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Veröffentlicht am 26.09.2020

Üble Machenschaften im Namen der Kunst ...

Leas Spuren
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Nein, kein neues Thema, aber wunderbar spannend und emotional verpackt. Mal wieder begeben wir uns zurück in unsere dunkle Vergangenheit. Diesmal führt uns der Weg nach Paris und Stuttgart, wo wir den ...

Nein, kein neues Thema, aber wunderbar spannend und emotional verpackt. Mal wieder begeben wir uns zurück in unsere dunkle Vergangenheit. Diesmal führt uns der Weg nach Paris und Stuttgart, wo wir den schüchternen Victor Blanc und die junge Deutsche, Charlotte Schneider, kennenlernen. Ein Zufall verschafft ihnen Beiden Arbeit am Deutschen Konsulat zu Hochzeiten der Nazidiktatur mit deutscher Besetzung Frankreichs. Wir schreiben die Jahre 1941/42. Die braunen Größen haben Geschmack an der Kunst aus Pariser Museen gefunden und so stecken Charlotte und Victor bald tiefer in der Szene als ihnen lieb ist …

Zurück in der Gegenwart treffen wir auf Marie und Nicolas, deren Leben durch das Testament des kürzlich mit 95 Jahren verstorbenen Victor Blanc auf den Kopf gestellt werden. Es beinhaltet neben einer großzügigen Erbschaft eine knifflige Aufgabe, die auch sie tief in die Vergangenheit eintreten lässt. Werden sich Marie, die Großnichte jener Charlotte aus vergangenen Tagen, und Nicolas, der Enkel des großen Victor Blancs, der Herausforderung stellen?

Geschichten dieser Art gibt es zur Zeit viele auf dem deutschen Büchermarkt und so ist es nicht ganz einfach, sich aus der breiten Masse hervor zu heben. Der sympathischen Autorin Bettina Storks ist dies jedoch ganz großartig gelungen. Man merkt, dass sie ihr Herzblut mit einfließen ließ beim Schreiben. Sie hat die Charaktere – in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart – zum Leben erweckt und ließ dadurch auch bei mir echte Gefühle für alle Beteiligten aufkommen. Die Beschreibungen von Paris und Stuttgart machen Lust auf reisen und Museumsbesuche. Vielen Dank für eine feinfühlige und mitreißende Geschichte, liebe Bettina. Ich vergebe für diesen Roman verdiente fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Wer hätte gedacht, dass die Schweizer solch gute Schützen sind ...

Im Sommer sterben (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 1)
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Ich bin selbst ganz erstaunt, wie gut mir dieser erste Band um Kommissar Eschenbach und sein Team gefallen hat. Mich persönlich verbindet mit der Schweiz eher wenig, dennoch liebte ich den Lokalkolorit, ...

Ich bin selbst ganz erstaunt, wie gut mir dieser erste Band um Kommissar Eschenbach und sein Team gefallen hat. Mich persönlich verbindet mit der Schweiz eher wenig, dennoch liebte ich den Lokalkolorit, der immer wieder durch die Seiten blitzte und mich ab und zu nötigte, einen Begriff nachzuschlagen. Wer weiß denn als Deutscher bitte schön was die Schweizer meinen, wenn sie „Ebli“ essen?

Die manchmal ein wenig unkonventionellen Ermittlungsmethoden des Kommissars fand ich klasse, frei nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Man muss ihn sich nur seine Gedanken machen lassen, dann läuft die Sache. Seine pfiffige Sekretärin Rosa Mazzoleni erinnerte mich ein wenig an Signorina Elettra, die „ihrem“ Kommissar Brunetti seit vielen Jahren die Treue hält und auch der junge Praktikant Claudio Jagmetti hat noch viel Potential.

Bei diesem Debutkriminalroman musste man mitdenken, denn immer, wenn man dachte, der Fall sei gelöst, verläuft die Spur wieder im Sande … von mir gibt es dafür fünf von fünf Sternen. Ich freue mich nun doppelt auf den nächsten Fall für Kommissar Eschenbach, der den Titel „Eistod“ trägt.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Längst war sie mehr als nur die Tochter ...

Die Tochter des Zauberers - Erika Mann und ihre Flucht ins Leben
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Der beliebten und meiner Meinung nach sehr talentierten Autorin Heidi Rehn ist vom Aufbau Verlag ein ganz besonderer Auftrag angetragen worden: „Schreiben Sie uns einen autobiografischen Roman über Erika ...

