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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2020

Enttäuschte Erwartung: "Omama"

Omama
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Im Gegensatz zu TV-Kurzauftritten sprang kein Funke über und kamen statt dessen Abbruchgedanken auf

Das Positive zuerst: Das Cover gefällt mir.

Meine Vorfreude auf den ersten Roman der mir aus ihren ...

Im Gegensatz zu TV-Kurzauftritten sprang kein Funke über und kamen statt dessen Abbruchgedanken auf

Das Positive zuerst: Das Cover gefällt mir.

Meine Vorfreude auf den ersten Roman der mir aus ihren TV-Kurzauftritten bei Dieter Nuhr her als recht erfrischend bekannten - ich schätzte vor allem neben ihrer Eloquenz, ihrer pointierten Aussprache und ihrer wohldosierten leichten Bosheit ihren Humor ("Wir Österreicher fühlen mit den Franzosen, welche den Brand von Notre Dame beklagen, denn auch bei unserem Nationalheiligtum Niki Lauda brannte es ja im Oberstübchen!" (sinngemäß aus der Erinnerung zitiert/Lauda lebte damals noch) - Autorin war groß. Groß ist allerdings jetzt auch meine Enttäuschung, denn ca. 160 unterhaltende stehen etwa 220 abstoßenden Seiten gegenüber! Relativ ansprechend, wenn auch bereits sehr fäkaliengeprägt, der erste Teil, danach weit über 200 Seiten nahezu nur noch von Erbrechen, Erotik oder Blasen- bzw. Darmtätigkeit zuzuschreibenden Körperausscheidungen handelnd und erst ab S. 312 (Kreuzfahrtteil) zwar weiterhin recht "feucht", aber doch bei aller Übertreibung wenigstens teilweise ein wenig witzig, von guter Beobachtungsgabe, Phantasie und Humor zeugend.

Das Buch, bei dessen Lektüre ich mich manchmal fragte, ob sich Frau Eckhart wohl über jeden zahlenden Leser lustig macht, handelt von Lisa Eckharts besonderer Beziehung zu ihrer Großmutter. Es beleuchtet deren mehr oder weniger liebenswürdige und sich bei zunehmendem Alter steigernde Absonderlichkeiten überzogen, was aber beim Lesen, selbst, wenn man dabei die Stimme der Autorin im Ohr hat, leider nicht den Funken wie bei ihren Bühnenauftritten überspringen lässt. Vor allem der Mittelteil nervte mich bis hin zum Abbruchgedanken mit einem Gewusel von Personen wie "Dorfmatratze, Dorfschlampe, Dorfdepp und Dorftrinker" und war ebenso anstrengend wie ermüdend zu lesen. Hier wirkte Boshaftigkeit nicht überzeichnet-witzig, sondern bösartig, aggressiv - und langweilig.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Enttäuscht

Kostbare Tage
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Bedauerlicherweise erfüllte die Lektüre von Kent Harufs - wie bei Diogenes üblich, mit einem mich überaus ansprechenden Coverbild versehenen - Roman "Kostbare Tage" nicht meine hohen Erwartungen.
Ich ...

Bedauerlicherweise erfüllte die Lektüre von Kent Harufs - wie bei Diogenes üblich, mit einem mich überaus ansprechenden Coverbild versehenen - Roman "Kostbare Tage" nicht meine hohen Erwartungen.
Ich hatte zuvor noch kein Buch dieses Autors gelesen, aber sehr viel Lob über seine "Holt"-Geschichten, hauptsächlich jedoch über sein zuletzt veröffentlichtes Werk über die beiden älteren Liebesleute gehört.
Zuerst einmal störte es meinen Lesefluss erheblich, dass die wörtliche Rede nicht in sog. "Gänsefüßchen" gesetzt ist.
Darüber hinaus reihten sich kurze Szenen mit immer neuen Personen für mich nur allzu oft zusammenhanglos aneinander.
Vielleicht liegt das ja daran, dass ich sozusagen ein Quereinsteiger in Sachen "Holt" bin?
Beeindruckend fand ich allerdings die Schilderung der dem Sterben des Protagonisten unmittelbar vorausgehenden Stunden.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Mehr erhofft

Als wir im Regen tanzten
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Vom Titelbild her und erst recht vom Titel selbst her, fühlte ich mich an die unter dem Pseudonym "Charlotte Roth", von der ausufernden und m. E. falsch focussierten Dramatik her wiederum an die unter ...

