Cover-Bild Pax
Band der Reihe "Quartbuch"
(11)
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wagenbach, K
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 20.08.2020
  • ISBN: 9783803133274
Eva Roman

Pax

Pax wächst in einer Kleinstadt auf. An seine Eltern und den großen Bruder hat er keine Erinnerungen, sie sind von einer Afrikareise nicht zurückgekehrt. Tante Beatrix, seltsam altjüngferlich und einigermaßen verklemmt, arbeitet als Verkäuferin im örtlichen Kaufmarkt und zieht Pax groß, so gut sie eben kann.
Dessen Kindheit und Jugend verlaufen zunächst ganz gewöhnlich provinziell. Sie ernährt und erzieht ihn, er sorgt dafür, dass er ihr keine Sorgen macht, und deckt sie zu, wenn sie vor dem Fernseher einschläft. Manchmal träumt er von einer echten Familie, er hat einen Kanarienvogel, eine beste Freundin Leni und außerdem, das wird ihm allmählich klar, etwas, wovon die anderen lieber nichts wissen sollten.
Pax lernt früh, sich zu schämen, für alles und nichts, sich zu verstellen, um es anderen recht zu machen. Er will weg, kann aber Tante Beatrix nicht alleinlassen.
Eva Roman erzählt sensibel und in fast greifbaren Bildern mit sehr genauem Blick fürs Detail. Ihr Roman handelt in vielen Facetten von Sorge und Fürsorge, von Generationenverantwortung und sozialer Normierung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2020

Toller Roman

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Den Schreibstil fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig, da er oft lange Sätze enthält und kaum Emotionen überträgt. Was in diesem Roman absolut passend ist. Pax unterdrückt seine Emotionen und ist ständig ...

Den Schreibstil fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig, da er oft lange Sätze enthält und kaum Emotionen überträgt. Was in diesem Roman absolut passend ist. Pax unterdrückt seine Emotionen und ist ständig in Sorge um seine Tante. Diese nährt das auch mit ihren Aussagen und manipuliert Pax dadurch. So entsteht eine große Abhängigkeit der beiden. Die Protagonisten sind authentisch dargestellt und ich hatte sie genau vor Augen. Pax seine Zerrissenheit konnte ich deutlich spüren. Einerseits wollte er sich verwirklichen und seine Träume leben und andererseits war da seine Tante, die seine Hilfe brauchte. Alles nicht einfach für den Jungen, sodass er bald zum sljo griff um sich zu betäuben. Als ihm dann noch klar wird, dass er auf Jungs steht, traut er sich lange nicht, dies zu sagen. Schon gar nicht seiner Tante gegenüber. Leni ist hingegen sein Fels in der Brandung, auch wenn er sie sehr verletzt hat im Teenie Alter. Sie ist es auch, die Pax eine Möglichkeit bietet aus seinem Leben auszubrechen. Das Ende ist sehr offen und somit ist es dem Leser überlassen wie sich Pax letztendlich entscheidet. Auf jeden Fall lesenswert.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Auf der Suche nach sich selbst

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Mit dem Cover kann ich nicht so viel anfangen, aber der Klappentext hat mich sehr angesprochen. Der Schreibstil ist nicht so einfach zu lesen, da er von vielen langen Sätzen dominiert wird. Ansonsten ist ...

Mit dem Cover kann ich nicht so viel anfangen, aber der Klappentext hat mich sehr angesprochen. Der Schreibstil ist nicht so einfach zu lesen, da er von vielen langen Sätzen dominiert wird. Ansonsten ist er für die Art von Buch überzeugend. Er beobachtet präzise die Geschehnisse und gibt die Emotionen wieder. Ein durchaus packendes Buch, dass zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ein verpfuschtes Leben

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Pax (geb. 1979) wächst bei seiner Tante Beatrix auf, da seine Eltern und sein Bruder seit einem Afrikaaufenthalt verschwunden sind. Genaueres erfährt Pax nie. Seine Tante ist konservativ und gezeichnet ...

