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Owlmuffin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2020

Perfekte Fortsetzung.

Wächter der Runen (Band 2)
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Auch im zweiten Teil der unglaublich fesselnden High Fantasy Trilogie „WÄCHTER DER RUNEN“ zog mich J.K. Bloom durch ihren einnehmenden, flüssigen und bildlichen Schreibstil in ihre detailliert kreierte ...

Auch im zweiten Teil der unglaublich fesselnden High Fantasy Trilogie „WÄCHTER DER RUNEN“ zog mich J.K. Bloom durch ihren einnehmenden, flüssigen und bildlichen Schreibstil in ihre detailliert kreierte Welt.
Wieder tauchte ich vollkommen in die Geschichte ein, konnte die verschiedenen Stimmungen spüren während ich mich von der Atmosphäre einfangen ließ und mich gedanklich mitten im Geschehen befand.

„WÄCHTER DER RUNEN 2" schließt nahtlos an das ergreifende Ende des ersten Teils an und beantwortet die quälende Frage, was aus dem Kopfgeldjäger Finnigan wurde. Die 500 Seiten werden auch in der gelungenen Fortsetzung aus zwei Perspektiven erzählt: Während die Todeskriecher nach Ravanea suchen, ist diese bereit, weiterhin ihre Aufgabe zu erfüllen, trotz all der Verluste und Grausamkeiten, die sie bereits ertragen musste. Doch werden die Todeskriecher und ihre menschlichen Begleiter die tapfere Frau rechtzeitig finden?

Jedes mal, wenn ich endlich aufatmete, folgte für die Charaktere ein neuer Schlag, eine neue Aufgabe, die es zu meistern, eine Hürde, die es zu überwinden galt – was den durchdachten Verlauf unvorhersehbar macht und Wendungen bringt, die nicht nur Rave, Finn und Aron überraschen ... oder vielmehr erschüttern.
Ich stieß nicht nur auf interessante Entdeckungen, weitere Geheimnisse und neue Charaktere - sondern sah mich atemlos in Kampf- und Fluchtszenen, in Situationen, die mich mitfiebern ließen und an meinen Nerven zerrten.

Mit dieser Trilogie erschuf Jessica eine komplexe, sehr genau ausgearbeitete Geschichte mit ausdrucksstarken Charakteren. Die Welt ist ausführlich gezeichnet, ohne das es langatmig wirkt und vor allem im High Fantasy Bereich ist das eine Kunst. Der Verlauf wechselt zwischen ruhigen und rasanten Szenarien, und die Mischung ist der Autorin aus dem Sternsand Verlag perfekt gelungen.
Neben Blut, Flucht und Kampf gibt es auch im zweiten Band greifbare Emotionen – wie bereits im Auftakt dieser Reihe litt und fühlte ich mit -, geheimnisvolle Prüfungen, Verrat ... und auch Verluste.

Fazit: Gefühlvoll, eindringlich und intensiv, unglaublich spannend und überraschend geht Raves Reise weiter – und endet, wer hätte es gedacht, mit einem Cliffhanger...

Doch Band drei, und somit der Abschied, steht bereits in den Startlöchern und erscheint am 13. November 2020.

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Veröffentlicht am 15.10.2020

Sehr gelungene Umsetzung der "Traumwandler".

Aus Asche & Nacht
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Die zweite Veröffentlichung von Sabrina Milazzo
"AUS ASCHE & NACHT" besticht nicht nur mit einem beeindruckendem Cover, sondern auch mit einer fesselnden Geschichte.
Zugegeben: "Traumwandler" sind nicht ...

Die zweite Veröffentlichung von Sabrina Milazzo
"AUS ASCHE & NACHT" besticht nicht nur mit einem beeindruckendem Cover, sondern auch mit einer fesselnden Geschichte.
Zugegeben: "Traumwandler" sind nicht neu, doch diese Inszenierung ist es definitiv!

Sabrina führt uns auf 416 Seiten in eine komplexe, vielschichtige Story, die weder wirr noch kompliziert oder gar schwer zu lesen ist. Denn der angenehme und eindringliche Schreibstil bindet den Leser bildlich und detailliert, jedoch nicht ausschweifend, an das Geschehen.

Wenn gleich die erste Hälfte überwiegend ruhig, aufschlussreich ist, empfand ich auf keiner Seite Langeweile. Grade die Darstellung der furchteinflößenden Träume, die Hintergründe und die Entwicklung der Protagonistin waren interessant. Sehr rasant, ereignisreich und überraschend war der zweite Teil, sodass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte, denn meine Neugier war einfach zu stark.

