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Veröffentlicht am 08.12.2020

Eine herzerwärmende Geschichte über die Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Mammut

Das Eismonster
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Ins Museum soll ein echtes Mammut gebracht werden! Das will sich die zehnjährige Elsie, die im schrecklichen Waisenhaus Wurmig aufgewachsen ist, auf keinen Fall entgehen lassen. Gemeinsam mit dem Professor ...

Ins Museum soll ein echtes Mammut gebracht werden! Das will sich die zehnjährige Elsie, die im schrecklichen Waisenhaus Wurmig aufgewachsen ist, auf keinen Fall entgehen lassen. Gemeinsam mit dem Professor will sie das eingefrorene Mammut zum Leben erwecken. Aber als dieser das Eismonster plötzlich einsperren will, muss Elsie handeln...

Dieses Kinderbuch ist definitiv einzigartig.
Auf jeder einzelnen Seite wird mit verschiedenen Schriftgrößen und -arten gespielt, niedliche Illustrationen (ein großes Lob vor allem an die hübsche Charakterübersicht, diese ist uns besonders in Erinnerung geblieben!) lockern den Text wunderbar auf. So lässt sich das Buch binnen kürzester Zeit verschlingen. Beigetragen dazu hat sicherlich auch der tolle Schreibstil, der die Geschichte schön in Szene setzt und es dem Leser enorm leicht macht, sich alles hervorragend vorstellen zu können.

Aber nicht nur die formalen Dinge konnten und begeistern. Auch die Geschichte selbst, inklusive der sympathischen und taffen Protagonistin, hat uns viel Freude bereitet. Sie vereint historische, fantastische, spannende und humorvolle Elemente in sich und nimmt sich selbst oftmals nicht ganz ernst. So eignet sich "Das Eismonster" optimal für einen gemütlichen und entspannten Lesenachmittag vor dem Kamin. Aber auch zum Vorlesen sollte sich dieses Kinderbuch durch die relativ kurz gehaltenen Kapitel gut eignen. An der Stelle sei jedoch gesagt, dass das Buch einige recht brutale oder eklige Passagen enthält, weswegen wir das empfohlene Lesealter ein wenig höher ansetzen würden.

Was uns ebenfalls negativ aufgefallen ist, war das vermeintliche "Gratis-Mammut". Wir haben uns nach dem Teaser auf dem Cover auf ein kleines Lesezeichen oder Sonstiges gefreut, letztendlich handelte es sich bei dem Mammut aber nur um eine Illustration auf dem Schutzumschlag, den man dafür kaputtschneiden müsste.

Alles in einem aber mochten wir dieses Kinderbuch doch recht gerne. Vor allem den dynamischen Text haben wir genossen.
4,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 18.11.2020

Gelungene Fortsetzung - spannend und überaus mitreißend

Wenn die Nacht stirbt und dunkle Mächte sich erheben
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Noch immer haben Read und ihre Freunde mit den Erlebnissen in der alten Kirche zu kämpfen. Noch immer verfolgen sie die furchtbaren Erfahrungen bis in die tiefsten und dunkelsten Ecken.
Doch als Rabiana ...

Noch immer haben Read und ihre Freunde mit den Erlebnissen in der alten Kirche zu kämpfen. Noch immer verfolgen sie die furchtbaren Erfahrungen bis in die tiefsten und dunkelsten Ecken.
Doch als Rabiana - die böse Königin - plötzlich beschließt, in der Schule zu bleiben, Hunter sich immer seltsamer verhält und Tara Reads baldigen Tod voraussieht, stehen der kleinen Gruppe ein weiteres Mal schwere Zeiten bevor...

Vorab: Bei "Wenn die Nacht stirbt und dunkle Mächte sich erheben" handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe. Ich würde unbedingt empfehlen, für ein nahtloses Verständnis zuvor den Vorgänger zu lesen.
Des Weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass hier explizite Gewaltszenen auftauchen. Wer damit nicht klarkommt, dem würde ich von der Lektüre dieses Buches eher abraten.

