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Veröffentlicht am 05.09.2020

In Sicherheit und doch nicht frei

Träume aus Samt
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… so fühlt sich Ruth, als sie mit ihrer Familie 1940 nach einer langen Odyssee endlich in New York an Land gehen kann. Doch der Start gestaltet sich schwierig. Ihr Vater fällt auf zwei Betrüger rein, wodurch ...

… so fühlt sich Ruth, als sie mit ihrer Familie 1940 nach einer langen Odyssee endlich in New York an Land gehen kann. Doch der Start gestaltet sich schwierig. Ihr Vater fällt auf zwei Betrüger rein, wodurch sich ihre Weiterreise nach Chicago verzögert. Dort hat die Familie Gompetz, die schon vor Jahren ausgewandert ist, bereits eine Wohnung für sie angemietet.

„Man muss sich auf das Leben hier einlassen … Man muss mitgehen, mitmachen.“ (S. 55) Der Kulturschock ist groß, in Amerika ist alles höher, schneller, modernen und die Frauen sehen aus wie Filmstars – geschminkt und in schicken Kleidern. Natürlich weckt dies bei Ruth und ihrer jüngeren Schwester Ilse Begehrlichkeiten, aber auch bei ihrer Mutter. Doch die Nazis haben ihnen fast ihr ganzes Geld abgenommen und der Rest ist für die Flucht draufgegangen. Die Familie muss sich dran gewöhnen, dass sie zwar nicht arm, aber eben auch nicht mehr wohlhabend ist. Wenigstens haben sie schon vor Jahren Möbel, Geschirr und Wäsche vorausgeschickt bzw. hat Ruth damals 11 Koffer mit nach England genommen.
Damit wenigstens Ilse weiter die Schule besuchen kann, muss Ruth arbeiten gehen und so zum Familieneinkommen beitragen. Eigentlich hatte sie gehofft, dass sie studieren und Ärztin werden kann – schließlich lebt sie jetzt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Und gerade, als sie sich endlich eingewöhnt haben und Ruth dabei ist, sich in einen jüdischen Soldaten zu verlieben, passiert Pearl Harbour und Amerika tritt in den Krieg ein. Und Ruth muss entscheiden, ob sie für die Liebe die Angst vor einem erneuten Verlust in Kauf nimmt oder ob sie ihr Herz in Sicherheit bringt …

„Träume aus Samt“ ist ein würdiger Abschluss um die auf den realen Erlebnissen basierenden Romanreihe um Ruth Meyer und ihre Familie. Sehr ergreifend und trotzdem kurzweilig und ohne moralischen Zeigefinger erzählt Ulrike Renk, wie schwierig das Leben der Emigranten war und gegen welche Vorurteile sie ankämpfen mussten. Dabei gelingt ihr wieder ein nahtloser Übergang, es kommt es mir so vor, als hätte ich die vorherigen Bände gerade erst aus der Hand gelegt.

Ich habe wieder mir Ruth und ihrer Familie mitgefühlt. Obwohl sie jetzt vor den Nazis in Sicherheit sind, fühlen sie sich immer noch nicht frei und die Angst ist ihr ständiger Begleiter. Sie vermissen ihr altes Leben und sorgen sich um die in Deutschland zurückgebliebene Familie und Freunde, vor allem, als sie die ersten Gerüchte von den Lagern erreichen. Zudem haben sie keine Staatsbürgerschaft mehr – die deutsche wurde ihnen aberkannt und um die amerikanische können sie sich erst in ein paar Jahren bewerben. Sie führen ein Zwischenleben in einer Zwischenwelt. Es gibt eine große jüdische Gemeinde, die sie auffängt und in der man sich hilft, aber damit grenzen sie sich auch ab. Zudem müssen sie sowohl den Amerikanern als auch den bereits vor den Nürnberger Gesetzten ausgewanderten Juden immer wieder erklären, wie das Leben in den letzten Jahren in Deutschland wirklich war, welchen Repressalien sie ausgesetzt waren. Ich konnte verstehen, dass Ruth lange gezögert hat, anderen überhaupt zu offenbaren, dass sie Jüdin ist. Mir hat gefallen, wie sie zu ihrem Glauben zurückgefunden hat und nach neuen Wurzeln sucht, weil sie nie mehr Deutsche sein will.
Mir hat auch die Entwicklung von Ruths Mutter sehr gut gefallen. Während sie sich in Deutschland in Depressionen flüchtete, wird sie in Amerika endlich eigenständig, legt ihre Standesdünkel ab und emanzipiert sich.

