In diesem Buch steckt sehr viel Gefühl
Izzy hat Schreckliches erlebt und kämpft mit ihrem Trauma. Dann wird ausgerechnet sie auch noch angegriffen, als sie versucht einer verletzten Frau zu helfen. Doch wie aus dem Nichts ist plötzlich ein ...
Izzy hat Schreckliches erlebt und kämpft mit ihrem Trauma. Dann wird ausgerechnet sie auch noch angegriffen, als sie versucht einer verletzten Frau zu helfen. Doch wie aus dem Nichts ist plötzlich ein Mann da, Theo. Die Anziehungskraft zwischen ihnen ist sofort überwältigend. Aber Izzy hat Angst vor ihren Gefühlen und sie spürt, dass auch Theo mit jede Menge Altlasten zu kämpfen hat. Auch er hat ein Trauma erlitten, dass sich zu einer Phobie entwickelt hat: Theo erträgt keine Berührungen. Doch irgendwie ist das bei Izzy anders und er hat nicht vor seine Chance auf Glück oder gar Heilung einfach ziehen zu lassen.
Das Buch ist bis auf den Epilog komplett aus Izzys Sicht geschrieben. Das finde ich einerseits gut, weil man dadurch diese geheimnisvolle Aura von Theo vollkommen auskosten kann, andererseits aber auch schade, weil ich schon ganz gern wüsste, was in manchen Situationen in ihm vorgegangen ist.
Beide Protagonisten haben einige an Traumata erlitten und kämpfen mit den Folgen. Izzy tat mir natürlich leid und gleichzeitig habe ich es bewundert, wie sie mit Theo umgegangen ist. Obwohl sie Angst hat, vor so vielen Dingen, vor allem aber vor ihren Gefühlen, hat sie nie Angst vor Theo. Sie weiß instinktiv, dass er ihr nicht wehtun wird. Dennoch sind seine Traumata eine ernsthafte Sache und vor allem seine Phobie nichts, was man einfach so ignorieren kann.
Theo hat mir mehrmals das Herz gebrochen. Er tat mir schrecklich leid und immer wieder zu erleben, wie sehr er sich selbst dafür hasst, macht es noch schlimmer. Man möchte ihn trösten und in den Arm nehmen, aber genau das geht nicht.
Klar macht er auch Fehler und manchmal wollte man ihn schütteln oder anschreien, aber man merkt auch, wo das alles herkommt. Er hat einen übermäßigen Beschützerinstinkt. Izzy ist ihm innerhalb von wenigen Minuten sehr wichtig geworden und er würde alles für sie tun.
Klar gibt es die ein oder andere Wendung, die vorhersehbar war, aber ich fand sie immer glaubwürdig. Ich habe beiden Protagonisten ihr jeweiliges Trauma abgenommen. Die Handlungen passten dazu.
Es gibt einige explizite Sex-Szenen, allerdings immer freiwillig und nie brutal. Es geht ziemlich heiß zu und man spürt diese Verzweiflung in beiden, mit der sie sich aneinanderklammern, nicht wissend, ob sie einander heilen können, oder alles vielleicht nur noch schlimmer machen.
Fazit: Mir hat das Buch richtig, richtig gut gefallen! Ich habe es verschlungen und bezahle dafür jetzt mit einem Schlafdefizit, aber das war es mir wert.
Obwohl die Grundstory nach 08/15 und Klischee klingt, steckt in diesem Buch echt so viel mehr. Es ist sehr einfühlsam, vorsichtig, gefühlvoll und spannend.
Ich fand beide Protagonisten nicht nur sympathisch, sondern vor allem auch glaubwürdig. Ihr jeweiliges Trauma wirkte „echt“ und ihre Handlungen machten darauf bezogen immer Sinn. Gut, manchmal driftete die ein oder andere Wendung in Richtung Vorhersehbarkeit, aber dennoch wirkte es nicht wie „ich brauche jetzt dringend eine OMG Wendung!“ sondern es passte einfach zu den Charakteren und ihrem vorherigen Verhalten. Ein Trauma schüttelt man nicht innerhalb von wenigen Wochen ab. Und ich finde es auch toll, dass das in dem Buch betont wird. Es geht nicht so schnell und es geht auch nicht weg, indem man es ignoriert.
Ich persönlich hoffe ja auf einen Band 2 mit den besten Freunden. Da hat es schon in diesem Band heftig geknistert.
Von mir bekommt das Buch 5 Sterne!