Profilbild von claudi_liest

claudi_liest

aktives Lesejury-Mitglied
offline

claudi_liest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit claudi_liest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2020

Thomas in Bestform

Die Festung (Finsterzeit 2)
0

Nachdem ich vor kurzem „Das Dorf – Finsterzeit I“ von Sandra Toth gelesen habe + sehr begeistert von ihrem Debüt war, was es für mich klar das ich wissen möchte wie es mit Lara, Thomas, Walter und Viktor ...

Nachdem ich vor kurzem „Das Dorf – Finsterzeit I“ von Sandra Toth gelesen habe + sehr begeistert von ihrem Debüt war, was es für mich klar das ich wissen möchte wie es mit Lara, Thomas, Walter und Viktor weiter geht.

Das Cover ist wieder wunderschön + passt perfekt zum 1ten Band. Der Klappentext ist treffend und gibt wieder worum es auf der Festung geht. Ich habe das Buch begonnen + war sofort wieder in der Geschichte drin und konnte die Atmosphäre aufsaugen, aber zu erst einmal....

Worum es in der Geschichte geht:
Lara, Thomas und Viktor machen sich gemeinsam mit ehemaligen Festungsbewohnern auf den Weg zu Friedrich. Für alle wurde eine bestimmte Rolle festgelegt, die sie dort spielen sollen.
Thomas nimmt seine „Rolle“ etwas zu ernst und beginnt sich zu verändern. Für Lara ist das keine einfach Situation + dieser Zustand stellt die Liebe der beiden auf eine schwere Probe.
Auch auf der Festung läuft einiges anders als geplant und Viktor wird schwer verletzt, das wiederum zieht eine Welle von Ereignissen, die bis ins Dorf reichen wird, nach.
Die Frage ob sie es schaffen die Menschen der Festung auf ihre Seite zu ziehen und Friedrich zu stürzen stellt eine tägliche Herausforderung da und verlangt allen, alles ab.

Zur Geschichte:
Die Erzählung knüpft an das Ende des ersten Bandes an. Es sind wenige Wochen vergangen + die kleine Gruppe macht sich auf den Weg Richtung Festung. Schon hier ist Thomas eine deutliche Wesensänderung ab zu spüren, mit der nicht jeder klar kommt.
Erzählt wird aus Laras, Viktors + Walters Sicht von einem Erzähler. Während Lara + Viktor die Geschehnisse + Thomas Verhalten auf der Festung wieder geben, erfährt man durch Walter wie es um das Dorf und seine Bewohner bestellt ist.

In der Festung wird ganz deutlich mit welch strenger Hand + mit welchen Ansichten Friedrich herrscht. Geteilt in Ober– und Unterschicht leben die einen in Saus + Braus, während die anderen am Existenzminimum auf Friedrichs Gnade angewiesen sind. Das Frauenbild ist veraltet und die Obrigkeit wird von ihren Bediensteten verwöhnt. Zustände wie man sie aus lang vergangener Zeit kennt. Es regieren Unterdrückung und Kontrolle, das ganze wird von Friedrichs Armee überwacht.

Jeder der Drei versucht sich so gut es geht mit seiner neuen Rolle in das Leben auf der Festung einzufügen, während Viktor und Lara Probleme mit dem Überfluss und Prunk haben, fügt sich Thomas sehr gut und schnell ein. Er schmiedet schon ganz eigene, finstere, Pläne.

Die Geschichte ist gut durchdacht und umgesetzt. Der Plan die Festung zu übernehmen subtil und klug. Trotzdem konnte ich manche Handlungsstränge nicht ganz nachvollziehen, da hätte ich mir mehr Erklärung gewünscht. Der Fokus der Erzählung liegt auf den Lebensumständen, der Klassentrennung + Thomas Verhalten. Dies alles bildet auch die Grundspannung der Geschichte und macht immer wieder neugierig darauf was als nächstes passiert und wer sich wie verhält.