Noelle, die seit zehn Jahren unter quälenden Träumen leidet, ebenso wie ihre längst verstorbene Mutter, lernen wir an ihrem 18. Geburtstag motiviert, optimistisch kennen: denn sie möchte all die gescheiterten Versuche und die jahrelangen Anstrengungen, endlich traumlos zu schlafen, samt ihrer Ängste vor der Nacht hinter sich lassen. Dass das Geschenk ihrer besten Freundin Mia sie in eine gänzlich andere Richtung stößt und sich ihr ohnehin schon kraftzehrendes Leben zusehends verkompliziert, ahnt sie nicht. Und als Noelle noch auf den einschüchternden und vorallem selbstüberzeugten Nate trifft, gewinnen die Träume zusehends an Bedeutung während die Realität verschwimmt.

Sabrina zeichnete in ihrem Urban-Fantasy Roman neben lebhaften, unvorhergesehenen Szenarien authentische Charaktere. Die Ängste von Noelle, die pure Erschöpfung, ihr gesamtes feuriges Wesen und die Reaktionen waren greif- und nachvollziehbar. Über der ausgelaugten Frau lag fast pausenlos eine bleischwere Müdigkeit, die ihr dennoch weder den Willen noch Mut oder den Hauch Sarkasmus, der ihr eigen war, nehmen konnte. Ich fühlte die schiere Verzweiflung, die Wut und den Schmerz intensiv mit, genau wie die Hoffnungsfunken, den grenzenlosen Ehrgeiz, alles zu versuchen.
Dominant und abweisend erscheint der attraktive Nate Winston nicht nur auf den ersten Satz - er blieb für mich ein Mysterium; ein undurchdringlicher Charakter, auch wenn Sabrina seine Fassade hin und wieder bröckeln ließ.
In der bedrückenden Atmosphäre, die die geheimnisvolle Geschichte umgibt, war Mia der lebensfrohe Sonnenschein.
Wer auf einen typischen Liebesstrang hofft, in den rosa Wolken umherschwirren, liegt in diesem Roman - glücklicherweise - falsch; auch wenn die Funken sprühen...

Während der Verlauf stetig überrascht, meine Vermutungen immer wieder ins Leere liefen, kreierte die Autorin grausame Träume für Noelle, die realistisch vor meinen Augen abliefen. Stimmungen, Gefühle fing sie mit ihren Worten intensiv ein, nahm mich emotional in die düsteren Geschehnisse mit- ich litt, bangte, hoffte und erschauderte.

"AUS ASCHE & NACHT" ist eine absolute Leseempfehlung, deren spannende Handlung sehr gut durchdacht ist, bildlich und atmosphärisch geschrieben wurde und ohne klischeehaften Kitsch auskommt. Düstere Urban-Fantasy voller Geheimnisse mit einem Ende, bei dem ich schlucken musste.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Ein brisantes Thema versteckt in einem ausgeklügelten Psychothriller.

Seelen unter dem Eis
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"Die Todesstrafe ist keine angemessene Antwort auf Mord oder auf andere kriminelle Handlungen. Wo sich der Staat zum Richter über Leben und Tod aufschwingt, nimmt nicht Gerechtigkeit ihren Lauf, sondern ...

"Die Todesstrafe ist keine angemessene Antwort auf Mord oder auf andere kriminelle Handlungen. Wo sich der Staat zum Richter über Leben und Tod aufschwingt, nimmt nicht Gerechtigkeit ihren Lauf, sondern Rache und Vergeltung. Staaten können nicht gleichzeitig die Menschenrechte achten und die Todesstrafe verhängen und vollstrecken."
S. 115

Wie von Astrid Korten gewohnt befasst sich auch ihr neuer Psychothriller „Seelen unter dem Eis“ mit einem brisanten Thema: Die Todesstrafe trifft auf Rache, Verrat & Habgier. Die 300 Seiten gleiten durch den unkomplizierten, flüssigen & klaren Schreibstil nur so dahin & hallen am Ende intensiv nach.

Die Geschichte des verurteilten Mörders Tom Döbbe bringt uns in eine Haftanstalt, scherzhaft genannt ‚Paradies’ – um genauer zu sein in den Nord-Block des Todestrakt.