Auch der zweite Band rund um Read, Hunter und ihre Freunde beginnt mit einem fesselnden Prolog. Durch viel Bewegung, detaillierte Beschreibungen und unerwartete Ereignisse kommt reichlich Spannung auf und ähnlich wie im ersten Teil wird der Leser vollkommen gefesselt.
Leider nimmt der Prolog bereits einige Kleinigkeiten vorweg, sodass der Leser im Laufe des Buches teilweise nicht mehr die Möglichkeit hat, selber mitzurätseln. Nichtsdestotrotz ist auch der Weg zu den schockierenden Erlebnissen im Vorspann durchaus interessant zu lesen.

Dazu trägt vor allem auch die gelungene Mischung aus Fantasy in Form von unterschiedlichen Magieelementen, ein wenig Romance und verschiedensten Intrigen bei. All dies erschien mir wirklich stimmig und toll umgesetzt!

Vor allem begeistern konnten mich hier jedoch die Charaktere. Vor allem die Nebencharaktere weisen unheimlich viel Tiefgang aus und werden genau passend ausgeschmückt. Habe ich bei Band eins noch bemängelt, dass sie stellenweise nicht greifbar waren, war ich hier begeistert von dem vollständigen und spannenden Bild, dass Lisa Lamp von ihnen für den Leser zeichnet. Sowohl Nicole als auch Hunter sind für mich persönlich besonders hervorgestochen, wobei auch der Rest der Clique glänzen konnte.

Was mir hingegen nicht ganz zugesagt hat und wofür ich leider einen halben Stern abziehen muss, waren einige seltsame Formulierungen im Text. Viele Figuren trugen zahlreiche eher irritierende Synonyme, auch der "nicht vorhandene Bart" brachte mich manchmal ein wenig aus dem Konzept.

Alles in einem ist dieser Band aber eine gelungene Fortsetzung, die ich sehr gerne verschlungen habe. Ich bin nach dem fiesen Cliffhanger gespannt auf die Fortsetzung!
4,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Keine Lektüre für Zwischendurch - es geschieht sehr viel auf zwischenmenschlicher Ebene

Fünf Minuten vor Mitternacht
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Chrona Elizabeth Josephine Hel Clark - kurz "Chrona" - lebt ein vermeintlich perfektes Leben. Das Leben der millionenschweren Schönheit ist von oben bis unten durchgetaktet, stets muss sie darauf achtgeben, ...

Chrona Elizabeth Josephine Hel Clark - kurz "Chrona" - lebt ein vermeintlich perfektes Leben. Das Leben der millionenschweren Schönheit ist von oben bis unten durchgetaktet, stets muss sie darauf achtgeben, sich passend vor Journalisten und Fotografen zu präsentieren.
Bis sie eines Nachts ins Böhmen des 17. Jahrhunderts reist und dort von dem Leid, den Krieg und Hunger mit sich gebracht haben, überrollt wird. Binnen eines Augenblicks steht ihr gesamtes bisheriges Leben auf dem Kopf...

Nachdem ich bereits "Märchen für Dich" von der Autorin kennenlernen durfte, war ich umso gespannter auf ihre weiteren Romane. Mir gefiel schon damals der ganz besondere, vielschichtige und ausholende Schreibstil unheimlich gut, auch die vielfältige Kombination aus verschiedensten Genres hat es mir angetan. "Fünf Minuten vor Mitternacht" hat mich in dieser Hinsicht definitiv nicht enttäuscht. Celina Weithaas hat als Autorin einen enorm hohen Wiedererkennungswert. In diesem Roman sind mir vor allem die vielen zwischenmenschlichen Beziehungen im Hintergrund und allumfassenden Beschreibungen aufgefallen. So mag es bei dem Umfang des Buches zunächst wirken, als würden alle erdenklichen Fragen vollständig geklärt werden können. Stattdessen schafft sie es, den Leser optimal in das Geschehen einzuführen, aber dennoch immer wieder Rätsel aufzugeben und so die Neugier zu schüren.

