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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2020

die Tragödie bahnt sich lange an

Ich will dein Leben
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Meine Meinung zum Buch:
Das Buch startet sehr vielversprechend, indem uns die 16jährige Tamsyn aus ihrer Beobachtungsperspektive das Leben ihrer Nachbarn schildert. Mit der Zeit nimmt ihre Besessenheit ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch startet sehr vielversprechend, indem uns die 16jährige Tamsyn aus ihrer Beobachtungsperspektive das Leben ihrer Nachbarn schildert. Mit der Zeit nimmt ihre Besessenheit von der Familie, die nur die Wochenenden und Ferien im Ort verbringt immer mehr zu und Tamsyn lebt schon in einer Traumwelt, in der sie Teil der Familie ist. Sie versucht mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln Anteil am Familienleben ihrer Nachbarn zu nehmen, verliebt sich in den Vater der Familie und freundet sich mit der Tochter an. Mit der Zeit spürt man als LeserIn, dass die Geschichte eine eigene, gefährliche Dynamik entwickelt und dass sich ein Unglück anbahnt. Ohne zu viel zu verraten, geschehen dann einige Tragödien und der Schluss ist dann stark überzogen und überdramatisiert. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Veröffentlicht am 21.09.2020

unterschiedliche Meinungen

Ein ganz alter Trick
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Unsere Meinung zum Buch:
Pascal hat in der Schule schon einige Sachen angestellt, die seinem Direktor gar nicht gefallen haben. Leider wurde er auch jedes Mal dabei erwischt und deshalb muss er jetzt in ...

Unsere Meinung zum Buch:
Pascal hat in der Schule schon einige Sachen angestellt, die seinem Direktor gar nicht gefallen haben. Leider wurde er auch jedes Mal dabei erwischt und deshalb muss er jetzt in den Ferien im nahegelegenen Altenheim Sozialstunden leisten.
Meine 10jährige Tochter und ich haben beide das Buch gelesen und unterschiedliche Wahrnehmungen und Meinungen dazu. Ich finde die Auswahl des Themas, dass Jugendliche und SeniorInnen aufeinandertreffen als sehr schönen Ansatz des Miteinanders, vor allem, da Ingelotte auch keine „typische Pensionistenoma“ ist, sondern flott und witzig, gleichzeitig bezeichnet sie ihre Altersgenossen in der Seniorenresidenz als „Faltenhunde“ und sieht sich ihnen überlegen. Meiner Tochter war die Schatzsuche nicht spannend genug, sie fand einzelne Aussagen lustig, aber die Handlung an sich hätte noch mehr Action und Spannung vertragen können. Außerdem ist sie sehr tierlieb und daher hat es sie gestört, dass Ingelotte dem Hund Schlaftabletten geben wollte, da hätte auch einiges schief laufen können. Als Elternteil muss ich anmerken, dass Pascal mit seinen Streichen immer durchkommt, seine „Strafarbeiten“ delegiert und im Endeffekt hat er selbst daraus keinen Lerneffekt um es beim nächsten Mal besser oder anders zu machen. Schön finde ich, dass Pascal am Ende einen Freund gefunden hat und nicht mehr so alleine in der Schule ist.

Mein Fazit:
10jährige und Erwachsene haben offensichtlich einen völlig unterschiedlichen Zugang zur Thematik und zur gesamten Geschichte, dadurch fällt unsere Bewertung etwas durchwachsen aus. Für einen Fortsetzungsband würden wir uns eine spannende Aktion von Pascal und Ingelotte wünschen, mit einer positiven Message.

