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Veröffentlicht am 06.07.2022

Potential

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Die Machart und der Schreibstil des Buches und des Themas ist gut gelungen. Mit gekonnten Sprüngen zwischen verschiedenen Zeitebenen wird Spannung erzeugt und eine interessante Geschichte erzählt, ohne ...

Die Machart und der Schreibstil des Buches und des Themas ist gut gelungen. Mit gekonnten Sprüngen zwischen verschiedenen Zeitebenen wird Spannung erzeugt und eine interessante Geschichte erzählt, ohne dass Verwirrung aufkommt. Auch die angeschnittenen Unterthemen sind überaus wichtig in unserer Zeit und viele werden sich/eigene Verhaltensmuster und -denkweisen wahrscheinlich wiedererkennen und dadurch ausgelöst selbst eventuell mehr reflektieren.
Jedoch wurden diese Themen nur kurz angeschnitten und kaum genauer drauf eingegangen. Darunter zählen beispielsweise wie die Protagonistin kurz merkt, dass ihr alltäglicher Inhalt nicht mehr genügt und sie dies aufgrund ihrer täglichen Begegnungen als "langweilig" empfindet. Nach dieser wichtigen Erwähnung wird jedoch nicht weiter drauf eingegangen, als hätte sie es wieder vergessen.
Wie sich einige Charaktere aufgrund von verschiedenen Weltanschauungen/Verschwörungstheorien voneinander entfremden wird zwar genauer thematisiert, doch geschiet dies nicht im Kontext des Algorthmuses und von der bubble, die einen immer weiter entfremdet. Der Ursache wird nicht auf den Grund gegangen und auch die Entwicklung ist nur wenig sichtbar, auf einmal ist das in dem Buch einfach der Fall.

Alles in allem hat das Werk definitiv Potential, eine tiefergreifende Aufarbeitung hätte ihm aber sehr gut getan.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Mal hineinschnuppern

Sieben Quadratmeter Glück
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Wenn man zunächst das Cover betrachtet, wird Ruhe und "Ich bin endlich angekommen. Dort, wo ich sein will." ausgestrahlt. Und dieses Gefühl breitet sich mit der Zeit immer mehr in der beschriebenen Person ...

Wenn man zunächst das Cover betrachtet, wird Ruhe und "Ich bin endlich angekommen. Dort, wo ich sein will." ausgestrahlt. Und dieses Gefühl breitet sich mit der Zeit immer mehr in der beschriebenen Person aus.

Es war angenehm zu lesen, welche Sachen funktioniert haben, und wo es zunächst Schwierigkeiten gab, und wie sie gelöst wurden, und welche Ähnlichkeiten zu eigenen Camping-Erfahrungen zu finden waren.


Sehr positiv habe ich die Erwähnungen von beängstigenden Sichtweisen und Sorgen aufgenommen, und nicht alles schön geredet wurde. Wunderbar waren auch die Sichtweisen während der Jahreszeiten.
Andererseits haben sich mir nicht genau erschlossen, was Frau Hahnfeldt zu der Verlängerung bewegt hat.

Insgesamt war es eine interessante Lektüre, die einen anschaulichen Einblick gegeben hat, Beweggründe aber genauer erläutern hätte können.

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Gutes Thema, aber zu oberflächlich

Fürchtet uns, wir sind die Zukunft
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Kurz gesagt: Obwohl die Idee gut und die Charaktere einfallsreich waren, wurde das Thema zu oberflächlich behandelt.

Die Charaktere verfolgten ein gemeinsames Ziel und hatten dementsprechend ähnliche ...

Kurz gesagt: Obwohl die Idee gut und die Charaktere einfallsreich waren, wurde das Thema zu oberflächlich behandelt.

Die Charaktere verfolgten ein gemeinsames Ziel und hatten dementsprechend ähnliche Einstellungen, und dennoch ist es der Autorin gelungen sie sehr facettenreich und unterschiedlich darzustellen, die einander nicht hätten ersetzten können. Auch der Ort passt sehr gut zu der Thematik und den Charakteren. Die Entwicklung des Hauptcharakters habe ich nur zu gerne verfolgt. Dennoch empfand ich sie zu rapide. Nicht nur aufgrund des schnellen Erzählstils, der ja doch zu der Thematik des Buches passt, auch inhaltlich vollziehen sich solch starke Veränderungen innerhalb einzelner Tage nur selten. Die Charaktere haben sehr viel gutes Potenzial, doch sie blieben dauerhaft im Hintergrund, sie formten sich nicht, sondern bleiben oberflächlich. Gefühlt gab es nur zwei Figuren: Theo und Aida, die um ehrlich zu sein nicht besonders sympathisch war.

