Gelungene Fortsetzung
Im Jahr 1959 erholen sich die Menschen in Essen langsam von den Schrecken des Krieges. Auch für Johannes geht das Leben nach Katharinas Tod weiter. Die Schwestern Inge und Bärbel wohnen weiterhin bei Oma ...
Im Jahr 1959 erholen sich die Menschen in Essen langsam von den Schrecken des Krieges. Auch für Johannes geht das Leben nach Katharinas Tod weiter. Die Schwestern Inge und Bärbel wohnen weiterhin bei Oma Mine in dem kleinen Zechenhaus. Bärbel ist zu einem Teenager herangewachsen und will sich ihr eigenes Leben erobern. Dabei kommt sie oft mit den alten Meinungen in Konflikt. Für Inge scheint der Weg vorgezeichnet zu sein. Sie arbeitet als Buchhändlerin und wird bald ihren Jugendfreund heiraten. Doch dann geschehen Dinge, die das Leben der gesamten Familie auf den Kopf stellen werden.
"Ein Gefühl von Hoffnung" von Eva Völler hat mir großen Spaß bereitet. Ich bin im Geiste mit Inge durch die Stadt gegangen und habe die alten Geschäfte genau vor Augen gehabt. Zum Schluß ging es dann nach guter alter Essener Tradition ins Café Overbeck. Das war für mich wie eine Reise in die Vergangenheit. Da gab es noch keine Kitas oder Ganztagsschulen und auch keine Pflegeheime. Deshalb waren die Sorgen der Menschen teilweise ganz andere als heute. Es ist angenehm, daß die Sprache des Ruhrgebietes zwar mit in die Geschichte einfließt, aber nicht zu überspitzt dargestellt wird. Ganz deutlich spürt man den Willen der jungen Leute, ihr Leben freier zu gestalten. Sie lassen sich nicht mehr in die Zwänge der alten Zeiten drängen. Für die Freiheiten, die wir heute als selbstverständlich ansehen, haben sie hart gekämpft. Eva Völler hat mit diesem Buch einen Spiegel der 1950er Jahre geschrieben, der die Geschichte der Bundesrepublik anschaulich erzählt.
Ich habe mich in beide Bücher der "Ruhrpott-Saga" total verliebt und kann sie nur empfehlen!