Cover-Bild Flexen in Miami
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Matthes & Seitz Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 199
  • Ersterscheinung: 06.03.2020
  • ISBN: 9783957578846
Joshua Groß

Flexen in Miami

Auf Einladung der Rhoxus Foundation verschlägt es den Erzähler Joshua nach Miami. Dort findet er sich in einem smarten Apartment wieder: Geld und Astronautennahrung werden von einer Drohne geliefert, die Temperatur automatisch reguliert, der Kühlschrank ist sein einziger Gesprächspartner. Das Computerspiel »Cloud Control« bietet die einzige Abwechslung, es speist sich in Echtzeit aus den Daten der Gamer. Bei einem NBA-Spiel trifft Joshua die Meeresbiologin Claire, und die beiden reisen nach wenigen Wochen nach Nassau, wo Claire ihm eröffnet, dass sie schwanger ist, jedoch offenlässt, ob das Kind von ihm ist. Flexen in Miami ist eine Liebesgeschichte, die auf vielfachen Ebenen danach fragt, woher wir wissen können, dass wir da sind, und wie wir einander begegnen können: als Menschen oder Avatare, im Leben genauso wie in der Cloud. In seinem lang erwarteten Roman erzählt Joshua Groß von den diversen Einkerbungen, Traps, Glitches und Unsicherheiten in der Realität, die wir unsere Gegenwart nennen.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Sadie in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2021

Naja...

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Das Buch fällt für mich in die Kategorie "Mehr Schein als Sein". Es ist etwas melodramatisch und sprachlich drüber (also recht wavy, das Lieblingswort im Buch).
Kann man sich alles in allem auch einfach ...

Das Buch fällt für mich in die Kategorie "Mehr Schein als Sein". Es ist etwas melodramatisch und sprachlich drüber (also recht wavy, das Lieblingswort im Buch).
Kann man sich alles in allem auch einfach sparen.
Die Handlung ist diffus und schleppt so vor sich her, viele Sachen wurden angesprochen aber nichts zu Ende. Man hat das Gefühl, dass alle Charaktere einen emotionalen Knacks oder ähnliches haben.

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Gut gemacht, aber nicht für mich

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Hier haben wir es leider mal wieder mit einem "mismatch" zu tun - dieses Buch und ich, das passt einfach nicht. Und dabei erkenne ich durchaus an, was Joshua Groß auf- und durchzieht - aber das war nicht ...

Hier haben wir es leider mal wieder mit einem "mismatch" zu tun - dieses Buch und ich, das passt einfach nicht. Und dabei erkenne ich durchaus an, was Joshua Groß auf- und durchzieht - aber das war nicht meins. Ich habe mich beim Lesen tatsächlich hier und da schlicht zu alt für dieses Buch gefühlt - und ne, das war nicht so schön.

Kurz mal zum Inhalt: Es geht hier um Joshua (aha!), einen typischen Vertreter der Millennial-Generation. Er erhält, aus unbekannten und unerklärlichen Gründen ein Stipendium für eine Stelle in Miami, inklusive coolem Appartement. Die dahinter steckende Firma bleibt genau so ein Mysterium wie die Frage, was Joshua eigentlich machen soll. Versorgt wird er per Drohne, mit allem, was wichtig ist: Geld, Essen (in Form von Astronautennahrung) und jeder Menge Weed. Life's a beach?

Nicht so ganz, denn die Langeweile und Unwissenheit treibt den Protagonisten zur Recherche, dessen Ergebnis ein mehr als nur einnehmendes Computerspiel ist. Dort verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Realität - und nur dort? Durch Zufall lernt Joshua dann Claire kennen, doch die Beziehung der beiden ist und bleibt unschlüssig und unstet. Den Reigen verschwommener Charaktere ergänzen Jellyfish P. und Hajo, ersterer ein berühmter Rapper und Ex von Claire, letzterer seine fürsorgliche rechte Hand. Joshua und Jellyfish freunden sich an und gehen auf Reisen auf "gewöhnliche", sprituelle und schließlich virtuelle Art. Wo geht's zum echten Leben zurück? I lost track...

Die ganze Welt hier ist weird und strange und nun ja - ich bin von Anfang an nicht wirklich gut reingekommen, und es wurde leider auch nicht besser. Die Sprache ist sehr überdehnt, wobei: Teilweise waren ein paar wirklich schöne Sätze, Formulierungen und Gedanken dabei. Leider gingen die meist in diesem omnipräsenten Grundrauschen der hippen, coolen Welt unter oder wurden von ihr überlagert. Respekt, das so durchzuziehen, mir war es zu viel.

Dabei liegen Vergleiche natürlich auf der Hand (letztlich sogar mehr, als mir lieb war). Ich fand Allegro Pastell von Leif Randt ja wirklich toll, und auch hier lebten die Ich-bezogenen Millenials (Tanja und Jerome, ich werd euch nie vergessen!) in ihrer eigenen, ätzenden Nerv-Blase. Aber trotz allem war mir das weitaus "angenehmer", es hat mir mehr Spaß gemacht. Hauptgrund hierfür ist vermutlich die Realität, die in "Allegro" doch deutlich präsenter ist. Joshua und Claire (und ihre merkwürdige Welt) haben mich weit weniger erreicht. "Miami" liest sich sich in einigen Belange ähnlich, aber weitaus weniger unterhaltsam, eher nerviger.

Außerdem kamen mir beim Lesen immer wieder andere Vergleiche in den Kopf, die mich abgelenkt haben. Beim allumfassenden Computerspiel, das sich auch in der Realität auswirkt, habe ich an Erebos gedacht, bei jedem Drohnen-Cameo und natürlich dem Kühlschrank jedes Mal an QualityLand. Auch hier wieder: Kann das Buch nichts für, hat ihm aber auch nicht dabei geholfen, in meiner Gunst zu steigen. Außerdem bin ich kein großer Fan von Quallen, die hier quasi das verbindende Element darstellen ;) Da kann man sicher viel drüber sprechen und spekulieren, ebenso wie über die Auflösung zwischen Realität und virtueller Welt, über Überwachung und Verfolgung, über Klarheit und Verblendung - wem's Spaß macht, nur zu, aber ich bin raus.

Kurzum also: Gut gemacht, aber nicht für mich. Sprachlich ist es mir zu drüber, inhaltlich war es mir zu konfus. Ich habe mich in diesem Buch nicht wirklich gut zurecht gefunden (ich sag ja, zu alt...) und glaube nicht, dass auf Dauer viel hängen bleibt.