Pax (geb. 1979) wächst bei seiner Tante Beatrix auf, da seine Eltern und sein Bruder seit einem Afrikaaufenthalt verschwunden sind. Genaueres erfährt Pax nie. Seine Tante ist konservativ und gezeichnet vom Leben in den 80ern als Alleinerziehende von Pax, den sie nur Max nennt. Langsam entdeckt Pax, dass er schwul ist, aber das darf in einem kleinen Dorf in den 80ern und bei seiner Tante nicht sein. Daher zieht er sich immer mehr zurück, bis er als Teenager süchtig nach FIlmen, Alkohol und Rauchen (auch von Drogen) wird.
Das Cover des Buches ist zwar recht einfach gemacht, passt aber sehr gut zum Buch.
Der Schreibstil der Autorin ist ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig. Sehr lange Sätze (dadurch viele Beistriche) und Mischung aus direkter und indirekter Rede, wobei die direkte Rede nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet ist, sind das Markenzeichen dieses Buches. Dadurch war es schon schwer manchmal dem Geschehen zu folgen, ohne einen Absatz nochmals zu lesen.
In dem Buch gibt es neben den Kapiteln (die nicht näher bezeichnet sind) auch viele Absätze, wobei oft der vorherige nichts mit dem aktuellen zu tun hat. Gedanken- und Zeitsprünge sind also ebenfalls Usus in dem Buch.
Die Spannung ist zwar immer greifbar, erreicht aber nie den Höhepunkt, trotzdem will man immer weiterlesen.
Das Ende ist kein wirkliches Ende, zu viele Fragen bleiben offen; nicht wirklich viel wurde in Pax´ Leben geklärt. Daher gefiel mir das Ende nicht wirklich, da mir einfach etwas abging.
Fazit: Gute Coming-of-Age-Story, die durch den Schreibstil allerdings schwierig zu lesen war. 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Auf der Suche nach der eigenen Persönlichkeit

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Pax - Eva Roman

Es ist eine Geschichte vom Erwachsenwerden. Nachdem seine Eltern und sein älterer Bruder von einer Afrika-Reise nicht zurückgekommen sind, wächst Pax bei seiner Tante Beatrix auf. Diese ...

Pax - Eva Roman

Es ist eine Geschichte vom Erwachsenwerden. Nachdem seine Eltern und sein älterer Bruder von einer Afrika-Reise nicht zurückgekommen sind, wächst Pax bei seiner Tante Beatrix auf. Diese meint es gut mit ihm, sie ist bemüht, aber auch ungelenk, leider ziemlich verklemmt, was immer schlimmer wird, je näher die Pubertät kommt. Pax ist sich sehr bewusst, dass er seiner Tante dankbar sein muss, dafür, dass sie ihn aufgenommen hat. Er gibt sich die allergrößte Mühe, ihr nicht zur Last zu fallen. Pax leidet unter Verlustängsten, doch auch Tante Beatrix klammert. Es ist ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis, das dem Jungen kaum Luft lässt, eine eigene Persönlichkeit auszubilden.
Diese Konstellation bildet den Hintergrund der Geschichte. Die beiden führen ein sehr respektvolles, vorsichtiges Zusammenleben. Was Pax aber wirklich beschäftigt, verschweigt er. Das Erwachen der Sexualität beispielsweise, etwas das die Tante am liebsten totschweigen würde, oder Mobbing, dem er ausgesetzt ist, weil er irgendwie anders ist. Eine wichtige Rolle spielt dabei noch seine Kindheitsfreundin Leni, von der er sich leider genau in dieser schwierigen Phase entfernt.