5 Sterne und meine Leseempfehlung für dieses wichtige Buch #gegendasvergessen

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Liebe auf Distanz

Eisblumenwinter
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„Ein Leben ohne Meer könnte ich mir nur schwer vorstellen.“ (S. 151)
Pia ist mit ihrer kleinen Karamellwerkstatt auf Rügen glücklich. Die Geschäfte laufen gut, sie kann regelmäßig ihre Oma Anni an der ...

„Ein Leben ohne Meer könnte ich mir nur schwer vorstellen.“ (S. 151)
Pia ist mit ihrer kleinen Karamellwerkstatt auf Rügen glücklich. Die Geschäfte laufen gut, sie kann regelmäßig ihre Oma Anni an der Steilküste besuchen und auch ihre Schwestern leben in der Nähe. (Katharina ist Ärztin im Inselkrankenhaus und Jana studiert Psychologie in Greifswald.) Aber Pia vermisst ihren Freund Paul, der als Koch auf Juist arbeitet. Die Fernbeziehung ist anstrengend, keiner von ihnen will seine Insel verlassen, auch wenn Pia ihr Geschäft natürlich dorthin verlegen könnte und neben Paul noch Merles Café lockt.

Anne Barns erzählt in „Eisblumenwinter“ die Geschichte der Schwestern Pia, Katharina und Jana weiter, die nach dem frühen Unfalltod der Eltern bei ihrer Oma Anni aufgewachsen sind und dadurch eine ganz besondere Verbindung zueinander haben. Die vier Frauen sind alle sehr selbstbewusst und machen es sich und ihren Partnern nicht einfach. Nicht nur Pia und Paul haben Schwierigkeiten, auch Jana kann (oder will) sich nicht auf einen Mann festlegen und Katharina ist mit ihrem Miro zwar glücklich, hat aber Bedenken, weil der später zu seinen Eltern nach Polen zurückkehren will.

Es ist kurz vor Weihnachten, die Zeit, in der man sich auf Familie und Freunde besinnt, sich an die Vergangenheit erinnert und Hoffnungen, Wünsche und Träume für die Zukunft hegt. Ausgerechnet da wartet Annis Schwester Erika mit einer Überraschung auf. Sie hat ihre vor Jahren verschwundene Tante Hedwig ausfindig gemacht. Die ist inzwischen schon 95 und lebt an der Nordsee. Die Familie wurde in den 60er Jahren durch die Mauer und den kalten Krieg auseinandergerissen. Hedwig war eines Tages einfach verschwunden, sie hatten nie wieder von ihr gehört. Kann Hedwig Licht in das dunkle Kapitel der Familiengeschichte bringen? Anni möchte sie besuchen und bittet Pia, sie zu begleiten. Der kommt sie Auszeit gerade recht, sie muss sich über ihre Zukunft mit Paul klar werden. „Du solltest endlich mal anfangen, im Hier und Jetzt zu leben, und nicht im Wenn und Aber.“ (S. 65)

Mit viel Liebe zum Detail und sehr leidenschaftlich beschreibt Anne Barns, wie Pia mit Omas altem Haus und der Insel verwachsen ist. Man bekommt sofort Lust, die (Vor-)Weihnachtszeit auf Rügen mit Pias Familie zu verbringen. „Es ist so wichtig, dass wir unsere Zeit mit Dingen verbringen, die uns am Herzen liegen.“ (S. 285)
Auch die Familiengeschichte mit ihren zum Teil tragischen Geheimnissen hat mir sehr gut gefallen. Sie ist nie rührselig oder schnulzig geworden, sondern hat genau das richtige Quäntchen Gefühl vermittelt.