Dazu tragen hier auch die ungewöhnlichen Charaktere bei.
Die Protagonistin Chrona beispielsweise wurde bewusst als äußerst unsympathische Figur gestaltet - so macht es zumindest den Anschein. Als Leser ist sie einem immer wieder ein Ärgernis, aber doch konnte ich sie und ihre Handlungen durch die beachtliche Menge an Hintergrundinformationen irgendwo verstehen. Gerne hätte ich sie mir noch ein klein wenig mehr "over the top" gewünscht, mit dem schmalen Grat zwischen Akzeptanz oder gar Sympathie und Genervtheit des Lesers hätte meiner Meinung nach gerne noch mehr gespielt werden können.

Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und möchte gerne noch mehr über Chrona erfahren. Empfehlen würde ich dieses Buch Lesern, die Lust auf einen interessanten Genremix haben und denen wirklich ausführliche Schilderungen nichts ausmachen. Wer schnelle und zackige Handlungen mag, für den sind Chrona und co. vielleicht nicht das Passende.
4,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 02.10.2020

Schaffung einer fantastischen Atmosphäre!

Wild Flower - Die Gesetzlose
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Als Staubgeborene werden Aster und Clementine von der Gesellschaft geächtet. Als Good Luck Girls müssen sie Nacht für Nacht ihren Körper verkaufen und sind dem Willen ihrer Freier schutzlos ausgeliefert. ...

Als Staubgeborene werden Aster und Clementine von der Gesellschaft geächtet. Als Good Luck Girls müssen sie Nacht für Nacht ihren Körper verkaufen und sind dem Willen ihrer Freier schutzlos ausgeliefert. Als Clementine eines Abends versehentlich einem von ihnen das Leben nimmt, bleibt den Schwestern keine andere Wahl als aus Green Creek zu flüchten. Von Raubvögeln und Geistern gejagt ist ihre einzige Hoffnung fortan eine vage Legende...

Aufmerksam geworden auf dieses Buch bin ich vor allem durch das wunderschöne Cover. Es wirkt neuartig, fast ein wenig fremd und zeigt die typischen Kokarden der Good Luck Girls. Jene üben eine gewisse Magie auf die Mädchen aus und hindern diese daran, ein neues Leben beginnen zu können. Neben den Kokarden als schlichtes Fantasyelement tauchen immer wieder Geister in der Geschichte auf, abgesehen davon jedoch sind eher Frauenpower aka Feminismus sowie eine interessante Westernatmosphäre treibende Motive des Romans. Ich finde beides ganz wunderbar umgesetzt. Obwohl der Fokus auf starken Frauen mit einer Fülle an Diversity liegt, kommt auch der ein oder andere Mann nicht zu kurz - und nicht alles, was schwarz-weiß erscheinen mag, ist es letztendlich auch. Der Leser wird nicht mit typischen Klischees gelangweilt, sondern durch spannende Charaktere mit ihren eigenen Ecken und Kanten überzeugt.

Darunter fällt natürlich Aster, die eher bedacht und mütterlich handelt, aber auch ihre Schwester Clementine. Diese scheint das genaue Gegenteil von Aster zu sein. Sie ist naiv, manchmal ein wenig aufbrausend, im Herzen jedoch ein guter Mensch. Genau diese Ambivalenz zwischen den beiden macht die Flucht so interessant.

Aber auch der überaus flüssige Schreibstil trägt dazu bei. Davis schreibt packend, bildhaft und mit einem Fünkchen Magie. Nie lässt sie das Setting aus den Augen, schweift in dessen Beschreibung jedoch gelegentlich ein wenig ab. So haben sich Passagen teils leicht in die Länge gezogen. Des Weiteren hätte ich mir gerne mehr Hintergrundinformationen zu der geschaffenen Welt gewünscht. Das Erzählte darüber klang unheimlich spannend und ich war ein wenig traurig, dass man als Leser so wenig über die tiefergehenden Hintergründe erfahren hat.