Veröffentlicht am 03.09.2020

komplexe Beziehungen

The Modern Break-Up
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Meine Meinung zum Buch:
Der Autor beschreibt, kurz zusammengefasst, auf moderne Art und Weise die unterschiedlichen Sichtweisen von Beziehungen und die damit verbundenen Konfliktpotenziale. Der Roman ist ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Autor beschreibt, kurz zusammengefasst, auf moderne Art und Weise die unterschiedlichen Sichtweisen von Beziehungen und die damit verbundenen Konfliktpotenziale. Der Roman ist nicht wie eine Beziehungsgeschichte aufgebaut, sondern bietet vielmehr den Einblick von unterschiedlichen Personen und ihre Erfahrungen mit Liebesgeschichten, misslungenen Dates und Beziehungsproblemen. Das spannende ist auch, wie sich die Sichtweisen verändern, wenn man gerade am Beginn einer Beziehung steht bzw. wenn man mitten drinnen ist oder gerade aus einer gescheiterten Beziehung berichtet. Außerdem erzählen sowohl Männer als auch Frauen ihre Geschichten, teilweise mit einem gewissen sarkastischen Unterton und teilweise frisch verliebt. Amelia, der Hauptcharakter, ist momentan mit ihren Gefühlen überfordert und holt sich Input von allen möglichen Leuten aus ihrer Umgebung, was die Sache auch nicht gerade einfacher oder unkomplizierter macht. Gerade bei gescheiterten Beziehungen, sind die Fragen interessant, die sich auch Amelia stellt: Warum wurde ich verlassen? Liegt es an mir? Soll ich ihm dennoch eine weitere Chance geben? Auch hierfür gibt es wiederum unterschiedliche Ansichten und kein Allgemeinrezept, was ich gut finde. Der Schreibstil ist teilweise recht wiederholend, so werden gleiche Fragen öfters in den Raum gestellt und wiederholend behandelt und zum Teil sind die Sichtweisen philosophisch verpackt. Das Thema Beziehungen wird komplex dargestellt, aber manche Stellen auch etwas überstrapaziert.

Veröffentlicht am 11.05.2020

eher Fantasy als Thriller

Das Dorf der toten Seelen
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Meine Meinung zum Buch:
Die Grundidee des Buches, ein Filmprojekt über eine verlassene Geisterstadt, in der vor Jahren ein schreckliches Unglück passiert sein muss, finde ich sehr gruselig und überaus ...

Meine Meinung zum Buch:
Die Grundidee des Buches, ein Filmprojekt über eine verlassene Geisterstadt, in der vor Jahren ein schreckliches Unglück passiert sein muss, finde ich sehr gruselig und überaus spannend. Auch die Zusammenstellung der Crew fällt etwas unglücklich aus, also kann es nur noch schlimmer werden und das befürchtete Chaos nimmt seinen Lauf. Die Situationen, in denen sich Alice und ihr Team in die alten, verlassenen Häuser begeben oder die Schule und die Kirche finde ich sehr gelungen beschrieben. Da hat man das Gefühl, wirklich mit ihnen vor Ort zu sein und auch die Stimmung ist so angespannt, dass man fast den Atem anhält. Dass in den Speisekammern noch brauchbare Lebensmittel zu finden sind oder dass die Bettwäsche noch in Ordnung ist, ist allerdings weniger glaubwürdig. Dass Alice die Geschehnisse, die über 60 Jahre zurückliegen, endlich aufklären will, finde ich spannend und es wäre auch filmreif gewesen. Einzig der Schluss war mir zu Fantasy-lastig und hat mir nicht so gefallen.

Mein Fazit:
Die Kategorie Thriller finde ich nicht ganz passend, ich hätte als Genre eher Fantasy oder eine Kombination aus Horror und Fantasy gewählt.

Veröffentlicht am 02.03.2020

zeitlose Problematik

Der Mörder
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Meine Meinung zum Buch:
Dr. Hans Kuperus führt ein ganz normales und langweiliges Leben bis zu dem Zeitpunkt, als er erfährt, dass ihn seine Frau betrügt. Von da an beginnt er sich zu verändern und plant ...

Meine Meinung zum Buch:
Dr. Hans Kuperus führt ein ganz normales und langweiliges Leben bis zu dem Zeitpunkt, als er erfährt, dass ihn seine Frau betrügt. Von da an beginnt er sich zu verändern und plant schon seine Frau und ihren Liebhaber umzubringen. Die Planung dauert ein Jahr und nachdem er sein Vorhaben durchgezogen ist, stellt er fest, dass er nun auch nicht glücklicher und zufriedener ist. Er leidet sehr darunter, was die Nachbarn und Freunde von ihm denken könnte und steigert sich immer mehr hinein, sodass er am Ende alle vergrault.
Der Sprachstil ist erkennbar aus dem 20. Jahrhundert, aber ansonsten könnten die Problematik und die die Gedanken von Dr. Kuperus zeitlos sein und genauso gut ein Jahrhundert später stattfinden. Der Autor hat viele autobiografischen Details einfließen lassen. Der Schluss kam für mich etwas zu abrupt und hat mich nicht ganz zufriedengestellt.