Zudem verführen die Rezepte im Anhang des Buches wieder zum Nachbacken bzw. Nachkochen.

Enden möchte ich mit meinem Lieblingszitat aus dem Buch: „Manchmal ist das Leben hart, manchmal ist es aber auch zum Schreien komisch, und manchmal ist es einfach nur schön.“ (S. 101)

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Keine Ermittlung ohne Gabi!

Zwei Schwestern für ein Halleluja
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„Man kann nicht jeden Mord aufklären, über den man zufällig stolpert.“ (S. 189) beschwert sich Konny bei Kriemhild, als sie im Kloster die dritte Leiche finden. Dabei hatte alles so romantisch angefangen. ...

„Man kann nicht jeden Mord aufklären, über den man zufällig stolpert.“ (S. 189) beschwert sich Konny bei Kriemhild, als sie im Kloster die dritte Leiche finden. Dabei hatte alles so romantisch angefangen. Konny hatte sich in ihren Pensionsgast Robert verliebt, seines Zeichens Pfarrer in einem Kloster. Aber das ist für Konny ja kein Hinderungsgrund. Während sie bereits ihr Leben als seine „Haushälterin“ plant (herrlich dornenvögelig, Händchenhalten würde ihr zur Not ja reichen), stirbt er an einem Herzinfarkt. Natürlich lässt es sich Konny nicht nehmen, zu seiner Beerdigung zu fahren, begleitet von Kriemhild und Herrn Hirsch. Und genau in dem Moment, als sie eine Schaufel Erde ins Grab wirft, trifft eine SMS ein: „Ich wurde ermordet – führen Sie meinen Mörder seiner gerechten Strafe zu!“ (S. 50) Da hilft nur eine Flasche Klosterschnaps „Nerventrost“ zur Beruhigung! Anschließend ist sie so betrunken, dass sich die K&K Schwestern zum Leidwesen der Nonnen im Gästehaus des Klosters einquartieren und „unauffällig“ ermitteln. Dabei wirbeln sie eine Menge Staub auf und bringen das geruhsame Klosterleben gehörig durcheinander. Vor allem, als auch noch Gabi und Amenhotep im Kloster auftauchen …

„Zwei Schwestern für ein Halleluja“ ist bereits der vierte Teil der K&K Schwestern und obwohl man ihn auch ohne die Vorgängerbände versteht, würde ich allen Neulingen empfehlen, mit dem ersten Band zu beginnen. Euch entgeht sonst etwas!

Die beiden Schwestern ergänzen sie sich auch bei diesen Ermittlungen wieder perfekt, wenn sie sich nicht gerade streiten, bis die Fetzen fliegen. Da sich Konny zeitweise mit dem Klosterschnaps abschießt, muss Kriemhild ihren Part als taffe Ermittlerin übernehmen. Und sie macht ihre Sache nicht mal schlecht, wenn ihre schroffe Art ihr Gegenüber auch mehr als einmal brüskiert.

Tatjana Kruses Bücher sind ein Garant für ein extrem lustiges, trotzdem sehr spannendes und leider auch immer viel zu kurzes Lesevergnügen. Ich liebe ihre skurrilen Protagonisten und sie trifft meinen Humor punktgenau – es sind Krimis mit Lachtränengarantie.
Durch falsche Fährten und diverse Hinweise wird man zum Miträtseln animiert. Denn als wäre die SMS des Toten nicht schon mysteriös genug, taucht immer wieder eine geheimnisvolle Bibel auf, die K&Ks fühlen sich auch nachts und im Klosterkeller beobachtet und dann ist da noch dieses merkwürdige Pärchen – aber halt, ich will hier ja nicht zu viel verraten…

Ein Schenkelklopfer jagt den nächsten, Herr Hirsch und die Schwestern werden (im Kloster!) zum Strippoker eingeladen, Gabi und Amenhotep sorgen mehrfach für Aufregung und Kommissarin Klum glaubt, dass ihr eine Nonne Herrn Hirsch abspenstig machen will!
Alles gipfelt in einem filmreifen Showdown und natürlich der Auflösung, die ich so gar nicht auf dem Schirm hatte.

