Cover-Bild Jamaica Inn
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 345
  • Ersterscheinung: 17.02.2020
  • ISBN: 9783458364580
Daphne du Maurier

Jamaica Inn

Roman | Der schaurige Piraten-Pageturner in vollständiger Neuübersetzung
Brigitte Heinrich (Übersetzer), Christel Dormagen (Übersetzer)

Düstere Geheimnisse umgeben das berüchtigte Jamaica Inn, das einsam im Moor von Cornwall liegt.

Dorthin verschlägt es die junge Waise Mary nach dem Tod ihrer Mutter. Bei ihrer Tante Patience und ihrem Onkel Joss soll sie ein neues Zuhause finden. Doch das Gasthaus nahe der zerklüfteten, sturmgepeitschten Küste beherbergt dunkle Gestalten, die üblen Geschäften nachgehen – und ihr Anführer scheint Marys Onkel zu sein. Mehr und mehr wird Mary in die Machenschaften der Männer verstrickt und gerät in Lebensgefahr. Welches undurchsichtige Spiel treibt dabei Joss‘ jüngerer Bruder Jem, in den Mary sich verliebt hat?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2020

Überraschend großartig

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Unheimlich atmosphärisch, durchaus überraschend in der Auflösung und mit einer grandios taffen Protagonistin - durch und durch ein Lesegenuss!


Seit "Herz aus Glas" steht Rebecca auf meiner Leseliste ...

Unheimlich atmosphärisch, durchaus überraschend in der Auflösung und mit einer grandios taffen Protagonistin - durch und durch ein Lesegenuss!


Seit "Herz aus Glas" steht Rebecca auf meiner Leseliste - durch die LovelyBooks-Klassikerleserunde bin ich zufällig über dieses Buch selbiger Autorin gestolpert und konnte Cover und Klappentext einfach nicht widerstehen!

Glücklicherweise! Denn nun weiß ich nicht nur sicher, dass ich Rebecca unbedingt lesen möchte, sondern hatte ausgesprochene Lesefreude an diesem Buch. Während meine Hoffnungen auf Abenteuer auf hoher See schnell enttäuscht wurden, vermochte mich die Autorin dennoch an die sumpfige Landschaft rund um das Jamaica Inn zu fesseln.

Zum einen lag das an ihrem atmosphärischen Schreibstil, der mich Klammheit und Kälte spüren ließ, nervöse Schauer über den Rücken trieb und Teil der Geschichte werden ließ. Letztlich war von Anfang an klar, was das schreckliche Geheimnis des Ortes und seiner Bewohnenden ist und doch bröckelte der Spannungsbogen an keiner Stelle und konnte das Ende in einigen Punkten überraschen. Die Handlung geht langsam voran - willkommen im Zeitalter der Kutschen und versiegelten Briefe... Normalerweise empfinde ich beschreibungsreiche, aktionsarme Erzählungen als zäh - hier war das jedoch nicht der Fall; so war ich in die Geschichte versunken!

Zum anderen konnte mich Daphne du Mauriers Hauptprotagonistin Mary begeistern, sodass mir selbst eine Wanderung durch das Moor mit ihr Lesefreude bereitete. Mary ist Landkind und durch Schicksalsschläge schon früh eigenständig geworden, Kind ihrer Zeit und geistig dieser doch um Längen voraus und vor allem mit Neugier, Courage, Witz und Intellekt gesegnet. Ich feiere sie dafür, wie unerschrocken sie für ihre Unabhängigkeit ringt, sich dem Ehefrauendasein widersetzt und von einem selbstbestimmten Dasein träumt.

Zudem ist Mary ausgesprochen reflektiert, was ihre gesellschaftliche Position und Optionen als Frau angehen; weigert sich aber, sich den Regeln und Erwartungen ihrer Zeit widerstandslos zu beugen.

Hervorragend ist der Autorin zudem die zarte und zugleich kraftvolle Liebesgeschichte gelungen, die sich nur langsam entspinnt, seitens Mary bitterlichst bekämpft wird und vor allem auf Augenhöhe stattfindet.

Erwähnenswert finde ich an der Stelle, dass die Autorin wohl zeitlebens ihre lesbischen Gefühle unterdrückte und diese - kodiert - auch in manchen ihrer Werke thematisiert hat.

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