Seit zwei Jahren wartet der einst erfolgreiche Mann unter menschenunwürdigen Bedingungen auf den Tag seiner Hinrichtung. Animiert durch den Wärter Goodman beginnt er, anfangs unter Protest, später ohne Pause, seine Geschichte niederzuschreiben. So wechselt der Leser zwischen der besiegelten Gegenwart, Erinnerungen aus den stupiden, monotonen Alltag, den der ehemalige Werbe-Macher seit seiner Inhaftierung stumpf erträgt, & an das Leben davor. Astrid Korten macht es dem Leser nicht leicht, den Protagonisten einzuschätzen – eher ist Tom ein Puzzle, das durch die einzelnen Fragmente, die Einblicke in das FRÜHER & HEUTE, die Gedanken zusammen gesetzt wird. Auch die Nebencharaktere wirken undurchdringlich: während Helen nicht den Eindruck einer liebenden, besonnenen Ehefrau weckt & ich auch den Vater zwiegespalten, sogar misstrauisch betrachte, hat Frau Korten mit Amal eine junge Studentin geschaffen, deren Verhalten stark an eine instabile-dominante Persönlichkeitsstörung erinnert. Ganz ehrlich? Da wäre wahrscheinlich jeder zum Mörder geworden... Aber grade diese unvorhersehbaren Stimmungsschwankungen & Wutausbrüche, das distanzierte, eiskalte Verhalten von Helen & die Vergangenheit des strategischen, äußert intelligenten Insassen geben diesem einnehmenden Pageturner eine nervenzerreißende Spannung, dem ununterbrochen eine erdrückende Atmosphäre umgibt.

Das einzige, was in diesem Psychothriller gewiss ist, ist: Das nichts gewiss ist.
Denn das Dokument, das Tom Döbbe auf seiner Schreibmaschine tippt & bis zu seiner Hinrichtung versteckt, beherbergt eine ausgeklügelte, verstrickte Wahrheit, die von Skrupellosigkeit & der Gier der Menschen erzählt.

Obwohl es mir persönlich grade in der ersten Hälfte an präsenten Thrillmomenten fehlt, vergebe ich für diese durchdachte, ausführlich recherchierte Story, welche erschreckende Hintergründe & eine vielschichtige, interessante Handlung samt Überraschungen & Spannung bereithält, volle fünf Sterne.

Ein leiser Thriller, der am Ende laut tönt.
„Seelen unter dem Eis“ ist so unberechenbar, wie der Mensch selbst.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

„Der Sohn der Unterwelt“

Sohn der Unterwelt
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Fantasy trifft auf die griechische Mythologie: ICH MUSSTE ES LESEN! Dana Graham kombiniert in ihrem neuen Buch, dass am 26. September vom Olymp fiel – oder aus dem Hades aufstieg? – Spannung, Überraschung ...


Fantasy trifft auf die griechische Mythologie: ICH MUSSTE ES LESEN! Dana Graham kombiniert in ihrem neuen Buch, dass am 26. September vom Olymp fiel – oder aus dem Hades aufstieg? – Spannung, Überraschung und Romantik auf eine Art, die mich gefangen nahm.

Es war mir fast unmöglich, dieses Buch aus der Hand zu legen, denn nicht zu wissen, was passieren wird raubte mir die Nerven. Die Geheimnisse mussten schließlich gemeinsam mit dem Halbgott Kryos aufgedeckt werden! Hauptsächlich werden die Ereignisse aus seiner Sicht erzählt, hin und wieder jedoch erkenntnisreich von Prinzessin Io unterbrochen.
Die Handlung war interessant, ungewöhnlich und voller Gottheiten sowie Kreaturen, mit der mich Dana faszinierte. Kurze Erklärungen zu den Namen ließen keine Verwirrungen zu und verliefen sich nicht in ausschweifenden Längen, wie es oft der Fall ist. Flüssig und auf sehr angenehme Art konnte ich der gefährlichen Aufgabe folgen, durch bildlich gezeichnete Orte war ich stets im Geschehen und sah sämtliche Charaktere vor mir, was meine Augen vor allem bei den mythologischen Wesen strahlen ließ. Die 412 Seiten sind unvorhersehbar; Erkenntnisse und Überraschungen halten die Spannung und Neugier selbst in ruhigeren Szenen konstant aufrecht. Viele der bekannten Erwähnungen samt Erklärung waren, ob nun tatsächlich recherchiert oder freie Fiktion, wirklich unfassbar interessant, sodass dieses Götter-Fantasy Highlight durchweg ohne Langeweile auskommt.
Das mythische Setting ist detailliert und gekonnt kreiert, der Verlauf ist logisch und die Gesamtheit dieser Geschichte ist perfekt ausgearbeitet, was meinen Wunsch nach MEHR von ebensolchen Fantasy-Romanen noch weiter anwachsen lässt. Neben Mythos und Magie, Action und Gefühl begeisterte mich "Der Sohn der Unterwelt" mit Einfallsreichtum, untypischen Protagonisten, Charme und Humor.