Und trotzdem bleiben Fragen offen. Wird Gabi auch beim nächsten Mal dabei sein? Lernt Chuck Norris wieder fluchen? Überwindet Herr Hirsch seine Aphasie und findet Konny eine neue Liebe?! Fragen über Fragen, die hoffentlich im nächsten Band beantwortet werden .

5 Sterne und meine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Mord im Kloster

Die Schatten von Freshley Wood
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London 1851: Laetitia Rodd hat sich einen Namen als verschwiegene und erfolgreiche Privatdetektivin gemacht. Ihr neuester Fall wird ihr von ihrem Bruder Frederick, einem berühmten Anwalt, vermittelt. Der ...

London 1851: Laetitia Rodd hat sich einen Namen als verschwiegene und erfolgreiche Privatdetektivin gemacht. Ihr neuester Fall wird ihr von ihrem Bruder Frederick, einem berühmten Anwalt, vermittelt. Der todkranke Jacob Welland will sich vor seinem Ableben unbedingt mit seinem Bruder Joshua aussöhnen. Dieser ist ein ehemaliger Oxford-Student, lebt inzwischen aber als Aussteiger in den Wäldern von Freshley Wood und möchte von niemandem gefunden werden.

Als verwitwete Pfarrersgattin hat Laetitia überall Bekannte und verbindet die Suche nach Joshua mit dem Besuch bei ihrer Freundin Rachel und deren Mann Arthur. Die Beziehung der beiden scheint glücklich, auch wenn sie kinderlos geblieben sind. Darum ist Laetitia auch so erschrocken, als Arthur kurz darauf ermordet wird und Rachel und Arthurs Hilfsprediger wegen Mordverdachts verhaftet werden. Zusammen mit Inspektor Thomas Blackbeard von Scottland Yard geht sie der Sache auf dem Grund und deckt nicht nur das Geheimnis des Mordes an Arthur auf …

Laetitia ist intelligent, hilfsbereit, einfühlend und eine gute Zuhörerin – und sie weiß ganz genau, wie sie ihr Gegenüber zum Reden bringt. Ihre Verbindungen reichen weit und sie kennt immer wieder jemanden, den sie fragen oder um Hilfe bitten kann. Auch Inspektor Thomas Blackbeard weiß das inzwischen zu schätzen. Die beiden sind ein eingespieltes Team, aber meine Hoffnung, dass aus ihnen auch ein Paar wird scheint sich nicht zu erfüllen.

Wie schon „Das Geheimnis von Wishtide Manor“ versprühen auch „Die Schatten von Freshley Wood“ mit der etwas gestelzten Sprache, den Teegesellschaften und gegenseitigen Besuchsritualen herrlich altmodischen britischen Charme. Geschickt werden dem Leser immer wieder neue Spuren und Hinweise serviert, so dass ich bis zum Ende keine Idee hatte, wer warum dahintersteckt.

Kate Saunders schreibt sehr atmosphärisch und lässt die verschiedenen Gesellschaftsschichten und deren Lebensumstände geschickt in die Handlung einfließen. Das macht den Krimi angenehm kurzweilig, abwechslungs- und lehrreich. Auch die Hintergründe der Oxfordbewegung, der Arthur angehörte, und die verschiedenen Familiengeheimnisse fand ich sehr spannend.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen …

Schicksalhafte Zeiten
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„Mir fehlt Edith. … Ich habe oftmals das Gefühl, wird sind nicht vollständig ohne sie.“ (S. 290)
Nur ein Wunder kann Luise, Margot und Christa noch helfen, wenn sie Edith je wiedersehen wollen. Zum Glück ...