Die Ausflüge zu Walter ins Dorf geben auch einen guten Einblick wie sich dort alles entwickelt und machen noch mal deutlich wie wichtig es für Lara, Thomas und Viktor ist bald ans Zeil ihrer Mission zu gelangen.
Interessant – aber nicht ganz nach vollziehbar – fand ich eine Entscheidung, die Thomas auf der Festung trifft und die sich dann erschütternd bis ins Dorf auswirkt. Das Ende ist etwas kompakter gehalten und schließt diesen Band in sich ab.

Die Protagonisten:
Lara war ihr Wechselbad der Gefühle abzuspüren und auch zu verstehen. Im Gegensatz zum ersten Band ist sie erwachsener geworden + lässt sich nicht mehr ausschließlich von ihren Gefühlen leiten. Sie handelt überwiegend überlegt und diplomatisch.

Viktor ist nach wie vor einer meiner liebsten Protagonisten. Auch in diesem Band hat er durch und durch gehandelt wie eich es von ihm erwartet habe. Intelligent, gütig und überlegt nimmt er seinen Rolle an. Und ist trotzdem mal wieder überrascht wie er auf andere Menschen wirkt.

Walter tat mir so leid. Er hatte von allen wohl die härteste Zeit und am Ende auch die schlechtesten Karten. Das fand ich sehr schade.

Thomas war wie zu erwarten eiskalt, berechnend und hinterlistig. Mich hätte interessiert warum er so handelt, welche Gedankengänge dazu geführt haben das er eine so schwerwiegende Entscheidung trifft, die dann letztendlich so große Wellen schlägt.

Schreibstil und Lesefluss:
Ich mag Sandra Toth's Schreibstil. Die Geschichte liest sich flott und flüssig. Durch die kurzen Kapitel mach es Spaß dran zu bleiben, um zu erfahren was als nächstes passiert. Das fand ich schon im ersten Band so toll
Durch ihre bildhafte Beschreibung konnte ich mir die Umgebung sehr gut vorstellen und die bedrückende Atmosphäre fühlen.
Ich hatte etwas Probleme die Protagonisten wirklich zu greifen, was aber am Erzählstil liegt, der eine gewisse Distanz zwischen Protagonist und Leser schafft.

Meine Meinung:
„Die Festung – Finsterzeit II“ hat mir gut gefallen. Es war interessant mit zu verfolgen wie sich Thomas, Lara und Viktor auf der Festung, in ihren Rollen verhalten. Ein wenig hat mir dabei aber Thomas Sicht gefehlt, ich hätte gern von ihm selbst erfahren warum er die eine oder andere Entscheidung getroffen hat. Die Geschichte an sich war durch den bildhaften Schreibstil + die kurzen Kapitel wieder spannend und fesselnd zu lesen. Auch wenn ich manche Handlungsstränge nicht ganz nach vollziehen konnte hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen. Die Idee wie die drei die Festung übernehmen wollen hat mir gut gefallen.
Die zwei Klassentrennung war sehr gut beschrieben und kam atmosphärisch bei mir an. Das Ende war zwar etwas kompakt, aber durch die Wendungen aufregend + spannend. Von mir gibt eine klare Leseempfehlung. Wer den ersten Band gelesen hat erfährt hier wie es weiter geht und bekommt ein schönes rundes Ende das die ersten beiden Bücher in sich abschließt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2020

„Magischer, mystischer und fantasievoller geht es glaube ich nicht.“

Dark Charm
0

Ich habe schon sehr lange keine Urban Fantasie Geschichte mehr gelesen und mich riesig auf Dark Charm gefreut. Der Klappentext hat mich mehr als neugierig gemacht, ich liebe Magie und Mystik in Geschichten ...

Ich habe schon sehr lange keine Urban Fantasie Geschichte mehr gelesen und mich riesig auf Dark Charm gefreut. Der Klappentext hat mich mehr als neugierig gemacht, ich liebe Magie und Mystik in Geschichten und New Orleans als Schauplatz hat gerade zu nach mir geschrien. Das Cover ist wunderschön, mystisch und passt perfekt zum Inhalt des Buches, denn Charmes spielen darin eine große Rolle.

