. Sie beschließen, sich zu trennen. Alles läuft einwandfrei und ohne Stress, doch dann fällt ihnen der Urlaub nach Rhodos ein. Man kann ihn nicht canceln, also gehen sie ein letztes Mal zusammen in den Urlaub...

Die Geschichte beginnt mit einer Enttäuschung. Die melancholische, leicht depressive Stimmung des Anfangs hat mich voll runtergezogen, aber auch gefesselt. Die drückende Atmosphäre hat die Autorin ganz hervorragend hergestellt.

Eine Scheidung fühlt sich wie Versagen an. So wird es von der Gesellschaft betrachtet und so sind auch die Reaktionen der Menschen, denen Viola und Florian es erzählen (müssen). Sie müssen sich dafür rechtfertigen. Dabei finde ich ihre Entscheidung sehr mutig. Es ist traurig und sie mögen sich ja nach wie vor. Es reicht nur nicht mehr, um sich glücklich und nicht allein zu fühlen. Alle - vor allem ihre Kinder - sind erschüttert, aber was sie ihnen sagen, hat mich sehr berührt. Die Wahrheit kann nun mal weh tun... Was für eine blöde Situation...

Auf Rhodos haben die beiden nochmal die Chance, sich ineinander zu verlieben und beim Lesen hab ich mir so gewünscht, dass sie es nochmal hinkriegen. Aber eigentlich haben sie sich ja nicht ohne Grund für die Trennung entschieden. Man hat halt so eine romantische Vorstellung davon, dass es wieder gut wird, so perfekt, wie am Anfang. Aber vielleicht haben sie sich ja richtig entschieden und sie würden bei einem neuen Versuch nur wieder dasselbe durchmachen... Schwierig... Ich habs ihnen trotzdem gewünscht :D

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und locker und schafft ein schönes Gegengewicht zum Ernst der Geschichte. Sie ist natürlich nicht ausschließlich ernst. Sie ist auch humor- und liebevoll und mit ganz viel Hoffnung geschrieben. Man spürt, dass die Geschichte mit ganz viel Herz geschrieben wurde. Ich hab mich einfach abgeholt gefühlt.

Ich fand es total gut, dass die Geschichte sowohl aus Violas als auch aus Florians Perspektive erzählt wird. Man erfährt so immer zwei Eindrücke derselben Situation. Die beiden sind liebevoll und authentisch gezeichnet. Ich mochte sie so gerne, genauso wie die Nebenfiguren auch.

In der kurzen Zeit auf Rhodos haben die beiden eine aufregende kleine Entwicklung durchlebt, mit Erkenntnissen und Einsichten, die mich auch ein bisschen zum Nachdenken angeregt haben... Eine Beziehung ist eben auch Arbeit und man muss sich anstrengen, um sie zu erhalten. Aber es ist auch in Ordnung, zu erkennen, dass kämpfen keinen Sinn mehr hat. Aber für eins von beidem muss man sich entscheiden.

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt und war emotional total gefangen. Manchmal hab ich auch das ein oder andere Tränchen verdrückt. Das Buch war wirklich ein Volltreffer!

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Über das Leben, die Liebe und das Alter

Solange sie tanzen
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Ein Jahr ist es nun schon her, dass Adas Mann, Hans, gestorben ist. Sie ist über 80 lebt jetzt allein mit ihrem Hund Hemingway, der auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Adas liebste Beschäftigung ...

Ein Jahr ist es nun schon her, dass Adas Mann, Hans, gestorben ist. Sie ist über 80 lebt jetzt allein mit ihrem Hund Hemingway, der auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Adas liebste Beschäftigung ist es, ihre Nachbarn mit dem Fernglas zu beobachten. Vor allem schaut sie dem frisch eingezogenen Paar in dem schönen alten Haus zu, wie sie tanzen. Sie schwelgt in Erinnerungen an ihr Leben mit Hans, während sich langsam ein Nebel der Vergessenheit in ihrem Kopf ausbreitet.

Ich habe schon einige Parallelen entdeckt zum Beginn der Demenz meiner Oma. Die Verzweiflung über den eigenen Verstand und vor allem die Wut auf sich, dass man so schusselig wird und auch das Leugnen, dass die Vergesslichkeit Symptome dieses Krankheitsbildes sein könnten. Auch die Reaktionen der anderen, die nicht verbergen können, dass sie eine Veränderung bemerken. Irritierte oder sogar genervte Blicke, die man nicht so richtig deuten kann und die einen ganz schön verunsichern. Wenn man mitbekommt, wie man langsam "den Verstand verliert"... Das muss so schlimm sein.