„Mir fehlt Edith. … Ich habe oftmals das Gefühl, wird sind nicht vollständig ohne sie.“ (S. 290)
Nur ein Wunder kann Luise, Margot und Christa noch helfen, wenn sie Edith je wiedersehen wollen. Zum Glück ist die Jüdin schon vor dem Krieg mit ihrem Mann in die Schweiz emigriert. Sie halten den Kontakt über Briefe, und in jedem schwingt die Hoffnung mit, dass der Krieg bald vorbei ist und die Nazis mit ihren menschenverachtenden Taten dann nicht mehr an der Macht sein werden – und Edith endlich nach Berlin zurückkehren kann.

Den 3. Teil ihrer Hebammensaga hat Linda Winterberg in einem besonders dunklen Kapitel deutscher Geschichte angesiedelt, dem 2. Weltkrieg. Sehr fesselnd und aufwühlend erzählt sie, wie die drei Freundinnen versuchen, sich auch in dieser Zeit ihre Menschlichkeit bewahren. „Irgendwann hat dieser Spuk ein Ende. Man muss nur irgendwie durchkommen und dabei sein Gewissen bewahren. Wir sind Hebammen, wir holen das Leben auf die Welt, wert oder unwert gibt es bei uns nicht.“ (S. 16) Die Hebammen müssen täglich miterleben, wie mit dem angeblich „unwertem“ Leben umgegangen wird. Da werden Frauen im 5. Monat zur Abtreibung gezwungen und gleichzeitig sterilisiert, weil sie nicht der Norm entsprechen. Den Ostarbeiterinnen nimmt man ihre Kinder meist direkt nach der Geburt weg und auch die zum Tode verurteilten Schwangeren in den Gefängnissen überleben die Geburt ihrer Babys nur für 6 Monate, so lange sie sie stillen.

10 Jahre sind seit dem letzten Buch vergangen. Luise ist keine Oberhebamme mehr, weil sie sich geweigert hat, in die NSDAP einzutreten. Margot konnte die Zwangssterilisationen nicht mehr ertragen und arbeitet erst als niedergelassene Hebamme, behandelt die Zwangsarbeiterinnen in den Lagern, und arbeitet später sogar als Gefängnishebamme. Als sie dort eine Bekannte entdeckt, riskiert sie ihr eigenes Leben, um diese zu retten.
Doch egal wo und unter welchen Bedingungen die Freundinnen den Schwangeren helfen (im Krankenhaus, Luftschutzkeller, Bunker, Lager oder einer Ruine), sie unterliegen immer strengster Kontrolle und müssen alles genau notieren, damit die nationalsozialistische Gesundheitspolitik eingehalten wird. Bei Nichtbeachtung droht Gefängnis und Zwangsarbeit. Die Angst vor einer Entdeckung und Anzeige schwingt immer mit – und die Angst vor den Bomben, die immer öfter fallen.
Ich habe Luise, Margot und Christa für ihrer Stärke und Courage bewundert. Sie haben stets Mitgefühl gezeigt und ihren Patientinnen so gut wie möglich geholfen, egal welcher Gesinnung oder Abstammung diese waren.

Seit dem ersten Band bin ich ein großer Fan der Hebammensaga und beeindruckt, wie anschaulich die Autorin das komplexe Thema Geburtshilfe und die besonderen Erschwernisse während des Krieges umgesetzt hat.
Das Buch zeigt aber nicht nur die Schrecken der Nazizeit und des Krieges, sondern auch die wunderbare Freundschaft und den Zusammenhalt der Freundinnen. Es ist auch eine Geschichte voller Hoffnung. Luise und Christa sind beide in „unpassende“ Männer verliebt – haben sie trotzdem eine Chance auf ihr Glück?

5 Sterne und meine Leseempfehlung (für die ganze Reihe)!

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