Fesselnde Zukunftsvisionen
INHALT
Hamburg im Jahr 2044. Werbung im klassischen Sinne gibt es nicht mehr, da die Menschheit rebelliert hat. Auch ein funktionierendes Gesundheitssystem, wie es das heute noch gibt, ist im Jahr 2044 ...
INHALT
Hamburg im Jahr 2044. Werbung im klassischen Sinne gibt es nicht mehr, da die Menschheit rebelliert hat. Auch ein funktionierendes Gesundheitssystem, wie es das heute noch gibt, ist im Jahr 2044 nicht mehr vorhanden. Für die Behandlungen muss man zahlen, was einen locker in den finanziellen Ruin führen kann. Doch es gibt eine Alternative. Ventadorn. Ventadorn sorgt dafür, dass all deine körperlichen und geistigen Leiden passé sind. Sogar finanziell wirst du unterstützt und bekommst monatlich Geld, um dir ein sorgenfreies und glückliches Leben garantieren zu können. Der einzige Haken? Man muss sich einen Chip einpflanzen lassen, mit dem du zur Werbung auf zwei Beinen wirst. Nicht alle sind damit einverstanden...
MEINUNG
Der Einstieg war schon direkt heftig, und man hatte nach dem ersten Kapitel nur ein 'WTF' im Kopf. Es hat ein wenig gedauert, bis man wusste, wo die Reise im Buch genau hin geht. Als man diesen Punkt überwunden hatte war die Handlung jedoch sehr spannend und rasant. Ab einem gewissen Punkt konnte ich das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen.
Die Geschichte ist in drei Erzählstränge gegliedert, eine Gruppe von Rebellen, zwei Ermittler und eine krebskranke junge Frau. Die wechselnden Sichtweisen geben der Geschichte eine tolle Dynamik.
Anfangs noch ein wenig blass, entwickeln sich die Figuren aber von Kapitel zu Kapitel weiter. Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen. Manchmal ein wenig derb, vulgär aber ich mag das sehr gerne. Einige Passagen haben einen auch schmunzeln lassen. Mein Lieblingscharakter war JUD45. Ein derber, sarkastischer und witzige Zeitgenosse. Mein Mann hat mich mehrmals komisch von der Seite angeschaut, als ich wegen JUD45 beim lesen vor mich her geschmunzelt habe.
Dieses durchaus realistische Zukunftsszenario, das Knüwer da geschaffen hat ist schon ein wenig beängstigend. Diese Entscheidung fällen zu müssen, entweder an seinem Leiden, seiner Krankheit auf Grund von Geldmangel zugrunde gehen zu müssen oder die Kontrolle über das eigene Unterbewusstsein einzubüßen und als wandelnde Reklametafel fungieren zu müssen finde ich sehr beängstigend. Man verliert dadurch jegliche Entscheidungsfreiheit. Könntet ihr euch so einfach entscheiden?
FAZIT
Spannend, rasant, brutal und schonungslos mit einer Prise Witz. Eine tolle Mischung aus Science Fiction und Dystopie die ich nur weiterempfehlen kann.