Die Autorin erzählt die tragischen Aspekte dieser Geschichte so unaufdringlich und authentisch und die schönen Aspekte so liebevoll. Dieses Buch ist wieder ein absolutes Wohlfühlbuch. Die Figuren bekommen sehr viel Tiefe und sind so sympathisch, dass man problemlos mit ihnen mitfühlen kann, allen voran natürlich die Protagonistin, Ada.
Mir hat es so gut gefallen, wie die Familie und Freunde miteinander und mit der Situation umgehen. So herzlich und verständnisvoll.

Ich musste so viel grinsen :D Die Atmosphäre und die Dialoge zwischen den beinah ausnahmslos sympathischen Figuren waren so angenehm. Den einzigen, den ich nicht leiden konnte, war Adas Vater. Das war natürlich auch so gedacht. Blödmann... auch sehr authentisch :D

Brenzliche Themen, wie den Nationalsozialismus in der Nachkriegszeit und der oft ignorierten Leugnung der Gräueltaten der Deutschen im zweiten Weltkrieg werden hier sehr reflektiert behandelt. Sie nehmen aber nicht übermäßig viel Raum ein, eben genau richtig.

Hemingway hab ich besonders lieb gewonnen. So ein toller Hund <3 Als ich mich mal mit meinem Hund verlaufen hatte, hat sie es auch gespürt und hat mich dann nachhause geführt. Hunde sind eben sehr feinfühlig :)

Das Ende war wirklich wunderschön und jetzt sitz ich hier und hab immernoch Tränen in den Augen.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Dieses Buch hat mir so viel Spaß gemacht. Ich will meeeehr!

Hex Files - Hexen gibt es doch
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Ivy lebt mit ihrem Kater Brutus ein gemütliches Leben einer Durchschnittshexe. Durch eine unglückliche Kette von Ereignissen ist sie dazu gezwungen, für den Orden zu arbeiten. Ivy will dem Orden aber unter ...

Ivy lebt mit ihrem Kater Brutus ein gemütliches Leben einer Durchschnittshexe. Durch eine unglückliche Kette von Ereignissen ist sie dazu gezwungen, für den Orden zu arbeiten. Ivy will dem Orden aber unter keinen Umständen angehören. Umgekehrt würde der Orden auch lieber auf Ivys Mitgliedschaft verzichten. Nun, sie kommen nicht drum rum, die Zusammenarbeit zwischen ihr und einem hochrangigen Mitarbeiter des Ordens ist unabwendbar und das Chaos ist perfekt.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Ivy erzählt. Ich konnte mich ganz hervorragend mit ihr identifizieren. Sie ist einfach so angenehm normal. Sie liebt ihr Sofa und hat gern ihre Ruhe. Auch die Gespräche mit dem Kater, hab ich mit meinen Katzen genauso auch schon geführt :D Das Wesen aller Katzen dieser Welt hat die Autorin in den Dialogen der beiden perfekt getroffen. Nein wirklich, ich hab mich weggeschmissen. Der trockene Humor, der sich in Ivys Art und ihren Gesprächen (nicht nur mit ihrem Kater) und Gedanken widerspiegelt, war einfach erfrischend.
Der Schreibstil ist so ungezwungen lustig und locker, dass man nur so kichernd durch die Zeilen fliegt.
Die ungewollte Zusammenarbeit der beiden absolut unterschiedlichen Charaktere, Ivy und Winter, ist für sich schon komisch. Er ist ein sehr ernster und tüchtiger Mensch. Für seinen Erfolg arbeitet er sehr hart. Ivy wiederum sucht immer den Weg des geringsten Widerstands und beruflicher Erfolg hat bei ihr eher eine untergeordnete Rolle. Logik und Pragmatismus vs. Herz und Impulsivität. Und dass die beiden sich nicht mögen wollen und es eben doch irgendwie tun macht ebenso Spaß. Der Schlagabtausch der beiden und die Entwicklung ihrer Beziehung ist schön zu verfolgen. Gleich am ersten Tag ihrer Begegnung dachte ich mir, das muss der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein. Die Beziehung der beiden und ihre Entwicklung hat mir sehr gut gefallen :)

Sowieso mochte ich alle Charaktere sehr gerne. So authentisch und sympathisch. Allen voran natürlich Ivy und ihr Kater Brutus. Ein tolles Gespann :)

Auch der Fall, mit dem die beiden sich beschäftigen ist interessant und spannend. Nichts ist vorhersehbar und es hat Spaß gemacht, mit Ivy und Winter mitzurätseln.

