Als kurz vor Weihnachten sich die junge Taschendiebin Angela nach einem erfolgreichen Tag in einer Bar einen Drink gönnt, fällt ihr ein Mann am Nebentisch auf. Dieser verhält sich mehr als unfreundlich und kurzerhand beschließt die junge Frau, dem unfreundlichen Mann eine Lektion zu erteilen, in dem sie seinen Aktenkoffer entwendet. Doch anstelle des Laptops, den Angela in der Tasche vermutete, fand sie ein Buch und dessen Inhalt lässt das Blut in den Adern gefrieren. Genau dieses Buch landet bei Detective Robert Hunter und seinem Partner Carlos Garcia auf dem Schreibtisch und wieder einmal beginnt die Jagd auf einen Serienmörder.
Meine Meinung
Chris Carter gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren und bisher hatte ich immer nur eines an seinen Büchern zu bemängeln: sie sind viel zu schnell gelesen und man muss immer viel zu lange auf neuen Lesestoff warten. Auch mit seinem neuesten Werk “Bluthölle” konnte mich Chris Carter wieder von der ersten Seite an fesseln und in seinen Bann ziehen. Er versteht es wie kein anderer, dem Leser einen Blick auf die Opfer, auf den Täter und auf den Jägern zu geben und man hat immer wieder das Gefühl sich mitten in einem Actionthriller zu befinden. Chris Carter ist Kriminalpsychologe und man hat dadurch noch einmal mehr den Eindruck, dass er genau weiß, was er über die menschlichen Abgründe schreibt.
Auch sein neuester Thriller ist von der ersten Seite an spannend und fesselnd. Ohne große Umschweife setzt er seine Leser mitten in die erste Szene und das Gesamtbild des Grauens eröffnet sich erst so nach und nach.
Dieses Mal hat es Robert Hunter auch mit einem Gegenspieler zu tun, der an Gefährlichkeit kaum noch zu überbieten sein wird. Allerdings glaube ich das bei jedem seiner Thriller und Chris Carter belehrt mich immer wieder aufs Neue, dass es noch schlimmer geht. Zimperlich sollte man beim Lesen der Bücher nicht sein, denn hier geht es doch ab und an durchaus blutig vonstatten.
Mit kurzen, knackigen Kapiteln wird man als Leser wieder dazu verleitet, immer noch ein Kapitel mehr lesen zu wollen, was bei mir wieder zu einem langen Abend führte. Ausserdem beherrscht Carter es wie kaum ein anderer, wirklich jedes seiner Kapitel mit einem Cliffhanger enden zu lassen.
Wie auch in den Thrillern zuvor erleben wir die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen nehmen wir die Sicht der Detectives wahr, dürfen aber auch wieder einen Blick auf Opfer und Täter werfen. Besonders in Bezug auf die Täter finde ich es immer wieder großartig, wie Carter es schafft, das man die grauenhafte Gedankenwelt dieser nachvollziehen kann. Wie gesagt, Carter ist Kriminalpsychologe und das spürt man gerade bei der Charakterisierung seines Täters.
Robert Hunter und Carlos Garcia sind mit Abstand meine liebsten Ermittler und es fühlt sich immer wieder an, als würde man auf zwei gute alte Freunde treffen. Im Laufe der Reihe spürt man, dass die beiden immer mehr aufeinander bauen und nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde sind. Zwar nimmt Carlos Garcia dieses Mal weniger Raum ein, ist aber trotzdem präsent. Die Taschendiebin Angela, die hier den Fall ans Laufen bringt, war mir mit ihrer schlagfertigen Art und ihrem klugen Köpfchen ebenfalls sehr sympathisch. Der Täter ist wieder einmal spannend gezeichnet und erschreckend glaubwürdig. Alles in allem gibt es auch bei den Figuren nichts auszusetzen.
Mein Fazit
Was soll man eigentlich noch großartig zu einem Chris Carter Buch sagen? Für mich war es, wie immer, ein absoluter Pageturner, den ich wieder in einem Rutsch verschlungen habe. Für mich gab es hier nichts auszusetzen, es war spannend, fesselnd, es gab Überraschungen und großartig gezeichnete Charaktere. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Thriller aus Carters Feder!