Auch lässt sich die Geschichte sehr flüssig lesen, auch weil es äußerlich nicht eintönig gestaltet ist, sondern teilweise der Aussage und dem Tempo der Geschichte angepasst.
Die Themen jedoch wurden immer nur angekratzt. Es gab mehrere Sichtweisen auf unterschiedliche Konzepte, die ich gerne weiter mitverfolgt hätte, doch leider wurden alle nur kurz erwähnt, ein Einstieg wurde gefunden, und dann wurde es wieder fallen gelassen.

Die Geschichte hätte großes Potenzial gehabt.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Starker Beginn, lässt leider nach

Jahresringe
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Leonores Geschichte bindet die Leser emotional an die Familie - und beschert dem Buch damit einen starken Einstieg. Ihre Flucht, ihr Versuch in einem neuen Ort Fuß zu fassen und vor allem ihre Gefühle ...

Leonores Geschichte bindet die Leser emotional an die Familie - und beschert dem Buch damit einen starken Einstieg. Ihre Flucht, ihr Versuch in einem neuen Ort Fuß zu fassen und vor allem ihre Gefühle und die damit verbundene Atmosphäre könne gut vermittelt werden. Der Leser liest nicht nur eine Geschichte, sondern hat hat Gefühl Leonore würde diese persönlich erzählen. Zwar empfinde ich ihre "übernatürlichen" Situationen, und somit auch die Schwangerschaft, recht unpassend, doch alles andere konnte ich nachvollziehen und habe ich gespannt verfolgt.

Doch nach ihrem Teil verliert das Buch ein wenig Spannung. Die Beziehung zwischen Paul und John konnte ich gut nachempfinden; sie ließ mich emotional an der Geschichte teilhaben. Dennoch fehlte es Paul ein wenig an individuellem Charakter - ich konnte ihn nicht recht greifen.

Und das war auch das Problem des letzten Teils. Die Charaktere wirkten surreal, nicht fassbar, als wären sie unwichtig. Das war sehr schade, weil mich vorallem diese Thematik das Buch hat aussuchen lassen. Möglicherweise hängt dies mit der Vielzahl an Themen zusammen. Der Wandel von kleinen Familienbetrieben und familiären Bindungen in Dörfern zu unpersönlichem Zusammenleben wurde zwar gut beschrieben, dennoch verlor ich aufgrund der Vielzahl an Themen die Kapazität mich eben diesen konzentriert zu widmen.

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Veröffentlicht am 13.04.2019

Süße Liebesgeschichte mit vielen Sorgen

#ichwillihnberühren
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Eine süße Liebesgeschichte mit vielen Sorgen. Diese Bezeichnung trifft die Geschichte, um die es sich hier zwischen zwei Homosexuellen handelt, wohl am besten. Beide wissen nichts von den Gefühlen des ...

Eine süße Liebesgeschichte mit vielen Sorgen. Diese Bezeichnung trifft die Geschichte, um die es sich hier zwischen zwei Homosexuellen handelt, wohl am besten. Beide wissen nichts von den Gefühlen des anderem und auch nicht, ob er ebenfalls auf Männer steht. Dadurch handeln beide sehr vorsichtig und interpretieren oft zu viel oder das Falsche in Situationen. Einerseits spiegelt das die Gedankengänge von vielen wieder, man kann sich oft damit identifizieren. Andererseits wurde es auf Dauer anstrengend zu lesen und ich ertappte mich dabei wie ich einige Passagen von OJ übersprungen habe, da er sehr oft abschweifte.

Obwohl nach den ersten Seiten offensichtlich war wie das Buch endet und es zudem kaum Überraschungen gab, habe ich ihren Annäherungsversuchen mitgefiebert (vielleicht weil ich mich selbst mal in einer ähnlichen Situation befand). Jedes Mal, wenn die beiden sich ein Stück nähergekommen sind, jubelte ich ihnen innerlich zu. Dazu kommt der gute Einblick in die Sorgen von Homosexuellen. Einige Aspekte waren mir davor nicht so ganz bewusst.

Ein weiterer Punkt, der mir gefiel, waren die Jodelkommentare, die man als Student nur allzu gut kennt, und OJ und ER. In dem ganzen Buch wurde nicht ein Name genannt. So wird die Anonymität von Jodel wunderbar unterstrichen.

Leider hat mich der Schreibstil, der mehr der alltäglichen Sprache ähnelt, nicht ganz überzeugt und den Charakteren, obwohl sie mir sympathisch waren, fehlte es an Tiefe. Sie und die Geschichte blieben sehr oberflächlich, aber das korreliert natürlich mit dem anonymen Aspekt.

Das Buch ist somit eine leichte Liebesgeschichte, die man gut einmal lesen kann, und ihrer Beziehung entgegenfiebert. Doch die Geschichte findet keinen besonderen Platz im Kopf, wo sie dann noch mehrere Tage in den Gedanken kreisen könnte.