Den Figuren kommt man leider kaum nahe, was vermutlich am recht distanzierten Schreibstil liegt, der mir eigentlich auch sehr gut gefallen hat. Gerade über die Hintergründe der Tante hätte ich gerne noch mehr erfahren. Sie bleibt doch recht farblos, obwohl auch sie unter der Situation zweifelsfrei zu leiden hatte.
Dennoch liest sich dieser Roman sehr gut, setzt er doch eher auf die feinen zwischenmenschlichen Nuancen. Ein sehr ruhiger und leiser Roman, der mir gut gefallen hat, im Nachgang aber doch ein bisschen blass bleibt.
3,5 Sterne, die ich dann doch noch auf 4 aufrunde.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Auf der Suche nach sich selbst

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Pax wohnt, seit er sich zurückerinnern kann, bei seiner Tante Beatrix. Schon kurz nach seiner Geburt sind seine Eltern und sein älterer Bruder auf einer Afrikareise verschwunden. Seitdem wächst Pax mit ...

Pax wohnt, seit er sich zurückerinnern kann, bei seiner Tante Beatrix. Schon kurz nach seiner Geburt sind seine Eltern und sein älterer Bruder auf einer Afrikareise verschwunden. Seitdem wächst Pax mit der ständigen Suche nach etwas Wärme und Zuneigung auf, denn auch nach Jahren scheint Beatrix oft überfordert mit den Gefühlen des Jungen und mit der ihr auferlegten Aufgabe, sodass Pax sich beinahe genauso sehr um sie kümmert wie sie sich um ihn und lernt, seine Gefühle eher für sich zu behalten und sich vor der Außenwelt zu verschließen. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Leni verbringt er dennoch eine schöne Kindheit, bis die beiden sich mit der Pubertät immer weiter voneinander entfernen und Pax feststellt, dass er anders ist als andere Jungen. Was er sich zunächst nicht eingestehen kann, wird bald zur Gewissheit - er ist schwul. Diese Entdeckung stürzt ihn in eine tiefe Krise, da er sich niemandem öffnen kann und weiterhin sein Pflichtgefühl gegenüber Tante Beatrix wächst.

Pax ist ein sehr sympathischer Protagonist. Er lernt früh, Vieles mit sich selbst auszumachen und durchlebt genauso wie jeder andere Jugendliche auch die nicht immer einfache Phase des Erwachsenwerdens. Pax eckt an, gerade wegen seiner Homosexualität, für die er schon verurteilt wird, noch bevor er selbst sein Anderssein klar formulieren und definieren kann. Doch er findet auch Möglichkeiten, das auszugleichen, Zeit für sich selbst, sei es mit Leni, im Fußball oder bei seinem größten Hobby, den Filmen. Nach und nach gelingt es Pax, aus seinem Kokon zu schlüpfen und Schritt für Schritt zu sich selbst zu finden.

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um in das Buch hineinzufinden, denn der Schreibstil ist nicht der einfachste. Oft stößt man auf längere Schachtelsätze, und auch, dass wörtliche Rede nicht mit Anführungszeichen, sondern nur durch Kommata abgetrennt ist, kann am Anfang irritieren. Je weiter ich gelesen habe, desto einfacher ist mir das Lesen aber gefallen und inzwischen finde ich, dass es sogar sehr gut zum Buch, dessen Thematik und auch zur Gedankenwelt des Protagnisten passt und deren Komplexität auch auf sprachlicher Ebene sehr gut wiedergibt. Denn auch das Thema Erwachsenwerden ist kein einfaches, besonders nicht, wenn man sich mit solchen Sorgen auseinandersetzen muss wie Pax. Zum Bedürfnis, geliebt zu werden, dem Pflichtgefühl, Beatrix nicht zur Last zu fallen und der Sorge um ihre häufig angeschlagene Gesundheit kommt das drängende und unangenehme Gefühl, selbst anders zu sein und damit zurechtkommen zu müssen. Ein sehr wichtiger Aspekt, der im Verlauf des Buches weiter in den Vordergrund rückt und, wie ich finde, sehr schön beschrieben wird.

Ich mochte das Buch sehr gerne, den einen Stern Abzug gibt es dennoch, weil ich relativ lange nicht ganz damit warm wurde. Danach hat es mir dann aber umso besser gefallen. Ich fand es berührend und konnte, letztendlich dann doch unter anderem auch dank des Schreibstils, sehr gut eintauchen in diese Geschichte. Leseempfehlung!

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