Alex Bell ist Kinder – und Jugendbuch Autorin und bisher hatte ich noch nichts von ihr gelesen. Besonders gespannt war ich darauf wie sie die Jude's Besessenheit von Ivory umsetzt.

Worum es in der Geschichte geht:
Jude lebt in Baton Noir, der Hochburg des Jazz und der Cajou Magie. Jude hat nach einem schlimmen Schicksalsschlag in ihrer Kindheit allerdings kein Interesse an Cajou Magie + will auch nichts damit zu tun haben. Doch den Jazz, den liebt sie und sie spielt auch selbst Trompete.
Als die Cajou-Queen – Ivory Monette – ermordet wird ist Jude eine der Musikerinnen, die auf Ivorys Beerdigung spielen.
Welche Folgen das für sie hat wird ihr erst am nächsten Tag bewusst. Ivory ergreift Besitz von Judes Geist und schließt einen Handel mit ihr ab. Jude hilft Ivory ihren Mörder zu finden + im Gegenzug lindert Ivory die Schmerzen von Judes Vater, der seit einem Sumpfunglück nur noch einen Arm besitzt.
Was Jude nicht weiß ist, dass Ivory ganz andere Pläne hat als sie vorgibt und das alles anders kommt als geplant.
Und dann ist da noch das Phantom, der sein ganz eigenes dunkles Geheimnis hat + sich scheinbar für Jude interessiert.

Zur Geschichte:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, Alex Bell entführt einem direkt in eine komplett andere Welt, die aus Judes Sicht, von einem Erzähler, erzählt wird.

Der Schauplatz – Baton Noir – ist fantastisch, bis ins kleinste Detail und sehr atmosphärisch beschrieben. Nach + nach bekommt man einen sehr guten Einblick in die Cajou Magie, wie und wofür sie angewendet wird, welche mystischen und magischen Wesen in und um Baton Noir leben und welche Stellung die Menschen in dieser Gesellschaft haben.
Es ist so ziemlich jedes mystische Wesen dort anzutreffen, von Vampiren über Hexen, Geister, Dämonen, Teufel bis hin zu Feen. Eine große Rolle spielen die Legba, die man Göttern gleichsetzen kann und die von den Einheimischen genauso verehrt wie gefürchtet werden.
Alex Bell bleibt ihrem Leser in keinerlei Hinsicht, auf ihre mystische Welt, eine Erklärung schuldig, alles wird genaustens und gut vorstellbar beschrieben und erklärt.
Teilweise ist es gruselig, manchmal auch etwas eklig, aber vor allem sehr fesselnd.
Die Handlung ist schön ausgedacht + erzählt, das eine oder andere ist etwas vorhersehbar, das fand ich nicht so schlimm, denn wiederum gibt es genug Geheimnisse und Hintergründe zu erforschen und zu erfahren, damit die Geschichte spannend bleibt.
Judes Besessenheit von Ivory wurde sehr gut mit inneren Dialogen gelöst und zum großen Teil hat der Leser mit Jude und ihren Erlebnissen zu tun. Trotzdem lernt man auch Ivory sehr gut kennen, ihre Vergangenheit + ihr Charakter werden lebendig beschrieben, so dass man sich ein gutes Bild von ihr machen kann.
Die Geschichte ist fesselnd + beeindrucken. Die Handlung zieht immer mal wieder etwas an und wird dann auch wieder ruhiger.
Das Ende war nicht ganz nach meinem Geschmack, weil es für mich zu offen war. Vielleicht gibt es noch einen Folgeband, bisher konnte ich das noch nicht herausfinden.

Die Charaktere:
Die Protagonisten waren alle extrem gut ausgearbeitet, sie waren lebendig + greifbar. Ich konnte sie mir super gut vorstellen, mich hinein versetzen und mit ihnen mitfühlen.