Die Geschichte ist sehr geradlinig. Ich hatte jetzt keinen Moment, an dem ich übermäßig schockiert wäre oder gedacht hätte, gleich krachts. Es plätschert angenehm vor sich hin und überzeugt mit Witz und Unterhaltung. Eine krasse Spannungskurve gibt es nicht. Das ist eben nicht der Charakter dieses Buchs. Trotzdem habe ich mich keine Sekunde gelangweilt und jede Seite genossen.

Eigentlich fühle ich mich in der Welt von Hexen und Magie nicht so wohl, aber dieses Buch hat absoluten Wohlfühlcharakter, man konnte sich zurücklehnen und sich einfach berieseln lassen.
Ein Muss für jeden Katzenhaushalt. Man wird sich garantiert in der Geschichte wiederfinden :D ansonsten gilt die Weiterempfehlung natürlich auch für alle anderen. Was für ein tolles Buch

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Fantastischer Schreibstil, tolle Geschichte, liebenswerte Figuren, wahnsinns Plottwists

Was auf das Ende folgt
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In einer kleinen Stadt in Kalifornien, in der bisher nie irgendetwas passiert ist, wurde ein kleiner Junge entführt, was die ganze Stadt erschüttert hat. Doch das Kind bleibt verschwunden und das Leben ...

In einer kleinen Stadt in Kalifornien, in der bisher nie irgendetwas passiert ist, wurde ein kleiner Junge entführt, was die ganze Stadt erschüttert hat. Doch das Kind bleibt verschwunden und das Leben geht weiter. Nur nicht für die trauernde Mutter, die nicht aufgeben wird, bis ihr Junge gefunden wurde. Der Einzige, der die Suche nach dem kleinen Harry ebenfalls noch nicht aufgegeben hat, ist Jim, einer der Cops der Stadt.

Das Verschwinden des Jungen würde ich zwar als Aufhänger der Geschichte bezeichnen, ist aber bei Weitem nicht der einzige Erzählstrang der Geschichte. Die Erzählperspektive wechselt zwischen einigen sehr verschiedenen Figuren und erzählt jeweils ihre eigenen Geschichten, die alle aber doch irgendwie zusammenhängen. Wie das eben so ist in einer Kleinstadt.

Wir begleiten Manny und Abe, die noch zur High School gehen und bald ihren Abschluss machen und die ihren Platz in der Welt suchen. Ihre Geschichte wirkt neben der verzweifelten Suche nach Harry irgendwie banal, ist sie aber keineswegs. Sie ist auf ihre Weise sehr spannend und unterhaltsam.

Auch alle anderen Figuren, die uns ihre Geschichte erzählen, sind total schön gezeichnet und allesamt authentisch und sympathisch. Manchmal war der Sprung zwischen den Perspektiven ein bisschen hart, weil die Handlungsstränge doch auch sehr verschieden waren, auch wenn sie immer wieder Berührungspunkte hatten. Hin und wieder bin ich ausgestiegen und musste mich wieder reinfinden ins Geschehen.

Die Stimmung ist insgesamt eher düster, es gibt aber auch viele helle und lustige Momente. Vor allem, wenn Manny auftaucht. Manny ist in dieser Geschichte mein absoluter Liebling. Ich habe so oft mit ihm gelacht. Mit ihm hatte ich auch meinen Gänsehaut-Pipi-in-den-Augen-Moment :D

Alle Handlungsstränge kommen zu einem zufriedenstellenden Ende und der Hauptaufhänger wird auf eine Weise aufgelöst, die mich umgehauen hat! Niemals hätte ich mit dieser Wendung gerechnet… Chapeau mein lieber Chris Whitaker, das war genial!

Auch dieses Mal ließ mich der Autor sämtliche Gefühlsregungen durchleben. Ich habe gelacht, ein bisschen geweint, ich war aufgeregt und frustriert, es war einfach alles dabei. Ich habe es sehr geliebt :)

Kleinere Abzüge gibt’s lediglich für die lange Zeit, die ich gebraucht habe, um mich im Dorf und mit den vielen Figuren zurechtzufinden. Wer hat jetzt mit wem zu tun und wer kennt hier wen und wer ist mit wem verwandt, befreundet, verschwägert…? :D Es war kompliziert. Rückblickend glaube ich, habe ich alles kapiert, aber es hat eine Weile gedauert, reinzukommen.

Alles in allem aber wieder ein überragendes Leseerlebnis. Dieser Autor schafft es definitiv in meine Top 10. Das wird nicht mein letztes Buch von ihm gewesen sein.

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