Der beliebten und meiner Meinung nach sehr talentierten Autorin Heidi Rehn ist vom Aufbau Verlag ein ganz besonderer Auftrag angetragen worden: „Schreiben Sie uns einen autobiografischen Roman über Erika Mann!“ Lange wird sie wohl nicht gezögert haben mit ihrer Zusage, denn Erika Mann, über die ich persönlich bis dato nichts wusste, außer dass sie die Tochter des berühmten Thomas Mann war, entpuppt sich als eine ganz einzigartige Frau. Seite für Seite sog ich mit diesem Buch ihr Leben in mich ein und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Sie war eine starke Persönlichkeit, die sich stets für die Unterdrückten organisierte und kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Hitler und seinen Schergen die Stirn bot. Liebe- und aufopferungsvoll kümmerte sie sich um ihren Lieblingsbruder Klaus während sie versuchte ihr eigenes Leben und vor allem ihre Gefühle zu ordnen. Ihr oberstes Ziel war und blieb es die Menschen im fernen Amerika auf die Missstände in Europa aufmerksam zu machen, wobei sie anfänglich auf Granit zu beißen schien. Ihre in Deutschland so beliebte Cabaret Truppe „Pfeffermühle“ scheiterte als „Pepper Mill“ in den USA. Erst durch ihre Lectures, mit denen sie quer durch Land reiste, schienen die Menschen zu berühren. Am Ende des Romans musste ich mir dennoch die Frage stellen, ob sie je richtig glücklich und erfüllt war oder ob sie zu den ewig Getriebenen zählte …

Liebe Heidi, ich bin außerordentlich beeindruckt, wie du dich in deine Protagonistin reingedacht hast. Fast scheint es als hättest du für ein kleines Weilchen ihre Persönlichkeit angenommen. Mir hat das Buch sehr, sehr gut gefallen und ich werde es gerne weiterempfehlen. Von mir gibt es die volle Punktzahl, also sehr verdiente fünf von fünf Sternen!

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Das Bekenntnis eines Kohlehydratfans ...

WW - Pasta, Kartoffeln und Reis
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Was habe ich geschmökert in diesem wundervollen Kochbuch, das mir als WW Fan nicht nur Kohlenhydrate erlaubt, sondern mir auch noch tolle Rezepte mit klaren und aussagekräftigen Bildern ans Herz legt. ...

Was habe ich geschmökert in diesem wundervollen Kochbuch, das mir als WW Fan nicht nur Kohlenhydrate erlaubt, sondern mir auch noch tolle Rezepte mit klaren und aussagekräftigen Bildern ans Herz legt.

So einiges konnte ich in der Zwischenzeit dank der tollen Beschreibungen auch schon nachkochen. Jedes durchaus alltagstaugliche Rezept enthält neben Bild und Beschreibung auch noch die Portionsgröße, die Kalorienangaben und entsprechenden WW Punkten. Im hinteren Bereich befinden sich noch zwei hilfreiche Register - einmal nach Zutaten und einmal nach Punkten. Neben traditionellen deutschen Rezepten nimmt einen das Buch mit auf eine kleine Reise um die Welt. Da ist von Currys über Bowls und Wraps wirklich der internationale Gaumen bedient.

Ich kann nur sagen, ich bin begeistert und werde nach und nach die WW Kochbuch Bibliothek erforschen. Habe zu meiner Freude gesehen, dass es ja noch weitere Bücher zu den verschiedensten Richtung gibt. Von mir eine klare Empfehlung und volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Eine spannende und interessante Zeitreise ...

Oktoberfest 1900 - Träume und Wagnis
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Wer hätte im Jahr 2019 zu Zeiten des Oktoberfests in München ahnen können, dass sich das Jahr 2020 so ganz anders gestalten könnte als alles was wir bisher kannten. Wer wäre auch nur auf den irrwitzigen ...

Wer hätte im Jahr 2019 zu Zeiten des Oktoberfests in München ahnen können, dass sich das Jahr 2020 so ganz anders gestalten könnte als alles was wir bisher kannten. Wer wäre auch nur auf den irrwitzigen Gedanken gekommen, das Fest auf der Theresienwiese könnte nicht stattfinden? Umso schöner ist es, dass wir Dank der äußerst sympathischen Autorin Petra Grill dennoch einen Bummel über die Wiesn‘ machen dürfen, wenn auch mit viel Kopfkino hundert Jahre früher.

Ich hatte das Glück, dieses Buch in einer von Leserunde zu genießen, die von der höchst motivierten Autorin selbst begleitet wurde. Ich fühlte mich sofort heimisch in Jahre 1900, in dem ich die beiden ungleichen Frauen Colina und Clara ein Stück des Weges begleiten durfte. Ich tauchte ein in das - besonders für Frauen - nicht immer leichte Leben und ihren täglichen Kampf ums Überleben. Was mussten sie sich damals als arme Biermadeln alles bieten lassen, in dem sie statt einem festen Lohn lediglich ein kärgliches Trinkgeld bekamen. Doch auch unter den Großkopferten machten sich Intrigen und heimtückische Machenschaften breit. Die Bierbrauermafia war hier schwer am Werk, galt es doch den harterkämpften Markt möglichst lukrativ zu erobern. Und wie passen nun Colina und Clara ins große Ganze? Colina, aus ärmsten Verhältnissen und Clara, das verwöhnte Töchterchen aus gutem Hause? Lasst euch überraschen und begleitet die Beiden auf einer Reise, auf der Beide über sich hinauswachsen werden. Gut, auch ein paar Mannsbilder haben ein paar gute Ideen, aber den Vogel schießen die Damen ab! Ich habe mich pudelwohl gefühlt im München des Jahres 1900 und hätte nix dagegen, vielleicht im nächsten Jahr mal selbst über die Wiesn‘ zu schlendern. Dieser Roman macht Lust auf Bier, Weib, Gesang und bayrische Lebenskunst und bekommt von mir volle fünf von fünf Punkten.

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