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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2020

Leider sehr wenig Leseglück

Nur noch ein bisschen Glück
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Die Stockholmerin Stella findet heraus, dass ihr Freund sie betrügt und gleichzeitig verliert sie auch noch ihren Job. Daraufhin beschließt die junge Frau, ihr Leben komplett zu ändern: Sie möchte zunächst ...

Die Stockholmerin Stella findet heraus, dass ihr Freund sie betrügt und gleichzeitig verliert sie auch noch ihren Job. Daraufhin beschließt die junge Frau, ihr Leben komplett zu ändern: Sie möchte zunächst aufs Land ins idyllische Örtchen Laholm fahren, um dort die Hütte zu verkaufen, die sie von ihren Großeltern geerbt hat. Anschließend plant Stella, ihren großen Traum, die Modeschule in New York zu besuchen, endlich in die Tat umzusetzen, sofern sie dort wirklich angenommen wird. Aber als Stella in Laholm den attraktiven Bauern Thor kennenlernt, beginnt sie an ihrem Vorhaben zu zweifeln.

Simona Ahrnstedt schreibt einfach, teilweise zu einfach und umgangssprachlich. Ihr Schreibstil wirkt eher plump als gefällig.

Die meisten Figuren des Romans, vor allem die Protagonisten Stella und Thor, werden mir zu schlicht und eindimensional dargestellt, um sympathisch zu sein. Lediglich Thors Schwiegermutter Rakel und Thors Tochter Juni, die in Ansätzen über so etwas wie Ecken und Kanten verfügen, fand ich als Persönlichkeiten interessant.

Die Geschichte ist zwar nicht besonders innovativ, aber durchaus nett und unterhaltsam: Eine Frau mit Talent und großem Traum will ganz neu anfangen und findet auf dem Land das, was sie eigentlich gar nicht bewusst sucht. Das ist ein ganz klassisches und typisches Thema für Eskapismus-Literatur, die geheime Wünsche weckt, den Alltag kurz vergessen lässt und beim Lesen ein bisschen glücklich macht. Leider ist das bei mir in diesem Fall überhaupt nicht passiert: Mir war das Schicksal der Hauptfiguren über weite Strecken ziemlich egal, die Zwei erreichten und berührten mich nicht. Im Gegenteil die gefühlt permanenten Liebesszenen zwischen Thor und Stella gingen mir mit der Zeit sogar ziemlich auf die Nerven. Ich fand sie langweilig und fast befremdlich, habe sie rasch überlesen. Die restliche Handlung geriet bei den sich ewig wiederholenden Sexszenen in den Hintergrund. Für mich leider kein bisschen Glück, dieser Roman. Ich empfand ihn eher als enttäuschend, als eine ziemlich belanglose Geschichte mit zuviel Sex, dafür ohne Substanz.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Absurde, unglaubwürdige Aschenputtel-Geschichte mit einer großen Portion Kitsch

Ein Sommer voller Schmetterlinge
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Engländerin Beti ist ein richtiger Pechvogel. Schon zwei Mal war sie verlobt, hat es aber nie vor den Traualtar geschafft. Und auch der dritte Versuch scheitert: Eigentlich wollte sie sich mit Freund Will ...

Engländerin Beti ist ein richtiger Pechvogel. Schon zwei Mal war sie verlobt, hat es aber nie vor den Traualtar geschafft. Und auch der dritte Versuch scheitert: Eigentlich wollte sie sich mit Freund Will ihren Lebenstraum, eine Strandbar in Andalusien, erfüllen, doch nun ist Will mit Betis Ersparnissen verschwunden und Beti muss in Spanien, weit entfernt von ihrer Familie, ganz von vorne anfangen. Auf einer Kirschplantage mit angeschlossenem Restaurant arbeitet sie als Spülerin. Außerdem ist sie für die Bewässerung der Kirschbäume verantwortlich. Mit dem mürrischem Besitzer des Bauernhofs Antonio kann sie zunächst überhaupt nichts anfangen. Doch dann lässt dieser sich mit seiner Noch-Ehefrau Esmeralda auf eine ungeheuerliche Wette ein. Er muss Beti innerhalb kürzester Zeit das Flamencotanzen beibringen, andernfalls verliert er seinen gesamten Besitz an Esmeralda. Dass Flamencotanzen im Dorf vor Jahren mit einem „Bann“ belegt wurde, macht die Sache nicht einfacher...

Jo Thomas Sprache ist klar und gut verständlich. Sie beschreibt die Orte und Landschaften, die Atmosphäre in Andalusien recht anschaulich und eindrucksvoll. Das macht definitiv Lust auf Urlaub dort.

Leider waren das für mich aber schon sämtliche positiven Aspekte des Romans.

Die Figuren, allen voran Beti, ein bemitleidenswertes, stets unterschätztes Aschenputtel, sind derart einfach gezeichnet, plakativ, schwarz-weiß und stereotyp, dass ich mich stellenweise richtig darüber ärgern musste. Keine der Figuren konnte ich wirklich ernst nehmen, geschweige denn irgendwelche Sympathien empfinden. Die meisten Charaktere triefen nur so vor Klischees.

Zu den nicht überzeugenden Figur kommt eine Handlung, die kaum abstruser und unrealistischer sein könnte: Flamencotanzen wurde mit einem Bann belegt? Eine Tanzwette, in der es um das gesamte Hab und Gut geht? Als wäre das nicht genug, endet die Geschichte derart übertrieben kitschig, dass es fast eine Qual ist.
Humor, der oft über Schwächen hinwegsehen lässt, sucht man in diesem Roman leider ebenfalls vergebens.

Ich gebe zu, ich lese sehr gerne einfache Liebesromane mit rosarotem Happyend und viel „Zuckerguss“. Aber „Ein Sommer voller Schmetterlinge“ war selbst mir zuviel. Eine unglaubwürdige, ja fast absurde Handlung, trotzdem vorhersehbar und ausgesprochen seicht! Für mich leider ein ziemlicher Reinfall, mit ganz viel Luft nach oben.

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