Vom Titelbild her und erst recht vom Titel selbst her, fühlte ich mich an die unter dem Pseudonym "Charlotte Roth", von der ausufernden und m. E. falsch focussierten Dramatik her wiederum an die unter dem Pseudonym "Carmen Lobato" veröffentlichten Bücher von Charlotte Lyne erinnert. Ich meine dies im negativen Sinn (ich lehne diese Autorin jedoch keinesfalls grundsätzlich ab!)
Irgendwie ist "alles zu viel". Zu viele Leute, zu viele Familienverstrickungen, zu viel hin und her.
Die Problematik des Antisemitismus darf, ja MUSS gerade heutzutage ein großes Forum bekommen, geht jedoch hier zwischen lauter ständig um sich selbst kreisenden Künstler unter.
Schade, verpasste Chance! Generell waren Zeit und Milieu nämlich durchaus interessant.
Möglicherweise beurteilt man das Buch, welches Teil einer Reihe zu sein scheint, bei Kenntnis des bzw. der Vorgänger anders. Dazu wäre es jedoch erforderlich, dass man von ihrer Existenz überhaupt etwas wetß! Bedauerlicherweise stand nirgendwo eine entsprechende Information. Zwischenzeitlich erwog ich zwar, Vorgänger nachträglich zu lesen, aber je weiter ich las, desto mehr schwand die Motivation.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Überaus verstörend und zutiefst deprimierend!

Je tiefer das Wasser
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Die Lektüre von Katya Apekinas Roman "Je tiefer das Wasser"empfand ich mehr verstörend und deprimierend als unterhaltsam: Die Handlung spielt mit häufigen Rückblicken 1997 und 15 Jahre später.
Die Geschichte ...

Die Lektüre von Katya Apekinas Roman "Je tiefer das Wasser"empfand ich mehr verstörend und deprimierend als unterhaltsam: Die Handlung spielt mit häufigen Rückblicken 1997 und 15 Jahre später.
Die Geschichte wird der Leserschaft hauptsächlich von den beiden Schwestern Edie und Mae in relativ kurzen Kapiteln erzählt, aber auch andere Erzähler kommen in der "Ich-Form" zu Worte. Kaum einer ohne größere psychische Probleme... Nachhaltiger in Erinnerung bleiben werden mir wohl nur die Einblicke zu den Themen Massenunruhen und Gleichberechtigung in den USA in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Enttäuschend!

Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens
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Das originelle und nette Cover passt bestens zu der Inhaltsangabe und dem Buchtitel - aber diese beiden passen leider nicht besonders gut zum Inhalt des Buches und weckten deshalb vollkommen falsche Erwartungen. ...

Das originelle und nette Cover passt bestens zu der Inhaltsangabe und dem Buchtitel - aber diese beiden passen leider nicht besonders gut zum Inhalt des Buches und weckten deshalb vollkommen falsche Erwartungen. So war beispielsweise von "Küchengeheimnissen" kaum die Rede, wenn man mal von einer Handvoll von Rezepten absieht. Auch die erwartete Lebensgeschichte und die Einblicke in den doch ganz gewiss ereignisreichen Alltag der berühmten Starköchin Eva Thorvald blieben genauso aus wie Einzelheiten zu der in der Inhaltsangabe ja genauso wie Eva namentlich aufgeführten Cynthia Hargreaves. In der Tat begegnen sich diese beiden Frauen erst kurz am Ende des Buches. Ansonsten sind sie nur zwei unter vielen Figuren, die fast alle aus den ärmsten Schichten des Mittleren Westens stammen und teilweise recht brutal handeln, wodurch sich eine düstere und fast deprimierende Atmosphäre breit zu machen droht. Zugegebenermaßen gab es auch einige berührende Szenen. Gerade der Schluss gehört dazu. Aber das macht die Enttäuschung nicht wett, sorry.

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