Und jetzt bitte einen Urlaub zur Opal-Wüste
Die Blüten der Wüste„Doch Mensch kommen oft hierher, weil sie vor etwas weglaufen, und manche stellen sich nie ihren Ängsten.“ S. 162; die Blüten der Wüste - Di Morrissey
Kerries Mann ist gestorben. Mit gerade einmal 42 ...
„Doch Mensch kommen oft hierher, weil sie vor etwas weglaufen, und manche stellen sich nie ihren Ängsten.“ S. 162; die Blüten der Wüste - Di Morrissey
Kerries Mann ist gestorben. Mit gerade einmal 42 Jahren ist sie eine junge Witwe und muss feststellen, dass ihr Ehemann ihr ganzes Leben ausgefüllt hat. Für ihre Wünsche hab es keinen Platz und jetzt, ohne ihn, hat sie ihre Richtung im Leben verloren. Wegen eines Rates, macht sie sich auf den Weg in die australische Opal-Wüste und auf die Suche nach sich selbst. Dort lernt sie Leute kennen, zu denen sie eine tiefe Verbundenheit fühlt. Eine dieser Personen ist Shirley. Sie ist eine unglaublich weise Frau und hat ihre eigene Geschichte, wie sie in die Opal-Wüste gekommen ist. Das die Liebe dabei eine große Rolle spielt ist nicht verwunderlich. Als die beiden auf Anna treffen, ist die Freundesgruppe komplett. Anna versucht weit weg von zu Hause eine lebenswichtige Entscheidung zu treffen und kommt so in die Opal-Wüste, dann wird die Freundschaft der Frauen durch ein unerwartetes Ereignis auf die Probe gestellt.
Die Ziellosigkeit in Kerries Leben macht sich zu Beginn stark bemerkbar, aber als sie erzählt, wieso zu ihrem Mann gekommen ist und wie ihre Ehe war, ist einem im ersten Moment selbst nicht bewusst, dass ihr Ehemann den Mittelpunkt ihres Lebens darstellt. Sie verändert sich in der Wüste. Mit der Zeit legt sie ihre Unsicherheit ab und wird zu einer Frau, die sich für das einsetzt, was sie möchte.
Eine Freundin, die man sich nur wünschen kann, ist Shirley. Sie ist eine unglaublich intelligente Frau, die für alle ein offenes Ohr und die richtigen Ratschläge hat. Das sie durch die wertvolle Arbeit, die sie leistet eigentlich versucht vor der Realität zu flüchten, wird schnell klar. Was mich besonders gefreut hat ist, dass Shirley am Ende ihren Frieden mit der Vergangenheit mach konnte und dadurch auch wieder am realen Leben teilnehmen möchte.
Das komplette Gegenteil zu Kerrie ist Anna. Sie ist zielstrebig und weiß was sie will. Ihr Problem ist die Organisation, sie muss etwas aufgeben um das zu bekommen was sie möchte und deshalb kommt sie in die Wüste. Sie verändert sich nicht großartig. Sie kommt mehr aus sich heraus, aber was viel wichtiger ist, es gelingt ihr die, für sich richtige, Entscheidung zu treffen.
Der Schreibstil ist unglaublich. Die Landschaftsbeschreibungen sind nicht langatmig oder langweilig. Sie sind so in die Handlungen eingebettet, dass man trotzdem weiterlesen muss. Außerdem stellt man sich die Umgebung ganz genau vor, man ist genauso fasziniert vom Opal-Lake, wie die Protagonisten.
Der ganze Roman war sehr fesselnd und unglaublich tiefgründig. Normalerweise interessieren mich Bücher über das Thema Selbstfindung eher weniger, aber dieser Roman hatte eine unglaubliche Anziehungskraft. Ich konnte das Buch einfach nicht zur Seite legen. Man fühlt mit den Protagonisten mit, ist gespannt auf Ihre Entwicklung und nebenbei lernt man viel über sein eigenes Leben.
Trotz meiner Begeisterung gibt es etwas, dass mich stört. Das Ende!
Es ist sehr unzufrieden stellend und an den Haaren herbeigezogen war, denn warum sollte erst so spät herauskommen, welche Absichten wirklich jemand hat. Besonders dieser Person würde es nicht gelingen dieses extrem für sich zu behalten.
Abschließend kann ich nur jedem das Buch empfehlen. Es ist wahnsinnig spannend und nur durch das Lesen übt die Opal-Wüste schon eine unglaubliche Faszination aus.