Jude, ist eine absolute „Muss man mögen“ Protagonistin.
Sie ist eine wütende, junge Frau, die für ihr zartes Alter schon sehr viel durch gemacht hat und jeden Tag aufs neue mit sich und ihren Lebensumständen kämpft.
Sie war mir sofort sympathisch. Ihr Schicksal ist traurig, ergreifend und hat mich durch und durch berührt. Trotzdem ist sie auch eine Kämpferin + gibt nicht auf. Jude lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist nicht naiv, aber Ivorys Angebot ist zu verlockend, um „Nein“ dazu zu sagen + deshalb schiebt sie alle ihre Zweifel und ihre Bedenken zur Seite. Schließlich will sie nur das Beste für ihren Vater, was wiederum für ihren guten Charakter spricht.

Ivory, ist der Inbegriff einer fiesen Hexe. Sie ist böse, egoistisch, gemein und hinterlistig. Sie besitzt weder Mitgefühl noch Skrupel und nutzt Judes Lage komplett für sich aus. Ich mochte sie nicht :D

Schreibstil und Lesefluss:
Ich möchte es mal so formulieren, wenn es ich mal Sympathie für eine riesige Python empfinde, dann hat es die Autorin richtig drauf.
Alex Bells Schreibstil ist erste Sahne. Sehr bildhaft, detailliert – aber nicht ausschweifend -, mitreißend + atmosphärisch einhüllend.
Sie arbeitet viel mit Metaphern und Personifikation, was mir persönlich immer gut gefällt.
Die Gefühle der Protagonisten wurden transportiert + kamen an. Mit manchen Beschreibungen hat sie bei mir Ekel und Grusel ausgelöst, das hatte ich schon lange nicht mehr.
Der gewählte Sprachstil war jugendlich + somit passend. Die Schauplätze waren bis ins kleinste Detail beschrieben, so dass ich das Gefühl hatte dort zu sein. Die Magie war spürbar + Judes Besessenheit war fantastisch über innere Dialoge gelöst, so dass Jude, wie auch Ivory für mich greifbar und lebendig waren.
Die Geschichte hat sich leicht, flüssig und fesselnd gelesen.

Meine Meinung:
„Dark Charm“ hat mir sehr gut gefallen. Die Idee, die Schauplätze, die Protagonisten und die viele Magie waren fantastisch umgesetzt.
Alex Bell Schreibstil ist erste Sahne. Detailliert, anschaulich, atmosphärisch und lebendig hat sie mich in die mystische Welt von Baton Noir entführt. So viel Magie + mystische Wesen sind mir schon lange in keinem Buch mehr begegnet. Die Story war – wenn auch ein bisschen vorhersehbar – einfach klasse. Jude war mir von Anfang an sympathisch, ihr Schicksal hat mich berührt und ich konnte mit ihr mit fühlen.
Der einzige Wermutstropfen ist das Ende, weil das für meinen Geschmack einfach zu offen ist. Vielleicht gibt es noch einen Folgeband, ein guter Ansatz wäre auf jeden Fall gegeben.
Trotz Ende, magische Urban Fantasy vom feinsten. Wer gerne in magische Welten abtaucht und sich in eine mystische Welt entführen lassen möchte, die man geradezu spüren kann, dem kann ich dieses Buch absolut empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.07.2020

Ein schöner runder Abschluss der Reihe.

Gelobtes Land
0

LEEV hat mir gut gefallen. Ich war sofort wieder in der Geschichte drin + der Anfang hat mich direkt gefesselt. In diesem Band wird aus ganz vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, was den Vorteil hat ...