Nichtsdestotrotz finde ich "Wild Flower - Die Gesetzlose" wirklich empfehlenswert. Wer originelle und atmosphärische feministische Romane mag, wir hiermit sicherlich gut beraten sein.
4,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Lediglich die Liebesgeschichte erschien mir ein wenig flach

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
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"In a kingdom of light, she is the darkness."

Als Sheera nach einem Beutezug festgenommen wird, rechnet sie mit dem Schlimmsten. Als Dunkelalbin ist sie sich sicher, dass sie keine Gnade zu erwarten hat. ...

"In a kingdom of light, she is the darkness."

Als Sheera nach einem Beutezug festgenommen wird, rechnet sie mit dem Schlimmsten. Als Dunkelalbin ist sie sich sicher, dass sie keine Gnade zu erwarten hat. Von den Hochalben gejagt und geächtet bangt sie um ihr Leben.
Doch es scheint, als ob niemand von ihrem dunklen Geheimnis ahnt - im Gegenteil: Plötzlich muss sie sich bei der Königinnenwahl behaupten. Aber nichts ist, wie es auf den ersten Blick aussieht und schon bald wird Sheera bewusst, dass sie niemandem trauen darf. Weder dem Menschenprinz Lysander, noch ihren Konkurrentinnen. Und schon gar nicht dem Kommandanten der Blutalben...

Nach dem wunderschön gestalteten Cover waren die Erwartungen an das Buch enorm hoch - zumal ich bereits einige Bücher der Autorin gelesen habe und mich jedes einzelne überzeugen konnte. Und, was soll ich sagen? Auch der erste Band der Chroniken der Dämmerung konnte mich durch und durch begeistern. Und das nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich.

Da ich bereits in den Genuss des Schreibstils der Autorin gekommen bin, habe ich damit gerechnet, dass es mir mit diesem Roman von ihr ähnlich ergehen wird. Jager schreibt unheimlich flüssig und leitet den Leser wunderbar durch fremde, magische Welten.

Das Worldbuilding in "Moonlight Touch" erschien mir noch ein wenig präziser, besser ausgebaut als in ihren vorherigen Büchern und so habe ich es umso mehr genossen, Amberan und Farhir kennenlernen zu dürfen. Durch äußerst bildhafte Schilderungen konnte ich mir kleinste Details optimal vorstellen. Veranschaulicht wird alles noch einmal toll durch eine hübsche Karte, die gut bei der Orientierung hilft.

Inhaltlich verhielt es sich mit meiner Begeisterung recht ähnlich. Während die Geschichte vergleichsweise ruhig anläuft, wird es im Laufe des Buches immer packender und spannender. Überraschende Wendungen und Ereignisse geschehen Schlag auf Schlag und man möchte es nicht mehr aus der Hand legen.
Mein einziger Kritikpunkt war die sich anbahnende Liebesgeschichte. Ich hätte mir viel mehr Raum und Tiefe dafür gewünscht. So jedoch hat mich diese Beziehung sehr an das altbekannte "Liebe auf den ersten Blick"-Schema erinnert, erschien mir zu plötzlich und hatte zu wenige Hintergründe inne.

Das konnte allerdings die überaus sympathische Protagonistin Sheera nahezu gänzlich wieder gutmachen. Ich war sofort fasziniert von ihrer starken und kämpferischen Art, die aber trotzdem nicht zu dominant oder gar abstoßend erschien. Jede Handlung und Emotion war schlüssig und ebenso authentisch.
Auch die Nebencharaktere fand ich sehr spannend gezeichnet. Sie waren allesamt vollkommen unterschiedlich und trugen zu dem gewissen "Extra" bei. Gerne hätte ich noch mehr über sie erfahren und hoffe natürlich, dass sie reichlich Raum in der Fortsetzung einnehmen werden.

Alles in einem kann ich festhalten, dass der erste Band der Chroniken der Dämmerung den anderen Romanen der Autorin in nichts nachsteht und mich ebenso von sich überzeugen konnte. Ich freue mich bereits auf die Fortsetzung!
4,5/5 Sterne

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