Nichts für meine Nerven
G Das Cover des Buches passt im Nachhinein gut. Wenn man den Hasen als "Beute" betrachtet. Das Cover ist skurriler Weise in rosarot, was als Farbe so gar nicht recht zum Inhalt passen mag und ...
G Das Cover des Buches passt im Nachhinein gut. Wenn man den Hasen als "Beute" betrachtet. Das Cover ist skurriler Weise in rosarot, was als Farbe so gar nicht recht zum Inhalt passen mag und dazu die Unterschrift wir bei einem Thriller oder Horror-Roman.
Im Buch geht es um eine Familie in einer Reihenhaussiedlung. Der Vater ist ein Tyran, prügelt die Mutter, die Kinder sind ängslich und verziehen sich auf ihre Zimmer. Eines Tages passiert im Umfeld der beiden Geschwister ein verhängnisvoller Unfall. Seit diesem Zeitpunkt ist Bruder Gilles nicht mehr wie vorher und das Mädchen will in der Zeit zurück reisen um den Bruder zu retten.
Der Roman ist eine Sensation aus Frankreich und ist bei allen französischen Buchhändlern heissbegehrt. Ich kann dem leider nicht ganz zustimmen. Dazu möchte ich aber ganz zu anfang sagen, dass ich begeisterte Horror-und Thrillerleserin bin und mich kaum etwas schrecken kann...aber bei Tierquälerei bin ich dann raus. Und das ist es auch, warum ich mit dem Buch wahrscheinlich so wenig anfangen kann. Meine Nerven sind bei Tierquälern einfach weg. Die Rezension fällt mir daher auch nicht einfach.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach und oft auch sehr gelungen, da sehr eindrücklich erzählt wird.. ich hätte manche Dinge so detailiert nicht wissen müssen und mir wurde teilweise sehr schlecht. Ich hab manches mal gedacht ich breche das Buch ab aufgrund der Tierquälerei.
Aber auch sonst finde ich das Buch in Teilen seltsam. Die Erzählerin liebt ihren Bruder Gilles, tut aber nichts als sie merkt dass dieser sich verändert. Sie lässt ihn gewähren und trägt damit eine, "Mitschuld" das aus ihm das wird war er dann ist. Mir kam es immer mehr so vor als wäre das Mädchen psychisch selber nicht ganz richtig im Kopf. Ihr Mitgefühl mit Tieren und anderen Menschen hält sich in Grenzen, solange es nicht ihr Eigentum (ihr hund) ist. Das macht sie dann extrem egoistisch.
Auch steht im Klappentext "coming of age Geschichte, um ein Mädchen, das sich aus der weiblichen Opferrolle befreit". Auch da kann ich überhaupt nicht zustimmen. Sie hatte bis zum Schluss Angst und war bis zum Schluss in ihrer Opferrolle gefangen, hat sich rundum eine schöne Welt gebaut.
Leider war mir die Geschichte in manchen Teilen auch zu unrealistisch gerade am Ende mit Bezug auf das Thema Zeitreise. Aber auch eine Treibjagd die im Buch vorkommt finde ich höchst seltsam. Das sind mir einfach zu viele Dinge, die für mich nicht realistisch sind.
Ein kleines Highlight war das Ende dann für mich, dort kommt endlich etwas Kampfgeist durch. Auch der Schreibstil hat mich gefesselt und teile der Geschichte waren gut erzählt. Deshalb 3 Sterne. Ich kann das Buch Menschen empfehlen die gern ungewöhnliche Geschichten lesen und auch bei Tierquälerei die nerven behalten.