LEEV hat mir gut gefallen. Ich war sofort wieder in der Geschichte drin + der Anfang hat mich direkt gefesselt. In diesem Band wird aus ganz vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, was den Vorteil hat einen Blick aufs große ganze zu bekommen. Teilweise war es mir aber etwas zu viel, so dass ich mich ein bisschen erschlagen gefühlt habe und mich nicht auf die einzelnen Protagonisten konzentrieren konnte, um eine Verbindung aufzubauen. Der Mittelteil hat sich für mich etwas zäh gelesen, das ändert sich dann aber wieder, weil es gegen Ende nochmal spannend wird. Der 3te Band ist wieder sehr anschaulich, detailliert und flott geschrieben und rundet die Reihe ab. Es wird ganz viel über die „neue + die alte Welt“ erzählt und erklärt so bleiben am Ende des Buches keine fragen offen. Anders als die ersten beiden Teile konnte er mich emotional nicht abholen, was wahrscheinlich an der Vielperspektiven Erzählung lag, die die Geschichte etwas weniger persönlich – in Bezug auf Lore – macht.
Im gesamten fand ich die Trilogie richtig toll, das Ende vom letzten Teil sehr schön und kann die Reihe jedem empfehlen der gerne Dystopien mit starken + liebenswürdigen Protagonisten liest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2020

„Kelsar schaut über den Tellerrand und kämpft für Freiheit und ein besseres Leben."

Die Welt der Anderen - Zwei Pfade (High Fantasy Buch)
0

„Die Welt der Anderen – Zwei Pfade“ ist das Fantasy Debüt von Tobias Schiller. Mich hat der Titel und das kreative Cover soft angesprochen und mir war klar da ich es lesen möchte. Der Klappentext hat mich ...

„Die Welt der Anderen – Zwei Pfade“ ist das Fantasy Debüt von Tobias Schiller. Mich hat der Titel und das kreative Cover soft angesprochen und mir war klar da ich es lesen möchte. Der Klappentext hat mich dann gänzlich überzeugt und während des Lesens fand ich mich in einer – für mich – ganz neuen Fantasywelt wieder.

„Kelsar schaut über den Tellerrand und kämpft für Freiheit und ein besseres Leben. “

Worum es in der Geschichte geht:
Kelsar ist ein junger Ferraner, der dank der Machtgier der Plukarer - einem boshaften Volk - alles verliert.
Doch anstatt sich, wie der Rest seines Volkes, mit seinem Schicksal, als Opfer der Feraner, abzufinden beschließt er sich dagegen zu stellen und zu versuchen sich gegen die Unterdrückung und die Ausbeutung dieses Volkes zu wehren und Freiheit für den Planeten Dokar und seine Bewohner zu erkämpfen.
Er macht sich auf eine beschwerliche + gefährliche Reise und lernt dabei mehr über den Planeten und sich selbst. Auf seinem Weg begegnet er anderen Bewohnern dieser Welt, manche werden zu Freunden und andere wollen seinen Tod. Doch Kelsar gibt nicht auf und verliert nicht die Hoffnung, auf ein besseres Leben und einen Ort an dem es lebenswert ist.

Zur Geschichte:
Die Geschichte wird aus Kelsar's Sicht erzählt. Der Einstieg fiel mir sehr leicht und ich konnte mich direkt auf Dokar wiederfinden. Dokar ist ein sehr vielschichtiger Planet auf dem es für Kelsar sehr viel zu entdecken gibt. Die Vegetationen sind ganz unterschiedlich und auch die Bewohner waren sehr kreativ und – zumindest für mich – alle neu.
Auf den ersten Seiten bekam ich einen groben Eindruck des Planeten, der sich während des Lesens im Ganzen erschließt. Es ist eine traurige Welt, die aber auch hoffnungsvolle Gebiete hat.
Kelsars Abenteuer und seine persönliche Entwicklung stehen im Mittelpunkt des Geschehens und werden über Jahre erzählt. Er wird vom Jungen zum Mann, lernt viel dazu, muss aber auch mit vielen Enttäuschungen und Gefahren zu recht kommen.
Tobias Schiller behandelt in seinem Fantasy Abenteuer sehr tiefsinnige, menschliche Themen wie Gier, Hoffnung, Liebe, Resignation, Zweifel und vieles mehr.