Die aufkommenden Gefühle, die auch durch ein verändertes Aussehen nicht abklingen, sind poetisch und authentisch in die Handlung integriert, ebenso wie eine Liebe, die langsam und still beginnt, an Intensität zunimmt, Bedingungslos wird und selbst über den jahrelangen Wunsch von Kryos, als mächtiger Gott im Olymp zu sitzen, angebetet zu werden, hinausgeht. Aber nicht nur der Halbgott wächst an seiner Prüfung; auch Prinzessin Io beweist auf lebensmüde Art ihre Unerschrockenheit, während Yamin, Thronfolger von Akora, seine Interessen und Leidenschaften über die Erwartungen des Volks stellt. Wie sich die Charaktere im wendungs- und ereignisreichen Verlauf verändern, wie sie reagieren und denken ist nachvollziehbar. Tja und wenn ich euch sage, dass Dana Graham selbst den Göttervater mit seinem blinden, fehlerhaften Vertrauen bloßstellt und auch in der Frauenwelt der Unsterblichen Neid, Missgunst und Intrigen an die Tagesordnung stellt, bekommt ihr vielleicht auch eine unbändige Lust, all die Geheimnisse hinter dem wundervollen Cover zu entdecken ...

„Der Sohn der Unterwelt“ ist ein stimmiges, atmosphärisches Fantasy-Abenteuer, dass ich in seiner Originalität jedem empfehlen kann. Es war großartig Kryos zu begleiten, in die Unterwelt und Akora zu reisen, die Götter kennenzulernen und einen Abstecher in das Himmelsreich zu unternehmen. Eine Geschichte, die gemeinsam mit den Charakteren hoffen, bangen, zweifeln und lieben lässt!

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Ausgeklügelt. Rasant. Fesselnd.

Raum der Angst
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Marc Meller lockt den Leser auf 348 Seiten in einen durchdachten, spannenden Escape - Room, aus dem nicht jeder entkommt...

Vorrangig bekommen wir durch die Psychologie Studentin Hannah Preuß detaillierte ...

Marc Meller lockt den Leser auf 348 Seiten in einen durchdachten, spannenden Escape - Room, aus dem nicht jeder entkommt...

Vorrangig bekommen wir durch die Psychologie Studentin Hannah Preuß detaillierte Einblicke in die unvorstellbare Hölle, in der sie sich mit sieben Probanden einem durchtriebenen, kranken Spiel stellen muss. Während die Zeit läuft, Mut & Wille der individuellen Charaktere schwinden, arbeiten die Kommissare auf Hochdruck. Die Perspektivwechsel reichten aus, um meine eigene Nervosität hochzupuschen, die Erkenntnisse der Ermittlungen ließen immer wieder neue Vermutungen entstehen, kippten meine Ahnungen. Gekonnt brachte der Autor weitere wichtige Charaktere & deren Zutun in dem eindrucksvollen Setting unter, ohne das Spiel unnötig zu verkomplizieren - sämtliche lose Fäden lassen sich am Ende schlüssig zusammen setzen.

Bildreiche Beschreibungen errichteten die sehr gut konzipierten Räume regelrecht vor den Augen & regten mich dazu an, gedanklich den Ausgang, nach dem versteckten Mechanismus zu suchen. Ich fand mich in den Szenarien wieder, war aufgeregt & wurde geschockt, während ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Plötzliche, unvorhergesehene Ereignisse halten die Spannung konstant aufrecht & der rasante sowie flüssige Schreibstil machen ein Luftholen fast unmöglich. Die sichtliche Recherchearbeit zu einigen psychologischen Themen war interessant & gezielt eingebracht.
Selbst die Denk - & Verhaltensweise des "Spielleiters", seine Motive & Motivation - die Hintergründe - sind, wenn auch krank, genauso logisch & nachvollziehbar wie die komplette Handlung.

Für mich hat Marc Meller eine fesselnde Story ausgearbeitet, in der nichts vorhersehbar ist, mit einem großartigen Ende!

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