Zäh, wie Kaugummi
Weihnachten im kleinen InselhotelNachdem Flora und ihr Partner ein Baby bekommen haben, ist Joel total im Vaterglück. Nur Flora kann sich noch nicht so richtig in ihre Mutterrolle einfügen und steckt deshalb ihre gesamte Energie in die ...
Nachdem Flora und ihr Partner ein Baby bekommen haben, ist Joel total im Vaterglück. Nur Flora kann sich noch nicht so richtig in ihre Mutterrolle einfügen und steckt deshalb ihre gesamte Energie in die Eröffnung eines kleinen Inselhotels. Es gibt noch viel zu tun: ein Sterne-Koch muss gefunden und das Personal aufgestockt werden. Doch anstatt unkomplizierten und gut ausgebildeten Fachkräften, bekommt das Hotel einen schlecht gelaunten französischen Koch, einen verwöhnten faulen Erben als Küchenhilfe und einen dicken Hund als Maskottchen. Ob das Hotel fristgerecht öffnen kann?
Ich sag’s lieber gleich: ich fand das Buch furchtbar. Die gesamte Geschichte war so einschläfernd banal. Ich hatte mich auf einen weihnachtlichen Wohlfühlroman gefreut, stattdessen habe ich Chaos und Langeweile bekommen.
Vielleicht wäre es hilfreich gewesen, die Vorgängerbücher zu kennen. Ich bin mir nicht sicher… So hatte ich jedenfalls keine Connection zu den Figuren. Ich mochte sie nicht mal sonderlich. Und was sie antreibt, was sie bewegt... ich hab‘s nicht verstanden.
Was ich nicht mag ist, wenn in Büchern in Dialekten oder in einem Akzent geschrieben wird. Ich stolper dann über sämtliche Worte, es ist nur sehr selten authentisch, es hat keinen Mehrwert für die Geschichte und witzig ist es eigentlich nie. Nur nervig. Ja. Ich kann das nicht leiden. Der französische Akzent des Kochs war dementsprechend ein großer Störfaktor für mich.
Mit dem Schreibstil bin ich ohnehin nicht so gut zurecht gekommen. Er war leicht und schnell zu lesen, aber auch recht flapsig und an manchen Stellen etwas infantil. Einige Rechtschreibfehler hab ich auch gefunden…
Und dann der ständiger Perspektivenwechsel, ohne Vorwarnung, völlig random, dass man den Überblick verloren hat und dann kamen ständig neue (teilweise völlig irrelevante) Personen hinzu, aus deren Perspektive dann auch noch erzählt wurde. Es war ein vollkommenes Chaos.
Und jeder Erzählstrang (es waren viel zu viele) war so vorhersehbar. Aber nicht auf eine gute Weise, dass man sich darüber freuen könnte. Auf eine langweilige Weise. Die Banalität der Geschichte ist mein größter Kritikpunkt, denke ich. Aus diesem Grund wirkt die nebenbei eingeflochtene Flucht- und Krieg-Thematik so deplatziert. Diese wurde nebenher völlig empathielos und schlecht recherchiert erzählt. Ich konnte nicht anders, als den Kopf darüber zu schütteln…
Ich hätte mich so gerne mit einer Tasse Punsch und ein paar Plätzchen auf dem Sofa eingekuschelt und diesen Roman genossen. Leider kam für mich kaum weihnachtliche Stimmung auf, weil die Figuren selbst irgendwie gar keine Lust auf Weihnachten hatten. Der Plot war wenig gelungen, die Figuren teilweise unerträglich und nicht authentisch und der Schreibstil mittelmäßig.
Vielleicht lag es an den fehlenden Vorkenntnissen, vielleicht komme ich einfach nicht mit der Autorin klar, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, von diesem Buch war ich auf ganzer Linie enttäuscht.