Die Charaktere:
Die Charaktere waren sehr gut beschrieben und ich konnte mir alle gut vorstellen.
Kelsar war mir direkt sympathisch, er hat keine Lust sein Leben vor sich hinzu fristen und sich jede erdenkliche Gemeinheit der Plukarer gefallen zu lassen. Statt dessen schaut er über den Tellerrand und macht dabei lehrreiche Entdeckungen. Er fasst immer wieder Mut und Hoffnung und kämpft für ein besseres Leben – ohne Unterdrückung und ohne Angst.

Die Plukarer sind das Paradebeispiel dafür wie Macht in den fälschen Händen sich ins negative verlagern kann, wenn dem nicht Einhalt geboten wird.
Sie sind ein boshaftes, gieriges und unüberlegtes Volk, die einzig und alleine nach noch mehr Macht streben. Das sie damit alles um sich herum zerstören ist ihnen egal, den dank ihrer Verblendung halten sie sich für unantastbar. Ihr denken und handeln wurden während des gesamten Erzählung sehr gut transportiert und kamen sehr lebendig an.

Schreibstil und Lesefluss:
Mir hat Tobias Schillers Schreibstil sehr gut gefallen, er ist bildhaft, leicht verständlich und flüssig zu lesen.
Die Beschreibungen der Welt und ihrer Wesen war sehr anschaulich, so konnte ich mir alles gut vorstellen.
Zu Anfang haben mir ein bisschen der Tiefgang im Zwischenmenschlichen und ein paar detailliertere Beschreibungen gefehlt, das legt sich aber ab Mitte des Buches in der dann alles sehr lebendig und atmosphärisch wird.
Die Kapitel sind nicht zu lang, die Schriftgröße sehr angenehm und besonders gut hat mir gefallen das die Dialoge kursiv gedruckt waren und sich so vom Erzähler abhoben.

Meine Meinung:
Kelsars Geschichte hat mir gut gefallen. Es steckt sehr viel Fantasie in Tobias Schiller's Debüt Roman und vieles war ganz neu für mich. Die abwechslungsreiche Welt, ihre Bewohner und Kelsar's Reise waren anschaulich beschrieben. Zu Anfang haben mir ein bisschen der Tiefgang im Zwischenmenschlichen und detailliertere Beschreibungen zur Technik der Plukarer gefehlt. Doch ab Mitte des Buches konnte mich die Erzählung fesseln und überzeugen.
Tobias Schiller spricht in seiner Fantasy Geschichte wichtige Themen an, die wir alle kennen oder vielleicht schon selbst erlebt haben. So hat er mit den Plukarern ein abschreckendes Beispiel geschaffen, und zeigt auf was passiert wenn die Mächtigen noch mächtiger werden, und das jene ihren Machthunger letztendlich mit der Resignation und Angst aller anderen füttern.
Kelsar wiederum ist genau das was ein Plante wie Dokar brauch, er schaut über den Tellerrand, hinterfragt, wägt ab + entscheidet sich dafür – auch wenn es vielleicht aussichtslos ist – für das einzustehen und zu kämpfen was er sich vom Leben wünscht. Das war sehr, sehr schön + lebendig beschrieben. Ich finde das dieser erste Teil – trotz ein paar kleiner Schwächen – eine sehr interessante Grundlage für die weiteren Bände ist und bin gespannt darauf wie es in Band II weiter geht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung an jeden, der Fantasy mag, neue Welten entdecken möchte und auch tiefgründigere Themen in einem Buch sucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.06.2020

„Untypische, kreative und fantasievolle Drachengeschichten, die mich super unterhalten haben.“

Drachenlachen - Flammen und Fauchen
0

Die einzige Anthologie, die ich jemals gelesen habe waren Grimm's Märchen, umso neugieriger war ich auf „Drachenlachen - Flammen und Fauchen“. Das Cover hat mir so gut gefallen und der Klappentext verspricht ...

Die einzige Anthologie, die ich jemals gelesen habe waren Grimm's Märchen, umso neugieriger war ich auf „Drachenlachen - Flammen und Fauchen“. Das Cover hat mir so gut gefallen und der Klappentext verspricht untypische Drachengeschichten und so war es auch. Ich wurde von kreativen, fantasievollen Geschichten sehr gut unterhalten und konnte neue AutoreInnen für mich entdecken, von denen ich gerne noch mehr lesen möchte.

Zu den Geschichten:
Vor jeder Erzählung wird kurz der/die jeweilige AutorIn vorgestellt bevor es dann losgeht. Auf diesen 303 Seiten, die in 12 Geschichten – für Erwachsene – eingeteilt sind, finden sich ganz unterschiedliche, kreative und fantasievolle Drachengeschichten, manche zum schmunzeln, andere regen zum nachdenken an und wieder andere haben mich regelrecht in ihre Welt gezogen.
Von Zwergen über Vampire bis hin zu Elben ist so ziemlich jedes Fantasiewesen vertreten. Die Geschichtensammlung vereint Urban Fantasie, mit High Fantasie, Märchenelementen und ganz neu erdachten Welten.

Schreibstil und Lesefluß
Der überwiegende Teil der Erzählungen ist in einem lebendigen, anschaulichen, flüssig zu lesenden Schreibstil geschrieben, so dass es mir sehr leicht viel mir das Geschehen sehr gut vorstellen zu können.

Alle Geschichten waren gut durchdacht und umgesetzt, die einen komplexer, die anderen weniger, aber grundsätzlich mit einem roten Faden durchzogen und – bis auf eine, die ich nicht verstanden habe – nicht verwirrend.

Bei den längeren Geschichten fiel es mir leichter mich „hineinfallen“ zu lassen, aber auch die Kürzeren waren so aufgebaut, dass ich sofort verstand worum es geht.

Meine Meinung:
„Drachenlachen – Flammen und Fauchen“ hat mir gut gefallen und von einigen AutorInnen möchte ich gerne noch mehr lesen.
Es war interessant mehrere Geschichten von verschiedenen AutorInnen zu lesen, denn die Ansatzpunkte und die Art von Fantasie waren sehr unterschiedlich. Die vielen verschiedenen Settings, Ideen, Charaktere und die Umsetzung machen dieses Buch sehr abwechslungsreich. Nicht jeder der Erzählungen konnte mich zu 100% überzeugen, aber sehr gut unterhalten. Es findet sich sehr viel Kreativität und Fantasie auf diesen 303 Seiten, die zudem mit schönen Illustrationen untermalt sind.
Besonders gut hat mir die vielen unterschiedlichen Fantasiewesen gefallen und das von Urban Fantasie, über High Fantasie, Märchenelemente und ganz neu erdachte Welten alles vertreten war.

Bei manchen Geschichten viel mir der Einstieg sehr leicht und ich war gleich im Geschehen drin, bei anderen hat es leider nicht auf Anhieb geklappt und ich brauchte kurz, um einen Überblick zu bekommen. Generell habe ich mir mit den längeren Erzählungen leichter getan, als mit den Kürzeren.
Schön fand ich auch das die AutorInnen vorgestellt wurden, ganz kurz, damit ich einen Eindruck bekommen konnte wer denn gerade erzählt.

Am besten haben mir diese Geschichten gefallen:
Auch Drachen müssen schlafen – Markus Heitkamp
Seerosenteich statt Königreich – Miriam Rieger
Menschliche Architekten – Topaz Hauyn
Drei für die Drachen – Barbara Schinko
Die Eroberung – Angelika Diem

Diese sechs Geschichten haben gemeinsam, dass mir die Idee + die Umsetzung extrem gut gefallen hat.
Der Einstieg fiel mir sehr leicht und der Schreibstil hat mich begeistert. Zudem konnte ich sofort eine Verbindung zu den Protagonisten aufbauen und sie haben mich interessierter.
In ihrer ganzen Art waren sie lebendig und anschaulich erzählt, haben mich geradezu dazu eingeladen abzuschalten und abzutauchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere